Fischsterben

  • Tach auch,


    ich muß leider ein ernstes Thema und auch ein sehr aktuelles Thema ansprechen.


    Wir haben vor ein paar Tage ein Fischsterben in unserem Gewässer gehabt. Das Sterben ist auf einer Strecke von ca. 2 km passiert. Und zwar ist es ein Fließgewässer, mit einer Durchnittsbreite von 3-4 m. Und die Tiefe beträgt ca. 0,4 -1,5 m. Es sind nur Äschen, dabei fast der ganze Bestand, Forellen, Lachs oder Meerforelle gestorben und einige Barben. Aber keine Weißfische. Und zwar hat das Sterben an einem Einlauf, von einem Klärwerk angefangen.


    Jetzt meine Frage, was kann dazu geführt haben, das nur besagte Fische sterben?? Kann es sein, das es akuter Sauerstoffwechsel war, durch Bakterien ausgelöst???


    Es wurde noch am selben Tag, ca. 2-3 Stunden nach Alarmierung der Polizei, durch die Bewohner, Wasserproben von der unteren Wasserbehörde entnohmmen. Bis jetzt liegen aber noch keine Ergebnisse vor.


    Also was könnte das Sterben ausgelöst haben??


    Mit freundlichen Grüßen
    Marc

  • Dass nur die Salmoniden gestorben sind, dürfte daran liegen, dass Salmoniden mindestens 10 gr Sauerstoff pro Liter Wasser benötigen, Cypriniden dagegen viel weniger, Schleien und Karauschen z.B. kommen mit 0,5 gr pro Liter aus.
    Daher ist es gut möglich, dass das Fischsterben am Sauerstoffmangel gelegen hat. Woher der allerdings kommt, ist wieder eine andere Frage.

    Fischer mit Segelbooten glauben leichter an Gott als Fischer mit Motorbooten. (Bertrand Russell)


    Ich hab höchstens ein Ruderboot!

  • Zitat von Grotius

    Daher ist es gut möglich, dass das Fischsterben am Sauerstoffmangel gelegen hat. Woher der allerdings kommt, ist wieder eine andere Frage.


    nun - eine der vielen möglichkeiten wäre ein "umkippen" des biologischen teils der kläranlage. hat es beispielsweise im einzugsbereich dieses abwasserverbandes einen unfall mit säuren/laugen oder anderen chemikalien gegeben und sind diese in die kanalisation gelangt, wäre das durchaus denkbar.


    mir selbst ist ein fall bekannt, in dem bei einem störfall in der örtlichen brauerei eine grössere menge ammoniak ("salmiak") aus dem kühlsystem ausgetreten ist. die dämpfe wurden ordnungsgemäss mit wassernebel niedergeschlagen und die ganze brühe nahm ihren weg in die kanalisation, ebenso ein grossteil der bereits ausgelaufenen kühlflüssigkeit. die gullys wurden zwar mit -zig kubikmetern wasser gespült, auch um den ammoniak zu verdünnen - die kläranlage war ein paar stunden später trotzdem eine biologische wüste.


    dies soll kein teufel-an-die-wand-malen sein - aber ein solches vorgehen ist nach wie vor gängige praxis und könnte wie gesagt eine der möglichen ursachen für das fischsterben sein.


    gruss ausm wilden süden

  • Danke erstmal für Eure Antworten,


    also uns ist nicht bekannt, das ein "Chemie-Unfall" passiert ist im Einzugsbereich der Kläranlage. Die Log-Bücher der Kläranlage seien wohl auch in Ordnung wie man sagte.


    Laut Klärwerk läge kein Problem auf derer Seite vor.
    Das merkwürdige ist halt nur, das das Sterben genau ab dem Einlauf vom Klärwerk anfing.


    Gruß Marc

  • ..nur, weil nichts bekannt ist, muss das leider noch lange nicht bedeuten, dass nichts passiert ist... viele einleitungen werden doch garnicht bemerkt, bzw. gemeldet... :roll:


    anderes beispiel: das örtliche schwimmbad hat versehentlich überchloriert. um das wasser wieder auf badequalität zu bekommen, wird einfach so lang verdünnt, bis die werte wieder passen. wo glaubst du, läuft das bei diesem vorgang übrigbleibende wasser hin?


    und wenn das klärwerk keine probleme auf seiner seite sieht, das sterben aber nur unterhalb deren einlauf stattfand, ist das nur wiedermal ein beweis der richtigkeit des spruches "traue keiner statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!"


    würd mich schwer interessieren, was bei den wasserproben rauskommt. hast du da zugang zu den ergebnissen?


    gruss ausm wilden süden

  • Zitat von Marcw

    Es wurde noch am selben Tag, ca. 2-3 Stunden nach Alarmierung der Polizei, durch die Bewohner, Wasserproben von der unteren Wasserbehörde entnohmmen. Bis jetzt liegen aber noch keine Ergebnisse vor.


    Also was könnte das Sterben ausgelöst haben??


    Mit freundlichen Grüßen
    Marc


    War evtl. zu spät, im Fließgewässer muss man so schnell wie möglich Proben nehmen, da sonst die Einleitung oftmals nicht mehr feststellbar ist :evil: .


    Hast du verendete Fische gesehen?
    Sauerstoffmangel erkennt man oft leicht am weit aufgerissenen Maul der Tiere.
    Diese sollten natürlich auch untersucht werden.

  • Ich habe auch tote Fische gesehen. leider :(


    Die untere Wasserbehörde hat Fische mitgenohmmen. Darunter auch eine große Meerforelle oder einen Lachs, das wußte man nicht genau. Die haben auch Kleinlebewesen mitgenohmmen. Einmal oberhalb dem Einlauf vom Klärwerk und einmal unterhalb. Ich denke die Ergebnisse sind am Freitag da. Sobald ich was weiß werde ich Euch informieren.


    Gruß Marc


    *trauer* um die armen Fische

  • Tach auch,


    also die vorläufigen Ergebnisse sind da.


    Es wurde eine Substanz im Wasser nachgewiesen, die leicht flockenartig ist. Die entzieht dem Wasser den Sauerstoff.


    Mehr kann ich euch im moment nicht sagen.


    Wahrscheinlich wird dies aber der Grund gewesen sein.



    Gruß Marc

  • Dann waren sicher verfaulende Stoffe in dieser Substanz.
    Möglicherweise ist da aus einem Klärbecken etwas übergelaufen.
    Oder es handelt sich schlicht um Gülle.

  • Es könnte auch aus der Kläranlage selbst stammen, es besteht die Möglichkeit, daß Teile der Bakterienkulturen aus den Klärbecken abgeschwemmt wurden, entweder durch kurzfristige Überlastung der Anlage, z.B. durch starke Regenfälle oder durch Wartungs- und Spülarbeiten, diese Bakterienkulturen wirken sehr Sauerstoffzehrend, die flockige Substanz die da gefunden wurde deutet stark darauf hin.

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