High-Tech beim Angeln ???

  • Hallo Leute,


    heute hatte ich wieder mal ne interessante Auseinandersetzung im Verein.
    Es ging um technische Neuerungen beim Angeln und da spaltet sich der Verein in 2 Lager. Ich kenne kaum ein Thema, bei dem so vehement diskutiert - ja teilweise schon - gestritten wird. Zum einen haben wird da die "Techis", die mit Corbas-System, Videotronic, Echolot, GPS usw. arbeiten und nahezu jede technische Angel-Innovation schnellstmöglich (wenn das Geld reicht) kaufen und einsetzen. Zum anderen die "Konservativen", die (im Vertrauen auf ihre langjährige Erfahrung) mit einem "verächtlichen Blick" auf die Gegenseite, auf althergebrachte Methoden schwören. Neue Erkenntnisse werden bei den Konservativen nur sehr spärlich akzeptiert und angewendet - sie dürfen nichts mit Elektronik zu tun haben und vorallem dem Angler das Leben nicht "zu leicht" machen. Wie ist denn eure Meinung dazu ? Ich tendiere ehrlich gesagt eher zur 2. Gruppe - habe das aber auch erst festgestellt, nachdem ich mich in einem Anfall von "Tackle-Wahn" mit dem ganzen elektronischen Schnickschnack eingedeckt hatte. Sicher haben all diese Dinge ihren Zweck - aber einen Großteil davon braucht man m.E. nicht wirklich. Wie seht ihr das ?

    Gruß
    joerg

  • Meine Einstellung dazu ist folgende:


    High-Tech ja, wenn es dem Fisch dient, d.h. ordentliche Schnüre, vernünftige Ruten und Rollen, von mir aus auch ein Echolot, um gute Futterplätze aufzuspüren und so weniger Füttern zu müssen (da tut es ein Lotblei aber genauso) oder einen Bissanzeiger, um ein zu tiefes Schlucken zu verhindern.


    Was anderes sind Sachen, die nur der Bequemlichkeit des Anglers dienen, also z.B. GPS, um keine Karten mehr lesen zu müssen (ich weiß, ich übertreibe). Die muss ich nicht haben, aber es soll ja auch unter uns Anglern Technik-Freaks geben. Die können von mir aus ihren Spaß haben. Es soll ja sogar Leute geben, die am Computer angeln ..

    Fischer mit Segelbooten glauben leichter an Gott als Fischer mit Motorbooten. (Bertrand Russell)


    Ich hab höchstens ein Ruderboot!

  • Ich bin eigentlich ein Technikfreak in anderen Bereichen des Lebens.
    Beim angeln habe ich zwar auch Technik, die hält sich aber in Grenzen.
    Das eine hebt aber das andere nicht auf, was heissen soll, ich kann noch so technisch aufrüßten, die jahrelange Erfahrung kann es nicht ersetzen.


    elektronische Bissanzeiger und Echolot sind für mich völlig okay.
    Und an großen See oder am Meer ist auch ein GPS von Vorteil.


    Was gibts den sonst noch ? *kopfkratz*

  • Es gilt doch erst mal zu klären, was Hightech ist!


    Grundsätzlich steckt doch in einer modernen geflochtenen Schnur mehr Hochtechnologie und Hirnschmalz, als in einem aus altbewährten elektronischen Bauteilen zusammengeschusterten Bissanzeiger.


    Ich bevorzuge das Fischen mit modernen Materialien und tradierten, teilweise abgewandelten Methoden und mit dem Wissen, das ich mir in bald 38 Jahren angeeignet habe. Man muss sich halt auch selbst entwickeln wollen.


    Bei den Streitparteien gefallen mir meist beide Seiten nicht. Vor allem die, die in den äußersten Ecken dieser Fraktionen hocken und schwadronieren.
    Sich ausschließlich auf die Errungenschaften der Technik zu verlassen geht mit Sicherheit genauso in die Hose, wie die alten Zöpfe. Ein Plumpsangler, der seit Jahrzehnten nur plumpsangelnd am Wasser sitzt, ist für mich auch kein guter Angler!


    Die Lösung liegt, wie meistens im Leben, irgendwo in der Mitte.

  • Ich selbst werde meist auch nur belächelt wenn mich die Leute am Wasser mit Rod Pod,elektronischen Bissanzeiger,Swinger,Boiliewurfrohr etc. pp. sehen. Wenn ich aber dann auch größere Fische als eben diese Leute fange,weil ich mit meinen Karpfenruten auch weiter werfen kann als manch andere mit ihren Vorkriegsgerten werden die Augen groß. Meiner Meinung nach gib es viel technischen Schnickschnack den man am Wasser wohl nicht braucht,aber eben auch viele gute Neuerungen. Das beste Beispiel ist doch die Angelschnur. Wo man früher noch mit "Abschleppseilen" geangelt hat werden heute die Schnüre immer dünner und besser. Vielleicht liegt es ja auch an den Generationen das die "älteren" Angler das alles als Schnickschnack ansehen,sie hatten das ganze Zeug ja früher auch nicht,warum also heute mit angeln?

  • Hi,
    ich bin auch nicht so der High-Tech- Fan. Klar das man ne vernünftige Rute, Rolle und Schnur haben sollte ist ja verständlich, aber man kann es echt übertreiben. Da fällt mir jetzt das Bild ein als ich am Forellensee 2 Typen sah die ihr Material auspackten als würden sie umziehen. Da wo mir eine Angel mit Spiru Haken und Teig reicht hatten die was weis ich nicht alles mit. Ich meine es muss ja jeder selber wissen für jeden bedeutet angeln ja auch was anderes. Der eine will einfach nur Spass am Wasser haben (so wie ich) oder andere wollen so viel wie möglich fangen und ärgern sich richtig wenn keiner oder wenige beißen.
    Aber wäre doch langweilig wenn alle gleich wären. Ich denke das der eine vom anderen lernen kann, wenn man will.
    Wie gesagt ich eher Low-Tech Fan und das ist OK so.
    Es ist ja auch viel cooler einen dicken Brocken mit einer "schlechteren" Angel zu fangen, wenn die High-Tech -Typen dumm aus der Wäsche gucken. 8) :D

  • @ Ötzi,
    ich bin 20J. und denke trotzdem das es viel Schnickschnack gibt. Es liegt meiner Meinung nach eher an der persönlichen Definition zum Angeln.

  • Zitat von Pat

    Hi,Wie gesagt ich eher Low-Tech Fan und das ist OK so.
    Es ist ja auch viel cooler einen dicken Brocken mit einer "schlechteren" Angel zu fangen, wenn die High-Tech -Typen dumm aus der Wäsche gucken. 8) :D


    Stimmt,jeder hat seinen eigenen Geschmack. Meiner meinung nach kommt es auch viel drauf an ob das Hobbie Angeln an erster Stelle steht oder ob andere Hobbies Vorrang haben. Bei mir steht es an erster Stelle und vielleicht geb ich auch deshalb etwas mehr Geld dafür aus als andere. Aber ich habe immer gute Angelgeräte,das hat bei mir und meinem Hobbie oberste Priorität. Wenn ich manch andere sehe,das sie,nur weil sie vielleicht zu geizig,sind mit Angeln fischen die schon beim Hinsehen auseinanderfallen und Schnüre auf den Rollen haben die schon zig Jahre alt sind dann hab ich dafür kein Verständnis. Es kann meiner Meinung nach nicht sein das man einen Fisch im Drill verliert nur weil man mit Schrott und alten Schnüren angelt. Dann lieber doch etwas moderner....

  • Tja ich bin da auch eher konservativ und vertraue mehr auf die Erfahrung und das Gefühl. Aber: ich habe kein Problem, wenn jemand etwas mehr Technik einsetzt, solange ich meine Ruhe habe!

    Bin ich Fischer, bin ich Angler? Auf jeden Fall bin ich glücklich am Wasser, oder auf dem Wassser!?
    Petri

  • Technik ist gut und schön, solange es irgendwie Sinn macht! Aber nicht zu laut über andere schimpfen, denn wenigstens kaufen die was. Und das bringt Umsatz und jede Menge Steuergelder die unser Hans doch so sehr braucht. :lol:
    Aber spass beiseite, ich habe gehört das in England bereits Trolleys mit E-Motor-Antrieb :shock: im Handel sind, und da hörts wohl langsam auf, oder?
    Bissanzeiger, Echolot, GPS usw. OK. aber das!!!!!!

  • Ich rede ja nicht von mir, aber es soll durchaus etwas betagtere Angler geben, die nicht mehr ganz so fit sind und die freuen sich bestimmt über solche Hilfsmittel. Dazu kommt das mit solchen Sachen auch körperlich eingeschränkte Menschen u.U. leichter einen Zugang zum Angeln finden und so auch einen Schritt in Richtung Integration tun können.


    Also nicht immer alles über einen Kamm scheren. Oder sieh es so, jeder verkaufter Artikel nützt der Wirtschaft u.s.w. :idea:

  • mann sollte einen gesunden mitelweg wählen!da wir aber fast alle(besonders die spinnfischer) einen sammeltrieb verfallen sind fällt mir das nein sagen bei neuen kunstködern sehr schwer! :oops:
    aber jeder wie er will!
    die einen verbauen sich ihre chancen durch 5 jahre alte schnur und rostige angelhaken.
    und die anderen schleudern mit ihrer super high-tech weiturf karpfenausrüstung das high-tech duftblei 150 m raus, legen sich in ihr super bivy mit super karpfenliege und warten biss ihr funk sounder alarm gibt während die karpfen am eigenen ufer sonnen!
    das sind beides extreme!aber so in etwa spielt es sich bei manchen ab!
    cu Jakob

  • Und wo liegt das eigentliche Problem, wenn man beide Extreme betrachtet?


    Nämlich lediglich aus der Perspektive dessen gesehen, der seine eigene Vorliebe zu angeln als einzig Richtige zu vermitteln sucht.


    Jedem so wie er es möchte!


    Auch hier wie in allen Bereichen wäre etwas mehr Toleranz dem anders Denkenden gegenüber angebracht.


    Gruß,
    Peter

  • Hi Taxler,


    schaden tut das Keinem.


    Auf Technik verzichte ich auch nicht 8) , aber wenn ich so seh', was mancher Zeitgenosse so rumschleppt und dreimal zum Angelplatz rennt um sein gesamtes Equipment an den Angelplatz zu zerren.

  • Ich gehe den Mittelweg. Wie Andal schon gesagt hat, ist nahezu in jedem Angelprodukt schon High-Tech mit präziser Technik. Doch mich als Angler interessiert vor allem die Funktionalität und die Notwendigkeit. Z.B. brauche ich keine Echolote jeglicher Art, weil ich meist an kleinen Gewässern fische. Doch auf neue Rollen/Rutentechnologien und -entwicklungen will man natürlich nicht verzichten, als Voraussetzung steht natürlich die Notwengikeit und die Funktionalität. Doch Neuerscheinungen und Weltneuheiten bin ich im ersten Moment skeptisch gegenüber. Ich warte lieber ein oder auch mal zwei Jahre ab, und beobachte, ob sich die Technik bewährt oder eben nicht. Dann hat man zwar nicht mehr die neueste Technik, doch man beugt Fehlkäufen vor und spart nebenbei noch eine Menge Geld! ;)

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