Hi Leute,
ich wollte euch heute vom diesjährigen Königsfischen am letzten Sonntag berichten.
Eine Woche zuvor hab ich mit anfüttern begonnen. Jeden Tag sind mein Stiefbruder und ich mit dem Boot auf den See hinaus und haben uns die Mühe gemacht, 2,5 Kilo Mais, Tigers, Kartoffeln und Pellets (Boilieverbot) auf zwei Spots verteilt anzufüttern.
Naja wir habens drauf angelegt, dass einer von uns Jungfischerkönig wird,was ja durchaus möglich ist.
Ok dann zum Sonntag:
Es war halb fünf, als mein Wecker klingelte! Raus aus den Federn, duschen, frühstücken, Angelsachen schultern, aufs Rad und Marco(Stiefbruder) abholen. Am Abend zuvor hab ich noch Futterteig mit ner kräftigen Portion Partikeln angemischt und Tigers und Hartmais in Dip eigelegt. Eigentlich konnte nix mehr schief gehen.
Ok dann waren wir schließlich um halb sechs an der Kartenausgabe und hofften darauf, dass das Fischen auf die Seen fällt. Es schlägt dreiviertel sechs und der Vorstand gibt bekannt: "Alle Baggerseen" Das Rennen (anders kann man das nicht mehr bezeichnen) beginnt. Super wir haben unseren Spot bekommen. Der Platz war noch frei.
Dann haben wir die Ruten klar gemacht und angeködert, Bankstickst und Rutenablagen zurechtgerichtet und haben auf das Sechsuhrläuten der Kirchenglocke gewartet. Endlich. Raus mit den Hookbaits.
Naja wir liegen beide perfetkt auf den Kiesbänken auf denen wir gefüttert haben. Und das sollte sich bezahlt machen, denn schon nach 10 Minuten der erste Fullrun auf meiner Rute. Ich renn hin, schlag an, hab Kontakt und der Drill beginnt. Anfangs lässt sich der Carp wie eine Brasse an der Oberfläche führen aber sobald er in Ufernähe kommt wird er auf einmal unrihig und sucht die Nähe zum Grund. Ich hab darauf die Bremseinstellung gelockert und der Fisch nimmt Schnur und nimmt Kurs auf eine Graskante. Mir bleibt nix anderes, als dem Fisch Druck zu machen um ihn vom Gras fern zu halten. Das Ende vom Lied ist ein Ausschlitzer. Naja das ist Angeln.
Danach hab ich dann meine Rute wieder ausgeworfen. Aus Versehen hab ich mein Glas mit den Tigers umgeworfen und will zu einer Stelle am Wasser gehen, um es wieder mit Wasser zu füllen, damit die Nüsse nicht austrocknen. Auf dem Weg dorhin auf einmal direkt vor mir der Erschrecker: "Psssssssssssssssssssssssss, psssssssssssssssssssssss" Mir entfährt ein lauter Ausruf: "Marco, Marco Fullrun!" Er - Anhieb - "shit, das is n Großer!". Der Fisch reißt ihm mit Gewalt sofort 30 Meter von der Spule. Ich wusste sofort schon beim Anbiss, dass das kein kleiner sei. Doch dann bekommt Marco n Problemchen. Zu wenig Schnur. Man kann nämlich schon den Spulenboden durchsehen. Oh oh. Nachdem wir dann etwa drei-fünf Minuten beim Drill standen, meldete sich mein Bissanzeiger "piiiiiiiiiiiiiiieeeeeeepp". Hastig zu meiner Rute. Sauber setzte ich den Anhieb. Jawohl der sitzt. Auf in den Drill. Und diesmal beginnt der schon ganz anders. Der Carp bleibt am Grund aber mit drei, vier Pumpern kann ich ihn ins Freiwasser bewegen. Ich weiß jetzt auch, dass es kein Riese aber n Schöner ist. Nach ca.5 Minuten Drill kann ich den unglaublich hochrückigen Spiegelr landen. Er hat 6 Pfund, wie sich beim Abwiegen herrausstellt. Nach dem Einsacken des Fisches, drillt Marco noch immer und der Fisch war noch kein einziges Mal an der Oberfläche. Was für ein Brummer denk ich mir nur noch. Dann endlich kommt er einmal hoch. Wow nicht schlecht. Gute 10 Pfund schätze ich nach dem ersten Blickkontakt. Der Schluss des Drills war nicht mehr allzu spannend aber der Anblick des Fisches umso toller. Wir hatten einen wunderschönen Schuppi von 12 Pfund vor uns liegen. Marco war einfach nur noch happy, denn das bedeutete mit hoher Sicherheit den Jugendfischerkönigstitel. Ich mit meinen 6 Pfund konnte mich aber auch froh sein. Wir konnten dann noch weitere Carps landen, von denen aber jeder an die 4-5 Pfund hatte. Somit ließen wir dann unsere Karpfen offiziel wiegen und eintragen. Danach wurden sie nach einem Foto auf ein baldiges Wiedersehen zurückgesetzt. Den Schuppi nannten wir Sandro, ganz nach unserem Jugendleiter, der mal wieder der Glücklichste von allen war, weil seine Schützlinge wieder mal zugeschlagen haben. Den Fisch werden wir auch wieder leicht erkennen, da er eine Narbe an der Schwanzwurzel hat.
Das genaue Gewicht meines Spiegler betrug 3160g, womit ich auf dem 14. Platz in der Erwachsenenwertung landete. Marcos Schuppi hat genau 5960g und brachte ihm neben der Jungkönigwürde den 6. Platz in der Gesamtwertung. Beides Ergebnisse, die sich sehen lassen können und an die wir im nächsten Jahr anknüpfen werden und auch müssen. Wär ja schade, wenn der Titel nicht in der Familie bleibt.
Mfg Tomsen