Ich habe neulich zufällig in einer Angelzeitschrift ein Bild eines sehr hochrückigen Karpfens gesehen. Er wurde mit dem Hinweis auf die typische Rückenform als Aischgründer bezeichnet. Was ist denn das bitte schön ??
Was ist denn ein Aischgründer ??
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Das ist eine Karpfenzüchtung die eben extra für den Verzehr gezüchtet wurde.
Also sie ist hochrückig ,hat keine Schupppen u.s.w.Der Herkunftsort ist Neustadt an der Aisch in Bayern.
cu
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Schnell, kompetent, zuverlässig......
Vielen Dank für die Antwort.
Bis demnächst
Laserbeak
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zu den Aischgründern und Spieglern generell:
Bass:
- jeder Spiegler wurde zum Verzehr gezüchtet, das begann alles irgendwo um 1400 in den Klosterweihern
- auch Aischgründer haben Schuppen, da sie ja Spiegelkarpfen sind
- charakteristisch ist für die "Aischgründer" die hohe Buckelform
- desweiteren gibt es den "reinen" Karpfen (s.h. Wildkarpfen) nicht. Zumindest bei uns. Das liegt einfach daran, das er um 1400 rum importiert wurde.
- es gibt da noch den Zeilkarpfen (Schuppenlinie auf der Seitenlinie)
- und den Lederkarpfen, dieser ist gänzlich unbeschuppt. -
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Damit er dann besser in die Pfanne paßt oder was
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Das ist ein Aischgründer Karpfen - aus Pommersfelden im Aischgrund.
Ein besonders hochrückiger Spiegler eben.Gilt gebacken als Delikatesse:
ZitatAischgründer Spiegelkarpfen
Beschreibung
Der Karpfen ist überwiegend in stehenden Gewässern (Weihern) beheimatet. Sein lateinischer Name lautet Cyprinus carpio. Seine optimale Speisefischgröße erreicht er nach drei Sommern mit etwa 2 bis 3 Pfund Gewicht. Er hat einen flachen Körper mit glattem Bauch und einigen Schuppen entlang des Rückens und der Flossen. Seine Bauchseite ist cremefarben, sein Rücken dunkelgrau bis olivgrün. Sein festes, fettarmes Fleisch, sein Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und sein wertvoller Eiweißgehalt zeichnen den hochrückigen Aischgründer Speisekarpfen aus.
Verzehr
Früher war der Aischgründer Karpfen vor allem eine Fastenspeise. Der Karpfen hat ein sehr wohlschmeckendes, für alle Zubereitungsarten geeignetes Fleisch. Das Karpfenfleisch kann als Filet, im Ganzen oder als Teilstück zum Dünsten für Aufläufe, Suppen usw. verwendet werden.
Verbreitung
Den Aischgründer Karpfen wird in Aischgrund in Mittelfranken gefischt.
Geschichte
Den Klöstern des Mittelalters ist es zu verdanken, dass aus der seltenen Delikatesse zunächst eine geschätzte Fastenspeise wurde. Heute ist der Karpfen eine sehr beliebte Spezialität, die während der Saison von September bis April, in über 200 sogenannten Fischküchen in der Region angeboten wird. Die Klöster waren es, die im an sich niederschlags- und damit wasserarmen Aischgrund Teiche und Teichketten als Wasserrückhaltebecken anlegten und damit jeden Tropfen der kleinen Gräben und Fließgewässer ausnutzten. Der hochrückige Aischgründer "Spiegel"-Karpfen, der wenig Schuppen hat, soll seine Zuchtform übrigens der Schlauheit der Mönche verdanken. Fastenspeisen sollten nämlich nicht über den Tellerrand hinausreichen. Da bot ein runder Fisch mit hohem Rücken natürlich mehr als ein langer flacher. Nicht nur der hohe Bedarf der Klöster während der Fastenzeit ließ die Anzahl der Teiche wachsen. Auch die einfachen Leute ließen den Karpfen bei Gastmählern nicht fehlen. Die starke Nachfrage führte im 15. Jahrhundert sogar dazu, daß der Preis für Karpfen weit über dem von Fleisch lag. Durch die zunehmende Bevölkerungszahl stieg Mitte des 18. Jahrhunderts der Bedarf an Getreide und damit sein Preis, während tierische Erzeugnisse an Wert verloren. Dadurch verschwand in weiten Teilen Deutschlands die Teichwirtschaft. Durch die Bodenbeschaffenheit im Aischgrund und der Absatzmärkte in den Städten Erlangen, Fürth und Nürnberg blieben dort viele Teiche erhalten. Erst um 1880, als der Getreidepreis wegen den Importen aus Übersee wieder sank, wuchs die Anzahl der Teiche wieder. Durch den Verlust der ehemaligen Kerngebiete der Karpfenzucht, wie z. B. Schlesien, Böhmen und Mähren, gewann der Aischgrund nach 1945 überregional an Bedeutung.
Herstellung
Drei Jahre braucht der "Brotfisch" der Teichwirte im Aischgrund, bis er sich vom Ei zum gewünschten rund 1.500 g schweren Speisefisch entwickelt.
Produzenten
Bayern produziert mit ca. 6.000 Tonnen gut die Hälfte der deutschen Karpfen. Der Schwerpunkt der Karpfenteichwirtschaft in Bayern liegt im Aischgrund, dem größten zusammenhängendem Teichgebiet der Bundesrepublik. In Mittelfranken, besonders in den Landkreisen Erlangen-Höchstadt und Neustadt-Bad Windsheim wird von ca. 1.200 Erzeugern in den über 3.300 Teichen (3.000 ha) rund ein Fünftel der Deutschen Speisekarpfen produziert.
Mengen
Jährlich werden 1.200 Tonnen Aischgründer Karpfen hergestellt.
Saison
September bis April. Nur in den Monaten ohne "r", also Mai bis August werden Karpfen in der Regel nicht angeboten. Eine Hygienevorschrift aus früherer Zeit ist daran schuld: Wenn es heiß war, konnte man die Karpfen weder lebend noch geschlachtet ohne Verderb transportieren. Heute wäre das kein Problem mehr, aber die Vorfreude auf die "Saisonspeise" wäre dahin.
Schutz
Für den "Aischgründer Karpfen" ist ein EU-weiter Schutz als geschützte geographische Angabe (g.g.A)in Beantragung. Ein Karpfen, welcher die Bezeichnung "Aischgründer Karpfen" trägt, muss nach Erlangung des Schutzes aus der Region Aischgrund stammen.
Firma: Teichgenossenschaft Neustadt/Aisch-Scheinfeld - Uffenheim
Ansprechpartner: Herr Geschäftsführer Müller-Braun Thomas
Adresse: Konrad Adenauer-Str. 1
91413 Neustadt an der Aisch
Telefon: (0 91 61) 92-4 60
Mail: [email protected]
Internet: http://www.aischgruender-karpfen.de/
Firma: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei, Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft Höchstadt
Ansprechpartner: Herr Dr. Oberle Martin
Adresse: Greiendorfer Weg 8
91315 Höchstadt/Aisch
Telefon: (0 91 93) 50 89 00
Firma: Teichgenossenschaft Aischgrund
Ansprechpartner: Greif Hans
Adresse: Ortsspitz 12
91359 Leutenbach
Telefon: (0 91 97) 87 07Quelle: http://www.food-from-bavaria.de
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