Zanderbesatz im Schliersee, ja oder besser nicht ?

Aber Zander gehören doch nicht gerade zu den typischen Voralpenseen- Fischen , oder ?

cu

In meinen Augen auch ein völliger Krampf! Das ist kein Zandersee und wieder mal ein gutes, negatives Beispiel, wie eine natürliche Fauna zu Gunsten halbseidener Interessen geopfert wird.

Wenn der Zander vorher nicht da war ist seine Einbringung meiner Meinung nach schlimmer als die von nicht vermehrungsfähigen Hybriden. Denn durch die Einbringung dieses neuen Fisches können für die Zukunft irreperable Schäden entstehen die ja schließlich leicht den ganzen See zerstören könnten.

Das ganze Zanderexperiment kann nämlich ziemlich schief gehen.

cu

In Sachen Besatzmaßnahmen an natürlichen Gewässern kann man mich gerne einen ultrakonservativen Fundamentalisten nennen. Da fühle ich mich sogar geehrt.

Zu Deiner Frage, warum der Schliersee kein Zandergewässer ist, gibts für mich nur eine Antwort. Wenn es die Natur gewollt hätte, dann gäbe es dort Zander. Sie hat aber nicht!

Im Ebersberger Forst laufen ja auch keine Elche herum, sieht man mal von den Teilnehmern der jährlichen Staatsjagd ab.

Kann ja gut sein ,dass auch der Zander dort schon länger präsent ist . Aber ,wenn man seinen Bestand künstlich verstärkt kommt es ja auch zu einer Verfälschung mit durchaus der Faunaverfälschung ähnelden Folgen.

cu

Anglerfundamentalisten aller Gewässer, vereinigt Euch!
Ich bin dabei. Unser Gewässer hat im Sommer ein starkes Algenproblem. Nun wird er im Rahmen einer fischereibiologischen Diplomarbeit untersucht und dann soll versucht werden, mit Hilfe einer "Biomanipulation" das Gleichgewicht im See hin zu einer Verbesserung der Wasserqualität zu verändern. Eigentlich bin ich ja bei so etwas eher skeptisch, aber da dies durch die Uni betreut wird und nicht die Fangwünsche der Vereinsmitglieder im Vordergrund stehen, kann das doch etwas werden.

Darf man unter "Bio Manipulation" so etwas wie Graskarpfen verstehen ?
Oder auf niedriere Ebener also niedere Tiere.

Was Besatz angeht bräuchte man wirklich in vielen Vereinen eine Vorstandsjunta die nicht falsch besetzt . Was man da manchmal zu hören bekommt was und wie besetzt wird

cu

Zitat von Grotius

Anglerfundamentalisten aller Gewässer, vereinigt Euch!
Ich bin dabei. Unser Gewässer hat im Sommer ein starkes Algenproblem. Nun wird er im Rahmen einer fischereibiologischen Diplomarbeit untersucht und dann soll versucht werden, mit Hilfe einer "Biomanipulation" das Gleichgewicht im See hin zu einer Verbesserung der Wasserqualität zu verändern. Eigentlich bin ich ja bei so etwas eher skeptisch, aber da dies durch die Uni betreut wird und nicht die Fangwünsche der Vereinsmitglieder im Vordergrund stehen, kann das doch etwas werden.

Ich wäre mir da nicht ganz so sicher. Das haben wir auch schon hinter uns , an unserem See.
Meistens scheitern solche Probleme an den Kosten.
Unser See ist im Sommer teilweise so trüb, das es dort sogar Badeverbot gibt, weil die Sichttiefe unter 30 cm liegt.
Und das ist ein Badesee !! Um solche Probleme in den Griff zu bekommen, müßen ein paar Regeln eingehalten werden. Keine Fütterung von Wassevögeln, Wasservogelbestand durch abschuss reduzieren (wenn zu dichter Bestand), Anfütterverbot für Angler im Sommer, ausbaggern von Faulschlamm am Grund usw. usw. ........

Aber für den Zander nicht die schlechtesten Bedingungen, für den Hechtbestand das aus.

Badeverbot gibt es da auch, Blaualgen zuhauf, aber ungeklärt ist noch, was genau die Ursachen dafür sind. Es wird z.B. angedacht, Biokläranlagen an den Zuflüssen zu installieren, um den Nährstoffeintrag der von den umliegenden Feldern zu vermindern. Auch von Ausbagger, Ringgräben, Kalkung usw. war schon die Rede.
Aber wahrscheinlich werden die Kosten zu hoch sein, denn für ein solches Projekt wird es wohl kaum noch öffentliche Gelder geben, und alles kann ja auch nicht in Eigenleistung erbracht werden.

Zitat von Aquarius

ah - spitze!! mein dank demjenigen mod, der diese diskussion hierher verschoben hat. mit den schliersee-saiblingen hatte das wirklich nix mehr zu tun!!

gruss ausm wilden süden

Gern geschehen .

Ich denke man sollte das mit dem Zander trotzdem nicht unterstützen (obwohl ich leidenschaftlicher Zanderangler bin).
Der Hecht wird aufdauer gesehen eh noch große Probleme haben sich in deutschen Gewässern zu halten.
Gerade vom Wetter und der Umwelt her gesehen, wird es eine hechtfeindliche Zukunft geben. Die Gewässer werden immer wärmer, der Zander und der Wels sind ganz klar auf dem Vormarsch. Blödsinn das auch noch von Menschenhand zu unterstützen.

Mit Sicherheit war der Hecht vor dem Zander im Schliersee. Ich vermute aber ganz stark, dass hier mit allen Mitteln versucht werden soll, die Attraktivität des Sees und damit der Region zu steigern. Die Übernachtungszahlen haben sich in dieser und auch in unserer Gegend nicht gerade zum Besseren entwickelt. Vermutlich möchte man jetzt den See als Magneten einsetzen, um eine neue Belebung des Tourismus zu bewirken.

Zitat von Aquarius

es ist ein sehr starker eingriff ins gewässer. stellt sich nur die frage: welcher räuber richtet für den "schützenswerten" fischbestand des sees, sprich seeforellen, renken, seesaiblinge, mehr schaden an: eine gute zander- oder eine gute hechtpopulation?

die fische die von den angler am liebsten gefangen werden als "schützenswerten" fischbestand zu bezeichnen halte ich als schwachsinnig!ziel von besatzmaßnamen sollte immer ein möglichst aussgeglichener fischbestand sein und kein überbestand der "lieblingsfische"(von manchen auch "schützenswerter" bestand gennant)!die voralpenseen beherbergen zwar einige kapitale zander,sie sind aber kein gewässer für einen zanderbestand der die rolle des hechtes übernehmen kann!
cu Jakob