hallo Angelkollegen,
was meint ihr zu besatzmaßnahmen z.b. von (Zucht-)Meerforellen bzw. Lachsen ?
nicht nur meine eigene stellung dazu tendiert eher, zu sinnlos...
anstatt in manchen gewässern erstmal einen guten bachforellenbestand zu bekommen (was auch das "meerforellenproblem" auf die dauer auflösen würde), werden in solche gewässer - nenne jetzt extra - genlachse besetzt die die bachforellen verdrängen, wie ich bei einer befischung eines baches gesehen habe ziehen selbst ausgewachsene "naturlachse" in diesen bach...
was ich damit sagen möchte ist dass manche möchtegern grünen (biologen) umdenken solltenwas meint ihr dazu...
Besatzmaßnahmen... ?
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Hier gilt es ganz klar zu Differenzieren.
Es gibt z.b. das Lachsprogramm 2000, dort wurden per Elektorfischen heimische Lachse abgefischt, und später abgestreift, um so aus den wenigen vorhanden Fischen wieder einen gesunden eigenen Stamm zu schaffen. Also nicht alles ist schlecht, nur weil es z.b. in einer Fischzucht geschaffen wurde, schließlich muß man die Eier ja auch irgendwo erbrüten.
Andererseits gibt es natürlich auch Besatz der durch Gewässerfremde Fische eingebracht wurde, also z.b. Bachforellen die nicht aus dem Fluß kommen. In meinen Augen ist dies keineswegs Kritikwürdig, warum auch. Egal auch welche Weise, dem Fisch wird Künstlich auf die Beine geholfen, und dies kommt im Endeffekt auch uns Anglern zugute.
Mir sind zumindest keine Fälle bekannt, in denen Genlachse den vorhanden Bestand verdrängt haben, vielleicht kannst du dazu ja eine Quelle verlinken, oder anführen, wäre mal sehr Interessant zu lesen.
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Nun muß erst einmal definiert werden was unter "Zuchtmeerforelle" und "Zucht-oder Genlachs" zu verstehen ist.
Soweit ich weiß gibt es keinen Besatz mit sogenannten Zuchtlachsen, damit meine ich züchterisch beeinflusste Lachsformen wie sie in der Aquakultur eingesetzt werden!
Die besetzten Lache stammen aus Importen ausländischer Flußpopulationen unterschiedlicher Herkunftsgebiete, inzwischen beschränkt man sich jedoch auf wirklich geeignete Lachspopulationen, die den ehemals beheimateten Fischen so weit wie möglich entsprechen, dies ging natürlich nicht ohne eine gewisse Testphase und auch nicht ohne Fehlschläge und Irrtümer.
Das Lachsprogramm hat natürlich auch eine gewisse politische Bedeutung.
Oft erscheint es ja unsinnig bestimmte Gewässer mit Wandersalmoniden zu besetzen, da diese Gewässer oft dermaßen verbaut sind, daß ein selbstständiger Laichaufstieg garnicht möglich ist, es hat aber wie schon gesagt doch einen Sinn, der auch anderen Wanderfischen von großem Nutzen sein könnte. Mit dem eigentlich allen Menschen bekannten Lachsen lässt sich Stimmung machen, die zu einer Renaturierung etlicher Gewässer beitragen könnte, da ist der populäre Lachs ein besserer Werbeträger als zum Beispiel eine Barbe, für ein Barbenwanderprogramm könnte man wohl kaum mit größerer Aufmerksamkeit rechnen.Zum Wandersalmonidenbesatz kann ich nur Aussagen treffen , die sich auf meine Region, also Mecklenburg/Vorpommern beziehen.
In den Ostseezuflüssen Mecklenburgs war der Lachs nie heimisch!
Aus diesem Grund wird er bei uns auch nicht besetzt!
Es gab in diesem Punkt eine einzige Ausnahme, vor einigen Jahren wurde am Wallensteingraben(Nähe Wismar) ein spontaner Aufstiegsversuch von Lachsen beobachtet, welch jedoch ein Wehr nicht überwinden konnten, bei einer Kontrolle mit dem Elektrogerät wurden ca. 40 recht kapitale Lache nachgewiesen und abgefangen, einige dieser Fische wurden der Uni Rostock zur Untersuchung übergeben, die anderen wurden der Versuchsanstalt für Fischzucht in Born/Darß zur Erbrütung übergeben, die erbrüteten Junglachse wurden in dem besagten Gewässer ausgesetzt, wuchsen gut ab und wanderten bereits im Herbst in Richtung Ostsee ab, das ist zwar eigentlich zu früh aber bei Erstbesatz oft typisch.
Die Untersuchung der Fische in der Uni Rostock ergab leider, daß es sich um entkommene Zuchtlachse aus einer Lachsfarm handelte, darauf hin wurden die Besatzaktionen eingestellt, zumal auch die Aufstiegsversuche nachließen.
Das Gewässer war durch einen Zufall für einen derartigen Versuch gut geeignet, es handelte sich dabei zwar um ein Salmonidengewässer, das vor vielen Jahren mal eines der besten bachforellengewässer Mecklenburgs war, aber durch eine Gewässervergiftung seinen Salmonidenbestand gänzlich verloren hatte, durch die zahlreichen Querverbauungen war und ist auch jeglicher Fischaufstieg unmöglich.Im Gegensatz zum Lachs wird die Meerforelle bei uns sehr stark gefördert, da sie der ursprünglich heimische Wandersalmonide ist.
Glücklicherweise gab es Gewässer die immer einen gesicherten Meerforellenaufstieg besaßen, sodaß man weitgehend auf angestammtes Zuchtmaterial zurückgreifen konnte.Durch Meerforellenbesatz kommt es natürlich auch zu Veränderungen der Fischpopulation in den betreffenden Gewässern, es kann vorkommen, daß Bachforellenpopulationen zusammenbrechen und nur noch Meerforellen in dem Gewässer vorkommen(z.B. Kösterbeck bei Rostock).
Es kann aber auch zur Ausbildung teilwandernder Bestände führen(z.B. Warnowoberlauf), bei denen ein Teil des Bestandes wandert , ein Teil stationär ist.
Es kann auch ohne Besatz zum Herausbilden eines wandernden Bestandes kommen, wenn man zum Beispiel ein Bachforellengewässer so umgestaltet, daß es völlig durchlässig wird, die Fische also die Möglichkeit zum Wandern bekommen, andersherum kann es bei Meerforellenbesatz auch zur Bildung stationärer Formen kommen.Die Verdrängungen kommen meist nicht durch Nahrungs-oder Standplatzkonkurrenz zustande, sondern die Schlacht wird auf den Laichplätzen geschlagen, die Meerforellen laichen bei uns deutlich später als die Bachforellen(außer in den teilwandernden Beständen), die Laichplätze sind aber meist im Gegensatz zum Lachs, der meist weiter unten im Fluß laicht, die gleichen, so daß die vorher angelegten Laichgruben der Bachforellen durch die Meerforellen wieder aufgeschlagen werden und somit zumindest zum Teil vernichtet werden, man könnte auch sagen, wer später laicht gewinnt.
Nun muß man natürlich in die Betrachtung einbeziehen, daß unsere Gewässer hier sehr küstennah gestaltet sind und die Fische keine langen Aufstiege auf sich nehmen müssen, oft sind es nur einige wenige Kilometer.
Die momentan produktivsten Gewässer sind das Hellbachsystem(Hellbach und Panzower Bach) sowie der Wallensteingraben, wobei der Hellbach gute Aufstiegsbedingungen besitzt, der Wallensteingraben jedoch keinen Eigenaufstieg besitzt, da er wie schon gesagt, zu stark verbaut ist, zudem ist er ein Gewässer künstlichen Ursprungs und ein Rückbau sehr problematisch ist(ca. 39m Höhenunterschied auf 9km Gesamtlänge), eignet sich aber gut als "Brutstation".
Diesjähriger Besatz 550.000 Jungfische(Hellbach und Wallensteingraben zusammen).Man wird den Meerforellenbestand in Mecklenburg auch in Zukunft fördern um den Gesamtbestand im Ostseebereich anzuheben, jedoch wird heute schon eingeschätzt, daß die natürliche Selbstreproduktionsrate als ausreichend angesehen werden kann.
ui.........02:38.....ich muß ins Bett!
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Ich war jetzt letztens auf dem landesfischereitag(nrw) in krefeld und was dort über einen nebenbach der sieg gesagt wurde war einfach zuviel des guten....
der "Hanfbach" wird seit ca. 4 jahren nicht mehr mit lachsbrut besetzt und schubs ist schon fast kein bestand mehr vorhanden, wobei der biologe auf dem landesfischeritag dies nicht so darstellte
nicht nur das in diesem gewässer die bachforellen zurück gegangen sind sondern das auch urplötzlich auch keine lachse mehr dort sind (?)
seltsam, man sollte allmählich versuchen den tatsachen ins auge zu blicken denn man kann solche sachen schon durch vorherige untersuchungen feststellen ob es scih überhaupt lohnt dort junglachse zu besetzen
und dann wird es trotzdem noch als relativ guter erfolg gelobt hallo ? (gehts noch - aber man muss es ja so deuten weil man ja sonst ärger mit den anglern bekommt; außerdem machen es ja die meisten politiker ja auch so) -
Wie schon gesagt, ich kann und will nur über über die Besatzmaßnahmen in M/V reden, da mir zu anderen Gebieten nicht genug Einblick zur Verfügung steht.
Sicher ist es in manchen Fällen auch so, daß von Seite der fördernden Organisationen ein gewisses Wunschdenken vorherrscht, daß sich mit der tatsächlich anzutreffenden Realität beißt.
NAF-Mitglied, ich habe Dir eine PN geschickt!
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Tach auch,
also ich angle an einem nebenfluss der agger, die wiederrum ein nebenfluss der sieg ist.
und durch das lachsprogramm hat sich der bachforellen bestand erheblich verbessert.
die bachforelle leicht bei uins nur in ganz kleinen bächlein, und die waren nur schwer zu erreichen durch die forellen. da derlachs auch in den selben bächen leicht, wurden die bacheinläufe mit steinschüttungen für die fische zugänglich gemacht.
bei uns wurden auch kleine lachse besetzt. aber eine verdrängung der bachforelle ist überhaupt nichts merken. wie gesagt, der bachforellen bestand ist sogar gestiegen. da die bachforellen jetzt bessere möglichkeiten zum leichen haben.gruß marc
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