Geschmack von Rotaugen vom laichverhalten abhängig?

  • Hallo Leute,


    ich habe mal gehört, dass Rotaugen im Winter, wenn sie sich auf das Leichen vorbereiten und Fett anfressen, besser schmecken sollen. Stimmt das und gilt
    das auch für die anderen Weißfische wie Brassen?


    mfg, Robbie

  • Komm es muss doch nicht jeder eine Antwort wissen !!! Oder kannst du alles beantworten ?!




    Also muss man eben mal warten oder sich ,damit zurecht finden ,dass keiner es weiß. Ist doch nicht schlimm :!:



    cu

  • Jetzt speziell im Kochforum tut sich manchmal halt eben nichts.
    Da steht ja schon jede Menge drin, wie du deine Fische machst.


    Was sollte denn deiner Meinung nach passieren? Vielleicht kann man am Stillstand was machen

  • Die Ausbildung der Laichprodukte bedeutet für den Fisch eine Aufgabe, die für ihn eine gewaltige Energieleistung bedeutet. Alle Kraft wird in die Geschlechtsprodukte und die bevorstehende Laichaktivität gesteckt.


    Die Arten verändern dann auch (unterschiedlich) ihre kulinarische Qualität.
    Da die Geschmäcker sehr verschieden sind, kann man das auch nicht abschließende beantworten.


    Viele Angler essen gar keinen Fisch und die meisten bereiten ihn nicht selbst zu. Das überlassen sie lieber der Frau/Mutter etc.
    Von daher wird auch hier in der Fischküche kaum der "Verkehr" herrschen, wie in den Fangforen.

  • Ich mach da eher selten Experimente mit dem Würzen und zubereiten von meinem Fang. Die werden so zubereitet wie eh und je, so wie es meine Oma schon getan hat und nicht anders. Es schmeckt jedesmal gut.

  • Dann werd ich mal: Also der Geschmack der Rotaugen ist nicht deshalb im Winter besser, weil sie Laichprodukte bilden, sondern weil sie ganz schlicht weniger fressen. Rotaugen sind bekanntlich Sommerlaicher und beginnen erst im Frühjahr mit der Ausbildung der Geschlechtsprodukte. Es ist ein ähnlicher Effekt wie bei Karpfen oder Schleien, die man ein paar Tage vor dem Essen in der Badewanne ausschwimmen lässt, damit sie den Moselgeschmack verlieren. Rotaugen fressen in der Masse Zooplankton. Wenn das Wasser kälter wird, ist davon weniger da. Jedoch weil Fische wechselwarm sind und sich ihre Aktivität nach der Wassertémperatur richtet, behalten sie noch bis ziemlich lange in den Winter hinein ne Menge Fleisch auf den Gräten. Lediglich der Fettgehalt nimmt ab. Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger auch für unangenehme Aromen. Wenn man sich die gängigsten Zubereitungsformen für Rotaugen ansieht, wird in der Masse der Eigengeschmack der Fische mit starken Gewürzen oder Essig so überlagert, dass nur noch die Konsistenz des Fleisches beim Verzehr als Qualitätsmerkmal eine Rolle spielen kann. Und die ist im Winter bekanntlich sehr gut.

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