Es war einmal....

  • ....und ist nicht mehr, ein ausgestopfter Teddybär! Nein,
    werte Sportsfreunde,
    wir brauchen eure Hilfe nicht bei Kuscheltieren, sondern bei kuscheligen Schleien. So peinlich das für uns ist, wir kommen nun nicht mehr weiter, nachdem wir mehrere Male kläglich gescheitert sind. :cry:


    Es geht um einen Entwässerungsgraben hier bei uns in der Gegend, ca. 1 km lang, ca. 0,6 bis 1,2 m tief, gespeist von mehreren anderen Drainagegräben und voll mit sehr guten Schleien und anderen Fischen. Im Frühjahr konnten wir noch die eine oder andere überlisten, mittlerweile geht gar nichts mehr. Die letzten Anläufe endeten alle als Lach- bzw. Nullnummern. :evil:


    Nach langen und sehr präziesen Anfütterungen mit Schleienfutter konnten wir in der Anfangsphase zwar noch Schleien beobachten, aber mit länger werdender Anfütterphase kamen immer mehr Kleinfische und verdrängten wohl die Schleien. Auch Anfütterung von größeren Ködern wie etwa Mais, Schleienboilies u.a.m. schlugen fehl. :(


    Als Köder wurden Maden, alle Stadien von Custern, Pinkies, Mehlwürmer, Mais, Hunde- und Katzenpellets, Teig, Rot-, Mist- und Tauwürmer (im Ganzen aufgezogen oder in Stückchen) serviert, an Haken der Größen 6-14. Ergebnis: immer gleich Null. :oops:


    Die Schleien sind nach wie vor da, in allen Größen, von Handlang bis zu 50 cm Exemplaren, toben durch die in der Flut der Wasserpest immer kleiner werdenden Löcher, wühlen sich durch den Binsenbewuchs am Ufer, das es nur so eine Art hat. Augenkontakt macht den Viechern ebenso wenig wie die Anwesenheit verschiedenster Fremdkörper im Wasser und am Ufer. Im Ernstfall scheuen sie sich nicht, der Pose einen kräftigen Flossenschlag zu geben, hierbei konnten wir allerdings bemerken, das sie alle Rechtsausleger sind. :lol:


    Von wegen scheue Heimlichtuer, zum Teil ziehen sie in Rotten bis zu fünf Tiere laut lärmend und planschend durch die Binsen, oder stehen nahezu regungslos in sonnenbeschienenen Uferbereichen unter den wenigen Bäumen am Wasser. :roll:


    Die Wassertemperatur liegt seit Wochen mehr oder minder konstant bei 20°C, Versuche haben wir zu den unterschiedlichsten Tages- und Nachtzeiten unternommen. Montagen wurden auf minimalistisches reduziert, mittlerweile sind nur noch Hauptschnur, Stopper, durchsichtige, 1,5 gr tragende Waggler mit klitzekleiner Farbantenne, Bleischrot, Vorfach und Haken übrig. Kein Wirbel mehr, kein Durchlaufblei, die wenigen Schrote zwischen 5 cm vor Haken bis über gesamte Länge verteilt, gelbe Knicklichter der Miniausführung wurden schon gegen rote und blaue ersetzt, allein, es hilft alles nichts, wir bleiben Schneider. :x


    Wasserpest, Froschlöffel und Wasserlinsen lassen nur wenige Löcher "Freiwasser", der Fang beschrängt sich hier auf Unmengen Egel, die auf alle Würmer sowie auf Custer und auf Maden gehen. Schwarz wie die Nacht verbeissen sie sich manchmal sogar zu mehreren an einem Wurm oder ein paar Maden, Spitzenergebnis waren drei Egel an einer Made, konnten mir fast schon leid tun, sowohl die Egel wie auch die armselige Made. :o


    Was also sollen wir tun, was haben wir übersehen, was machen wir verkehrt??????
    Dieser Graben bringt uns um den Verstand.


    Helft uns bitte, wir danken im Voraus und schließen euch in unsere Nachtgebete ein, :)


    Petri Heil, allzeit eine Hanbreit Fisch im Eimer


    sjoewall und divingA

  • Habt Ihr es schon mal mit Schnecken versucht?


    Vielleicht auch mal eine kleine Stelle harken. Am Kraut sollten sich dann auch die Schnecken finden.

  • Hey, Andal,
    der Gedanke ist gut, aber leider auch schon probiert, im ganzen Graben auf und ab, hebn wir nach Schnecken gesucht, in der Vorahnung, das die Fische vielleicht ja pappsatt sind. Binsen, Rohrkolben, Wasserpest ausgeharkt, Froschlöffel ausgeharkt, alles haben wir da gefunden, aber leider nicht eine eintige Schnecke, bloß die schwarzen Kampfringeregel. Könnten sich die Schleien damit vollfressen?
    Fressen Schleien Egel, und überhaupt, welche haben wir da? Sind das etwa Mediziner?


    Cuu, Petri, allzeit.....


    sjoewall

  • Kürbispresskuchen wäre auch eine Möglichkeit, die zumindestens die Egel in Ruhe lassen sollten. Ich glaub aber eher, die Schleien haben in dem Graben einen so reichhaltigen natürlichen Fressvorat, dass es mit für sie unbekannten Ködern nichts wird.


    Im schlimmsten Fall warten, bis der natürliche Vorrat im Herbst knapper wird, dann fangen vermutlich auch wieder die bewährten Würmer.

  • Das sind Rossegel. Medizinische Blutegel ernähren sich nur von warmblütigen Opfern.


    Egel im Allgemeinen sind keine schlechten Köder. Zander, Barsche und Döbel habe ich damit schon gefangen. Wenn es mir nur nicht so vor den Viechern grausen würde...


    Einfach mal einen an der freien Leine anbieten, wenn es die Strömung zulässt.

  • Wenn der Graben so voller Egel ist, kann er durchaus die Mahlzeit Nr.1 bei den Schleien sein.
    Schleienhaken, 2-3 Egel rauf und wie andal schon sagt an der freien Leine oder Schilfpose( ein Stück Schilf an der Schnur befestigen) anbieten.
    Sollte eigentlich funktionieren.
    Wenn ihr dann eine Schleie fangt und ihr die entnehmen wollt, solltet ihr den Mageninhalt genaustens unter die Lupe nehmen.
    Beim Anködern der Egel muß ich dann immer eine kleine Pinzette zu Hilfe nehmen. Die beißen ja :lol: :oops:

  • Hey, wm66,


    schön und gut, aber erst mal kriegen, die Schleie, die ersten, wie wir hatten, im Frühjahr, waren mit unserem Futter vollgepumpt. Und was das angeln mit Egeln angeht, geht es uns da ähnlich wie Andal, irgendwie gruselts uns bei den Viechern. Aber ich seh schon, irgendwie werden wir uns überwinden müssen, und bei diesem wir bin wohl eher ich gemeint :) .


    Nun gut, wir werden also weiterhin versuchen, was wir können, uns auch ein paar Schilfposen basteln und euch dann unsere Erfahrungen wissen lassen.


    Übrigens, wm66, wie wäre es, Interesse mitzumachen? Bernau ist nicht weit?


    Petri und allzeit eine Handbreit Fisch im Eimer


    sjoewall

  • Mit zwei Arterienklemmen geht es einigermaßen, so einen Egel an den Haken zu bekommen. Allerdings raufen sich bei mir sämtliche Haare dabei um einen Stehplatz! :oops:

  • Ich würd ganz früh morgens oder nachts angeln und ich würd es mit stark duftenden Ködern probieren.


    Tags über beissen die Schleien selten in solch beschrieben Gewässern die stehen nur an der Oberfläche und sonnen sich.


    Schwimmbrot wäre auch`ne Möglichkeit.


    Schreib doch bitte,ob du Erfolg hattest.

  • Bernau ist wirklich nicht so weit. Wobei ich sagen muß, daß mir dieses Wetter zur Zeit echt auf die Nerven geht. Ständiger Wechsel von Regen und Sonne schlägt nicht nur mir auf den Magen.
    Habe jetzt schon mehrere Verabredungen zum Angeln (ein Koch von Arbeit...auch son Stipper...und CPU Raucher, mit dem ich den Teupitzer See unsicher machen will) aber vielleicht kommen wir mal zusammen.
    Auf alle Fälle wäre interessant ob da Wurfbedingungen für meine Trockenfliege oder Nymphe wär ???

  • Hey, Sportsfreund, wm66,


    aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Was das Wetter anbelangt, will ich nicht klagen, weil das a) eh schon genug andere tun und b) bei diesem Wetter meine Arbeitskleidung (Smoking) besser zu ertragen ist als bei dem Wetter im vergangenen Jahr.


    Die Wurf bedingungen für Fliege oder Nhympfe? Hmmmm, davon hab ich nicht wirklich die leiseste Ahnung, denke mir aber, das die eher zum grausen sind, da ich meine Matchrute auch nur rausschlenze und nicht wirklich werfen muß.


    Ich bin also noch guter Hoffnung und werde übrigens in den nächsten Tagen dort mal wieder einen Angriff wagen.


    Petri, sjoewall

  • Zitat

    Ich würd ganz früh morgens oder nachts angeln


    genau so ist es, ich habe alle meine Schleien, die ich erwischt habe, als Beifang beim Aalangeln erwischt, obwohl ich auch oft tagsüber mit der Feederrute an unserem Flüsschen unterwegs bin.
    Andererseits habe ich in unserem Altarm seit mehr als 6 wochen keinen einzigen Friedfisch mehr gefangen... da geht´s einfach nicht im Moment, geht den anderen Anglern hier aber genauso ;)

  • hey ihr Bernauer, na wie steht ett?
    Mit Wurfbedingungen meine ich ein Plätzchen wo man hinter sich ein bischen Platz hat um eine Fliege zu werfen.
    Im Pfefferfließ (im Winter ein Traumgewässer zum Stippen, die Fische stehen da drin 3-Etagig) konnten wir im Winter eine Schleie auf Nymphe fangen.
    Seitdem träume ich von einer Wiederholung!
    Wie arbeitet ihr denn? Da ich im Handel bin habe ich öfter mal in der Woche frei, was dann am Gewässer auch sehr entspannend ist.


    Bis denne Wieland

  • Hallo Jungs,
    schon mal dran gedacht, dass die Schleien bei 20 °C Wassertemperatur schon am "fischeln" sind. In diesem Jahr möchte ich meinen sind sie noch nicht dabei, könnte aber doch schon sein und dann geht gar nichts. Schleien kann man in der Laichzeit von Hand fangen aber nicht mit einer Angel.
    Sollte die Laichzeit noch nicht ran sein probiert mal nachts kleine Boilies (10 er Erdbeer z.B.) an der Freilaufmontage. Das nockt auf alle Fälle die vielen Kleinfische aus, ich habe schon einige Schleien so gefangen.

  • Zitat von frank pollmer

    Hallo Jungs,
    schon mal dran gedacht, dass die Schleien bei 20 °C Wassertemperatur schon am "fischeln" sind. In diesem Jahr möchte ich meinen sind sie noch nicht dabei, könnte aber doch schon sein und dann geht gar nichts. Schleien kann man in der Laichzeit von Hand fangen aber nicht mit einer Angel.
    Sollte die Laichzeit noch nicht ran sein probiert mal nachts kleine Boilies (10 er Erdbeer z.B.) an der Freilaufmontage. Das nockt auf alle Fälle die vielen Kleinfische aus, ich habe schon einige Schleien so gefangen.


    Hey, Sportsfreund,


    wegen der vorzeitigen Gewässererwärmung ist die Laichzeit der Schleien hier schon vorbei. Die findet wegen o.g. Grundes hier immer früher als in anderen Brandenburger Gewässern statt, das konnten wir hinlänglich beobachten.


    Petri, Sjoewall

  • Zitat von wm66

    hey ihr Bernauer, na wie steht ett?
    Mit Wurfbedingungen meine ich ein Plätzchen wo man hinter sich ein bischen Platz hat um eine Fliege zu werfen.


    hinter dir ist freies Wiesen- und Weideland, aber wegen der Breite des Grabens, max 3m habe ich bezüglich des Werfens so meine bedenken.


    bis die Tage,


    D.F.

  • @ sjoewall
    Vielleicht hast Du Recht. Schleien sind aber Portionslaicher, dass heißt sie laichen einen Teil Rogen ab, der Rest der Gonaden reift weiter und wird ca. mit zwei bis drei Wochen Differenz abgelaicht. Sind Kälteeinbrüche dazwischen dauert es noch länger, besonders in kleinen, flachen Gewässern!. Die Laichperiode kann sich bei ungünstiger Witterung bis zu 2 Monate hinziehen. In diesem Jahr würde es mich nicht wundern.
    Übrigens von der Natur clever eingerichtet, so kann die Population erhalten werden, wenn eine Laichportion eingeht hat die Zweite noch eine Chance.

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