Eine kleine Weihnachtsgeschichte

  • Ihr Kinder der Bambusrute, Söhne und Töchter des ersten Holzgeschnitzten Wobblers,


    lasset mich euch eine Geschichte erzählen; Eine Geschichte, gebettet im Glücke des Ehrlichen und gezeichnet von der Sehnsucht eines winterlichen Traums. Machet euch bereit zu Trauern und zu Staunen; Lasset euch verzaubern, entführen in eine andere Welt...


    Es war einmal vor langer langer Zeit.....ein kleiner Junge der in einem verwunschenen Dorf namens „Azeroth“ lebte. Das Dorf und die Wälder herum gehörten zu einem großen Königreich, das von einem alten und unbarmherzigen König regiert wurde. Die hohen Steuern ließen viele Bewohner des Dorfes Hunger und Krankheit leiden.


    Der Junge wohnte mit seinen drei Geschwistern und seinen Eltern in einem etwas baufälligen, aber liebenswerten Haus am Waldrand. Er begab sich oft in den tiefen, dunklen Wald, um dort in einem kleinen verwachsenen Waldsee kleine Karpfen und Rotfedern zu fangen.


    Eines Tages kam der Junge nicht wie immer zum Abendbrot nach Hause. Da sich seine Eltern große Sorgen machten, begannen sie im dunklen Wald nach dem Jungen zu suchen und fanden ihn schließlich am Waldsee. Ganz ruhig und ohne jede Furcht stand der kleine Junge am Seerand und starrte auf den Mond, der sich im Wasser spiegelte.


    Als seine Mutter ihn unter Tränen fragte, warum er den nicht nach Hause gekommen sei, antwortete er nur, da war ein Fisch Mami, ich hab ihn gefangen, er konnte Sprechen und versprach mir, wenn ich ihn wieder freilasse, werde er mich immer beschützen.


    Die Eltern kümmerten sich nicht um die Worte ihres Sohnes, sie waren nur froh ihn wieder gesund bei sich zu haben.


    Die folgenden Tage redete der Junge ununterbrochen von dem, was ihm der Fisch außerdem erzählt hatte, eine Geschichte über alte Naturgeister, die seit Anbeginn der Zeit existieren, um die Natur zu beschützen. Der Fisch erzählte ihm, er sei einer dieser Geister und lebe in jedem Wesen des Waldes und des Wassers.


    Die Geschichte von dem Jungen, der einen sprechenden Fisch gefangen hatte verbreitete sich rasch im kleinen Dorf und darüber hinaus im ganzen Königreich, so dass schließlich auch der König selbst sie aus dem Munde eines Botenbringers vernahm und sich nach Beratung mit seinen Gelehrten entschloss, in das kleine Dorf zu reisen, um sich vom Jungen den sprechenden Fisch zeigen zu lassen.


    Als die Eltern des Jungen davon erfuhren fürchteten sie um das Leben ihres kleinen Jungen, mussten ihn aber schließlich auf Befehl der königlichen Soldaten gehen lassen.


    Der Junge führte den König und sein Gefolge zu dem kleinen Waldsee und rief nach dem Fisch, doch dieser antwortete nicht. Erzürnt und voller Bosheit befahl der König den Jungen zu ergreifen und ihn in den See zu werfen. Zwei Soldaten führten den Befehl aus und warfen den Jungen in den See, dieser jedoch ging nicht unter und lag auf der Wasseroberfläche wie gebettet. Als der König einem Bogenschützen befahl den Jungen zu töten, brauch ein großer Sturm herbei und jeder Pfeil kam nicht einmal in die Nähe des ängstlichen Jungen.


    Ergriffen von Angst, es handle sich um schwarze Magie, ergriff der König mit seinen Fürsten die Flucht und übersah ein tiefes Moorloch, in das er stolperte und rasch versank.


    Voller Trauer und Wut über den Tod ihres Königs befahlen die treuen Fürsten den Wald abzuholzen und den See mit Erde zu füllen, bis kein nasser Fleck mehr existiere. Doch zur Verwunderung Aller, vermochte es kein Holzfäller einem Baum Schaden zuzufügen.


    Tage später brachte ein Aufstand des Volkes einen gerechten und gutmütigen König hervor, der die alten Werte zu hüten vermochte.


    Und wen der Junge nicht gestorben ist, dann angelt er noch heute.

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