Angeln und Biber

  • Wer von Euch hat schon an seinem Gewässer Biber oder Spuren von Ihnen gesehen? Welche Erfahrungen gibt es mit anderen Anglern oder Vereinen? Bei uns im Verein sind die Meinungen geteilt. Auf der einen Seite wird der Biber als Bereicherung für das Gewässer gesehen, auf der anderen Seite auch die Gefahr von Gewässerschäden. Allerdings denke ich nicht, dass der Biber bei uns Dämme baut, da die Aisch an den meisten Stellen tiefer als 80 cm ist und somit ein Dammbau überflüssig.


    Hier noch ein paar Bilder vom Biber. Ich hoffe die Bilder sind nicht zu groß.


    Hier eine Fällaktion an einem guten Angelplatz





    Hier noch eine Biberburg an der Aisch


  • Ich kenne hier einige Gewässer mit Bibern, das Schilde/Schaalesytem und das Warnowsystem, insbesondere an der von mir am meisten beangelten Strecke an der Warnow kann ich die Tiere sehr oft beobachten.
    Dämme werden nirgendwo gebaut, da die Gewässer ausreichend tief sind.
    Die Tiere sind zumindest an der Warnow recht vertraut und lassen sich aus geringer Distanz beobachten, manchmal habe ich das Gefühl sie sind neugierig, verharren sie doch oftmals direkt vor einem.
    Manchmal erschrecken sie einen jedoch, wenn sie plötzlich direkt vor den Füssen mit dem Ruderschwanz klatschen und deutlich machen wollen wer hier der Chef ist. Biber sind übrigends bestechlich, und zwar mit Äpfeln.
    Mich stören die Tiere nicht, ich empfinde sie als interessante Bereicherung der Natur, auch das von ihnen produzierte Totholz stört mich nicht, sorgt es doch für zusätzliche Einstände, wie das der Förster sieht weiß ich nicht so genau, da die Tiere manchmal in sehr langen Wintern dicke Buchen rundum abschälen, was das Ende des Baums bedeuten kann.
    Auch die Buddeltätigkeit beim Bau von "Wohnungen " im Uferbereich ist eher nützlich als schädlich, da hier der Hochwasserschutz zumindest im dem Bereich keine Rolle spielt und die damit verbundenen Einbrüche eher günstig auf die früher oftmals stark begradigten Flußabschnitte wirken.

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  • Biber haben mit ihrer Bautätigkeit eine sehr unmittelbaren und positiven Einfluß auf die Bedrohung der Bestände durch den Kormoran.


    Mit dem ganzen Holz, das sie in die Gewässer einbringen, schaffen sie jede Menge Unterstände für die Fische, in die der Kormoran nicht mehr eindringen kann.


    Für Angler ist das sicherlich an einigen Stellen auch nicht mehr so einfach. Solche "Burgen" bedeuten auch eine Menge Hänger. Lieber ein paar Abrisse mehr, aber dafür ein naturnahes und fischreiches Gewässer!

  • Ich sehs ja genauso wie ihr. Aber als Neuling in einem Verein hat man es halt nicht leicht mit einigen älteren Hardlinern, ihnen das Verhalten des Bibers zu erklären. Manche behaupten ja immer noch der Biber frisst Fische. :shock:
    Es ist schon ein besonderes Naturschauspiel, wenn 2 Biber um die Ecke geschwommen kommen, jeder mit einem dicken Ast quer im Maul. Am Anfang bin ich schon etwas erschrocken, als ich in der Dämmerung eine solche Bugwelle auf mich zukommen sah.

  • Bei uns sind sie stark verbreitet (Elbe, Havel, Ohre). Habe gestern erst einen an der Elbe getroffen, er war wohl neugierig was ich mache. Meist sind Biber aber nachtaktiv.
    Biber fressen nun wirklich keinen Fisch, es sind reine Pflanzenfresser.
    Beim Nachtangeln sind sie lästig, sie schwimmen mit ihren Holztransporten oft in die Schnur. Die Einschlüpfe an der Gewässerkante sind kreuzgefährlich, ich bin schon bis zum Bauchnabel in so einen Gang eingebrochen. Also Obacht beim Pirschangeln, es kann schnell mit gebrochenen Haxen enden.
    Bäume und Büsche werden rigeros benagt. An der Ohre sind schon viele neugepflanzte Schwarzerlen weggefressen. Bei uns werden schon Biberfamilien weggefangen und umgesiedelt (Belgien, Frankreich, Süddeutschland), es wird bald wieder Fallensteller geben müssen, die Bestände entwickeln sich prächtig.

  • Bei uns gibt es auch einen Biber. Er hat seinen Bau bei einer Lagerhalle in Marklkofen. Am Abend kommt er raus, schwimmt zum Lerbinger, knabert da wieder die Pappel am Altwasser an, schwimmt wieder in der Vils nach Loitersdorf, klettert über dem Damm und schwimmt weiter nach Witzeldorf, wo er die Nacht verbringt. Am nächsten Morgen schwimmt er zurück und sucht wieder Holz für seineBurg.

  • Zitat von Juggernaut

    wenn son kleines kerlchen mit holz im mund durch den fluß zieht ;)


    Kerlchen? - Lustig?


    Na da bin ich ma gespannt, wenn Du die erste Begegnung mit so nem "Kerlchen" hast.


    Du kommst ans Wasser und da steht plötzlich aufrecht eine knapp 1m hohe "Ratte" vor Dir! :badgrin:


    Gruß,
    Peter

  • ...meinen Tread "Was war das?" Trotz der einegangenen Mutmaßungen über Wels bin ich mir nicht sicher, ob wir da nicht was Vierbeiniges an der Oder haben abtauchen sehen. Auf jeden Fall haben wir, meine Frau und ich am Finowkanal auf der Höhe von Marienwerder eindeutige Baualtlasten von holznagenden Tieren gesehen. Uns sagten einheimische, das seien Nutrias gewesen, die durch ein Malheur in einer Zuchtanlage vor Jahren entkommen seien. Diese hätten sich nun dort angesiedelt. Ich habe auch interessante Fotos der Bauspuren gemacht, bin jedoch nicht versiert genug, diese nun hier einzustellen. Sollten sich Leute für diese Fotos interessieren, bin ich aber gerne bereit, diese als Attachment an eine Mehl zu hängen.


    Petri Heil, sjoewall

  • Wir hatten hier an den Flüssen auch zahlreiche Nutrias, diese bauen zwar in der Uferregion ihre Baue, aber Fraßstellen an Holz habe ich noch nie gefunden, die Nutrias hier sind zeitgleich mit dem Auftauchen der Biber völlig verschwunden, ich nehme an durch zielgerichtete Bejagung oder Fallenstellerei, waren sie doch vielen Naturschützern ein Dorn im Auge.
    Kennzeichnend für Biber sind die kegelig abgenagten Baumstümpfe, die Späne sind so groß , daß man meinen könnte jemand mit einer kleinen Axt hätte sich da zu schaffen gemacht, stärkere Äste sehen so aus als seien sie mit einigen Axtschlägen entfernt worden, sehr oft findet man völlig kahl geschälte Äste, auch die gefällten kleineren Bäume werden völlig abgeschält, auch oft in etwa Meterstücke zernagt.
    Überrascht man die Tiere zufällig ist das harte Aufschlagen der Kelle(Schwanz) auf die Oberfläche typisch, schwarz wirken die Tiere im Wasser eigentlich nicht, eher dunkel rotbraun. Die Sommerbaue sind meist so angelegt, daß die Eingänge unter der Wasseroberfläche liegen, Einbrüche werden oft durch abgenagte Äste "repariert".

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  • Heute gelesen aus der Zeitschrift Märklscher Angler.


    Ein verschreckter Biber hat in Weißrussland einen Angler angegriffen und mit einem Biss in die Oberschenkelschlagader tödlich verletzt. Das Tier habe den Mann plötzlich angesprungen, als er es fotografieren wollt, und es so kräftig ins Bein gebissen, dass er verblutete. Das berichtete die Zeitung ,, Brestski Kurier " gestern in ihrer Internetausgabe. Ein Notarzt, den Freude des Anglers alarmierten, habe den See nahe der Stadt Brest im Westen der Sowjetrepublik zu spät erreicht, hieß es in dem Bericht.


    Und die Moral von der Geschicht, lass Dich nicht vom Biber Beißen.
    :lol:

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