• Hallo,


    da man ja beim Angelkurs alles lernt außer angeln, und ich auch keinen habe der es mir zeigen kann, habe ich ein paar Fragen zum Thema Kunstköder.
    Mir geht es vor allem um Blinker, Gummifische und Wobbler. Habe es zwar schon ein paar mal probiert aber noch null-komma-nix gefangen. Also hier meine Fragen:


    a; welche Gewässer oder Gewässerstellen bevorzugen Raubfische ?
    b; lässt man den Köder nach dem Wurf kurz liegen oder zieht man ihn gleich ein?
    c; wie schnell zieht man ein (lässt sich schwer beschreiben) ?
    d; geht man größere Uferstrecken ab oder probiert man es länger an einer Ecke?
    c, wirft man im Fluss Stromauf- oder abwärts ?
    d, bringt es was wenn man den Köder bei starker Strömung eine Weile auf der Stelle stehen lässt?


    Wollte Euch jetzt nicht verschrecken, ist aber sicher für alle Anfänger ganz interessant. :shock:


    Tobt euch aus…DANKE :idea:


    Michael

  • ich beantworte dir die fragen jez ma mit so ner leichten ausrichtung auf hecht & spinnangeln im fluss...


    a; welche Gewässer oder Gewässerstellen bevorzugen Raubfische ?


    erfolgversprechend sind immer "auffällige" gewässerstellen, also alles wo die strömung sich irgendwie bricht, ne kehrströmung entsteht oder ähnliches. irgendwelche "hindernisse" sind auch immer potentielle standplätze, also überhängende bäume, versunkene bäume, anderes gerümpel im wasser...


    dann ist das ganze natürlich auch wieder abhängig von wassertemperatur und futterfischangebot.


    b; lässt man den Köder nach dem Wurf kurz liegen oder zieht man ihn gleich ein?


    das kommt sehr drauf an womit du angelst..


    nen wobbler, vor allem nen schwimmwobbler nach dem wurf kurz liegen zu lassen ist eher kontraproduktiv, weil der sich dann mal ganz flott im vorfach verheddert. köder die tief laufen sollen, also gummifische oder bleikopfspinner lässt du absinken.


    aber normalerweise mache ich das so, dass ich werfe, kurz bevor der köder aufs wasser aufkommt den bügel umklappe um die schnur auf spannung zu bekommen und dann ziemlich gleich einhole.


    das umklappen des rollenbügels ist in meinen augen ne ziemlich wichtige sache, dadurch verhinderst du, dass sich der köder im vorfach verheddert


    c; wie schnell zieht man ein (lässt sich schwer beschreiben) ?


    das lässt sich nicht nur schwer beschreiben, sondern auch schwer beantworten. das ist wie punkt b) zu allererst köderabhängig., dazu komt dann noch jahreszeit, beissverhalten, strömung etc.


    d; geht man größere Uferstrecken ab oder probiert man es länger an einer Ecke?


    ich laufe immer so meine 5-6km beim spinnfischen. erstens entdeckt man dadurch neue stellen und man lernt das gewässer auch besser kennen. Zudem bringt es nichts ne stunde an einer stelle zu angeln, an der kein fisch steht


    c, wirft man im Fluss Stromauf- oder abwärts ?


    Ich werfe grösstenteils stromabwärts, weil da die köder, die ich benutze einfach besser laufen. wenn man nen spinner mit dünnem blatt stromauf wirft und die strömung zu stark ist muss man den schnell einziehen damit er sich dreht. das ist dann meist ZU schnell. anders ist das natürlich wenn du ne kehrströmung am ufer hast, dann kannst du auch ruhig stromauf werfen, da die kehrströmung entgegen der köderzugrichtung strömt und somit genug aktion vorhanden ist.


    d, bringt es was wenn man den Köder bei starker Strömung eine Weile auf der Stelle stehen lässt?


    bringt m.E. nicht viel, besser ist öfter mal nen spinnstopp von 2-3 sekunden zu machen, den köder absinken zu lassen und dann weiter zu spinnen ...


    ...das is natürlich nicht vollständig .. aber für den anfang müsste es reichen


    ich würde dir raten, einfach mal ans wasser zu gehen und auszuprobieren

  • Einspruch, Euer Ehren!
    Kurz etwas zur Wurfrichtung, ich fische meistens in recht schnellfließenden Gewässern, meist mit Spinnern, dabei werfe ich grundsätzlich stromauf und führe den Spinner mit der Strömung, Würfe stromab sind bei mir eine ganz seltene Ausnahme, eher werfe quer zum Fluß und lasse den Köder herumtreiben.
    Folgende Gründe sprechen zumindest für mich für das Stromaufwerfen:


    1. ich komme von "unten" wesentlich besser an die Fische heran, da sie mit dem Kopf gegen die Strömung stehen, sie sehen zwar auch nach hinten, aber weniger gut, da sie sich auf antreibende Nahrun konzentrieren, auch ist die Scheuchwirkung bei eventuellem Anwaten wesentlich geringer.


    2. Der Spinner lässt sich auch am gegenüberliegenden Ufer besser entlang führen, da er von der Strömung nicht sofort auf die Standplatzseite gezogen wird.


    3. Der Spinner taucht nur recht kurz im Wahrnehmungsbereich des Fisches auf, der Fisch hat keine Zeit sich das Gebilde "anzusehen", er muß sich schnell entscheiden, will er fressen oder nicht, die Bisse kommen agressiver und sitzen meist auch besser.
    Ich halte dieses kurze Entscheidungsfenster für sehr wichtig, es ist auch beim Fliegenfischen zu beobachten, Fliegen im schnellen Wasser werden viel entschiedener genommen als in geringer Strömung, wo sich der Fisch den "Fussel" genau betrachten kann.


    4. Spinner lassen sich mit der Strömung sehr gut führen, sie sind nie zu schnell, da der Fisch ja ebenfalls mit der Strömung die Verfolgung aufnimmt, falls er den Köder nicht gleich bei der ersten Wendung erwischt.
    Selbst in ganz flachen sehr schnellen Bereichen lassen sich Spinner noch sehr gut führen, bei einiger Übung lassen sich auch Hindernisse durch Rutenhaltung/Einholgeschwindigkeit gut umgehen, man kann den Spinner regelrecht über einen Stein "springen" lassen.
    Wichtig bei dieser Form der Angelei ist, daß man recht zielgenau werfen kann da man oft die Fische oder bestimmte eng begrenzte Bereiche ganz direkt befischt.


    Das Führen vieler Spinnköder gegen die Strömung ist in sehr schnellen Gewässern oftmals kaum richtig möglich, da die Köderaktion übersteuert wird, manche Spinner werden dann unfreiwillig zu rasenden Überwasserködern, schon beim reinen auf der Stelle halten, Wobbler zappeln sich dann auch oft zu Tode.


    Das klappt mit Wobblern und Shads wesentlich eingeschränkter, aber Spinnangeln ist ja nicht bloß der Umgang mit Wobblern, Jerks und Gummiködern, wie ich manchmal fast glaube!

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  • Zitat von wolfgang

    eher werfe quer zum Fluß und lasse den Köder herumtreiben.


    ja ich wollte damit auch nicht sagen dass ich nur parallel zum ufer in strömunsgrichtung werfe, natürlich werfe ich auch quer über dne fluss und lasse den köder rumtreiben, bloss genau gegen gegen die strömung werfe ich so gut wie nie, vor allem nicht mit spinnern


    Zitat von wolfgang

    3. Der Spinner taucht nur recht kurz im Wahrnehmungsbereich des Fisches auf, der Fisch hat keine Zeit sich das Gebilde "anzusehen", er muß sich schnell entscheiden, will er fressen oder nicht, die Bisse kommen agressiver und sitzen meist auch besser.


    das ist ne sache über die ich noch nie nachgedacht haber, aber jetzt wo du's sagst .. klingt mehr als einleuchtend


    Zitat von wolfgang

    4. Spinner lassen sich mit der Strömung sehr gut führen, sie sind nie zu schnell, da der Fisch ja ebenfalls mit der Strömung die Verfolgung aufnimmt, falls er den Köder nicht gleich bei der ersten Wendung erwischt.


    klingt auch plausibel...


    danke

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