Viele Jugendliche verlassen Angelvereine: Woran liegt das?

  • Vorab kenne ich hier Vereine die sich wirklich viel Mühe geben und u.a. kleinere Fließgewässer auf eigene Kosten und mit viel Arbeit renatuieren um z.B. der Bachforelle wieder gute Laichplätze zu bieten. Die Hege und Pflege an einem See sowie den Besatz zu regeln finde ich auch entsprechend gut um ein Verbutten vorzubeugen.


    Was mich aber persönlich auch stört ist eben auch diese Vereinsmeierei inklusive Satzungen und Vorschriften - das ist noch nie mein Ding gewesen. Man zahlt Beiträge, muss aber brav seine Fangliste beachten und vieles darf man dann eben nicht oder nicht mehr. Fängt man einen Karpfen oder Hecht ist schon einmal Feierabend angesagt da die Entnahmemenge nicht mehr zulässt.


    Da kaufe ich mir lieber eine Jahres-Streckenkarte für die Elbe oder eine Jahreskarte für die Küste. Natürlich (!) habe ich auch da meine gesetzlichen oder persönlichen Begrenzungen. Nach zwei Zandern zum mitnehmen ist Feierabend, an der Küste höre ich auch auf wenn ein, zwei gute Mahlzeiten gefangen wurden.


    Allerdings halten sich die Kosten in Grenzen und keiner steht hinter mir und patzt mich an wenn ich im Verein am See X den GuFi ranfriemel obwohl es an See X gerade z.Zt. aufgrund von selbst "erfundener Karpfenschonzeit" nicht erlaubt ist.


    Das ist mir am Ende zuviel Vereins-Bürokratie...

  • Da kann ich mich nur anschließen.

    Klar würde ich es toll finden in einem Verein zu sein, der ein eigenes Gewässer hat, Veranstaltungen anbietet usw, wenn dann aber solche Auflagen kommen, hört es für mich auf. Ich habe kein Problem damit den Rasen zu mähen oder ähnliches am Gewässer, aber ich möchte nicht mein Tackle nach 30 Minuten zusammenpacken müssen nur weil eine Fangmenge erfüllt wurde zum Beispiel.

    Da bezahl ich lieber meine Jahreskarte für Bodden und Ostsee und hab meine Ruhe und wenn mir danach ist woanders zu fischen gibt es zum Glück Tages oder Wochenkarten.

  • Ganz kurz, ich bin in keinem Verein, weil ich leider die Zeit nicht habe mich aktiv ums Vereinsleben zu kümmern. Ich habe aber engen Kontakt zu Vereinsmitgliedern und diese kommen auch auf mich zu, wenn Sie Probleme haben oder etwas Wissen wollen, über "Ihr" und mein Hausgewässer.

    Das Jugendliche aus den Vereinen austreten liegt sehr oft an geänderten Interessen. War bei mir nicht anders. Meistens kommt das Interesse ein paar Jahre später wieder, wenn das Leben wieder etwas ruhiger wird.

    Viele beschweren sich über die Gängelungen und Einschränkungen bei der Fangmenge, Arbeitszeiten, Kosten, keine Gastkarten usw. Dann sollte man sich mal Gedanken machen woher das kommt. Das hat sich niemand einfach aus Spaß ausgedacht um Angler zu ärgern. Bei den 2 Vereinen in meiner Umgebung kenne ich die Gründe. Fangbeschränkungen wurden eingeführt, weil viele Angeler dachten, steht nix drin, dann nehm ich halt die 35 Forellen, 2 Hechte und den Zander mit. Vielleicht nicht immer in diesen Mengen, aber sowas kam öfters vor. Da kann man sich vorstellen, dass man irgendwann stop sagen muss, sonst gibt es keine Fische mehr im Gewässer. Bei einem anderen Verein werden keine Gastkarten ausgestellt, weil sich viele Gastangler unter aller Sau benommen haben. Die meisten Vereinsmitglieder achten auf Ihr Gewässer und das drumherum, weil spätestens beim nächsten Arbeitseinsatz müssen Sie den Müll eh wegräumen. Einigen Gastanglern war das egal und haben Ihre Angelplätze vermüllt zurück gelassen. Das kann schon mal vorkommen, aber wenn das zu häufig vorkommt, dann sagt sich der Verein einfach, Nein zu Gastanglern.

    Es gibt keine Vorschrift in den Vereinssatzungen ohne Grund und bei dem Grund sind wir Angler meistens selbst Schuld durch unser Fehlverhalten, ob bewusst oder unbewusst.

    Ärgerlich natürlich weil es meistens unsere Vorgänger waren, aber so ist es nun mal.

    Und an alle die nicht bereit sind in den Verein zu gehen, weil Ihnen das zu teuer ist....wieviel gebt Ihr eigentlich für "unnötiges" und zuviel Angelzeugs aus im Jahr??

    Wer sorgt denn dafür, dass Ihr an einigermaßen sauberen Angelplätzen angeln könnt, wer macht diese denn sauber? Wer besetzt denn die Gewässer mit Fischen? Wer sorgt den für Renaturierung der Bäche und Flüsse? Wer kümmert sich den um die Gewässer? Ohne Vereine und ohne Ihre Arbeit würde es schon lange kein Angeln mehr geben. Schon alleine wegen der politischen Arbeit die diese leisten, damit wir nicht noch weiter gegängelt werden von den "Umwelt- und Tierschützern".

    Der Gastkartenangler garantiert nicht!


    Petri

    Thorsten

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