Ich amüsiere mich immer wieder königlich, wenn ich mir ansehe, was hier im Karpfenforum so abgeht. Vor allem welche abenteuerliche Theorien zum ganz großen Erfolg führen sollen!
Den Karpfen ist vollkommen egal, ob sie nun mit einer 3 lbs., einer 2,75 lbs., oder einer dreiteiligen Grundrute mit 90 gr. Wurfgewicht angeworfen werden. Es juckt sie nicht im Mindesten, ob die Rolle einen Freilauf besitzt, oder nicht. Und auch die Marke des Rod Pods geht ihnen meilenweit am Waidloch vorbei!
So richtig grimmig wird es aber dann bei den Ködern. Da fehlen mir die Worte und das will bei mir was heißen!
Hat sich vielleicht schon mal wer überlegt, dass es der Angler ist, der den Fisch fängt? Oder, wie die englischen Karpfen-Gurus zu dem wurden, was man ihnen heute nachsagt?
Schaut Euch mal bitte den Herrn Gibbinson an, mit welchen simplen Montagen der seine Fische fängt. Besser noch Chris Yates, der sich einen Dreck um Hightech scherte, als er den britischen Rekord mit einer gespließten Rute und einer Centrepin fing.
Das kommt auch nicht von Ungefähr, denn diese Herren haben sich sehr intensiv mit dem Karpfen beschäftigt. So sehr, dass man befürchten musste, dass ihnen selber Barteln wachsen. Wochenlang sind die auf allen Vieren am Ufer herumgekrabbelt, sind auf Uferbäume gestiegen. Alles nur zum Zweck, jede mögliche Information über ihren Zielfisch zu erarbeiten. Der Fang selbst war dann beinahe eine Nebensächlichkeit.
Richard Walker, Petrus hab' ihn seelig, war der Auffassung, dass es besser sei, von 5 zur Verfügung stehenden Stunden wenigstens 4 Stunden zur Beobachtung und Suche aufzuwenden und dann nur 1 Stunde konzentriert zu anglen, als die ganze Zeit den Haken nass zu machen. Der Erfolg gab ihm Recht. Der Mann hatte Fischblut in den Adern.
Wenn ich dann dagegen so manchen Möchtegern-Carper sehe, der ans Wasser rumpelt und dann planlos draufloswerkelt, dann frage ich mich...
Erfolg kann man sich erarbeiten, kaufen kann man ihn nicht.