Schildkröte am Haken

  • Das Fischblut greift Metall an. Deshalb soll man auch nach dem Schlachten das Messer gut reinigen, ansonsten wird die Klinge stumpf(die Schärfe und die Optik!).
    Die eigene Erfahrung hat die Theorie bestätigt: Eine von mir gefangene Regenbogenforelle hatte noch ein Vorfach samt 6er Wurmhaken im Maul. Die Schnur des Vorfachs war noch in einem sehr guten Zustand, der Haken hingegen sah nicht mehr gut aus. Der Widerhaken an der Spitze und die am Schenkel hatten sich nahezu aufgelöst, von einer Spitze war kaum nocht etwas zu erkennen.


    Bis die Tage!
    Michael

  • Ich hab mal ein Aal gefangen und der hatte den Haken ziemlich tief geschluckt, ich hab das Vorfach abgeschnitten und ihn dann in den Eimer getan!!!! Nach 3 Stunden wollt ich den Aal rausholen, doch der Haken war nicht mehr in seinem Maul sondern er schwamm im Eimer rum!!!!!!
    Aber bei einer Schildkröte kann ich mir dass nicht vorstellen!!!!!


    Haut rein,
    mfg Paul

  • wieso redet ihr alle von haustieren, es war eine Europäische Sumpfschildkröte wie er sagt --- diese sind schon so gut wie ausgestorben
    und Jungangler hat bestimmt dazu beigetragen, wenn sie nicht an der verletzung stirbt wird sie verhungern weil sie mit sicherheit nicht mehr essen wird :( schildkröten (hab selber eine) sind sehr empfindlich was sowas angeht ---- besonders im rachen- und halsbereich,....
    schade schade in deutschland gibt es nur noch wenige hundert stück davon :shock:

  • sind es wirklich nur noch so wenige ???
    in dem 10000-einwohner-kaff in dem ich wohne kenn ich 5 seen in denen welche vorkommen.
    in den restlichen seen werden wahrscheinlich auch noch welche sein.
    ich denke schon dass es da noch etliche mehr gibt.

  • @ sommi 86
    ... bist du dir denn ganz sicher dass es europäische sumpfschildkröten sind (die einzigen die in deutschland heimisch sind)??? viel wahrscheinlich ist es dass es rotwangenschmuckschildkröten sind, die gibt es an unserem vereinsgewässer en masse. ein rotwangenschmuckschildkröte ist ca 30cm groß und hat einen dunklen flachen panzer und rote (farbige) wangen. die europ. sumpfschlildk. ist etwas kleiner hat einen bisschen gehobenen panzer ihr gesicht ist mit gelben streifen versehen,.... europ. sumpfschildk.
    sind so gut wie ausgestorben und gibt es nur noch in einzelnen naturschutzgebieten (da sie einen hohen schwarzmarkt wert haben) :(


    @ jungangler
    ... vielleicht hättest du die schildkröte mit zum tierarzt nehmen können, ich weiss man darf sie nicht aus dem gewässer entnehmen bei diesem fall wäre dies aber eine ausnahme gewesen,... :!:

  • Zitat von freddytheking

    wieso redet ihr alle von haustieren, es war eine Europäische Sumpfschildkröte wie er sagt --- diese sind schon so gut wie ausgestorben
    und Jungangler hat bestimmt dazu beigetragen, wenn sie nicht an der verletzung stirbt wird sie verhungern weil sie mit sicherheit nicht mehr essen wird :( schildkröten (hab selber eine) sind sehr empfindlich was sowas angeht ---- besonders im rachen- und halsbereich,....
    schade schade in deutschland gibt es nur noch wenige hundert stück davon :shock:


    Hallo,


    Dass es sich um ein europäische Sumpfschildkröte handelt ist in der Tat sehr unwahrscheinlich. Da Tier war mit 25 cm auch deutlich zu groß.
    Vor ein paar Jahren hatte ich das sehr seltene Glück eine europäische Sumpfschildkröte zu fangen. Mitten in meinem Heimatdorf war sie dabei eine Straße zu überqueren.
    Ich hab das Tier gefangen und ein paar Tage versucht den Besitzer zu finden. Damals wusste ich noch gar nicht, dass es eine heimische Schildkrötenart gibt. Ich dachte das Tier ist wem ausgebüchst. Schließlich konnte sie ein Profi bestimmen. Am Bach freigelassen ist sie sofort ab ins Wasser und davongeschwommen.
    Eine Recherche hat ergeben, dass diese Art in Deutschland westlich der Elbe als ausgestorben gilt.
    Im Kreis Kronach in Nordbayern war dieser Zufall also noch viel größer.
    Ich werde wohl nie mehr im Leben das Glück haben eine in freier Wildbahn zu sehen.


    Fänge von Schnappschildkröten und Rotwangenschildkröten kommen dagegen immer wieder vor. Diese Tiere sollten entnommen und ins Tierheim gebracht werden. In Deutschland haben die in freier Wildbahn nichts verloren.
    Mir sind Fänge aus dem Main und der Rodach in Franken und aus dem Abtsee in Oberbayern bekannt. Darunter 2 Schnapper mit über 50 cm Länge. Viele dieser ausgesetzten Tiere scheinen gut über den Winter zu kommen. Hoffentlich schaffen sie es nicht sich in freier Wildbahn zu vermehren.


    Grüße,
    Manfred

  • Mal was zu den Schildkröten allgemein,interessant und bedenklich ist, daß zum Beispiel die Rotwangenschmuckschildkröte das häufigste Reptil in NRW ist.
    Ich halte selber Schildkröten, darunter auch Schmuckschildkröten und eine Schnappschildkröte.
    Zum einen ist das Aussetzten dieser Tiere auf gröbste Weise fahrlässig und verantwortungslos ,zum anderen auch der Handel mit diesen Tieren.
    Vor einigen Jahren gab es mal Schnappschildkröten und Geierschildkröten in Masse als Brütlinge zu kaufen, die Tiere sehen wenn sie klein sind sehr niedlich aus. Ich nehme an, kaum einer der Käufer weiß was aus solchen Tieren werden kann, der Handel klärte da ja auch nicht auf.
    Es gibt einige Schildkrötenarten die bei uns überleben und sich auch fortpflanzen können,außer der Rotwangenschmuckschildkröte noch die Chinesische Dreikielschildkröte(kleines harmloses Tier) und die Schnappschildkröte, die Geierschildkröte eher nicht.
    Die Folgen solcher illegalen Ansiedlungen sollte man aber weder dramatisieren noch unter den Tisch kehren.
    Schnappschildkröten sind da teilweise schon recht bedenklich,da die Tiere teilweise aus Kanada stammen,haben sie mit dem Klima hier keinerlei Probleme,so gibt es im Raum Essen eine schon sehr lange existierende Population,welche schon Objekt einer wissenschaftlichen Untersuchung war.
    Man bedenke,daß die Tiere ein Gewicht von 45 kg erreichen können.
    Schnappschildkröten können zwar schwimmen,tun es aber ungern,sondern laufen recht flink halbschwimmend über den Grund und bevorzugen flaches Wasser,sie sind viel beweglicher als andere Schildkröten,da ihnen der starre Bauchpanzer fast völlig fehlt.Kopf und Schwanz können nicht eingezogen werden und sind jeweils etwa so lang wie der Panzer,die dadurch bedingte "Schutzlosigkeit" wird durch Agressivität ausgeglichen. Der Biss erfolgt urplötzlich und blitzschnell.
    Die Beisskraft ist enorm hoch und der Biss läßt sich nicht lösen und geht fast immer mit schweren Verletzungen,oft mit Gewebeverlust einher.Allerdings muß gesagt werden,daß die Tiere wenn sie die Möglichkeit haben immer versuchen zu flüchten.Am Land überraschte Schnappschildkröten drohen mit lautem Zischen und stemmen sich auf allen Vieren möglichst weit hoch,um sich groß zu machen.Die Tiere sind dämmerungs und nachtaktive Jäger,gefressen wird alles was erbeutet werden kann Würmer,Schnecken,Krebse,Fische,Frösche,Mäuse,Jungvögel und frischtotes Aas,die Tiere jagen auch am Ufer,fressen aber immer im Wasser,der Nahrungsbedarf ist aber wie bei vielen Reptilien nicht sehr groß,wenn sie sich sattfressen konnten dann fressen sie oft wochenlang nicht mehr. Am Tage verstecken sie sich meist in Pflanzen oder graben sich ein.
    Auch die nahe verwandte Geierschildkröte (Macroclemys temmincki) wurde damals verkauft,die Tiere werden noch größer,75kg in Ausnahmefällen bis 110kg,sehen zwar noch gefährlicher aus und machen fürchterliche Drohgebärden ,sind aber tatsächlich weniger Agressiv,sie fressen fast nur Fische,die sie oft wie Anglerfische erbeuten,sie besitzen auf der Zunge eine bewegliche Wurmatrappe und locken kleine Fische so direkt ins weit aufgerissene Maul,diese Tiere wurden auch ausgesetzt überstehen aber unsere Winter meist nicht,da sie weiter südlich zu Hause sind.


    Der Handel mit diesen Arten ist mittlerweile verboten die Haltung teilweise genehmigungsplichtig! In einigen Bundesländern ist der Besitz(Neubesitz) auch grundsätzlich verboten!
    Dieses Tier ist amtlich erfasst,14 Jahre alt und wiegt etwa 9 kg.
    Die Tierchen sind aber bestens als Entsorgungsmöglichkeit überzähliger Köderfische geeignet.



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  • Ich hatte das gleiche auch mal mit ich habe die Schildkröte zum Tierartzt gebracht der hat das rausoperiert ( für 56 Euro ). Die Schildkröte habe ich dann behalten , denn die Rotwangenschmuckschildkröte ist ja eh nicht einheimisch .

  • Ich mache auch gerade die Prüfung und uns haben sie auch beigebracht, dass der Haken wegrostet. Man kann das auch sehr gut testen, indem man einfach mal einen Drilling ein paar Tage in einem Glas mit Wasser liegen lässt. Der rostet bereits nach ein paar Tagen


    Mfg

  • Wow. Ich bin zwar ein Neuling in diesem Forum, doch was ich in diesem Thread so alles lesen musste, ließ mir meine Nackenhaare zu Berge stehen...


    Bevor ich mich mythischer Geschichten, wie dem "Auflösen von Haken" widme, möchte ich erst mal ein dickes Dankeschön an die tollen Beiträge von "mzg" und "wolfgang" richten! Toll formuliert und sehr ausführlich mit fundiertem Wissen.


    Nun zum "Auflösen der Haken"... wer auch immer euch das erzählt, hat liegt mit dieser Behauptung ein wenig richtig, jedoch mehr falsch. Ein Haken wird sich garantiert nicht einfach in ein paar Tagen oder Wochen auflösen. Die meisten Hersteller verwenden Stahl zur Produktion von Angelhaken (Ich sage extra "die meisten Hersteller", da es sicherlich einige wenige Ausnahmen mit speziellen Legierungen geben wird, die allerdings für meinen allgemein sprechenden Post keine Bedeutung haben.). Stahl kann, laienhaft beschrieben, entweder so gefertigt sein, dass er rostet (not stainless) oder rostfrei (stainless) bleibt. Früher oder später wird er jedoch unter bestimmten Umwelteinflüssen (wie sie zum Beispiel unter Wasser herrschenden) anfangen zu rosten.


    Rostet der Haken in der Speiseröhre eines Fisches, so hat dies erstmal keine chemisch begründbare Giftigkeit. Jedoch vergrößert sich durch die Korrosion die Oberfläche des Hakens und somit auch die Chance für Bakterien sich dort anzusammeln, sprich: Ein rostender Haken im Maul oder Körper eines Lebewesens hat eine größere Tendenz sich zu entünden, als ein nicht rostender Haken.


    Rost ist im Übrigen nichts Anderes als das Korrosionsprodukt aus Eisen in Verbindung mit Sauerstoff und Wasser. Hat jemand von euch ein altes Auto? Wie lange dauerte es, bis der Unterboden anfing zu rosten und dann noch später, nach dem "Angriff" eventuell Schäden wie Löcher entstanden? Jahre. Und so ist es auch mit dem Haken. Bis dieser so durch Oxidation zerfällt, dass er sich einfach aus der Einstichstelle löst, vergehen Jahre.


    Dann haben wir neben der Entzündungsgefahr noch einen zweiten Faktor: In wie weit behindert der Haken die Nahrungs- und Luftaufnahme beziehungsweise die gesamte Lebensqualität des Fisches. Man kann sich einfach vorstellen, dass sich Nahrung weniger genüsslich verpeisen lässt, wenn man einen Würgreiz oder starken Schmerz mit jedem Schluck verpürt, weil ein Haken mitten im Hals oder Mund sitzt. Auch das bald bis zum Magen reichende Vorfach, welches die Speiseröhre entlang läuft (es hängt ja noch am Haken), wird sicher zu einer Art Würge- oder Abwehrreflex führen.


    Nichts desto Trotz könnte die Schildkröte oder der Fisch auch Glück gehabt haben. Sitzt der Haken im richtigen Winkel und beeinträchtigt die übrig gebliebene Schnur nicht zu sehr die Nahrungsaufnahme, besteht eine reelle Chance, dass der Körper des Fisches den eingedrungenen Fremdkörper einkapselt oder in seltenen Fällen sogar abstößt. Oder noch besser: Der Haken sitzt ausserhalb des Mauls. Verhakt sich der Fisch nicht unlöslich in der Wasservegetation oder an einem Gegenstand mit seinem "Anhängsel", so kann er sicherlich ein schmerzfreies und langes Leben haben. Auch ist es möglich, dass das Lebewesen sich in einem Gewaltakt beim "Hängenbleiben" des Fremdkörpers selbst entledigt. Bleibt keine allzu tiefe Wunde zurück deren Heilung komplikationslos verläuft, kann sich auch dieses Tier über ein langes Leben freuen.

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