Plant die EU ein Bleiverbot beim Angeln?

  • Experten der Szene vermuten, dass die EU-Pläne für ein Bleiverbot beim Angeln im nächsten Jahr konkret werden. Die Entscheidung hätte Folgen für den Gerätemarkt.

    Ein Bleiverbot beim Angeln könnte kommen – und zwar in ganz Europa. Experten der englischen Angelszene gehen davon aus, dass der konkrete Plan in der ersten Jahreshälfte von 2024 vorgelegt wird. Bei den ersten Vorschlägen im EU-Parlament ging es noch eher um große Bleie von 56,7 g (2 Oz) aufwärts sowie das Verbot, Blei selber zu gießen. Es ist aber möglich, dass ein Verbot auch kleinere Bleie betrifft. Sind diese Restriktionen erst einmal in Kraft…

    | Artikel auf blinker.de lesen

  • Laut DAFV von 2021:


    Gefahrenpotential

    "Vorweg möchten wir auf folgendes Hinweisen: Es ist aus unserer Sicht zumindest umstritten, in welcher Form sich ein verlorenes Blei beim Angeln im Gewässer möglicherweise negativ auf die Umwelt auswirkt. Im Unterschied zur Jagd tritt das Blei in der Regel nicht in den Organismus von Fischen ein und damit auch nicht in den Nahrungskreislauf. Darüber hinaus sind uns keine belastbaren Messwerte bekannt, dass verlorene Angelbleie die Bleikonzentration in angelfischereilich genutzten Gewässern erhöht haben."


    Dann ballert mal weiter mit den Kanonen auf arme Spatzen!


    Das Theama ist alt aber irgendwie immer wieder neu - lächerlich...

  • Wenn man sich schon auf eine Quelle bezieht, noch dazu von einem Verband der die Interessen von Anglern vertritt, sollte man schon die ganze Wahrheit weitergeben. In eben diesem Bericht vom DAFV heißt es weiter:


    " Es gibt jedoch vereinzelt Berichte, dass gründelnde Wasservögel möglicherweise kleine Bleischrote bei der Nahrungssuche versehentlich aufnehmen können. Viele Vögel müssen Steine aufnehmen, um damit ihre Nahrung (Körner/Samen), im so genannten Muskelmagen, zu verarbeiten. So gibt es Berichte über verstorbene Schwäne (Cygnus olor) in England, die auf die Aufnahme von Angelblei zurückzuführen waren. Diese Geschehnisse reduzierten sich jedoch durch das Verbot von Blei zwischen 0,06 - 28,35 Gramm ab dem Jahre 1987. Die ECHA bezweifelt das diese Probleme nur in UK und Irland vorliegen, da Blei beim Angeln in den meisten Mitgliedsstaaten in Europa allgegenwärtig ist.

    ...

    Nehmen Wasservögel Blei als so genannte Mahlsteine für ihren Muskelmagen auf, zersetzt die aggressive Magensäure laut den angeführten Studien das Schwermetall und die Vögel nehmen Schaden. Das mag ein Umstand sein, warum die Verwendung von Blei beim Angeln in UK bereits verboten wurde.

    ...

    Während Schwäne nur in geringen Wassertiefen gründeln ca. 1,5 -2m. Gehen Stockenten auch schon mal bis 3 m Tiefe, ein Blesshuhn bis ca. 7 m. Tauchenten, wie z.B. die relativ häufige Reiherente, teilweise noch tiefer. Dazu sind 1-4 Meter wohl auch die gewöhnlichen Angeltiefen für das Stippangeln mit Klemmbleien."


    Auch der DAFV verweist also darauf, dass die Tierwelt durch verlorene Angelbleie durchaus Schaden nehmen kann. Abgesehen von den Wasservögeln gibt es bspw. auch nachgewiesene Fälle, bei denen im Magen verstorbener Seehunde aufgenommene Angelbleie gefunden wurden.

    Mag sein, dass die Fälle nicht so häufig sind, dass es signifikante Auswirkungen auf Bestand etc. hat. Aber es ist keines Wegs an den Haaren herbei gezogen und vorallem leicht vermeidbar, ich selbst angel schon eine Weile mit Steinen statt Blei und konnte keinen Nachteil feststellen.

    Naturschutz geht auch und vorallem uns Angler an, da ist keinem geholfen wenn man hier versucht krampfhaft Wut auf die Politik zu schüren.

  • Ich bin Spinnangler und angel überwiegend mit Gummifische, wobei ich Jigköpfe aus Blei benutze. Es ist für mich schwer vorstellbar hierfür Steine zu benutzen.

    Ok, es gibt die Möglichkeit auf Tungsten umzustellen, aber der Preis!

    Oder aber inwieweit schädigt Tungsten den Gewässern? Wie lange dauert es, bis auch das verboten wird.

    Ich halte die Sache für lächerlich!

  • Aha Pikefisher, lächerlich also.

    Und dann kommt auch noch so eine beeindruckende Argumentation dazu! Ach nee, da waren ja gar keine Argumente, lediglich ganz viel Meinung.

    Das in die Umwelt eingebrachtes Blei schädlich ist, ist keine These, sondern eine Tatsache.

    Alternativen gibt es bereits seit langem und sie müssen gar nicht mal so teuer sein. Einfach mal im Angelladen gucken.

    Wolfram (Tungsten) ist übrigens gewässerneutral, da es sich im Wasser oder an der Luft nicht zersetzt. Wenn du es kostengünstig haben willst, bau dir doch einfach Stahljigs aus Stahlkugeln. Im Netz gibt's gute Anleitungen dazu. Das ist dann übrigens wirklich umweltfreundlich, da abgerissene Jigs um Wasser wegrosten.

  • Sorry, aber es ging hier um die Belatung gefangener Fische und nicht um Vögel!


    Mir ist klar dass das Blei Auswirkungen in allen Bereichen hat und das ist bedauerlich genug - aber bleiben wir doch bei den genannten Fakten zum Thema...

  • Habe heuer mal im Netz irgendwo eine Statistik gesehen in der die Menge, in Tonnen, der geschätzten durch die Angelfischerei eingebrachten Angelbleie, in alle Oberflächengewässer Europas, veröffentlicht wurde. Ich bin jetzt nicht unbedingt der Mathematiker weiß auch nicht, ob man das annähernd exakt berechnen könnte. Aber ich gehe mal davon aus, dass sich das Verhältnis in der Relation etwa so darstellen würde, als ob man ein Sandkorn in das Mittelmeer schmeißt. Nach meiner Auffassung wird hier in Brüssel mal wieder mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Auch der Umstand, dass Angelverbände dieses Verbot offenbar bejahen, finde ich nicht sehr klug. Was mich zusätzlich nicht gerade mit Freude erfüllt, ich der Satz in dem vom Blinker veröffentlichtem Artikel "Über Strafen entscheidet jeder Mitgliedsstaat" Nun wissen wir ja alle, was viele Mitgliedsstaaten der EU von deren Entscheidungen, Gesetzen und Verordnungen halten. Bzw. wie sie diese umsetzen. Den schwarzen Peter werden dann vermutlich wieder Statten wie Deutschland durch ihren vorauseilenden Gehorsam davontragen.

  • Hallo zusammen,

    Blei gibt es schon immer beim Angeln und wem hat es groß geschadet keinem. Und wenn, bis man das merkt, lebt man längst nicht mehr. Die Mengen die man da nehmen müsste, das schafft kein normaler Mensch. Da gibt es viel schädlicher Dinge für die Umwelt als das bisschen Blei. Das macht keinem was. Viele Grüße, Johnny.

  • Ein am Gewässergrund verlorenes Blei zersetzt sich nicht und wird über das Wasser in den Kreislauf gebracht. Bereits nach wenigen Tagen ist es komplett von Algenbewuchs bedeckt und schadet somit niemandem. Die ganze Diskussion ist lächerlich und es gibt keine bezahlbaren Alternativen bzw. sind die vielgelobten Stahljigs riesig im Verhältnis und daher auch keine sinnvolle Alternative. Wir haben in Europa gerade echte Probleme, da muss man sich nicht künstlich welche ohne Sinn und Verstand zusätzlich schaffen.

    Ich suche immer alte ABU Angelrollen, Kartons und Papiere sowie Werbematerial.
    Ich freue mich über Angebote aller Art per PN oder Mail. Danke

  • Ein am Gewässergrund verlorenes Blei zersetzt sich nicht und wird über das Wasser in den Kreislauf gebracht. Bereits nach wenigen Tagen ist es komplett von Algenbewuchs bedeckt und schadet somit niemandem. Die ganze Diskussion ist lächerlich und es gibt keine bezahlbaren Alternativen bzw. sind die vielgelobten Stahljigs riesig im Verhältnis und daher auch keine sinnvolle Alternative. Wir haben in Europa gerade echte Probleme, da muss man sich nicht künstlich welche ohne Sinn und Verstand zusätzlich schaffen.

    Da bin ich Voll deine Meinung!

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