Wie hängt das Wurfgewicht mit der Stärke der Rute zusammen??

  • Hi, ich hab mal ne frage wie das wurfgewicht mit der stärke der Angel zusammen hängt...
    gibt es irgendeine "gleichung" mit der man die belastbarkeit der rute rauskriegt ?
    ich hab z.B. die DAM-Rute "Para Zander"...WG 10-30 gr. (etwas älter ;))
    zum hechtangeln würde ich diese Rute ganz ehrlich nicht benutzen auch wenn ich nur mit köder von z.b. 20 gr angeln würde..mir kommt sie mit max. 30 gr WG etwas zu zerbrechlich vor für einen stattlichen hecht ^^..


    mein kumpel benutz dieselbe Rute aber auch laufend auf hecht und er meint das ine Rute mit max. 30 gr. wurfgewicht niemals zu zerbrechlich sei einen hecht zu landen...
    hängt also die belastbarkeit mit dem wg zusammen...und wenn wie?

  • Hallo Fischer-Freak,


    man kann schon ein paar grobe Schätzungen machen:


    Eine gängige Karpfenrute mit einer Testkurve von 2,5lbs hat ein Wurfgewicht von 60 bis 80 Gramm.
    Eine Rute mit einer Testkurve von 2,5lb (1lb = 1 englisches Pfund = ca. 450 Gramm) bedeutet:
    Wenn man die Rute parallel zum Boden hält, und die Spitze mit 2,5lb (also ca. 1 1/4kg) belastet, dann biegt sich die Spitze 90° nach unten, d.h. sie zeigt auf den Boden.


    Je nach Bauart bricht eine Rute bei einer Belastung vom 3 bis 6 fachen der Testkurve. Nehmen wir mal das 4 fache an.


    Mit der Karpfenrute von 60 bis 80g Wurfgewicht kann man also eine "Zugkraft" (liebe Physiker-Kollegen, bitte steinigt mich nicht) von ca. 4 bis 5 kg ausüben, wenn man sich ca. im 90° -Winkel zum Fisch hält.
    Diese Kraft lässt sich deutlich (2 bis 3 mal) vergrößern, wenn man die Rute in einem flacheren Winkel z.B. 45° hält.


    Durch die Hebelwirkung der Rute spürt der Angler am Griff eine viel größere Kraft.


    Mit einer solchen Karpfenrute kann man einen 50ig-pfünder Karpfen drillen. Aber natürlich nicht aus dem Wasser heben.


    Verallgemeinert man diese Formel, kommt heraus, dass man eine ca.
    60 mal größere Kraft als das Wurfgewicht ausüben kann.


    Bei 30g WG sind das satte 1800g. Damit sollten sich Hechte bis zur Meterklasse locker flachlegen lassen, wenn nicht viele Bäume im Wasser liegen.
    Natürlich sind in dieser Rechnung diverse Unsicherheitsfaktoren enthalten: Material, Bauart und Verarbeitung der Rute. Verhältnis von den Angaben des Herstellers zur Realität. Können des Anglers usw.
    Letztlich muss man einfach mit der Zeit ein Gefühl dafür entwickeln.


    Übrigens gilt diese Rechnung nicht für Angelgeräte mit Schnurklassenangaben. Bei 30lb und 50lb Gerät für das Meeresangeln z.B. Ist die max. Bruchfestigkeit der Schnur angegeben und nicht die Testkurve der Rute.



    Gruß,
    Manfred

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