C&R wann ist es sinnvoll und wann nicht ?

  • Ist ja o.k.


    Mal andersrum, ein Teil meiner bisherigen Fangstatistik von diesem Jahr nur eine Art betreffend und im wesentlichen nur 1 Gewässer.


    ca. 80-90 Bachforellen, die meisten knapp maßig(30-35cm), 22 Stk. über 40cm, davon 2 über 50cm(59 und 61cm)


    tatsächlich entnommen 2 Stk.(die beiden über 50cm)


    Alle diese Fänge innerhalb 30 Tagen, in einem naturbelassenen Flüsschen mit ca. 6m Breite und einer Durchschnittstiefe von 60cm in einem Abschnitt von etwa 4km Länge, das Gewässer hat einen reinen selbstreproduzierenden Bachforellenbestand, es gibt keinen Besatz!
    Die Zahl der dort fischenden Angler beträgt ca. 10 Personen.
    Frage :
    Wie sähe der Bach aus, wenn alle die dort fischen, alle maßigen Fische abschlagen würden?

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©


  • Wenn wir schon bei der sinnvollen Verwertung sind:


    Was macht man mit 700-800 Dorschen, die man in gut 7 Monaten gefangen hat? Wäre hier nicht auch ein bisschen Selbstbeschränkung angebracht?


    Ja, ich weiß, die Berufsfischer sind noch viel schlimmer, die hauen alles raus, aber können wir Angler zumindest für unseren Teil nicht mit gutem Vorbild vorangehen?

    Fischer mit Segelbooten glauben leichter an Gott als Fischer mit Motorbooten. (Bertrand Russell)


    Ich hab höchstens ein Ruderboot!

  • Zitat von Grotius

    Was macht man mit 700-800 Dorschen, die man in gut 7 Monaten gefangen hat? Wäre hier nicht auch ein bisschen Selbstbeschränkung angebracht?


    Es hört sich viel an, ist es wohl auch. Doch erstens gibt es Eltern , Schwiegereltern, Oma + Opa, sowie ein paar Geschwister, die alle gerne einmal Fisch essen. Und ob ich diese Fische nun fange und verschenke, oder alle genannten diese beim Fischhändler kaufen, kommt Fischmängenmäßig auf das selbe raus. Der Unterschied liegt nur im Preis und in der Frische.Ausserdem habe ich etwas auf Vorrat gefischt, da ich durch wegzug von der Küste nur noch sehr selten zum Dorschangeln kommen werde.

  • Und wenn es 1.000 Dorsche in einem halben Jahr gewesen wären, dann sähe ich darin auch kein Problem. Man kann ja schließlich nicht mehr essen, als in die Wampe passt! ;) Wer viel Fisch ißt, der verzehrt eben weniger andere Proteine und die braucht man ja schießlich! Ganz abgesehen davon ist ein selbstgefangenes Dorschfilet deutlich hochwertiger einzustufen, als meinetwegen eine Bratwurst aus dem Supermarkt.

  • ...Mampft Qualle die eigentlich alle selbst?


    Gott sei Dank fische ich oft in Holland... da ist es eh Usus, dass man die Hechte generell zurücksetzt. Damit stellt sich die Frage in Bezug auf Hecht erst garnicht für mich.


    Zander nehme ich nur die besten des Tages mit und die werden selbstverständlich verspeist.


    Am Bach setze ich maßige aber zu junge Forellen wie von wolfgang beschrieben zurück. (Je mehr Forellen ich fange, desto mehr bin ich ohnehin von ihrer Schönheit begeistert und überlege, ob ich das Fischen auf diese nicht irgendwann ganz einstelle *g*)


    Ich bin weiß Gott kein Kochtopfangler, aber grundsätzlich angele ich nur auf Fische, die auch verzehrt werden, denn das ist für mich die "ursprüngliche Bestimmung" des Angelns!
    (Vom Erholungswert mal ganz abgesehen)



    Dennoch bin ich ebenfalls für mehr Mündigkeit und jeder Angler sollte selbst entscheiden dürfen, wann er was zurücksetzt (Außer die untermaßigen und schwerverletzten Fische natürlich)

  • Zitat von wolfgang

    Wie sähe der Bach aus, wenn alle die dort fischen, alle maßigen Fische abschlagen würden?



    Vermutlich ziemlich leer.
    Ihr könntet euch aber eine Fangbeschränkung auferlegen.
    Z.B. maximal 2 Fische pro Tag oder 5 Fische pro Woche oder so ähnlich.
    Wenn das limit dann erreicht ist wird eben auf andere Fische geangelt, oder an andere Gewässer ausgewichen.
    Wie hoch ist eigentlich das Maß bei Bachforellen? 30cm ist doch ziemlich klein.

  • Zitat

    Z.B. maximal 2 Fische pro Tag oder 5 Fische pro Woche oder so ähnlich.



    Ist aber auch nicht gerade wenig :?



    Bei (Salmoniden)Bächen ist teilweise C&R sehr wichtig. DIe können leicht überfischt werden.
    Es darf meiner Meinung nach also nur maßvoll entnommen werden - das ist dann aber auch ok.


    W
    cu

  • Eine Fangbeschränkung gibt es allerdings und zwar 4 Salmoniden/Tag.
    Ob ein Mindestmaß von 30cm bei der Bachforelle nun wenig oder viel ist, das ist sehr stark gewässer und regionsabhängig, in dem einen Gewässer ist eine 30er ein kleiner Fisch in einem anderen schon fast ein Riese(nahrungsarme Mittelgebirgsbäche).
    Würde sich Jeder stur an den Gesetzestext halten und alle maßige Fische abschlagen, dann wäre er wohl an manchen Tagen recht fix mit dem Angeln durch, er hätte dann 4 Forellen von 30cm, die er eigentlich garnicht haben wollte, er wollte ja eigentlich was größeres.
    Womit wir zum Widersinn des stur betrachteten Gesetzestextes kommen, untermaßige Fische zurückzusetzen ist statthaft, ja sogar zwingend vorgeschrieben, die Entnahme maßiger Fische ist ebenfalls vorgeschrieben, sind nun aber untermaßige Fische weniger Stress und weniger Verletzungsrisiko ausgesetzt als maßige Fische?
    Natürlich ist es verwerflich absichtlich Fische anzuwerfen die von vornherein zu klein sind oder welche ich garnicht fangen will, aber man ist nicht davor gefeit, daß beim Befischen einer augenscheinlich großen Forelle nicht plötzlich ein vorwitziges Bürschchen schneller am Köder ist als das Zielobjekt, auch lassen sich die Fische oft nicht so ganz einwandfrei gezielt ansprechen, zumindest nicht in einem "naturtrüben" Niederungsbach, wobei sich die kapitale Standforelle durchaus auch mal als Gewaltdöbel entpuppen kann, da man die Fische in der Regel nicht sehen kann, nur die Steigringe und seine Gewässerkenntnis zur Orientierung hat.
    An solchen Gewässern setze ich auf mein persönliches Verantwortungsbewustsein, wie auch 99,9% der anderen Fliegenfischer die an dem Gewässer fischen, in der Beziehung wie das zu erfolgen hat herrscht da sehr große Einigkeit, in diesem Verantwortungsbewustsein liegen auch viele Selbstbeschränkungen, einmal durch die tatsächliche Entnahmemenge oder im Verzicht auf weitere Befischung, z.B. bei Wassertemperaturen über 20°C, die ein Releasen bei Salmoniden schon kritisch machen können.
    C&R in der Form, daß ich möglichst viele Fische am Tag fangen will, wie manche Leute die sich brüsten 161 Äschen an einem Tag gefangen und diese alle releast zu haben lehne ich kategorisch ab.
    Andererseits bin ich so egoistisch mir das Angeln nicht vermiesen zu lassen !

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    2 Mal editiert, zuletzt von wolfgang ()

  • Zitat von Barschi87

    Das is doch Krank. Ich persöhnlich nehme einen Fisch vieleicht einmal im Monat mit wenn überhaupt einen.



    Ist es das wirklich? Oder ist es eher krank, die Tiere zum Spass zu quälen?

  • @ Wolfgang:


    wie ist das eigentlich an Deimen Forellenwasser?


    Wenn ich das so lese, kommt in mir der Verdacht auf, dass das Wasser schon überbesetzt ist. Gibt es in diesem Bach denn keine Hechte?


    Also allzu natürlich scheint mir dieses grosse Forellenaufkommen nicht zu sein.

  • Zitat von silurus

    Ist es das wirklich? Oder ist es eher krank, die Tiere zum Spass zu quälen?




    Solche Kommentare laßen die Diskussion ausufern. FInde ich nicht gut ,dass du jetzt so unsachlich wirst.


    Auf der gleichen Linie könnte man bei dir von einem anderen Standpunkt aus weiter machen. SInd denn die untermaßigen Fische die du drillst und released nicht auch vom Drill gequält?! Ja! Warum angelst du dann überhaupt noch?!



    So könnte man das theoretisch aufgreifen. Also silurus laß doch bitte solche Kommentare sein.





    Zitat

    Also allzu natürlich scheint mir dieses grosse Forellenaufkommen nicht zu sein


    Durch Besatz wird ein Gewässer schon unnatürlich. Das ist meine persönliche Meinung. BEsatz ist aber oft notwendig. Wenn er richtig ist ,ist er aber doch nicht schlimm!


    Aber ,wenn generell entnommen wird undC&R kategorisch abgelehnt wird muss eben besetzt werden. Deswegen bin ich auch releaser.

  • @ Bass: Warum werde ich denn unsachlich? Das verstehe ich nicht, zumal meine Argumentation sehr wohl zum Thread passt.


    Unpassend finde ich allerdings Deine Argumentation bzgl. den untermassigen Fischen. Ich denke, es wurde schon oft betont, dass sowas nicht zu vermeiden ist, bzw. man zumeist gar keine Möglichkeit hat dies zu steuern.

  • Zitat

    Unpassend finde ich allerdings Deine Argumentation bzgl. den untermassigen Fischen. Ich denke, es wurde schon oft betont, dass sowas nicht zu vermeiden ist, bzw. man zumeist gar keine Möglichkeit hat dies zu steuern.


    Du greifst das ja sehr schön auf. NAtürlich war das unpassend. Es war ja genau auf deiner Äußerung aufgebaut!
    Das sollte zeigen ,dass deine AUssage nur ein persönlicher Angriff der eben recht wirksam aufgebaut ist aber sonst keinen Inhalt mehr hat.


    Ich weiß selber ,dass man das nicht steuern kann. Deswegen müsste man nach deiner Argumentation ja gar nicht mehr angeln! Oder haben kleine Fische keinen Streß :?: :!:

  • Sag mal, willst Du mich ärgern?


    Du weiss sehr wohl, dass es mir (und anderen) um das gezielte C&R geht.


    Ich hatte übrigens schon mal in einem anderen Thread geschrieben, dass ich auch niemanden wegen C&R verurteile. Das sollte also kein Angriff gegen Dich oder irgend jemand anders sein.


    Mit Polemik kommste bei mir nicht sehr weit.

  • silurus,
    nein das Gewässer ist nicht überbesetzt, es handelt sich vom Typ her eher um ein Mischgewässer mit Bachforellen/Meerforellenbestand(teilwandernder Bestand), die angegebenen Fänge beziehen sich ausschließlich auf wenige Wochen im Jahr und zwar auf die Maifliegenzeit, die liegt an dem Gewässer sehr früh im Jahr, etwa Anfang bis Mitte Mai, mit einer Dauer von rund 3 Wochen (+/-), je nach Wetter.
    Nur in dieser Zeit sind Fänge derartiger Menge überhaupt möglich, über den Rest des Jahres ist das Gewässer eher als sehr schwierig einzustufen.
    Auch ist das Aufkommen an Maifliegen stark jährlichen Schwankungen unterlegen, dieses Jahr war sehr gut, das vorige eher eine Katastrophe.
    Natürlich gibt es in dem Gewässer Hechte, auch Barsche , Döbel(ohne Ende), Aale, Rotaugen, Rotfedern, Aale ja sogar einzelne Karpfen, die da das Gewässer ein Seenablauf ist aus den See oftmals abgedrückt werden, meist im Frühjahr bei großer Wassermenge.
    Obwohl das Gewässer voll durchlässig ist, ist eine gewisse Fischverteilung feststellbar, so findet man in den von der Bachforelle dominierten Bereichen außer Döbeln und Kleinfischen eher wenige Hechte, in anderen Bereichen dominieren teilweise die Hechte sehr stark.

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  • Naja, Polemisch oder nicht.
    Ich glaube überhaupt nicht, dass Angeln Tierqäulerei ist, sonst würd ichs bleiben lassen, egal ob ich die Fische anschliessend töte oder freilasse.
    Die Entscheidung wiederum, ob ich release oder nicht mache ich in erster Linie von Naturschützerischen Überlegungen abhängig, aber auch von kulinarischen und Angelspassmässigen (d.h. ich schone eher die Fische, die ich gerne Fange, damit Ihr bestand erhalten bleibt, oder ich setze kleine zurück, weil ich sie grösser fangen will).
    Ich finde das Argument, das C&R Tierqäulerei sein soll also schon ziemlich polemisch. Und was ist gezieltes C&R? da werden dann in meinen Augen eben komische Unterschiede gemacht, die dasselbe Verhalten einmal als verwerflich und ein anderes mal als völlig OK erscheinen lassen sollen. Das verstehe ich einfach nicht. Dem Fisch ist es mit Sicherheit völlig egal, warum ich ihn freilasse und ob ich mir das schon vorher vorgenommen hab oder spontan entschieden hab.

  • Übrigends, sind die von mir angegebenen Fangzahlen wirklich so hoch? Das macht einen Durchschnitt von 3 Fischen /Tag.
    Ich kenne einige Gewässer wo man wenn man es drauf anlegt und auch untermaßige Fische mitzählt, 20-30 Forellen am Tag fangen kann, es gibt Gewässer wo hinter jedem Stein, der größer ist als eine Faust eine Forelle vor sich hin dümpelt, das ist dann schon eher unnatürlich.

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  • Wir hatten mal die Situation, dass unser Bach für 2 Jahre Gesperrt war wegen einer Vergiftung. Nachher hat man locker 10 und mehr schöne Forellen pro Tag fangen können. Soviel zur natürlichen Bestandesdichte von Forellen. Natürlich wurde besetzt, aber nur mit Jährlingen, und alle Forellen waren wohlgenährt, also bestimmt keine Überpopulation. Die meisten Angler haben übrigens seither auch nur sehr massvoll entnommen und man kann immer noch mit bis zu 6 massigen pro Tag rechnen, allerdings werden sie immer schlauer ;)

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