Wie töte ich Kapitale/Kleine Fische?

  • Also, wenn ich
    1. diesen Thread hier lese und
    2. sehe, was manchmal am Wasser so los ist sowie
    3. lese, was mancher Verein in seiner Gewässerordnung dazu vorschreibt...
    ...dann glaube ich, dass dieser Thread hier brandaktuell ist.


    Zum Thema Schusswaffen abschließend nur so viel:
    In Deutschland ist Benutzung von Schusswaffen zum Töten von Tieren ausschließlich Jägern gestattet - und dies ausschließlich zum Töten von Wild. Wild sind per definitionem Tiere, die namentlich im Jagdgesetz aufgelistet sind. Fische gehören da definitiv nicht dazu! Wer in Deutschland meint, seinen Fisch mit der Schusswaffe töten zu müssen, verstößt gegen so viele Gesetze gleichzeitig, dass es für ein halbes Kriminellenleben ausreicht. So ein Unsinn sollte hier also bitte nicht weiter diskutiert werden - denn es gibt leider immer Leute, die nicht merken, dass das nur als schlechter Scherz gemeint war.


    Der in vielen Vereinen vorgeschriebene Herzstich ist (nicht nur in meinen Augen) zwar im Sinne des Tierschutzes gut gemeint, aber dennoch aus tiermedizinisch-anatomischer Sicht möglicherweise sachlich-fachlicher Unfug. Oder hat schon mal jemand einen wirklich sauberen Herzstich bei einem 5 cm langen Köderfischlein angebracht?


    Nur mal als Denkanstoß für eine vielleicht zeitgemäßere und tierschutzgerechtere Alternative: Die Medizin akzeptiert neben dem Herztod noch einen "zweiten" Tod. Das ist der Gehirntod, der durch Erlöschen aller Gehirnfunktionen eintritt. Darauf basierend könnte der schnelle, schmerzlose Tod bei einem Fisch auch so herbeizuführen sein, dass der vorgeschriebene Betäubungsschlag aufs Hirn so kräftig ausgeführt wird, dass er schlagartig zum Hirntod führt. Anschließend wird durch die Eröffnung der Herzaorta (sog. Kehlschnitt, wie ihn die Skandinavier praktizieren) auch der Herztod eingeleitet, der wg. des schlagartigen Abfalls des Blutdrucks und anschließendem Blutverlust durch Ausbluten eintritt. Dies nimmt der Fisch durch den zuvor geführten sog. Betäubungsschlag/Hirntod nicht mehr wahr.


    Was die geeigneten Gerätschaften für den sog. Betäubungsschlag betrifft, halte ich den woanders bereits zitierten schweren Gummihammer bei großen Fischen für keineswegs übertrieben. Ich kenne Leute in Schweden, die das bei ihren Großhechten seit Jahrzehnten so praktizieren und wo ich einige Male als Zeuge mit dabei war - ohne dass ich durch unangenehme Erlebnisse irgendwelcher Art jemals Zweifel an der Waidgerechtigkeit bzw. Tierschutzgerechtigkeit dieses Verfahrens hätte haben müssen.

  • Zitat von Fariojäger

    Das mit dem Kiemenrundschnitt ist bei uns nicht so verbreitet :roll:
    Kann mir das mal jemand erklären :?: ?:{


    1. Du betäubst denn Fisch durch einen Schlag auf den Kopf mit einem geeigneten Gegenstand.


    2.Du nimmst dein Messer (was scharf sein sollte)
    und setzt es unter dem Kiemendeckel, hinter den Kiemen im unteren Teil
    an.

    3.Stichst zu und ziehst den Schnitt bis zur anderen Seite durch.
    Jetzt sollte Blut fließen.


    Das funktioniert meist besser als ein Herzstich, denn man kann so gut wie gar nicht daneben liegen.


    Es ist ungefähr das Gleiche wie ein Kehlschnitt bei anderen Tieren.
    So werden die Wichtigsten Adern durchtrennt und das Herz( welches noch schlägt) pumpt das Blut heraus.
    Vorteil ist auch , dass der Fisch fast komplett ausblutet was zu einer besseren Fleischqualität führen soll.


    Gruß Kilian

  • Wie ist das denn beim Kehlschnitt, kann man da nicht irgendwas treffen, was den Fisch ungenießbar macht?


    Das mit dem Schnipsen, ist doch ein Scherz, oder?


    Ich kann mir nicht vorstellen, das man genug Power erzeugen kann(ich hab ein bisschen Kraft in den Händen und Fingern) um einen Fich wirklich zu betäuben, evtl. so 5 bis zehn Cm Fischchen, aber mehr wohl auch nicht, oder?


    Gruß... Udo

  • Zitat von ami

    Also das mit dem Schnipsen ist entweder für Köfis unter 5 cm oder ein Fall für Angler die wollen, dass ihr Köderfisch unter Wasser wieder aufwacht!


    Mache ich genauso...danach mit der Ködernadel einen Herzstich.
    Der Köfie ist bei mir noch nie wieder zum Leben erweckt.


    Wie tötet ihr den ein kleines Rotauge? Jetzt kommt mir aber bitte keiner mit dem großem Totschlager und nem Kiemenrundschnitt mit dem 15cm Messer....danach ist das arme Fischlein ja komplett Matsch.


    Gruß Kilian

  • Zitat von Udolf


    Das mit dem Schnipsen, ist doch ein Scherz, oder?
    .
    .
    .
    Ich kann mir nicht vorstellen, das man genug Power erzeugen kann... oder?


    Nein, kein Scherz. Und genug Kraft für eine Betäubung eines kleinen Fisches ist es allemal. In Zeiten, in denen der Setzkescher verboten war, war es bei Hegefischen auf Kleinfische eine weit verbreitete und legale Möglichkeit, Zeit zu sparen. Der Herzstich wurde dann mit einem an der Sitzkiepe befestigten Nagel durchgeführt.

  • Zitat von SirCorbi

    Bei uns ist NUR Herzstich erlaubt.


    Tja, so ist das oftmals im Leben. Das was 30 Jahre lang falsch gemacht wird, halten manche für Erfahrung...


    Zitat von SirCorbi

    Also erübrigt sich der Rest...


    Glaube ich nicht! Letztlich ist jeder zu allererst der Kreatur gegenüber (und dem Tierschutzgesetz) verpflichtet. Und beispielsweise bei einem kleinen Köderfisch wage ich aufgrund der anatomischen Gegebenheiten die Behauptung, dass auch ein hochdekorierter Vereinsvorstand mit 30 Jahren Angelerfahrung nicht den verlangten Stich ins gerade mal stecknadelkopfgroße Herz hinkriegt, so viel er auch in dem kleinen Tierchen herumbohren mag.


    Ich halte den Herzstich aus tiermedizinisch-anatomischer Sicht daher für überholt. Er sollte durch den sogenannten Kehlschnitt, der absolut sicher bei Fischen jeder Größe die Herzaorta durchtrennt und damit durch sofortigen Blutdruckabfall mit anschließendem Ausbluten sicher tötet, ersetzt werden. im Übrigen ist der Kehlschnitt auch aus lebensmittelhygienischer Sicht dem sogenannten Herzstich vorzuziehen, da er (im Gegensatz zum Herzstich) selbst bei nicht völlig sachgemäßer Ausführung keine Verdauungsorgane mitbeschädigt und so den Übertritt von Bakterien aus der Magendarmflora sowie Verunreinigungen der Bauchhöhle durch austretende Futterreste verhindert. Letztlich ist der getötete Fisch ja auch ein wertvolles Lebensmittel und sollte entsprechend hygienisch behandelt werden.

  • Also ich weiss ja nicht wie ihr einen Köderfisch tötet aber ich mache es seit 14 Jahren mit meinem Finger wie oben beschrieben.


    Wie sollte ich es sonst machen? Meinen Totschläger rausholen den ich für Zander usw nehme und den Köderfisch in Brei verwandeln? Man würd sich bei so einem Minifisch (bis 10 cm) nur selbst die Finger kaputt hauen...


    Der Köderfisch ist danach tot. Merkmale: Er zuckt nicht mehr ;)


    Also warum nicht den Finger nehmen?

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

  • Du schnippst nur mit deinem Finger gegen den Kopf?
    Also ich nehme ein Messer, hau dem Fisch mit der breiten Seite auf den Kopf und stech dann ins Herz.
    Also vom Schnippen wird der net richtig tot, was auch seine Vorteile hat... :evil: jaja...erwischt :)

  • Zitat von SirCorbi

    Bei uns ist NUR Herzstich erlaubt.


    Wo ist denn "Bei uns" ? Betrifft das ein Bundesland - dann wäre die Aussage zu widerlegen.
    Oder betrifft es eine vereinsinterne Regelung? Dann wäre es durch den Vorstand zu begründen.
    Die Begründung der Vorstandsschaft würde wahrscheinlich wie folgt ausfallen :


    Das ist Gesetz, das muss so gemacht werden. Das war schon immer so, so wird es auch bleiben.
    Eine ehrliche und m.E. sinnvolle Erklärung wäre : Nur so können wir (einigermaßen) sichergehen, dass auch nur mit totem Köderfisch gefischt wird bzw. wir bei entsprechenden Kontrollen Benutzer lebender Köderfische erwischen. Für den Herzstich bei Fischen, die dem Verzehr dienen, gäbe es wahrscheinlich keine Begründung.


    Inzwischen führe auch ich als jahrelanger "Stecher" einen Kiemenrundschnitt durch, da mich eine (zum Teil hitzige) Diskussion hier im Forum eines Besseren belehrt hat (Weidenkorb)


    Aber nochmal zurück zum eigentlichen Thema. Die Frage nach dem Abschlagen großer Fische stellt sich für mich persönlich nicht, da ich diese nicht verwerten kann und somit ohne Foto zurücksetze. Die einzigen kapitalen Fische, die ich entnehme sind Rotaugen der Kiloklasse. Hierfür reicht ein normaler Priest.

  • @ gummipro: Ich weiss nicht ab wann du einen Fisch als tot definierst, aber bei mir ist er es dann wenn er keine Atmungsfunktionen und Reflexe aufweist! :p Und ein gutes Zeichen das sie nach dem Fingerschnipsen auch tot sind ist die tatsache das der KöFi ein ausgezeichneter Rückenschwimmer geworden ist. Allerdings würd ich ihn wegen Bewegungsmangel nicht gerade in die Olympiamanschaft der Schwimmer aufnehmen!



    Kurz..... Sie sind tot! Wenn ich beabsichtigen würde mit lebenden Köderfisch zu angeln dann würd ich erst gar nicht schnipsen... Wäre ja auch dumm... Lebend fängt mehr als halbtot! ;)

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

  • Zitat von Gerd aus Ferd

    Wo ist denn "Bei uns" ? Betrifft das ein Bundesland - dann wäre die Aussage zu widerlegen.
    Oder betrifft es eine vereinsinterne Regelung? Dann wäre es durch den Vorstand zu begründen.


    Bei uns in Niedersachsen. Der Verein sagt nur waidgerecht töten.

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