Mein erstes mal Norwegen und die lehren daraus

  • hallo, ich habe hier noch eine paar ältere Eindrücke über einer unserer ersten Touren:


    Hallo,


    1991, das Jahr der 1. Norwegenreise, es sind (Gott sei dank) nur noch vage Erinnerungen vorhanden. Knapp 2 Jahre nach Fall der Mauer sollte es an den Big Fisch gehen, an die norwegischen Riesenfische, die in großen Schwärmen dort umherschwimmen sollten .


    Oft genug waren wir auf den Ostseekuttern gewesen, haben gut gefangen und waren jetzt der Meinung los gehts nichts kann uns aufhalten.


    Damals waren geflochtene Schnüre, Multis, Bootsruten noch relative Fremdwörter. Ein Angelhändler stattete uns "Newbies" aus und hat sich sicherlich eine goldene Nase an uns verdient, nur die Hölfte der Superausrüstung überlebte den Trip und wir waren ausgestattet mit Sachen die die Welt nicht braucht, erst recht nicht wir in Norwegen.


    Südnorwegen war unser Ziel, Nähe Farsund, private Hütte und zwei geile Boote, lt. dem Vermieter, also mit 2 Autos und 6 helden gings los.


    Der Fährtrip hatte es in sich, jedenfalls waren wir morgens noch "Hammerhart" das Bier im Duty free Shop war ja billig.


    Die Fahrer unterzogen sich einem längeren Duschritual und stopften sich mit Pfefferminzbonbons voll, trotz allem passierten wir den Zoll ohne Probs.


    Hinter Kristiansand gleich die erste peinliche Überraschung, Geschwindigkeitskontrolle und es hat uns erwischt, jeder Fahrer drückte erstmal 200 DM ab, na toll.


    Nach ca. 1,5 Std. waren wir am Ziel, fanden die Hütte und auch dem Vermieter, nach einer Stunde smalltalk mit dem Vermieter und paar "Blonden" wurden die Fische immer größer die es hier geben sollte. Ach Seekarte braucht ihr nicht orientiert euch an den Fischern und den einheimischen Anglern, jetzt zeige ich euch erstmal die Boote. Bis dahin erstmal 300m Fußweg, uff. 2 Holzboote mit jeweils 9 PS.


    Also wieder zurück, das Angelzeug runtergeschleppt, rin ins Boot, Motor an und los gings, nach 10 min Fahrt das erste Fischerboot, also Angel raus und ab gings, aber Pustekuchen wir tunkten und tunkten nix Fisch, der Fischer recht nett schüttelte nur den Kopf, hier is nix und zeigte uns die grobe Richtung zu den Fischriesen. Nix wie hin und wir hatten Glück, es kamen gute Dorsche und Köhler ins Boot, die Kisten waren schnell voll. Portionsgröße. Dann auf einmal waren Große im Schwarm, die ersten "Großen" kamen rein, wir trieben so ganz langsam in Richtung land und auf einmal hatten alle Hammerbisse, jeder zerrte und zerrte , die ersten Schnüre rissen, meinem Kumpel und mir brachen die Ruten, son Mist. Auf der Rückfahrt trafen wir den Fischer, schnackten kurz mit ihm und erzählten von den vermeintlichen Riesen und er was von einem alten Seekabel..... . Ups.


    Die nächsten Tage schlechtes Wetter, Regen, Regen, wir waren nur am schöpfen und irgendwie standen die Boote jeden morgen viertel voll Wasser.


    Die nächsten Tage zahlten wir so richtig Lehrgeld, lernten wie teuer Angelzeug in Norwegen ist, warum ein Reservekanister nötig ist und das man mit Ostseeangelzeug relativ schlechte Karten hat, wie wichtig Seekarten sind, das elektrische Kühlboxen fürs Auto echt gagge sind, das man Kerzenschlüssel mit einem Auftriebskörper versehen sollte, Paddel keine Ruder ersetzen, das Bier in Norwegen entsetzlich teuer ist, pinkeln im Boot gefährlich sein kann, beschwipsten Vermietern nach Möglichkeit keine "Fischgrößen" glauben darf, 300m bis zum Steg entsetzlich weit sein können, Tankstellen nicht rund um die Uhr auf haben, ohne Plastikgeld beschissen dran ist, Holzboote mit 9Ps ganz schön langsam sind und angeln in Norwegen nicht nur aus pilken besteht.


    Das Fazit, üngenügend vorbereitet, viele fehlende Informationen, beim erstbesten Angebot zugeschlagen, nich so richtig nen Plan gehabt, glaube keinen Prospekten und Fischfotos !!!


    ruegi

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