warum fressen karpfen boilies?

  • der gedanke ist mir gestern beim lesen des forums gekommen: warum fressen karpfen eigentlich boilies?! ich hab in karpfenbüchern nochmal die "natürliche" nahrung von karpfen genauer unter die lupe genommen und musste feststellen, dass alles was karpfen fressen weich ist... dass das aroma den karpfen an den platz zieht ist verständlich...auch dass die boilies nicht von keineren quälgeistern weggefressen werden. was bewegt aber den karpfen dazu den stein harten boilie schließendlich zu fressen? müsste ein weicher teig den karpfen nicht eigentlich besser munden? - schon irgendwie komisch ...?

  • Also wie schon geschrieben, knacken die Karpfen auch steinharte Muscheln mit Leichtigkeit.
    Ein Boilie sollte nahrhaft sein, also mit Eiweiß und vielleicht noch ein paar Vitaminen. Ein Karpfen merkt ob ein Boilie ihm gut tut oder nicht. Deswegen nimmt er es gerne als Nahrungsergänzung mit auf die Speisekarte. Das Boilie ist so hart, damit Du selektiv fischen kannst, kleinere Fische können diese Steinmurmeln kaum knacken.

  • Zuerst einmal fressen Karpfen Boilies, weil Angler sie ins Wasser werfen.
    Karpfen fressen den berühmten Erdbeer-Vanille-Boilie, weil irgend ein Angler darauf kam, der würde Karpfen besonders "schmecken". Man sollte mit den Begriffen "Geschmack", "Geruch" und "Aroma" allerdings sehr vorsichtig umgehen und nicht menschliche Vorstellungen auf Fische übertraggen.


    Desweiteren wird der Boilie deswegen von den Karpfen gefressen, weil ihn andere Friedfische eben nicht, oder nur sehr schwer bewältigen können. Normales Grundfutter wird von kleineren Spezies vertilgt, zurück bleibt der Boilie.


    Die Inhalstsstoffe der Boilies wurden ja nun auch nicht von den Karpfen festgelegt, sondern von Anglern, die sich mit der Ernährung der Karpfen befasst haben, respektive es behaupten, sieht man sich manche Kreationen näher an.


    Durch die Methode Trial & Error wurde ein Köder geschaffen, der in der Lage ist, bei sachgemäßer Anwendung, Karpfen zu fangen. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz sicher ist, dass sich keiner hinsetzt, Teige mischt und Kugerl kocht, weil den Karpfen ein besonderes Leckerli bereiten will.


    Ganz abgesehen davon ist ja die perfekte Zusammensetzung eines Boilies, die Härte und die Wahl der Aromen alles andere, als ein entschiedenes Thema. Wenn dem so wäre, hätten wir den ultimativen Boilie und keinen Fisch mehr im Wasser. ;)

  • Mich würde mal interessieren, ob ein Karpfen beispielsweise einen Vanille-Boilie mit Vitaminen einem Vanille-Boilie ohne Vitaminen vorziehen würde. Sprich in wie weit der Karpfen zwischen gesund und "nur gut schmeckend" unterscheiden kann und wo die Grenzen sind.

  • Schmecken Vitamine überhaupt? Zudem kommen sie in so geringen Mengen vor, die dürfte man, auch wenn sie Eigengeschmack haben nicht rausschmecken.


    Rincewind

  • Zitat von Rincewind

    Schmecken Vitamine überhaupt? Zudem kommen sie in so geringen Mengen vor, die dürfte man, auch wenn sie Eigengeschmack haben nicht rausschmecken.


    Rincewind


    Das mit den Vitaminen war ein Beispiel. Bei Mineralstoffen, Spurenelementen, Proteinen, Aminosäuren etc. interessiert mich das auch!


    P.s.: Natürlich schmeckt er die nicht, aber er merkt sie vielleicht? Dahin zielt ja meine Frage ;)

  • Wenn Du einen Salat ißt, oder eine Orange, dann wirst Du Dich auch nicht fitter fühlen. Maximal tritt ein Placeboeffekt ein.


    Wenn also bei den Karpfen eine Art "Vorteil durch eine wiederholte Handlung" eintreten soll, dann müsste erstens die Kampagne über einen ziemlich langen Zeitraum erfolgen und zweitens ein gewisses Maß an Gehirnleistung vorhanden sein, die man erst einmal wissenschaftlich nachweisen müsste. Denn der Boilie ist ja nun wirklich kein natürlich vorkommender Bestandteil der Karpfennahrung, sondern nur eine tempoträre Zugabe.


    Ich will damit nicht bestreiten, dass Fische lernfähig sind, der entsprechende Beweis fehlt mir allerdings noch. Zufällige Beobachtungen einzelner Angler sind ja, sorry(!), maximal ein mögliches Indiz dafür.

  • Genauso denke ich auch - Nur die vielen Aussagen in den Fachzeitschriften a la "Wenn die Boilies proteinhaltig genug sind, fressen die Karpfen nur noch diese und nach 2wöchigem Anfüttern kann der Fangspaß losgehen...." etc. machten mich stutzig.

  • Papier ist mindestens so geduldig, wie das Karpfenhirn klein ist. ;) Je mehr sich der Mensch, hier der Angler, mit einem Tier, hier dem Karpfen, beschäftigt, desto ähnlicher werden sie sich. Wer jetzt von wem profitiert und wer von wem gewinnt, soll sich jeder selbst beantworten. :D


    Der Boilie ist halt einfach eine zusätzliche Nahrungsquelle. Wenn die schnell und gut sättigt, ohne Aufwand zu haben ist dann wird sie auch genommen. Über die wirklich wichtigen Inhalte der Murmeln lasse ich die Freaks lustig weiter disputieren. Mir reicht es, wenn die Kugerl das machen, was sie sollen. Ist eh recht selten der Fall. ;)

  • ich glaube durchaus dass die karpfen ein wenig merken was ihnen gut tut .
    sie werden einen futterplatz bestimmt eher wieder aufsuchen wenn die boilies hochwertig wahren, als wenn sie ihnen bauchschmerzen bereiteten.


    nur beweisen kann ich das leider nicht :lol:


    mirko

  • is zwar ein blöder vergleich, aber wir menschen hauen doch auch weltweit tonnen von fast food weg, obwohl jeder weiß, dass es nicht gerade gesund ist.
    => wir ernähren uns auch gerne von dem was uns schmeckt. natürlich nicht wenn wir davon magenkrämpfe bekommen. wenn wir jedoch die wahl haben werden wir einen big mac dem butterbrot vorziehen...?! bestimmt ist ein karpfen in gewissenmasen "lernfähig", dass er sich jedoch ernsthaft gedanken macht ob das was vor ihm liegt "gesund" ist will ich nicht glauben...

  • ich würde aber nicht unsere auffassung von geschmack auf karpfen übertragen .bei uns ist essen ja mehr genussmittel als nahrung.


    der karpfen jedoch nimmt das was ihm am besten erscheint um energie zu erlangen .da dürfte der "geschmack"wohl egal sein .


    das ist auch der grund warum ich nicht an den flavour wucher glaube . an manchen gewässern könnte stimmen das die karpfen besser auf das eine beißen als auf das andere ,aber SO gravierend ist das meiner meinung nach nicht ...


    mirko

  • mirko


    Ich glaube Du liegst mit Deinen 2 Postings genau richtig.


    Tiere merken sehr wohl was ihnen gut tut und was nicht.
    Warum sollte ein Karpfen noch was anderes fressen wenn er in der Murmel alles findet um zu wachsen.


    Ich der festen Überzeugung das man auf Dauer mit einem hochwertigen Boilie besser und auch länger fängt, als mit einem gekauften Billig-Boilie.

  • wie will der karpfen dann aber zwischen gut und schlecht für ihn unterscheiden, wenn nicht über den geschmack? viele sinnesorgane bleiben dann ja nicht mehr übrig. da der karpfen frolic wie mais frisst, glaub ich auch nicht dass das aussehen (speziell form und farbe) der ausschlaggeber ist. daher denke ich schon, dass karpfen anhand von geschmack unterscheiden...ob sie mit dem geschmack zwischen gesund oder "lecker" unterscheiden sei dahingestellt...aber bedeutungslos ist er auf keinen fall...
    einzige alternative wäre, dass der karpfen wirklich alles frisst was ihm vors maul kommt....dann müssten aber alle köder, an allen gewässern, gleich gut ankommen

  • Zitat von thenicky

    Ist mir eigentlich auch egal, hauptsache sie beissen. :badgrin:


    Siehste und durch solche Kurzsichtigkeit, wirste auf dem Schlauch stehen wenn sie mal nicht mehr beissen :badgrin: .
    Gute Angler oder die die es mal werden wollen, machen sich eben Gedanken drum warum es so ist wie es ist ;-)

  • Zitat von TincaTinca

    Genauso denke ich auch - Nur die vielen Aussagen in den Fachzeitschriften a la "Wenn die Boilies proteinhaltig genug sind, fressen die Karpfen nur noch diese und nach 2wöchigem Anfüttern kann der Fangspaß losgehen...." etc. machten mich stutzig.



    Und genau dass ist der Punkt!
    Wenn ich zwei Wochen füttere MUSS ich einen guten, ausgewogenen Boilie mit einem guten Proteingehalt füttern, da sonst die Fische meine Boilies nicht als Nahrungsersatz bzw. Ergänzung ansehen und meinen Futterplatz nicht mehr anschwimmen. Fische erkennen sehr wohl ob das Angebotene Futter auf längere Sicht für sie eine Lohnende Alternative darstellt. (Langzeitwirkung)


    Wenn ich aber nur zwei o. drei Tage ohne Vorfüttern zum Fischen gehe brauche ich diese Langzeitwirkung nicht und kann
    einen "minderwertigeren" Boilie Fischen. (Instantwirkung)


    Es bringt nach meinen Erfahrungen nach nichts einen See auf längere Zeit mit minderwertigen Kugeln zuzuschütten, da die Fische diese nicht fressen!

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