Wie baut man Mormyschkas?

  • Ich hab neulich gehört, dass diese kleienen Dinger super zum eisangeln auf barsch sein sollen, aber die Winzlinge sind auch ziemlich teuer.
    Deswegen hab ich gedacht, ich frag hier mal ob jemand weiß wie man sich die Geräte selbst bauen kann.Bleigießen kann ich)
    Also lasst mich bitte erfahren wie's geht !!!!

    Sich zu melden verhält sich zu einfach drangenommen werden
    wie
    Von "Amts wegen" zu "auf Antrag"


    -Sprach der Rechtspfleger ;)

  • Der Aufwand lohnt sich nicht.
    Mormyschkaangeln ist nicht einfach und eigentlich kenne ich nur Russen, die mit den Dingern wirklich gut fangen. Ich habe sie mir vor 20 Jahren aus der Sowjetunion mitbringen lassen, das war nicht sehr teuer. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Köder nur kleine Plötzen und Barsche fingen. Diese kleinen Fische wollen die sowjetischen Angler aber fangen. Sie werden gesalzen, getrocknet und dann ähnlich unseren Chips zum Wodka geknabbert.
    Ich habe mit Nils Master Jigs viel mehr und vor allem große Barsche gefangen. So ein Ding kostet natürlich aber mit einem fische ich schon einige Jahre (Winter), mit Stahlvorfach gegen die Hechte gesichert hält so ein Köder ewig.

  • Mormyschkas kommen ursprünglich aus Russland, es sind so eine Art kleiner Vertikaljigs, die meist beködert gefischt werden.
    Sie bestehen aus einem langschenkligen Haken auf dessen Schaft ein keiner Metallkörper angebracht ist, manchmal nur eine Bleikugel oft aber ein prismenförmiger messingfarbener Körper, welcher mit Blei ausgegossen ist.



    In dem Metallkörper befindet sich eine Bohrung durch welche die Schnur geführt wird, sodaß das ganze Gebilde mehr oder weniger waagerecht mit nach oben gerichtetem Hakenbogen an der der Schnur hängt.



    Beködert werden Mormyschkas in der Regel mit Maden oder Wurmstückchen.
    Zu der Angelmethode benötigt man auch eine spezielle Angelrute, die mit einer entsprechenden Zitterspitze ausgerüstet ist, dem sogenannten "Hund", diese Spitze kann aus Glasfaser zugeschliffen sein, oftmals reicht auch eine Schlaufe aus dicker Monoschnur dafür, am besten eignen sich aber die originalen russischen Zitterspitzen die aus einer verschiebbaren Spiralfeder bestehen und in ihrer Härte einstellbar sind.
    Optimal lassen sich diese meist recht winzigen Köder nur an sehr dünnen Schnüren führen.


    Die Köderführung besteht darin die Mormyschka durch die federnde Spitze ganz leicht wippen zu lassen, also zu "zittern", sie also keinesfalls in größeren Sprüngen zu jiggen.
    Das Ganze muß so aussehen als zupple ein winziger Fisch an einem viel zu großen Köder herum.
    Die Bisse sind an der Zitterspitze recht gut erkennbar, wenn man sie nicht auch gleich in der Rutenhand spürt.
    Mit kleineren Mustern kann man sämtliche Weißfische und Barsche fangen, größere Muster bis 3,5cm werden auch unbeködert eingesetzt da sind die Grenzen dann zu Vertikaljiggs fließend.
    Die Methode ist nicht so ganz einfach zu beschreiben, am besten guckt man sie sich mal beim Eisangeln von einem russischen Kollegen ab.

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Was ich da sehe Wolfgang lässt mich vermuten, dass auch Du recht gute Kontakte gen Osten hattest. Schöne Fotos.
    Das Problem ist aber, dass es nicht mehr so viele russische Angler auf unserem Territorium gibt, dass sich die Kollegen in den alten Bundesländern etwas abgucken könnten.
    Den Vorteil hatten nur wir, an jedem schlechten Ding (russ. Armee im Land) ist halt auch was Gutes.

  • Stimmt schon, wir hatten damals sehr viele sowjetische Soldaten und Zivilbeschäftigte hier in der Gegend, die natürlich auch eifrig geangelt haben. Allerdings gab es damals kaum Gründe für irgendwelche Beschwerden, wie man es heute oft hört, es war eigentlich immer ein freundschaftliches Miteinander, was das Angeln anging.
    Zumal die Jungs auch einige Techniken drauf hatten die uns nicht so geläufig waren und diese auch gern weitergaben, da konnte man einiges lernen, auch waren sie grundsätzlich sehr hilfbereit.
    Ich habe damals aber kaum einen Russen getroffen der aktiv Raubfischen nachstellte, die Objekte der Begierde waren nahezu immer Weißfische aller Art, Barsche wurden schon etwas schief angeguckt und biss mal ein Aal dann war oft das Gefluche groß und man wechselte meist sofort den Köder oder die Angelstelle. Manchmal hatte ich das Gefühl, daß die Jungs vor Aalen regelrechte Angst oder Ekel hatten.
    Das Eisangeln war natürlich ihre absolute Lieblingsdiziplin, da waren sie teilweise extrem waghalsig und fischten zum Teil auf dem Bauch liegend auf hauchdünnem Eis.

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  • Also, mit Mormyschkas kann man wenn man es kann, schon sehr viele Fische fangen und auch große.
    Von Barsch bis Zander über alle möglichen Friedfische kann man fangen.
    Meist wird ein wurm (Mistwurm,Rotwurm) an den haken gemacht und dann mit sehr leichter kleiner Rute und sehr dünner Schnur zum Grund gelassen.
    Dort wird gezupft und die Bisse werden mit einem Anschlag quittiert.
    Ich habe selbst gestern einige Mormyschkas gemacht und muss im nachhinein sagen, dass es total einfach nd schnell ging.
    Materialien: Lötkolben, Lötzinn, haken(ca. 8er), Draht, Holzblock, Lötfett.


    Nun einfach in den Holzblock eine runde Kerbe einfräsen oder einfeil, en, Form kann man selbst bestimmen.
    Haken reinlegen und den draht mit Lötfett einschmieren und mittig reinstecken.
    Nun schmilzt man den Lötzinn mit dem Lötkolben über der Form und die Masse fließt über den Hakenschenkel und den Draht.
    1 minute warten, und man kann die Mormy rausnehmen und den draht entfernen. Dadurch hat die Mormy ein Loch in der Mitte zum festbinden.
    fertig

  • jop genau so mein ich.
    Nach dieser Anleitung haben wir sie auch gebaut.
    Allerdings haben wirs auch ohne Russisch geschafft
    die Bilder zu deuten.

  • jap, die Mormyschka wird auch hauptsächlich im winter benutzt
    und auch oft mit einer Eisangel.
    Wichtig ist aber vor allem die sehr weiche Aktion der rute, da man
    dadurch auch wirklich jeden Biss spürt.
    Ich habe zurzeit eine sehr billige 1,80 telerute mit der ich jeden Biss spüre und der Drill eines großen Rotauges echt hammergeil ist.

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