Der Reiz des Aalfangs

  • Was macht eigentlich den Reiz beim Aalfischen aus?


    Ganz ehrlich betrachtet ist der Aal ja ein eher langweiliger Angelfisch. Von einem Drill kann man auch nicht sprechen.


    Ist es der kulinarische Wert?
    Die Athmosphäre des nächtlichen Fischens?
    Oder was sonst?

  • sers andal


    also für mich ist es ganz klar die atmosphäre des nächtlichen fischens! gibt doch fast nichts schöneres als bei sonnenuntergang am wasser zu sein, zu beobachten wie alles langsam ruhig wird, die boote die häfen anlaufen, die ganzen leute aufbrechen und sich auf den nachhauseweg machen... ab und zu kommt noch ein spätabendlicher spaziergänger mit seinem hund vorbei oder gar reiter mit ihren pferden. die vögel suchen ihr nachtlager auf und verstummen und werden durch die fledermäuse abgelöst... man kann hören wie hechte und waller jagen. die barsche stellen direkt vor den füssen den jungfischen nach...


    die zeit bricht an um die knicklichter zu montieren und alles "nachtkonform" herzurichten.


    ich gebe dir recht, dass der aal grundsätzlich ein langweiliger angelfisch ist, aber das wie, wann und wo gibt den letzten "kick". ;)


    gruss
    miKe

  • Mir geht es genau so wie Jakob. Aale bieten keinen Drill, ich mag sie nicht essen ,weil sie so fettig sind und ich sie geschmacklich einfach ecklig finde,dann stinken sie besonders und extrem viel schleim haben sie auch.


    Die Liste könnte ich ewig fortsetzten!



    cu

  • ich könnte mir auch gut vorstellen, dass der optische reiz eine wichtige rolle spielt, ein aal fällt nun mal strikt aus dem im gedächtnis verwachsenen fischbild raus, gemäß dem motto karpfen hecht schleie und co. sind fische, aal ist eben aal ;-) ebendso wird ein angler im norden weniger interesse haben einen aal zu fangen als weiter südlich, bezüglich dem vorkommen und somit der fanghäufigkeit.

  • Die Nacht !
    Langsam verschwindet die Sonne am Horizont.
    Der Mond steigt am Himmel empor.
    Und plötzlich befindet man sich in einer ganz anderen Welt. Alles sieht völlig anders aus als am Tag. Noch dazu ist es komplett ruhig, und wenn man ehrlich ist, auch etwas unheimlich. Dazu kommt noch der Sternenhimme,l der uns am Tag verborgen bleibt. Auch der Aal an sich ist ja etwas mystisches, denn besonders viel wissen wir ja nicht über dieses einzigartige Geschöpf.


    Und welcher Fisch passt besser zu der nächtlichen Athmosphäre als der Aal?
    Ich könnte mir keinen anderen vorstellen, der so gut in die Nacht passt !


    P.S.
    Wer sagt, Aale bieten keinen Drill.... dem wünsche ich mal nen 4Pfünder in einem strömungsreichen Fluss ;)


  • Franz, ich danke Dir! Besseres hätte ich auch nicht schreiben können!
    Als einzige Zugabe wäre noch die Aussicht auf Räucheraal hinzuzufügen - für mich die größte Leckerei des Angelns!

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Hallo
    ich liebe es Aal zu angeln.
    Das schönste ist wenn ich in meinem Boot auf der Weser sitze und die Angeln draußen hängen. Meistens sind noch Boote aus den Nachbarhäfen da. Wenn man die großen Pötte vorbei ziehen sieht(kommen natürlich nicht auf´m See vor) ist es einfach nur super.
    Am Besten ist dann das Aalessen bei Oma :lol:
    Abends ist immer am schönsten den Sonnenuntergang zu sehen und diese herliche Ruhe!
    Wenn 10x 1 Pfünder gefangen wurde, wird im Garten der Räucherofen angeheizt.
    Für mich gibt es nichts schöneres als gold-gelbe duftende Aal aus den Buchenrauch!!!
    Patrik

  • Ich kann dem Aal weder anglerisch noch kulinarisch einen besonderen Reiz abgewinnen, die hier mehrfach angeführte nächliche Romantik kann ich auch beim Nachtangeln auf andere Fische genießen, warum das so ist kann ich nicht genau sagen, es ist eben so.
    Nun ist es nicht etwa so, daß ich noch nie auf Aal geangelt habe, ich habe das früher sogar sehr oft getan, auch recht erfolgreich aber so mit der Zeit hat dieser Fisch bei mir seinen Reiz irgendwie verloren.
    Es hängt sicher damit zusammen, daß ich mit den Jahren auf aktive Angelmethoden umgestiegen bin, also hauptsächlich Fliegen - und Spinnfischen, nicht ausschließlich aber doch zum größten Teil.
    Dabei steht der Aal hier in der Gegend recht hoch im Kurs, mir ist nicht so ganz klar warum, sicher ist er ein guter Speisefisch, aber andere Fische sind zumindest gleichwertig.
    Ich habe schon oft überlegt, ob es nicht vielleicht daran liegt, daß der Aal hier früher in der ehemaligen DDR im Handel kaum erhältlich war und er besonders in geräucherter Form zeitweilig eine Art Nebenwährung darstellte?
    Warum ist das mit den Aalen nicht in anderen Ländern genauso, in Skandinavien will ihn kaum einer, in Russland auch nicht ?
    Zumindest war und ist er hier auf dem Schweriner See Zielfisch Nr.1, obwohl die Fänge stark rückläufig sind.
    Früher begrüßten sich Angler die sich kannten nicht etwa mit "Guten Morgen oder Guten Tag", sondern donnerten sich irgendwelche Zahlen an den Kopf, das klang dann ungefähr so :" 37!" Antwort : "42!", für den Kundigen bedeutete das die Zahl der bisher im Jahr gefangenen Aale, ob das noch Mode ist weiß ich nicht so genau, was ich genau weiß ist, daß die Zahlen deutlich kleiner ausfallen dürften.

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Moinsen,
    irgendwo ist ja alles schon gesagt,bei mir ist es halt
    so das der Aal man garnicht so einfach zu fangen ist.
    Jeder Fisch will überlistet werden aber beim Aal hab ich
    das Gefühl da ist es schwerer.Zumindestens von den Vorraussetzungen
    wie Wetter,Köder usw. seien wir doch mal
    ehrlich so richtig beantworten konnte es doch keiner warum der Aal im Moment nicht beisst oder?? :!: :!:
    Es gibt für mich keinen Fisch der launischer ist wie der Aal.


    Aber nix für ungut jeder hat seine Lieblinge!!!


    Petri Heil

  • Für mich ist der Aal eines der grössten Mysterien der Tierwelt überhaupt. Zwar einer der am besten erforschten Fische, aber trotzdem weiss man noch immer nicht alles.


    Wo laicht der denn jetzt ab (wirklich in der Sargassosee? Indizien sprechen dafür, aber Beweise hat man nicht). W


    Wie findet er als Glasaal in die heimischen Flüsse? Ist es ähnlich wie beim Lachs (der findet soweit ich weiss seinen "Geburtsort" wieder).


    Stirbt er wirklich nach dem ablaichen ab? (Indizien gibt es), was fressen die Aal-Larven?


    Nimmt er wirklich bei seiner Abwanderung keinerlei Nahrung mehr zu sich? (Die Theorie gibt es)


    Wie findet der Blankaal in sein Laichgewässer (Magnetisch oder durch Geruchssinn, Indizien gibt es)


    Warum entwickelt sich ein Exemplar in einen "Spitzkopf" und der andere in einen "Breitkopfaal"? (indizien bzgl Futteraufkommen usw gibt es).


    Wieviel Rogen gibt so ein Weibchen denn wirklich ab? Wann "entscheideit" sich ein Aal ein Männchen oder ein Weibchen zu werden, oder ist es schon von Geburt vorbestimmt (wie bei uns), denn Geschlechtsorgane gibt es keine.


    Wieso beisst er (bei mir zumindest) in Vollmondnächten überhaupt nicht, anderswo aber schon?


    Warum ist er so launisch? Was beeinflusst seinen Hunger? (an einem Tag laufen Sie wie verrückt, am nächsten Tag bei gleichen Bedingungen läuft gar nichts).


    Wie ist das denn nun mit dem "Über-Land-gehen", weiss er wirklich aus welchem See er in welcher Richtung "herausklettern" muss um an den nächsten Fluss zu gelangen?


    Stimmt es, dass Aale verrückt nach Erbsen sind? Mir selber wurde selbiges bestätigt, aber auf Erbsen als Köder steht er nicht?


    Was ist besonderes am Aal, dass er fast nicht umzubringen ist (Nerven). Bei Jeder anderen Fischart ist das ja kein Thema.


    Wie ist das jetzt mit dem vielzitierten "2.Herz"? warum hat der Aal denn so eine Blutreserve hinter dem Waidloch?


    Es soll ja amerikanische und europäische Aale geben, wobei die ersteren 107 Wirbel haben, die europäischen aber 114 Stück. Ja laichen die denn an der selben Stelle? Auf jeden Fall wurden schon in Amerika "europäische" gefangen - und andersrum auch. Aber in aller Regel finden sie den richtigen Weg? Wie geht denn das?


    Laichen Sie denn zur gleichen Zeit ab (Indizien gibt es). Aber dann müsste der amerikanische Aal doch wesentlich später zur Laichwanderung finden. Wie machen die das denn?


    Ja, was ist denn jetzt mit den asiatischen Aalen? Die sehen genauso aus. Von denen weiss ich aber bzgl. Laichverhalten usw. überhaupt nichts.


    Und dann ist ja noch der besondere "Langflossenaal", der Monsterfisch aus Neuseeland. Der scheint ein ähnliches Leben zu führen. Ich habe bisher noch keine wissenschaftl. verwertbare Infos bekommen.


    In der Donau gab es ja ursprünglich keine Aale, angeblich weil das Wasser des Meeres in Wandertiefe dort zu schwefelhaltig ist. Es sollen aber jüngst doch Larven angekommen sein? Wenn dem so ist, warum ist das nicht sein natürliches Verbreitungsgebiet?


    Warum sind die männlichen Aale eher in Küstennähe zu finden (bzw. bleiben im Salzwasser), wobei die weiblichen überwiegend aufsteigen?


    Ja stimmt es denn überhaupt, dass der männl. Aal nur ca. 55 cm. lang wird (Indize gibt es)


    Wieso sind die Organe bei einem Aal anders sortiert? (Die Därme reichen bis hinter das Waidloch)




    Der Reiz beim Aalfangen sind für die schon oben angegebenen Gründe.


    Und schmecken tut der, sagenhaft. Mir persönlich aber nur geräuchert. Ich hatte mir vor 15 Jahren schon extra wegen den Aalen einen Räucherschrank gekauft, wobei ich natürlich auch erst mal die notwendige Räucherfahrung sammeln musste.


    Klar, "moseln" darf er nicht, aus diesem Grund fische ich ausschliesslich im Fliesswasser auf Aale (je Strömung, desto schmackhafter)


    Und hey, wisst Ihr was: Ich esse die Aale am liebsten auf einem Butterbrot. Schon klar, da haut es wieder einigen von euch den Vogel raus, angesichts dieser Kalorienbombe. Aber probiert es ruhig mal


    Echt schmackofatz, sag ich euch.


    Übrigens sind mir auch schon beim nächtlichen angeln ein paar kleinere Welse an den Haken gegangen, die haben ebenfalls hervorragend gemundet.

  • Da kommt ja einiges zusammen! Vieleicht bringen wir noch raus, warum die meisten Angler so einen glasig-stieren Blick bekommen und schlagartig nach der richtigen Angel greifen, wenn das Stichwort Aal fällt. ;)


    So eine Motivsuche finde ich höchst interessant. Sollte man vielleicht auch mal mit anderen Fischarten machen!?


    Bitte weitermachen... :D

  • Ja ja, der Aal ist mein "ein und alles".


    Erst gestern ist mir übrigens ein riesengrosser abgehauen. Ich hatte ihn schon an Land, war aber alleine und der Eimer stand zu nahe am Wasser (geht an dieser Stelle nicht anders). Der Bursche hat es geschafft, sich so um den (gut geschluckten) Haken zu schlängeln, dass er sich selber befreit hat. Ich war zu langsam :( , dem Fisch habe ich aber seine Freiheit gegönnt (der war gute 90 cm. lang, geschätzt) :)


    Gebissen hat der gegen 9.30h, so 1 km. unterhalb eines Stauwerks, in der Flussmitte mit 100g - Blei. Als es wirklich dunkel wurde, ging nichts mehr, typisch Aal eben :roll:


    ein paar "Mysterien" sind mir noch eingefallen, ich editiere nochmals den obigen Beitrag.

  • @ Franz
    Stimme dir voll zu :)
    Zudem weiß man nie wirklich ob es ein Aal ist wenns zupft,das ist das spannende da man nie selektiv nur Aal fangen kann!Und die Beifänge
    entpuppen sich manchmal als sehr SCHWERGEWICHTIG ;) ;)

  • nun, den Aal möchte ich nicht unbedingt als langweiligen Angelfisch bezeichnen. Es kommt doch sehr aufs Gewässer darauf an, welches man befischt. In dem einen beißt er nur auf Tauwurm und ruckartig, im anderen nur auf Köderfisch. Da aber ziemlich listig. Er nimmt den Köfi von hinten, zieht ab, frist ihn zur Hälfte und Du schlägst ins Leere. Da musst Du erstmal draufkommen, dass das so ist. Dann machst Du einen 2ten Haken am Schwanz fest und holst Dir damit die Dicken.
    Oder die Pose tanzt Rock 'n Roll. Sie geht zur Seite weg und taucht dann ab.
    Oder Du legts die Angel auf Grund, heute beissen Sie sehr vorsichtig, Sie rupfen nur am Wurm. Du stellst um:keinen Einhänge-Bissanzeiger, freie Leine und nur einen Viertel- max. einen Drittel Wurm. Jetzt kannst Du wenigsten jeden Dritten Biss haken.


    Bezügl. der ersten These: Es kommt aufs Gewässer an. Hier meine ich, wenn ich kleinere Flüsse bzw. Stillwasser befische, habe ich die Möglichkeit zu varieren und so meine Fische zu haken, an den grossen Strömen bleibt mir dies oft versagt, da sich meine Angelart mehr nach dem Fluss (Fliessgeschwindigkeit, Steinpackungen etc) richten muss, als nach dem Beissverhalten des Zielfisches.


    Jo, dann kommen da eben noch die bereits aufgezählten Aspekte.
    Und noch was: wer schon mal nen Metrigen aus dem Laichkraut gezerrt und an Land gebracht hat, weiss das auch der etwas andere Aal-Drill interessant, aufreibend und anstrengend sein kann.

  • Das Aalangeln hat etwas vom Brandungsangeln. Die Ruten stehen steil und irgendwann beginnt der Tanz des Knicklichtes an der Spitze. Vielleicht auch ist es auch die Atmosphäre, die bein Nachtangeln kommt, wie Stille, Glühwürmchen usw. .
    Der Aal selber hat auch etwas! Zumindest als Räucherfisch.

  • Na ein richtiger Drill ist es ja nicht. Auch wenn der Aal groß und das Gewässer krautig ist. Es ist doch mehr eine Zerrerei. Nicht das sich ein kapitaler Aal unter solchen Bedingungen nicht seiner schleimigen Haut zu wehren wüßte, aber sein Kampf ist doch sehr einfältig. Rückwärts schwimmen mit aller Gewalt und dann irgendwo festsetzen.


    So richtig dynamisch wird die Sache doch erst an Land, wenn man sich auf einen Infight mit ihm einlässt. Ich amüsiere mich immer wieder über diese "Aalringer", vor allem wenn der Aal gewinnt. ;)

  • Gut sagen wir nicht Drill, sagen wir zumind. manchmal zerren. Aber In-Fights gibts eigentlich nicht. Ist er maßig wird das VF ausgehängt und ab gehts in den Eimer. Ist er kleiner als 60cm wird das VF kurz abgeschnitten und ab gehts wieder ins Wasser. Ich hab da keine Skrupel wegen dem Haken, da ich hier zum Teil Andal's Meinung in einem ähnlichen Post habe: Ich muss nicht unbedingt nen 2er Haken fischen, es reicht locker ein 6er und an einen solchen geht er nicht so schnell ein.

  • In dem Zusammenhang ist es sowieso ein weiteres Rätsel, wie schnell Aale wirklich tief geschluckte Haken wieder loswerden, ohne auch nur den geringsten Schaden zu nehmen.


    Ein Bekannter hatte vor drei Jahren so ein Schnürsenkel, das den Haken wirklich bis zum Anschlag verschlungen hat. Den hat er dann trotzdem lebend mitgenommen und in ein Aquarium gesetzt. Nach nicht einmal 36 Stunden lag der Haken mit dem Vorfachrest auf den Beckenboden. Dem Aal geht es heute noch prächtig.

  • Es ist bei mir einfach die nächtliche Atmosphäre, die das Aalangeln so interessant macht. Denn im gegensatz zu anderen Nachtansitzen, ist beim Aal eigentlich "immer" was los ( sei es auch nur, dass ein paar schnürsenkel den Wurm vergewaltigen ).

    4Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig "Googlen".


    Schreib dich nicht ab, lern "Googlen" und posten ;)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!