3,90m oder 3,60m - Wirkung ?

nightfish · 27. März 2004

..und da hätte ich gleich nochmal ne Frage ....

Erstmal "Hallo Leute" - ich habe im Forum mal gesucht, aber leider keine konkrete Antwort auf meine Frage gefunden. Gegenwärtig bin ich auf der Suche nach 2 neuen Karpfenruten. Sie sollen zweiteilig sein und vorallem einen Vollkorkgriff haben. In der Länge 3,60m habe ich da einiges gefunden - im Bereich 3,90m leider nur sehr wenig und sehr teuer (z.B. von Anaconda). Die Ruten sollen Wurfgewicht von 2,75lbs bis max. 3 lbs haben und nach Möglichkeit ein guter Kompromiß von Compound und Fast-Taper-Aktion sein. (klingt schon irgendwie nach einer eierlegenden Wollmilchsau - oder ?) Egal - meine Frage - ist eine 3,90iger einer 3,60iger was z.B. die Wurfweite angeht denn nun wirklich überlegen. Bringen die 30cm sehr viel ? Ich glaube mal gelesen zu haben, dass der Unterschied garnicht so groß ist. Die Wurfweiten weichen nicht so sehr voneinander ab. Wer hat diesbezüglich Erfahrung von Euch ?

gruß
joerg

andal · 27. März 2004

Zunächst macht sich das eine Fuß mehr nicht so deutlich bemerkbar. Entscheidender ist, wie groß der Werfer ist. Das heißt, dass ein kleinerer Angler mit einer 12 ft. Rute u.U. deutlich weiter wirft, als mit einer 13 ft. .
Als weiteren Faktor kann man die Aktion des Blanks und die Größe der Ringe betrachten. Hart und groß steht für Weite. Dann gilt es aber abzuwägen, was Dir wichtiger ist, Weite, oder die Eigenschaften beim Drill.

Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, bei einem Händler mal Probwürfe zu machen. Die Rute muss vor allem Dir liegen, da stehen dann alle Theorien hinten an.

nightfish · 27. März 2004

aha - ich hätte jetzt so argumentiert, dass ein kleinerer Angler einen Ausgleich über eine längere Rute (3,90m) versucht, um auf die gleiche Weite wie z.B. ein großer Angler mit einer 3,60iger zu kommen - so haben doch beide ungefähr den gleichen Wurfradius ?

Im Endeffekt wäre mir die Drilleigenschaft aber wichtiger. Schade, dass das Angebot an Zweiteiligen mit Vollkorkgriff doch so begrenzt ist. Werde mal weitersuchen .....

gruß
joerg

andal · 27. März 2004

Das Problem kenne ich zu gut. Darum habe ich bei meiner Drennan auch den Duplon entfernt und mir einen Kork montiert.

nightfish · 27. März 2004

"Griff auswechseln" - auch ne gute Idee - habe ich bis jetzt noch garnicht in Erwägung gezogen. Kann man das so "ohne weiteres" selbst bewerkstelligen ?

gruß
joerg

andal · 27. März 2004

Den Rollenhalter und den kurzen Vorgriff habe ich belassen. Das war mir zu viel Aufwand. Alles andere an Moosgummi kam weg. Bei CMW habe ich mir dann Formkorkrohlinge schicken lassen und einen B&W Griffabschluss. Jeder andere Griffabschluß tut es auch.
Entweder man lässt ihn sich schon auf das Maß aufbohren, oder macht es mit einer Rundraspel selber. Dann muss man nur noch mit aufschäumendem PU-Kleber (gibts auch bei CMW) die Korkteile montieren und zum Abschluss ganz leicht mit Schleifpapier drüber gehen.
Kosten: ca. 30,- bis 40,- ¤.

nightfish · 28. März 2004

Hallo andal,

ich habe mir das mal auf der CMW-Seite angesehen. Die Griffstücke aus Kork haben alle nur eine Länge von ca. 100 mm. Werden die dann einfach aneinander gereiht ? Dann entstehen doch bestimmt "unschöne" Übergäng im Handteil ? Ich dachte bisher immer, dass wäre ein durchgehendes Stück Kork. Oder kann man bei CMW diverse Längen bestellen (auf der Website scheint das zumindest nicht zu möglich zu sein).

gruß
joerg

andal · 28. März 2004

Hallo Joerg,

lass Dir einfach den Katalog kommen. Da sind dann auch noch zusätzliche Tipps drin! Auch wie man den Bedarf bestimmt.

Die Korkstücke werden immer gestückelt. Die Korkeichen müssten ja sonst aussehen wie die Redwoods in Kalifornien.

Der Kleber zieht ja nicht schlagartig an, so dass man die Teile ganz gut ausrichten kann. Ein weiterer Vorteil von diesem schäumenden Klebstoff ist, dass er kleine Zwischenräume füllt. Wenn als festgeworden und trocken ist, muss man aber immer noch ein bisschen mit einem feinen Schmirgel nachschleifen. Sollten trotzdem "Löcher" bleiben, dann gibt es auch einen Korkspachtel.

nightfish · 1. April 2004

Hi Andal,

habe heute den CMW-Katalog bekommen. Der ist schon wesentlich informativer als die Homepage. Ich habe da nochmal eine andere Frage. Auf der Suche nach der "perfekten Rute" habe ich mir auch mal die Teile von Drennan angesehen. Da habe ich eine Rute gesehen, deren Spitzenteil eine andere Testkurve hat als der Rest des Blanks, z.B. Spitze 2 - 2,5 lbs und der Blank 3 - 3,5 lbs. Die Rute deckt damit ein relativ großes Wurfgewichtsspektrum ab. Hast Du mit solchen Ruten Erfahrung. Ich meine in einem Deiner Postings gelesen zu haben, dass Du auch Drennan-Ruten benutzt. Was hälst du von einer solchen Kombination ? Sonst findet man bei Karpfenruten doch eher eine "einheitliche" Testkurve.

Gruß
joerg

andal · 1. April 2004

Ich kenne die Rute nicht. Seit Drennan die DRX-Serie auf den Markt gebracht hat, haben die irgendwie nicht mehr das, was ich mir so vorstelle. Die neuen Ruten sind mir alle zu hart. Die gute alte und vor allem so ausgewogene Aktion ist dabei auf der Strecke geblieben.

So eine Rute mit gemixter Testkurve müsste man mal in die Hand nehmen können, vielleicht sogar mal ein Probefischen machen.

nightfish · 1. Mai 2004

Hi andal,

habe mich jetzt für 2 Drennan 13ft aus der älteren Continental-Serie entschieden. Jetzt bin ich kurz davor auf Korkgriffe umzustellen und hätte da noch die eine oder andere Frage.
Wie hast Du die alten Griffe entfernt ? Zerstörungsfrei scheint das offensichtlich nicht zu gehen. Hast du sie Stück für Stück mit einem Werkzeug abgetragen oder wie bist du vorgegangen ?
Der Rutenblank verläuft ja konisch - d.h. am Rutenende habe wir den größten Durchmesser. Gerade über diesen "größten Durchmesser" müssen die neuen Griffteile geschoben werden - das wiederum bedeutet, dass (je weiter sie in Richtung Rollenhalter geschoben werden) das Spiel zwischen Blank und Korkgriff zunimmt. Da ist dann also schon ziemlich Luft zwischen Blank und Korkgriff. Ist der Kleber in der Lage dieses Spiel stabil auszufüllen ? Vielleicht hast du ja noch den ein oder anderen Tip, auf was ich achten sollte.

gruß
joerg

mzg · 3. Mai 2004

Zitat von andal

Entscheidender ist, wie groß der Werfer ist. Das heißt, dass ein kleinerer Angler mit einer 12 ft. Rute u.U. deutlich weiter wirft, als mit einer 13 ft.

Servus Andal,

das bekommt man ja öfter zu hören.
Kannst du auch eine Begründung anbieten?
Wirklich schlüssig scheint mir das nicht.

Gruß,
Manfred

andal · 4. Mai 2004

@ nightfish:

Der PU-Leim quillt so weit auf, dass es die Stücke sicher hält. Die alten Griffe bringt man leider nur mit vorsichtiger(!) Gewalt herunter. Wenn Du Zweifel hast, dann informiere Dich telefonisch bei CMW. Dort ist man sehr hilfsbereit.

@ mzg:

Das ist eine Feststellung, die ich u.a. bei meiner Frau gemacht habe. Sie wirft mit ihren 163 cm mit 300 cm Ruten besser und weiter, als mit 360 cm Teilen. Es liegt offensichtlich am Verhältnis von Arm- und Rutenlänge.

Bass · 4. Mai 2004

Ich sehe das gerade erst und finde ,dass Andal recht hat.

Ich bin so geschätzte 1,7m (vielleicht sogar ein bißchen weniger). Ich benutzte in der Regel sehr kurze Ruten.Die meisten meiner baitcaster sind 1,8m manche sogar nur 1,6m und da mit komme ich deutlich weiter als mit längeren Ruten.

Deswegen denke ich aus eigener Erfahrung ,dass Andal recht hat.

cu

Salora · 4. Mai 2004

Bass

Das kann ich nun wirklich nicht glauben

Bass · 4. Mai 2004

Zitat von Salora

Bass

Das kann ich nun wirklich nicht glauben

Was spricht den dagegen ,dass du es nicht glauben willst ?

cu

Salora · 4. Mai 2004

So einige Faktoren wie Hebelwirkung, Beschleunigung und vieles mehr.

nightfish · 15. Mai 2004

Zitat von andal

@ nightfish:

Der PU-Leim quillt so weit auf, dass es die Stücke sicher hält. Die alten Griffe bringt man leider nur mit vorsichtiger(!) Gewalt herunter. Wenn Du Zweifel hast, dann informiere Dich telefonisch bei CMW. Dort ist man sehr hilfsbereit.

Hallo andal,

es hat alles bestens funktioniert. Die Ruten sehen jetzt richtig klasse aus und liegen wunderbar in der Hand. Ich habe das Spiel zwischen Griff und Blank (ähnlich der Vorgehensweise bei Rollenhaltern) mit Klebeband-Streifen lösen können. Der einzige Fehler, der mir unterlaufen ist, war die Wickelrichtung des Klebebandes. Ist diese Richtung unterschiedlich wickelt sich das Band beim Aufdrehen der Griffe zwangsläufig ab und dann wird es etwas schwierig. Aber wie auch immer - bei der zweiten Rute ging dann alles problemlos. Nach dem "Abschmirgeln" der Griff sind überhaupt keine Übergänge spürbar oder erkennbar. Bin absolut begeistert von dieser Idee "Angel kaufen und Griffe nach Belieben selbst bauen".

nochmal danke andal

Gruß
Joerg

andal · 15. Mai 2004

Dann gratuliere ich Dir zu Deinem gelungen Einstieg in den Rutenbau und viel Spass mit den neuen Ruten. Mögen sie sich häufigst krümmen.

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