Ein Angler auf Abwegen !
Wie ein Bohrhammer donnerte der Wecker in meinem Ohr. Ein Blick aus dem Fenster brachte die Erkenntnis, dass es wohl noch ziemlich früh am Morgen sein musste, denn ich wurde gerade Zeuge des Sonnenaufgangs. Es half nichts, ich musste aufstehen ich wollte ja an die Vils zum Hechtangeln fahren. Gemütlich saß ich am Küchentisch und gönnte mir ein Frühstück für Gewinner – Kaffee schwarz und eine Marlboro, da bekam ich Besuch von meiner Oma, sie hatte mich wohl gehört, als ich unter der Dusche stand.
„Du Franzl, du musst zum einkaufen fahren..“ – Na super dachte ich mir, da wird’s nix mehr mit dem morgentlichen Ansitz heute. Aber für die beste Oma der Welt, kann man schon mal ein Opfer bringen. Punkt 7 Uhr stand ich vor dem Supermarkt und habe den Einkauf für meine Großmutter in Rekordzeit getätigt. Kaum war ich wieder zuhause klingelte mein Handy, mein Vater war am Apparat und eröffnete mir : „Hey, Franzl du musst die Kaffeemaschine zur „Tante Linde“ (Tante Linde, ist eine Tante von mir die ein Wirtshaus hat) fahren, die braucht sie heute Mittag unbedingt“.
Wie geil, jetzt darf ich auch noch 15km zu meiner Tante fahren… nun konnte ich das Hechtangeln komplett vergessen.
Doch ich wollte heute unbedingt angeln gehen. Plötzlich kam mir die Idee, dass ich es ja mal an unserem „neuen“ See versuchen könnte, der nicht weit von meiner Tante weg ist.
Ich und an einem See angeln… hmm das hab ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht….
Naja, egal hauptsache am Wasser.
Ich bin dann zu meiner Tante gefahren und hab die Kaffeemaschine abgegeben und anschließend bin ich dann direkt zu dem See gefahren.
Mittlerweile war es schon weit nach 11 Uhr.
Da ich den See fast überhaupt nicht kenne wusste ich auch gar nicht wo ich denn nun meine Ruten zu Wasser lassen sollte. In Profianglermanier bin ich dann einfach an eine mit dem Auto sehr gut erreichbare Stelle gefahren und habe dort meine Angeln ausgelegt. Ich wusste noch nicht mal welche Fische in der Pfütze rumschwammen, da ich ja normalerweise nur an der Vils meine Würmer bade.
Ohne zu wissen, was ich tue habe ich meine Ruten mit einem Tauwurm beködert und sie samt einer Pose in den Fluten versenkt.
Nun meldete sich langsam mein Magen, es wurde Zeit für´s Mittagessen:
Meine Tauwürmer interessierten die Fische scheinbar kein bisschen, denn ich hatte in gut einer Stunde nicht mal einen Zupfer. Aber wenigstens war das Steak gut
Irgendwie stand ich jetzt ziemlich ratlos vor dieser Unmenge an Wasser und musste mir eingestehen, dass ich wohl kein guter „Seeangler“ bin. Wenn es auf Wurm schon nicht klappt, könnte ich es ja mal mit Köfi probieren, vielleicht gibt es ja hier Barsche ??
So beköderte ich meine „ROSA-RUTE“ mit einem kleinem Blaubandbärbling und zog einen langsam sinkenden Sbirolino als Wurfgewicht auf die Hauptschnur.
Ich entschied mich spontan für die „Faulenzer-Taktik“ :q
Faulenzer Taktik bedeutet, man werfe den Köder so weit es geht in Richtung Seemitte und hole alle 5-10 Minuten ein paar Meter Schnur ein.
Nun war es Zeit, das Steak etwas zu verdauen, und den Tag zu genießen, gaaaaaaaaanz entspannt setzte ich mich in meinen Stuhl und ließ mir die Sonne auf mein Haupt scheinen.
Nach ca. 15 Minuten war es Zeit wieder mal ein paar Meter ranzukurbeln.
Als ich die Rute aufnahm bemerkte ich plötzlich ein leichtes „zuppeln“.. huch, was ist denn da los… ehe ich mich versah spannte sich auch schon die Schnur. Sofort öffnete ich den Bügel und ließ den Fisch einige Meter Schnur abziehen. Nun war es Zeit für den Anhieb, und der saß
Nach einem kurzen aber sehr schönen Drill landete ich einen Fisch, mit viel Phantasie habe ich ihn dann als Forelle entlarvt