Kormoran oder Berufsfischer: Wer entnimmt mehr Fisch?

  • Wer übt einen größeren Einfluss auf die Fischbestände aus: Kormoran oder Berufsfischer? Eine Studie zeigt: Der Hunger der Vögel ist nicht zu unterschätzen.

    Die Ostsee verwandelt sich in eine Fischwüste! Dorsch und Hering sind beständig auf dem Rückzug, um die Meerforellen ist es auch schlecht bestellt, und überhaupt geht alles den Bach runter. Wenn man sich die Berichte zur Bestandsentwicklung in der Ostsee ansieht, möchte man als Angler am liebsten jemanden anschreien. Vor allem, weil man selbst so wenig dagegen unternehmen kann. Außer weniger angeln zu gehen, aber was ist eine einzelne Angelrute gegen Fischernetze und hungrige Vogelmägen?…

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  • Hallo zusammen,

    Also, so schlimm ist der Kormoran nicht. Bin kein Umweltexperte oder sowas, aber früher ging das doch auch. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen immer mehr wollen, oder es keine wirklichen natürlichen Feinde mehr gibt, Ich weis es nicht.

    Aber Alles dem Kormoran anzuhängen ist meines Erachtens viel zu einfach. Da steckt viel mehr dahinter. Ist doch das Gleiche mit dem Fischotter. Es wird gejammert wenn es keine mehr gibt und wenn es welche gibt, wird gejammert dass die zuviel fressen. Man darf nicht immer gleich Alles verteufeln. Klar hängen da Existenzen dran, aber man darf nicht vergessen, dass es Schadensersatz gibt, wenn man es richtig einreicht.

    In diesem Sinne, viele Grüße, John.

  • Das glaube ich, zumindest mit Ausnahme der großen Offshore Trawler, für Dich mit Achim. Die Zahlen explodieren und dennoch feiern dies verblendete 4-Buchstaben-Anhänger. Wie rhinefisher schon richtig schrieb, es dauerte nur wenige Jahre, bis die Biomasse an Kleinfisch und mittelgroßen Fischen in vielen meiner ehemaligen Lieblingsgewässern fast vernichtet war. Jetzt fängt man dort nur noch Grundeln oder richtig kapitale Fische. Es ist allerhöchste Zeit für massive Regulierungen in Regionen, wo die Zahlen zu hoch sind und/oder sie keine ausreichenden natürlichen Feinde haben. Da es die quasi nicht gibt in Europa, Feuer frei und rein in die Brutkolonien und weg mit dem Nachwuchs. Das sagen übrigens fast alle Forscher mittlerweile, die die Vögel seit Jahren studieren.

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  • Die dürfen zwar bejagd werden, sind aber zu schlau fürs deutsche Jagdrecht - Flugwild darf halt bloß mit Schrot beschossen werden, und da ist bei 30m schluss.. .

    Man muss da mit Vergrämung an den Nestern arbeiten.

    Vale, klar entnehmen die Berufsfischer Unmengen und sind für die Ostseebestände vielleicht sogar die grössere Bedrohung, aber der Vogel plündert wirklich überall.. .

    Auch sind die Mengenangaben, ala 500gr Fisch je Vogel ein Witz - wer mal gesehen hat wie sich ein Kormoran satt frisst, kann das nicht wirklich ernst nehmen.

    Dazu kommt bestimmt nochmal die selbe Menge toter Fische durch Fehljagden.. .

    Die Gesamtsituation ist einfach nur zum Heulen.. .

  • Hallo zusammen,

    Da sind die ganzen Turbinen der Wasserkraftwerke um einiges schlimmer (darf man zwar nicht sagen, aber Atomkraft wäre um Einiges besser und effizienter. Wenn man durch Mecklenburg-Vorpommern fährt und überall die Solaranlagen sieht und die Windkraftanlagen , die die Landschaft so verschandeln und viel zu wenig bringen und zu teuer sind, aber schweift zu arg ab). Am Bodensee haben die eine Zeitlang einfach die Eier aus den Nestern genommen, hat auch gut funktioniert. Weis aber nicht ob die das jetzt noch machen. Aber wäre die einfachste Lösung. Die Fischer beklagen sich da auch nicht über den Kormoran, fangen genug, sondern um das Wasser das zu sauber ist und es zu wenig Nährstoffe gibt. Daher gibt es eben zu wenig Felchen da. Naja.

    Ich wünsch euch was. Hätte jetzt gerne ein Öttinger. Aber eine Flasche kostet hier 5 Dollar im Deutschen Laden :-). Das amerikanische Bier schmeckt nicht.

    Naja, viele Grüße, Hanni.

  • In den 60er Jahren war die Saatkrähe eine enorme Plage. Ich weiss noch wie die Bauern...oder auch nur die "Großgartenbesitzer" (damals ernährte man sich noch zum großen Teil aus seinem eigenen Garten) die Krähenester während der Brut mit Schrot "ausgeschossen" hatten und alle Eier der Brut zerstörten. Da hatte man die Plage schnell im Griff - allerdings dezimierte man die Saatkrähe so dermaßen dass sie um 1970 wieder geschützt wurde.


    Die Populationen vom Kormoran sind m.E. recht groß - aber wie sollte man die Nester während der Brutzeit "bekämpfen?" Macht es überhaupt Sinn? Irgendwann wäre der Kormoran wieder so dezimiert dass ein erneuter Schutz zum tragen käme damit der Bestand sich wieder erholt - und schon bewegen wir uns im Kreis... ;)

  • aber wie sollte man die Nester während der Brutzeit "bekämpfen?" Macht es überhaupt Sinn? Irgendwann wäre der Kormoran wieder so dezimiert dass ein erneuter Schutz zum tragen käme damit der Bestand sich wieder erholt - und schon bewegen wir uns im Kreis.

    Man kann die Vögel vergrämen.

    Und bis die wieder selten würden, vergehen Jahrzehnte.

    Wenn nicht bald gehandelt wird, können wir die Rute an den Nagel hängen... .

  • Ich denke dass sich das in Grenzen hält. Gut neulich kam ein Bericht, dass ein Berufsfischer nicht mehr ohne Nebenarbeit leben kann. Aber auch in Mecklenburg. Nicht nur in Süddeutschland. Kann sein. Wäre mein Traumberuf gewesen. Stattdessen arbeite ich für Shell und für die Army. Aber so Patente gibt es selten. In den USA kostet so eines ziemlich viel, für Heilbutt oder Lachs oder Krabben. Da sind 200.000 noch billig. Am Bodensee 50.000 sind da billig. Gibt da kaum noch Berufsfischer. Am Königssee in Bayern war ich vor zwei Jahren. Gibt es nur noch einen. Blöd sowas . Aber gut. Was soll man machen. Da muss ich eben bei den Fischstäbchen bleiben. Aber selten. Viele Grüße, John.

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