Drei wunderbare Tage! (lange Story)

  • Ganz bei uns in der Nähe gibt es einen Topkarpfensee mit kapitalen Fischen bis knapp an die 40Pfund-Marke. Beim Baden haben ein paar Freunde und ich diese "Wasserschweine" immer von einem Sandberg aus beobachten können. Und das hat uns dann nicht mehr losgelassen. Schnell war der Entschluss gefasst, uns drei Tageskarten für diesen See zu kaufen, um endlich mal einen "richtigen" Karpfen zu fangen. Also Peter, Marco und ich fahren zur Ausgabestlle und blättern ohne uns weiter Gedanken zu machen 30¤ hin. Gut die Karten und das Datum für die Session sind sicher. Wir fischen vom 27. bis 29 August 2003. Bedenken machte uns dabei aber die bis dahin schon lange andauernde Hitzeperiode. Wie wirkt sich das auf den Fang aus? Nun ja bei diesem See war es eigentlich egal, da er eine Tiefe von bis zu knapp 10 Metern erreicht und da aus diesem Grund noch genügend Stellen mit kälterem Wasser und somit mehr Sauerstoff für die Fische da ist.


    Ok nachdem wir uns dann über das Gewässen ein paar Infos besorgt haben und uns den See genau angeschaut haben, haben wir uns für einen Platz entschieden. An diesem Platz fingen wir eine Woche zuvor mit dem Anfüttern an. Ich besorgte 15 Kilo Hartmais für die ganze Crew also 5 Kilo für jeden. Darüberhinaus fütterte jeder noch etwa 3 Kilo Boilies. Das ganze hieß dann Markierungen in Form von Bojen setzen und jeden Tag zum See radeln und füttern. Tja das wars uns wert!


    26.August


    ca. 16.00Uhr: Mein Dad fährt die ganze Ausrüstung mit dem Kombi an die Angelstelle, wo wir dann gemeinsam das Dreimannzelt aufbauen. Noch bin ich alleine, denn Peter ist irgendwo in Norddeutschland bei der Vereidignung seiner Schwester und Marco hat Fußballtraining.



    18.30Uhr: Das Zelt steht und endlich trudelt auch Marco ein. Nach einer Weile bekommen wir Besuch: Der Besitzer des Sees. Er erlaubt uns, unsere Ruten schon jetzt auszuwerfen.-Nicht schlecht.


    19.00Uhr: Nochmal Besuch: Anja schaut vorbei und entschliest sich, bei uns am See zu übernachten. Juhu zumindest nicht so allein. Jedoch bleibt die erste Nacht noch ohne Erfolg.


    Na gut:


    27.August:


    05.00Uhr: Marco und ich kriechen aus unseren Schlafsäcken. Langsam ziehen Nebelschwaden übers Wasser und allmählich taucht die Sonne auf und erwährmt die Luft. Wir beschliesen, die Karpfenruten eizuholen und mit dem Boot raus auf den See zu fahren und auf Hecht, Barsch und Zander zu blinkern. Nachdem wir schon ca.10 Minuten immer wieder einen Steg mit unseren kleinen Spinnern in der Hoffnunng auf einen größeren Barsch angeworfen haben, "rumpelts" endlich: Marco Fängt auf einen roten Spinner einen Barsch von gut 20cm. Naja zumindest nicht Schneider und der erste Fisch. Petri Heil!


    07.30Uhr: Wir sind jetzt schon fast 2 Stunden drausem auf dem See und haben nur das eine Minibärschlein gefangen. Naja wir lassen uns nicht entmutigen. Ausdauernd werfen wir immer wieder vermeintliche Hotspots an. Aber vergeblich. Wir wussten aber von vorne herein, dass sowieso kein großes Hecht und Zandervorkommen in diesem See herrscht.


    08.00Uhr: Wer kommt denn da angeradelt?-Na endlich Peter ist es. Darum entschliesen wir uns, zurück zum Angelplatz zu fahren und wieder auf Karpfen zu fischen.


    13.00Uhr: Ich fahr nochmal mit dem Boot hinaus um ein paar Boilies nachzufüttern.


    Aber nichts passiert den ganzen Tag kein einziger Stoß.


    18.00Uhr: Großaufgebot *g*!!! Kevin, Dominik, Anja - drei Leute, die heute bei uns am See übernachten wollen. Naja wir haben nichts dagegen. Macht zumindest Gaudi, wenn man zu sechst beinander sitzt.


    ca. 19.00uhr: Mein Bissanzeiger gibt den Geist auf. Ich entschließe mich, ein Glöckchen an der Rutenspitze zu montieren.


    23.20Uhr: Ich lieg schon in meinen Schlafsack eingemurmelt. Auf einmal "klingldingldind". Ich:" Pssst sats mal staad-Gleckerlgatn!" Und dann war ich mir sicher da zieht ein Fisch Schnur ab. ich hasste in Socken zu meiner Rute schau auf meine Rolle und höre nur noch ein Geräusch "pssssssssss". Ich schlag an und boah shi*!!! Ich merke, dass ich da am anderen Ende eine Art D-Zug dran hab! Zitternd lockere ich dann die Bremse. Ich hab einen gut 20minütigen Drill vor mir und zum Schluss halte ich einen wunderschönen 24-pfündigen Schuppi auf den Armen!


    ca.00.00Uhr: Gut der Karpfen darf nach ein paar Fotos und schonendem abhaken wieder ins Wasser! Ich kann mein Glück noch immer nicht fassen und bin unglaublich happy.


    00.15Uhr: Ich ködere meine Rute neu an und werfe sie wieder aus. Danach krieche ich in meinen Schlafsack zurück und dusle auch gleich ein. Die anderen sind noch wach und das bleiben sie auch bis...


    ...03.00Uhr: Es beginnt zu stürmen. Auch ich werde wegen dem heftigen Wind wach und beschließe kurzerhand die ganze Ausrüstung einzupacken und es unterzulegen, denn der bisher sternenklare Himmel wurde von Minute zu Minute bewölkter. - Eigentlich Karpfenwetter aber ich wollt nicht pitschnass werden. Also schnell Ruten einholen und das ganze ins Zelt verfrachten. Ins Zelt? Wenn es noch ganz wär. Ich will meine erste Angel ins Zelt bringen-auf einmal weht es mir das Zelt vor der Nase um. Ich versuch noch die Heringe wieder in den Boden zu stecken doch es bringt nichts. Ok dann haben wir eben alles unters umgekippte Zelt geräumt und haben schwere Steine auf die "Plane" (zu was anderem diente das Zelt ja jetzt nicht mehr) gelegt damit alles beisammen bleibt.


    03.20Uhr: Gemeinsam radeln wir in strömenden Regen zu Anja, wo wir übernachten können. Peter, Marco und ich beschließen in der Garage zu belieben, weil wir gleich in der Morgendämmerung wieder zum Angelplatz fahren wollen, um unser Zelt wieder aufzubauen.


    05.00Uhr: Der Handywecker klingelt. Mühsam stehen wir drei vom steinharten Marmorfliesenboden der Garage auf und machen uns wieder auf den Weg zu unserem "Camp".



    06.30Uhr: Endlich wieder fertig. Eben nochmal rausgefahren zum Anfüttern, dabei gleich den Köder mitgenommen und vom Boot aus an die Futterstelle geworfen. Naja dann kann ja dem Fang nix mehr im Wege stehen. Hmm irgendwas fehlt.-Genau das Frühstück. Nur was gibts?- Verpackten Kuchen. Ok kein Festmahl aber man kanns essen.


    ca.13.25: Wir sitzen bzw. liegen auf unseren Liegen und dösen in den grauen Himmel, als auf einmal "piiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeepppp"- Daueralarm. Ich spring auf-hechte zu meiner Rute-setze den Anhieb. Jawohl gehakt. Jetzt kanns anfangen. Nach kurzer Zeit ist mir klar: Wieder so ein Brummer, wie letzte Nacht. Wieder toller Drill. Wieder ungefähr 20 Minuten. Wieder 81cm. Wieder 24 Pfund. Wieder ein Schuppi. Aber nicht der gleiche wie der vorherige. Egal Fisch ist Fisch. Nun gut der Fotoaperrat war nach dem Sturm unauffindbar. Pech gehabt. Wir haken den Fisch ab und lassen ihn zurück. Peter und ich entschließen uns jetzt, eine Runde mit dem Boot zu fahren und das Ufer ein bisschen abzublinkern.


    14.00Uhr: Gesagt-getan. Auf gehts Peter die Ruder (ich war später dran), ich schau auf die Ruten, weil wir hinter uns große Rasselwobbler schleppten. Naja und wie sollte es anders sein?- Wieder mal nichts. Fast nichts. Als wir nach einer guten halben Stunden das rechte Seitenufer erreichen und ich einen Gummifisch am Ufergürtel schleppte, macht die Rolle auf einmal "psssssssssssss", Peter schlägt an (ich war mit rudern dran), die Rute vebeugt sich und etwa 8 Meter vor uns tritt ein kräftiger Schwall an die Oberfläche. Hecht!!!! Peter hat mir mittlerweile die Rute gegeben. Aber dann auf einmal lässt die Spannung nach und ich verlier den Kontakt zum Fisch. Mist! Naja so is das Anglerleben.


    Den restlichen Tag fingen wir nichts mehr. Auch in der Nacht nicht mehr.


    28.August:


    06.00Uhr: Gleiches Prozedere: Aufstehen-frühstücken-füttern. Der letzte Tag und Marco und Peter waren noch immer fischlos, was sich aber noch ändern sollte...!


    09.45Uhr: Ich und Marco machen ein paar Spässchen miteinander und scherzen rum, als auf einmal das erlösende Signal aus seinem Bissanzeiger heult. Und dann gehts rund. Marco steht ein fast 40-minütiger beinharter Drill bevor. Er kann den Fisch nach etwa 20 Minuten in Ufernähe bringen, wo es aber immer noch fast 2 Meter tief ist und wir deshalb den Brocken nicht sehen können. Wir waren uns sicher, dass muss ein richtiger Riese sein. Schon fast ne halbe Stunde ist um und der Fisch hat sich noch kein einziges Mal an der Oberfläche blicken lassen. Also wussten wir noch immer nicht, ob Schuppi, Spiegler oder gar einer der mörderteilartigen Graskarpfen, die in diesem See schwimmen. Marco geht allmählich die Kraft aus und er beginnt zu pumpen. Einmal-zweimal. Jaaaa die Montage schaut jetzt endlich aus dem Wasser. Ich kann das Anti-Tangle schon erkennen. Mutig setzt der karpfen noch einmal zu einer flucht in Richtung Seemitte an und reißt dabei ungefähr 30Meter von der Rolle. Wahnsinnsteil denk ich mir und ünterstütze Marco, wo ich kann. Gut, lang hat es dann nach dieser Flucht nicht mehr gedauert und der Fisch hat "weiß gezeigt". Jetzt erkennen wir den Fisch auch-Spiegelkarpfen. Marco kurbelt ihn langsam über den Kescher. Ein traumhafter Spiegeler, von aber "nur" 20 Pfund. Man kann Marco die Freude und die Erleichterung förmlich von den Lippen ablesen. Naja dann abgehakt und rein damit ins Wasser.


    12.30Uhr: Wir denken schon alle wieder ans zusammenpacken und lassen die zweieinhalb Tage revou passieren. An einen Fang denken wir jetzt alle nicht mehr. Um das erste "Zeugsl" schon mal zusammenzusuchen gehen wir zu unserem Zelt. "Piiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeppppppppp". Ich kanns nicht glauben. Mein Bissanzeiger schlägt wieder aus und gibt Alarm. Ich renne aufgeregt hin schlage an (aber zu sanft) und merke dass der Haken gegriffen hat. Und wieder gehts auf. Erste Flucht. Mir werden an die 20Meter Schnur von der Rolle gerissen, als sich auf einmal nichts mehr rührt am anderen Ende. Ich merke aber, dass der Fisch noch da ist. Dieser Zustand dauert dann etwa 2Minuten an. Da ich mit so einer Situation noch nie konfrontiert wurde, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Dann fing ich eben an zu pumpem, was mein Fehler war. Der Fisch schlitzte aus. Das ganze kann ich mir aber auch dadurch erklären, dass ich zu sanft den Anhieb setzte und daher der Haken nicht richtig saß. Was solls.


    Bis 16.00Uhr hatten wir dann alles wieder eingepackt und machten uns auf dem Heimweg. Hmm. Nur eins wurmte uns sehr. Peter fing nichts gar nichts. Naja zumindets genug Motivation für ihn, das ganze mit uns zu wiederholen.


    Letzte Woche (April 2004): Marco, Peter, Maxi(noch jemand, der heiß auf Großkarpfen ist) und ich sitzen wieder mal im Bus um uns unsere Karten für Pfingsten abzuholen. Die Session Nummer 2 findet dann vom 3.-5.Juni statt. Gleicher Ort, gleiche Truppe (mit Verstärkung *g*), gleiche Vorffreude, gleicher Ehrgeiz nach dem Riesen!!!




    Mfg Tomsen!!!


    p.s.: Ich erzähle in diesem Text teilweise von meinen Freunen, weil ich den Text eigentlich für meine HP gemacht habe und dann hab ich mir gedacht, ich könnte das auch hier reinstellen. Ich hoffe euch hats gefallen!!!

  • Ja ich sags dir. Es war echt so. Wie ich geschrieben hab. Der wollt sich einfach ned an der Oberfläche blicken lassen. Naja wichtig is, dass wir ihn noch rausbekommen haben. Und ich hab ja auch geschrieben, dass es knappe 40 Minuten dauerte. Also sprechen wir mal von ca.35Minuten.


    Mfg Tomsen

  • @ karpfenfreaks


    Naja ich kanns dir nur immer wieder sagen: Es waren echt fast 40 Minuten und es war geil. Warum sollte ich auch lügen? Wem sollte, müsste oder könnte ich damit was beweisen, solang ich von meinen Erfolgen und den Erfolgen meiner Kumplels überzeugt bin.



    Smine


    Danke dir! Ich hoffe auch, dass uns Petri diesesmal wieder so tolle Fische beschert!



    Mfg Tomsen

  • Ich hätte mal eine Frage. Du schilderst das du in der Nacht geangelt hast. Ich dachte man darf nicht 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang angeln bis 1 Stunde vor Sonnenaufgang. Ist das nur in Bayern so oder gibt es da außnahmen für bestimmte Fischarten

  • Zitat von lo

    Ich hätte mal eine Frage. Du schilderst das du in der Nacht geangelt hast. Ich dachte man darf nicht 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang angeln bis 1 Stunde vor Sonnenaufgang. Ist das nur in Bayern so oder gibt es da außnahmen :?:



    Ich glaube ,dass das so nur in BAyern und BW ist.


    cu

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