In einem Feriendorf-Mönchneversdorf angekommen, wurde am ersten Tag die Spinnrute geschultert und wie ich das immer mit fremden Gewässern mache, einmal umrundet.
Dabei bemerkte ich, daß der See ziemlich flach war. Überall hervorragend zu sehen Freßspuren in Form von Blasenteppichen von Karpfen oder ähnlichen Getier.
Am ersten Tag konnte ich nur einen kleinen Hecht auf Spinner fangen, der für mich unnatürlich schlank war. Ja regelrecht verhungert.
Beim Pächter fragte ich dann mal nach, was da los ist. Er sagte mir, wie von mir schon richtig vermutet, daß die tiefste Stelle 2,5m sei!
Mit Köderfischen wäre es ganz schwer zur Zeit!
Sonst kämen aber Fische wie Aal, Zander(wer setzt denn in so einen See Zander ein? ), Karpfen, Schleien,Bleie, Forellen und Hechte.
Ein anderer Angler bestätigte noch meine Vermutung, daß es sich bei diesem flachen See um ein ausgezeichnetes Karpfengewässer handelt.
Aufgrund seiner Größe bestimmt nicht die Riesen aber ordentliche Fische konnte ich dann an einem anderen Tag an der Oberfläche"gründeln" sehen.
Es sah fast so aus als würden sie nach Luft schnappen.
So nun mal wieder zu den Hechten... am nächsten Tag wurden unsere 2 Jungs geschnappt und ab gings zum Spinnen. Gleich der dritte Wurf brachte mir wieder son Verhungerten der natürlich wieder schwimmen durfte. In der Mittagszeit konnte ich dann noch einen ca. 75cm großen Hecht fangen, der wiederum außerordentlich gut im Futter stand.(Fotogalerie)
Beim Umkreisen des Gewässers fehlten mir auch die sonst typischen Schwärme von Plötzen und anderen Weißfischen. Eine riesen tote Brasse konnten wir sehen.
Deshalb beschloß ich am nächsten Tag mit den Jungs eine Feedersession auf Karpfen- etc. zu wagen.
Schweres Karpfenfutter hatte ich ja bei. Also ordentlich Futter angerührt mit einer Büchse Mais verfeinert und raus mit den Methodfeeder... am Haken Maiskette am Haar.
Nach 5 Stunden gab ich entnervt auf. Kein Biss, kein Fisch.. auf Wurm ...nichts.. auf Made nichts... ohne Futter... nur mit Grundblei nichts ...ich war mit meinem Latein am Ende.
Jetzt war der Ehrgeiz erwacht!
Erst mal die Lage noch mal beobachten dachte ich mir. Sie schwammen doch an der Oberfläche...hmm...
Am nächsten Tag war aber Brandungsangeln auf der Seebrücke in Grömitz angesagt, was eine ziemliche Schlacht wurde. Der Angelladen in Neustadt(Holstein) hatte nur Seeringelwürmer(2Pck. 13Euro!!)ABZOCKE!!
Na jedenfalls mußte ich ja von jedem Seeringelwurm erst mal die Birne abschneiden, daß die mich nicht beißen beim Beködern.
Was dann eine ziemliche Sauerei war, es riecht jetzt alles nach Seeringler!
Gefangen wurden dann 4 maßige Plattfische, 3 untermaßige, 1 "kapitale" Aalmutter, 3 kleine Dorsche...die letzgenannten untermaßigen konnten alle wieder "gottseidank" schwimmen gelassen werden.
Nächsten Tag...da war er wieder der Ehrgeiz.
Mit Gesicht zur Front runter zum See wieder mit Feederruten diesmal aber ohne Futter!
Doch was war das... die Oberfläche durchbrachen jetzt keine kapitalen Karpfenrücken sondern wie ich sehen konnte Forellenbuckel.
Sie schwammen wie für besetzte Fische typisch ihre Kreise im Schwarm und ziemlich weit draußen.
Also ich wußte ja das Gewässer ist ziemlich flach. Sbiro ran an die leichte Feederrute, langes Vorfach bestückt mit Wurm und raus damit zum Forellenfang. Beim Einholen der Montage rissen mir zwei der Verhungerten die Montage ab. Mein Nervenkostüm war ziemlich am Ende.
Also wieder was Neues ausdenken. Durchlaufröhrchen mit 30g Blei auf der Hauptschnur, langes Forellenvorfach mit Auftriebskörper montiert, das Ganze bestückt mit Wurmbündel und weit hinaus damit.
Die ganze Sache landet für mich mitten in dem Forellenschwarm.
Nach gut 20 Minuten und etlichen Umrundungen des"Forellenschwarms" kam dann endlich der Biss.
Meine kleine Mitchell-Freilaufrolle raste los was das Zeug hält. Ein gefühlvoller Anhieb brachte mir die Gewissheit, da tobt keine Forelle, da tobt was Größeres, was Schwereres.
An 0,22er Schnur und 0,18er Vorfach konnte ich dann einen Karpfen drillen der 58cm lang war und fast genauso hoch .
Gewogen habe ich ihn nicht denn wir beide waren ziemlich fertig und mußten uns erstmal ausruhen. Er im Wasser und ich am Wasser mit Wasser.
Bilder stelle ich in die Galerie oder Deckert ist so freundlich und kopiert sie mir hier rein.(Sie folgen morgen, müssen noch bearbeitet werden)
Kurioser Karpfen!
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sehr schönes geschi...
schön geschrieben und umschrieben -
unsere herzlichsten Glühstrümpfe mit Straps zu den Fischen und der launig und nett erzählten Story!
Petri Heil, divingA
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Schöne Geschichte
Aber seit wann fürchten sich Berliner vor Seeringelwürmern
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Deinen Karpfen mußt du nochmal Hochladen, das war leider nix.
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Jo..datt mok i dann wohl tun müßen...son Schiet
Hoffe, daß wenichstens die anderen Bilder angekommen sind. -
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So, nun hats geklappt, hier der Karpfen:
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Petri Heil!!!
Ein richtig kleines fettes Ferkel!!!!
Und der Karpfen auch!!
Du weißt schon wie ichs meine, gell WM!
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Sieht aus wie ein Aischgründer Spiegler - spezielle, extrem hochrückige Zucht aus "Middlfranggng".
Habt Ihr die bei Euch gesetzt? -
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Klasse Geschichte und Petri Heil,
hast Du das das angeln eingestellt, oder gabs noch weitere Fische (z.B.Forellen ) ?
Sieht eher wie ein EM-Fussball aus und nicht wie ein Karpfen . -
Jetzt hackt doch nicht dauernd auf dem Karpfen herum, dass er nen Buckel hat!
Das tut ihm doch bestimmt auch weh! :p
Gruß,
Peter -
Zitat von Tobbes
Petri Heil!!!
Ein richtig kleines fettes Ferkel!!!!
Und der Karpfen auch!!
Du weißt schon wie ichs meine, gell WM!
Gott sei Dank gab es ja Bilder vom FT2004.
Seitdem weiß ich, daß ich nicht der einzige Übergewichtge im Forum bin.
Fett is nett!
Die 10kg kriege ick ooch noch runter. Wird aber gerade wieder extrem schwer wejen des Versuches die Kippen links liegen zu lassen!
Schaffen wa schon...Spinnrute jeschultert und 10km loofen denn jeht det!
...und tobbes, ich freu mich doch immer wieder wenn du was Lustiges schreibst, auch wenns über mich ist -
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Mir fällt da gerade noch was ein...eine These über hochrückige Karpfen.
Die wachsen nämlich extra so, daß sie bei Raubfischen nicht ins Maul passen...
...und die ganze Pfanne ausfüllen -
Zitat von wm66
Mir fällt da gerade noch was ein...eine These über hochrückige Karpfen.
Die wachsen nämlich extra so, daß sie bei Raubfischen nicht ins Maul passen...
...und die ganze Pfanne ausfüllenDer Aischgründer Karpfen wurde von den Mönchen wirklich aus dem Grund gezüchtet, dass man bei geringer Länge das meisste auf dem Teller hat.
Ich habe mal gelesen, dass eine Vorschrift in einem Stift besagte, dass der Fisch nicht über den Teller ragen darf. -> Fisch als Fastenspeise Länge = Höhe -
Zitat von mikesch
Der Aischgründer Karpfen wurde von den Mönchen wirklich aus dem Grund gezüchtet, dass man bei geringer Länge das meisste auf dem Teller hat.
Ich habe mal gelesen, dass eine Vorschrift in einem Stift besagte, dass der Fisch nicht über den Teller ragen darf. -> Fisch als Fastenspeise Länge = HöheWas der Mensch nicht alles so macht, damit er genauso rund wird wie ick
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Thema Aischgründer Karpfen: das mit den Mönchen und der Zucht stimmt, vor drei bis vier Jahren war im Blinker mal ein Bericht über das Karpfenangeln in Bad Windsheim (Franken). Geh seither jedes Jahr dorthin und bin jedes Jahr hochzufrieden, Nix für Rekordjäger, aber schönrs ruhiges stilvolles Karpfenangeln Und die hochrückigen Karpfen sehen besser aus wie die mit Hängebauch..finde ich...
Petri Heil,
tanche
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