Raubfischbesatz, speziell Zander

  • Hi folks,


    mein Verein hat gerade einen kleinen Teich neu gepachtet und der soll nun auch besetzt werden. Es ist eine Kiesgrube mit etwa 800qm Wasserfläche, ca. 6 - 8m tief. Der Grund ist entsprechend sandig-kiesig. Ich bin der Meinung, dass der Teich zu klein ist um Zander zu besetzen, sinnvoller wären wohl Hechte und Barsche. Das Wasser ist leicht getrübt, Sichttiefe derzeit etwa 1,5m, kaum nennenswerte Vegetation im Wasser.


    Wie seht ihr das? Hat vielleicht jemand einen link, der Infos zu Besatzfragen klären kann?


    Jede Art von Meinung ist hilfreich wenn es plausible Argumente sind; auch Beispiele für (erfolgreichen) Besatz in dieser Gewässerart bieten natürlich eine Entscheidungshilfe.


    Vielen Dank für eure Tipps,


    Roman

  • Moin,
    also zu klein für einen Zanderbesatz ist das Gewässer mit 800qm bestimmt nicht. Ausschlaggebend sollte hier vor allem der Bestand an Futterfischen und die Wassertrübung/Grad der Eutrophierung sein. In einem Gewässer mit viel Futterfischen oder sogar einem verbutteten Weißfischbestand werden die Zander sicherlich prächtig abwachsen. In einem klaren See mit wenigen großen Futterfischen (oligotrophes Gewässer) werden sich auf kurz oder lang die Hechte als Räuber durchsetzten und Zander sich nur vereinzelnt halten können. Barsche würde ich generell in jedes Gewässer mit einsetzten..


    sassone

  • Von einem gezielten Besatz mit Barsch würde ich absehen. Die Chance, dass diese gut abwachsen werden ist äüßerst gering, dafür habt ihr dann Schwärme von zwergwüchsigen "Wurmdieben" im See. Außerdem ist es beim Barsch eh nur eine Frage der Zeit, bis der von alleine auf der Bildfläche erscheint. Gerade der klebrige Barschlaich wird sehr häufig von Wasservögeln eingetragen.

  • Hallo allerseits,


    danke erstmal für eure Beiträge :-) !


    Sassone: Das ist ein besonders guter Hinweis! Ich habe die Grösse deshalb als wichtigen Faktor angesehen, weil Zander ihre Beute jagen und gerade im Vergleich mit Hechten intensive Schwimmer sind - daher kann so ein "Tümpel" doch schnell eng werden und ich würde mir dann doch Sorgen um meinen Lieblingsfisch machen. Trübung und Gewässergrund wären für Zander geeignet, genügend kleinere Futterfische sind vorhanden. Ich denke wir machen es mit Zandern. Nochmals ein Hinweis auf Zeile zwo!


    Grüße und PH,


    Roman

  • Ich sehe mit dem Zanderbesatz auch kein Problem. Zur Zeile zwo, sprich doch mal einige Gewässerwarte an. Wir haben hier bei uns im Verein auch einige kleinere Gewässer. Ansprechpartner findest Du unter unserer HP/Vorstandsliste :idea:

  • Das größte Problem ist meiner Meinung nach, dass sich Satzzander fast wie Forellen benehmen. In unser Vereinsgewässer sind im Frühjahr 4 Zentner eingesetzt worden. Schätze es hat keine vier Wochen gedauert bis die wieder draußen waren...
    Da es nachts meistens dunkel ist hat so mancher am Abend an die 10 Fische mitgenommen, obwohl nur einer am Tag erlaubt ist.

  • Gewässer unter 5 ha Fläche sollten nur in Ausnahmefällen mit Zandern besetzt werden! Beim hier beschriebenen Fall wäre das fischwirtschaftlich völliger Unsinn zumal die Trophie augenscheinlich zu niedrig ist. Sichttiefen von 1,5 m sind besser für Hechte, auch wenn wenig Deckung vorhanden ist. Zanderbrut, die ja aus Besatzmaßnahmen resultieren soll, ist lichtempfindlich und stirbt ab, wenn der Wasserkörper nicht ausreichend trübe ist und zu wenig Zooplankton vorhanden ist.
    Euer Projekt läuft auf ein put and take Zanderangeln hinaus, wollt Ihr das? Sollten die Zander kaum fangbar sein, fressen sie sämtlichen Kleinfisch aus dem Kiesgrübchen (sind das wirklich nur 800 m², also 0,08 ha?) und das ist ökologisch daneben, so darf Gewässerbewirtschaftung eines biotopgerechten Fischbestandes nicht verstanden werden!
    Tut Euch und dem Gewässer einen Gefallen, setzt Hechte. Für mehr als 5 Stück ist dort sowieso kein Platz.

  • Man bedenke mal 800m², das ist ein Tümpel von 40 x 20m, also eher mal eine große Pfütze!

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  • Hi Leute,


    die Beiträge sind recht kontrovers in ihren Aussagen - wenn ich das mal zusammenfassen darf. Der Teich hat wie beschrieben so ca. 800qm Wasserfläche, ist also in der Tat eher eine grosse Pfütze. Dies ist ja auch der Hauptgrund für meine Zweifel bzgl. des Zanders - ich bin sicher, dass bei dieser kleinen Fläche nichts anderes als ein Forellenzirkus mit Zandern zu erwarten ist. Mir liegt das nicht, ich finde ein Gewässer sollte ökologisch besetzt werden und nicht danach, was wir am liebsten fangen wollen. Angler die sich als Naturschützer verstehen, sollten diesen Grundsatz bei unserem Hobby an erster Stelle sehen - und dann ist ein Kiesgrübchen eben besser für Hechte geeignet.


    Schönen Tag noch,


    Roman

  • Zitat von Zanderschreck

    Es ist auf jedenfall eher ein Zandergewässer wie ein Hechtgewässer.
    Hecht sollten unterstände haben, die sind hier wohl kaum gegeben.


    Wieviel Zander willst Du denn in so ein Gewässerchen einsetzen? Übrigens haben die Hechte Unterstände und zwar genau vier, nämlich die Ecken, für mehr Raubfisch ist dort sowieso kein Platz (überleg mal 0,08 ha, ein Zanderbestand von 5-15 kg je ha ist o.K und biologisch sinnvoll - das würde hier 0,80 kg Zander abgeben, für mehr ist kein Platz!!! Das ist ein Mickerfisch)! Alles andere ist völlig daneben und gewässerwirtschaftlicher Quark! Zander sind Schwarmfische und ein Schwarm kann hier nicht aufgebaut werden.

  • tschuldigung, aber in einem derart kleinen Gewässer würd ich weder das eine noch das andere zum Angeln besetzen. Wäre es nicht so tief, würd ich sagen, das Wasser ist ne bessere Winterung. Von der Größe kommt es doch sehr an ein FoPu ran.

  • Hallo Leute!


    Sind ja sehr verschiedene Meinungen hier.
    Nun - ich habe auch einen kleinen Teich mit ca. 1800m² und habe da 5 Hechte eingesetzt. Ich muß sagen die Gewichtszunahme ist eher mässig, obwohl viele Futterfische zur verfügung stehen. Wichtig für Hechte ist auf jedenfall der Unterstand.
    Zander hatte ich auch einmal besetzt und ich muß sagen die sind nicht schlecht gewachsen.
    Was auf keinen Fall geschehen darf, ist daß beide Fische gemeinsam in einen so kleinen Bereich auftreten, der Zander ist da klarer Verlierer.
    Ich würde also sagen wenn Hechte dann max. 3Stück.
    Für Zander ist das Gewässer fast zu klein.

  • Frank Pollmer hat Recht!
    Ich plädiere auch dafür, das mit den Zandern zu lassen. Schade um die Kohle und um die Fische.
    Macht lieber was mit Schleien und einigen Hechten und setzt vielleicht noch ein paar Barsche dazu.

  • Hallo,


    mein Zielfisch ist mit aller Leidenschaft der Zander! Ich kann eigentlich nur das Gegenteil sagen da Zander eigentlich steinig kiesigen Untergrund mögen und ein Besatz mit sicherheit sinnvoll ist!. Ich selber befische einen See der auf der einen Seite kießig ist und eine Kante von 2 auf 3.5 tiefe ragt und dort sind wahre Sternstunden möglich!
    Petri


    Max

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