Aber sie sind nicht alle so, diese Extreme sind sogar eher selten, bloß sie fallen eben stärker auf und werfen ein ungünstiges Licht auf alle anderen normalen Fliegenfischer.
Apropo Rotfeder und Co, viele gute Fliegenfischer sehen gerade darin eine Herausforderung, manche fischen auch gezielt auf Schleien u.s.w.
Eigentlich alle Fliegenfischer die ich kenne sind sehr hilfbereite Leute, die eher auf das eigene Fischen verzichten würden um einem Anfänger zu helfen, kann daran liegen, daß ich die anderen nicht so richtig kennen will.
Interessanterweise findet man diese Negativbeispiele auch bei größeren bundesweiten Veranstaltungen der Fliegenfischerszene nicht! Entweder trauen sie sich nicht dahin oder sind tatsächlich zu erhaben, wer weiß?
Da der Thread sowieso schon sehr OFF TOPIC ist noch ne kleine Geschichte hintendrann.
Vor 2 Wochen fand das eigentlich größte Fliegenfischertreffen in Deutschland statt.
Im Vorfeld dieser jährlich stattfindenden, inzwischen schon traditionellen Veranstaltung, begab sich folgendes, in einem Fliegenfischerchat lehnten sich ein paar Leute recht weit aus dem Fenster, betrefflich ihrer Wurfkünste, es ging darum mit normalem angeltauglichen Gerät eine Wurfweite von über 30m zu erreichen, das Ganze war natürlich nicht bierernst zu sehen sondern eher ein Spaß.
Flugs brachte einer tatsächlich ein Bandmaß mit und ganz fix waren 30m abgemessen und markiert.
Der Kontest fand am Morgen nach der Veranstaltung, welche bis 3:00 Uhr ging statt, die Konditionierung der Strategen war also nicht die Beste.
Mit entsprechender Ernshaftigkeit ging es dann auch zu Werke, als Siegerpreise ging es immerhin um wertvolle Pokale, in Form von nachts in der Kneipe ausgeliehener Zierkürbisse, die mal die Tischdekoration darstellten.
Nach stundenlangem katerbelastetem Bemühen wurde die magische 30m-Marke immer noch nicht geknackt, man blieb immer ganz knapp darunter.
Dann erschien noch ein Teilnehmer der von dem besagten Weitwurfkontest nichts wußte und lieber etwas länger geschlafen hatte.
"Was macht ihr denn da?", "Wir versuchen über 30m zu werfen!", "Ja nun, wo ist das Problem?"
Der Mann bekam die "Wettkampfrute" in die Hand gedrückt und fing an sich etwas einzuwedeln, "Hm, die Rute könnte vieleicht ne 3g schwerere Schnur vertragen, aber was solls, man findet bei der Schnur auch ganz schlecht das Ende des Bellys, ahh ja da isses!"
Er legte die Schnur nochmal kurz ab und begann schier unendliche Mengen Backings von der Rolle zu ziehen.
Was dann kam habe ich bisher noch nicht gesehen, der Mann fing an zu werfen mit einer unglaublichen Präzision, alles scheinbar ohne Kraft, alles wirkte eher sehr langsam aber dynamisch, dann kam der letzte Vorschwung und die Schnur wurde freigegeben, "sssssssssst" zog die Schnur durch die Ringe, der Backinghaufen auf dem Boden verschwand, die Schnur flog scheinbar ewig, irgendwo, deutlich über 40m blieb die Fliege dann liegen.
Alles war still und mit Kinnkratzen und dem Machen nachdenklicher Gesichter beschäftigt.
So schnell fühlt man sich wieder als Anfänger!