Verzweiflung eim Stippen

  • Hilfe, habe ein echtes Problem! Mir ist schon mehrfach folgendes passiert: ich füttere mit Lockfutter und Maden (eigentlich auf Rotaugen und Brassen) an, fische dann mit Maden oder Caster und fange Unmengen von Schneider oder anderen Kleinfischen... Die Rotaugen, die sicher auch da sind, sind eher Zufallsfänge, weil die Köder sofort von den Kleinfischen weggeschnappt werden... Was wäre denn die richtige Taktik? Habe schon überlegt, zum Futter noch Mais zu mischen und dann hinterher nur mit Mais zu fischen, um die Kleinfische vom Beissen abzuhalten?! Ist das der richtige Dreh? Kann ich die Kleinfische sonst irgendwie "ausblenden"...


    Besten Dank für Eure Antworten!


    Frank Guse

  • Haken und Köder vergrößern ist eine Lösung. Eine andere wäre, die Angelzeiten in die Abend, oder Morgenstunden, ggf. auch in die Nacht verlagern.

  • Hey, Sportsfreund,
    als, fast möchte ich sagen, Profistipper, aber wenigstens begeisterter Stipper auf Brassen und Plötzen kann ich meine Vorredner nur bestätigen. Was den Köder betrifft, scheinst du dennoch eine gute Wahl getroffen zu haben. Auch sind deine Mutmassungen bezüglich des Mais im Futter und als Köder richtig. Ich kenne zwar dein Gewässer nicht, weiß also nicht, ob du in strömendem Gewässer oder stehendem angelst, aber dein Problem scheint mir auch von der Gewichtigkeit deines Futters und deiner Montage abzuhängen.
    Für mich hört es sich nach zu leichtem Futter an, es sinkt nicht schnell genug ab, löst sich beim auftreffen auf das Wasser schon in eine Partikelwolke auf und zieht somit die Kleinfische an. Mach es schwerer mit Sand oder Wurmerde, binde es mit trocken dazugemischtem Puddingpulver.
    Darüber hinausgehend versuch es mal mit einer schwereren Montage. Mit drei bis sechs Gramm, perfekt ausgewogen und gelotet, solltest du auf der sichereren Seite stehen. Mir scheint es, als sinke dein Köder nicht schnell genug dahin, wo deine Wunschfische stehen.
    Mit diesen Massnahmen zumindest verhindern wir hier weitestgehenst das Problem, das du hast und wir nur allzugut kennen. Nichts ist beim Hegefischen lästiger, als einmal die Ukels angezogen zu haben und dann alle zwei Minuten wegen eines Ukeleis 6 Meter Rute abzustecken. Es kostet mehr Zeit, als es Gewicht in den Eimer bringt.


    Fazit:
    1. Futter schwerer machen
    2. Futter binden
    3. Montage schwerer machen
    4. Haken vergrößern
    5. Köder vergrößern
    =
    12er Haken mit ein oder zwei Maiskörnern aus dem Futter und zwei Maden und einem Caster
    :) ;)


    Petri Heil, divingA

  • Hey, Sportsfreunde,
    als braver und guter Mann gebe ich meiner Frau Recht und sage, sie hat sich mit ihrer Antwort fast selbst übertroffen. Auch das gesagt der kompetenten Vorredner stimmt und ist absolut richtig. Nun habe ich genug Komplimentin verspritzt. :badgrin:
    Mir fehlt noch ein Tip, nämlich:
    Halte etwas von deinem Futter zurück, lass es ungebunden und so leicht wie möglich und gib es in der Nähe deines Angelplatzes in Minimalportiönchen ins Wasser. So legst du eine Sperre für die Ukeleis an deinen Angelplatz. Wir fischen z.B. meist mit 10-12 Meter langen Stippruten. Ist der Grund vor uns flach abfallend wird also zwei bis drei Meter vor der Rutenspitze die Sperre gelegt. Je steiler das Ufer, desto eher kann die Sperre vor die Füße. Oder du verlegst sie nach links oder rechts von deinem Angelplatz, jenachdem, was dir als günstiger erscheint.


    Petri Heil, sjoewall

  • Herzlichen Dank für die Tipps, klingt sehr einleuchtend! Werde diese Hinweise diese Woche noch ausprobieren... Vielleicht eine Ergänzung: soll ich dann die Maden und Caster im Futter weglassen und nur mit Mais und Lockfutter anfüttern? Was mich jetzt verblüfft ist die Montage... Habe bis jetzt gedacht so ultraleicht zu fischen wie möglich und habe Posen mit 1gr bis 2 gr eingesetzt, natürlich auch penibel ausgebleit... Jetzt also schwerer, smile... Man lernt nie aus! Nochmals: besten Dank!!!


    Frank Guse


    PS: Fische im Kocher, langsam fließendes Gewässer, um die 2 Meter tief, relativ ebener Gewässergrund, also keine Kanten, etc...

  • Zitat von Frank Guse

    Vielleicht eine Ergänzung: soll ich dann die Maden und Caster im Futter weglassen und nur mit Mais und Lockfutter anfüttern? Was mich jetzt verblüfft ist die Montage... Habe bis jetzt gedacht so ultraleicht zu fischen wie möglich und habe Posen mit 1gr bis 2 gr eingesetzt, natürlich auch penibel ausgebleit... Jetzt also schwerer, smile... Man lernt nie aus! Nochmals: besten Dank!!!


    Frank Guse


    PS: Fische im Kocher, langsam fließendes Gewässer, um die 2 Meter tief, relativ ebener Gewässergrund, also keine Kanten, etc...

    .....
    wenn wir, meine Frau und ich nun so lesen, denken wir beide an Posen von 3 / 3,5 / 4 gramm Tragkraft. Damit bist du a) schneller unten beim Fisch, und b) hält es deinen Köder in der Strömung am Grund. Angenommen, du hast die beschriebenen 2 Meter Wassertiefe exakt vor dir, dann stell die Pose auf etwa 2,1 bis 2,2 Meter Tiefe ein inclusive Vorfach. Nun wirf die Stippe mit der Strömung raus und ziehe sie dann auf ein Uhr. Danach haltend wieder zurück auf 12 Uhr stellen und schaun, was die Pose macht.


    1.) Steht sie Kerzengerade , etwa so I, dann liegt dein Blei nicht am Grund.


    2.) Steht sie so: \ ist sie zu tief gestellt, du mußt die Pose flacher oder Stippe auf 12:30 stellen.


    3.) Steht die Pose so / bist du mit deiner Pose optimal eingestellt, dein Vorfach liegt gestreckt in der Strömung, weg vom leicht aufliegenden Blei.


    So kannst du Bisse am besten erkennen, Brassenbisse können eventuell Hebebisse sein, Plötzen ziehen die Pose leicht mit der Strömung weg, oder die Pose zittert nur leicht. Bei diesen Gedankenmodellen setze ich voraus, das die Strömung von rechtskommend nach links weggeht. Die Uhrstellungen beziehen sich auf eine waagerechte Rute. Eingestellt wie im letzten Fall kannst du optimal reagieren und kannst nun sogar deine Fische suchen.
    Hierzu mußt du nur die Rute haltend immer wieder die Uhr etwas verstellen; denn Brassen nehmen gerne einen ruhig liegenden Köder, Plötzen lieber den leicht treibend, oder wie wir sagen, verzögert treibenden Köder. Du kannst also die Rute sogar mal langsamer als die Strömung ist, auf 10 Uhr mitgehen lassen. Stellt sich dann dabei mal die Pose wie in Fall 1, hast du eine quer zur Strömung liegende Welle im Grund. Du schreibst zwar von einem relativ ebenen Gewässergrund, wirst aber erstaunt sein, was du so alles entdeckst. Hier unbedingt angeln, da hier jeder von dir ins Wasser geworfene Krümel Futter hängen bleibt und sich hier Fisch ohne Ende sammelt.
    Bezüglich der Maden und Custer mache es, wie du denkst. Wir lassen sie lieber separat und werfen oder schleudern nach jedem Fisch eine kleine Portion ins Wasser, um einen eventuellen Schwarm am Platz zu halten. Manchmal arbeiten wir ähnlich wie mit einem Speckknödel ein paar Maden und Custer in den Futterball, der bei uns meist die Größe eines Tennisballs hat. Die lose Fütterung mit Maden wie oben beschrieben eignet sich eher ab September für stramme Plötzen, kann dir im Sommer wieder die ungeliebten Kleinfische bringen. Also eher Hände weg von. Futter mit Mais gemischt reicht.


    Petri Heil, viel Erfolg


    sjoewall und divingA

  • Hallo,
    ein meines Erachtens wichtiger Hinweis fehlt noch.
    Wenn Du Dein Futter weniger Auffällig präsentierst lockst Du gezielter die grossen Fische an.
    Passe die Farbe Deines Futters dem Untergrund an und binde es stärker.
    Auftreibende Pertikel im Futtter solltest Du dann möglichst vermeiden.
    Gegebenenfalls kann auch etwas Fischmehl im Futter die Grossen selektieren.
    Olli

    Take your child to the place where no one cries,
    to the place where the eagle learns to fly!
    Pinkcream 69

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