Bundeswehr oder Zivildienst?

  • Zitat

    Wenn ich hier lese, dass das Gute an der Bundeswehr die vielen Pausen sind, klingt mir dass zu sehr nach Vergeudung von Lebenszeit.


    Na, war ja auch mehr sarkastisch gemeint, auch wenn es wirklich ein wenig mehr pausen gab als wenn ich auf´n bau gewesen wäre....
    Allerdings... Ich kenne genug Zvi-Stellen, wo das genauso ist, Zivi-Dienst machen ist nicht automatisch hart schuften wie manche das hier gerne hinstellen... ein Kumpel von mir hat zum Beispiel den Hausmeister in einen Altenheim gemacht.... Da war nicht sonderlich viel zu tun....
    Es gibt für beide seiten Pro und Contra, das ist einfach so.
    Warum nun einer lieber Zivi-Dienst macht oder lieber zum Bund geht, ist jedem sich selbst überlassen.... Wobei ich aber bei einigen wirklich nur hören-sagen vom Bund rauslese... sozusagen klischees...

  • Die Bundeswehr hat irgendwo auch den Vorteil ein "Auffangbecken" zu sein. Wer nach dem Schulabschluss keinen Ausbildungsplatz findet oder diesen verliert, für den ist die Bundeswehr eine gute Sache.
    Ich sollte nach der Ausbildung und dem Fachabi zum Bund, zu der Zeit stand ich bereits wieder fest im Berufsleben, so hätten mich die 9 Monate Grundwehrdienst finannziell bestimmt auch etwas runtergerissen.
    Ich wurde übrigens als T3 gemustert... die wollten mich gar nicht beim Zivildienst :cry: :cry:

  • Ich wurde auch T3 gemustert und weil die anscheinent genug hatten von meinem Jahrgang wurde ich dann nachträglich auf T5 abgestuft und das war dann mein Feischein um mit 19 studieren zu können :D ! Kenne nämlich Andere, die bei T3 zum Bund mussten, allerdings nur welche die mehr als ein Jahr älter sind als ich!


  • Gegen eine allgemeine Dienstpflicht spricht ganz klar das Grundgesetz, welche diese Möglichkeit ausschließlich auf die Landesverteidigung bezieht und sogar diese nur, wenn die Einschätzung der Sicherheitslage dieses Pflicht erfordert (sogar bei diesem Punkt habe ich jetzt gerade schon Zweifel).
    Darüber hinaus verstehe ich wirklich nicht, wieso man gerade Zeter und Mordio schreit, weil unsere Schulabgänger im internationalen Vergleich durch lange Schulbildung zu viel Zeit verlieren, aber dann allen Ernstes erwägen kann, Schulabgänger in Zwangsdienste zu pressen, um sich billige Arbeitskräfte herzuziehen. Oder wie soll das funktionieren: Momentan haben wir einen Zivi-Bedarf von ca. 70.000 pro Jahr - ein Jahrgang hat aber eine Stärke von mindestens 3- 400.000 junger Menschen. Was sollen die den tun? Stadtpark fegen, Straßenreinigung, zehntausende von Vogelschutzwarten, Zwangsgepresste, die sich verzweifelt zu Dutzenden in den Tierschutzheimen um Arbeit prügeln...?
    Nein, sogar als ehemaliger SaZ12-Hauptmann (bis 1998) bin ich der Meinung, dass Zwangsdienste der falsche Weg sind und staune jedesmal, dass es europäische Länder gibt, die ohne das Ganze auskommen, ohne dabei ein zerfallendes Sozialsystem zu haben.

  • Ja, neben der Unteroffizierslaufbahn (endet i.d.R. nach 12 Jahren mit dem Oberfeldwebel) gibts noch die 12-jährige Offizierslaufbahn mit/ohne Studium, die zu meiner Zeit noch mit dem Hauptmann endete. Heute kommt man noch bis zum Oberleutnant. Aber ehrlich, ich bin gottfroh, angesichts des neuen Auftrags und der damit verbundenen Orientierungslosigkeit der Politik noch zum rechten Zeitpunkt den Absprung geschafft zu haben.

  • Zitat von andal

    Denkt mal an die Jungs, die im Oderbruch geschuftet haben. Die hielten es für moralisch durchaus vertretbar, etwas für die Allgemeinheit zu tun.


    hmm kleines gedankenspiel meinerseits:


    wir hätten keine bundeswehr, keine wehrpflicht.
    als teil des "zivildienstes" könnte man dann evtl das THW bzw die feuerwehr sehen - katastrophenschutz eben


    die soldaten die da nun geschuftet haben wären für diesen zweck besser ausgebildet udn vll auch ausgerüstet gewesen als es die bundeswehrsoldaten waren...


    ..das mit dem oderbruch ist für mich kein argument FÜR eine existenz der bundeswehr und shcon gar nciht für ein beibehalten der wehrpflicht


    Zitat von andal


    Was ist dabei, wenn jeder Schulabgänger neun Monate "Dienst an der Allgemeinheit" leistet? Ganz egal, ob das nun beim Bund, beim Roten Kreuz, oder in einer caritativen Einrichtung ist. Da sollte es nach meiner Meinung keine Ausnahmen geben,


    der puntk an der sache ist, dass dann JEDER schulabgänger, ohne rücksicht auf das geschlecht, diesen dienst leisten muss. und mir war so, dass ein zwangsdienst im grundgesetz "verboten" ist


    die sache ist ja nciht, dass man einfach so WÄHLEN kann zwischen armee und zivi, armee ist der normalfall für zivildienst muss man erst verweigern



    Zitat von andal


    Da sollte es nach meiner Meinung keine Ausnahmen geben, es sei denn die physischen, oder psychischen Voraussetzungen sprechen dagegen.


    das ist doch heute genau so ..



    Zitat von andal

    Jedes einzelne gerettete Leben zählt unendlich mehr!


    leben retten durch leben nehmen?

  • @ Riotkid:


    Deine gebrauchten Argumente haben mich schon 1983 nicht überzeugt. Sag mir doch bitte, wo die Bundeswehr aktiv und zielgerichtet Menschen tötet. Mag sein, dass gelegentlich ein Angreifer Schaden an Leib und Leben nimmt, aber das musst sogar Du eingestehen, dass das etwas anderes ist, als meinetwegen die Präsenz anderer in anderen Bereichen.


    Sonst habt Ihr ja alle wunderbare Ideen für wunderbare Reformen. Verratet doch bitte auch, wo die dafür nötigen Geldbäume wachsen.

  • Zitat von andal

    Sag mir doch bitte, wo die Bundeswehr aktiv und zielgerichtet Menschen tötet.


    kosovo 99.. 1500 opfer durch bombenabwürfe (nicht nur durch deutsche flugzeuge)


    es geht ja noch nichtmal darum dass die bundeswehr es tut, es geht mir darum dass soldaten nunmal ausschliesslich zu genau diesem einen zwecke ausgebildet werden: töten


    sanitäter beim bund? werden ausgebildet um eigene soldaten die beim tötungsversuch verletzt wurden zusammenzuflicken...



    Zitat von andal

    Mag sein, dass gelegentlich ein Angreifer Schaden an Leib und Leben nimmt, aber das musst sogar Du eingestehen, dass das etwas anderes ist, als meinetwegen die Präsenz anderer in anderen Bereichen.


    das markierte raff ich nich, ABER


    ich bin weiss gott kein pazifist und ich hab kein problem damit in einer notwehrsituation gewalt anzuwenden. genau diese notwehrdiskussion ist doch aber der springende punkt. wäre die bundeswehr ausschliesslich zum im grundgesetz verankerten zweck der landesverteidigung existent, hätte ich kaum dran gedacht zu verweigern. klar ist "deutschland" nichts mit dem ich wirklich was anfangen kann, aber landesverteidigung sehe ich als legitimen grund für gewaltanwendung. die bundeswehr ist aber definitiv nicht mehr zum zweck der landesverteidigung existent..

  • Die Zeit schreitet eben voran und ein Staat wie Deutschland kann auch seine internationale Einbindung weder verleugnen, noch verweigern.


    Aber jetzt denke ich, sind wir so weit vom Eingangspost entfernt, dass es an der Zeit ist das Thema zu schließen.

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