klausurthema Neffelsee

  • hallo, ich gehe in die 13. klasse und habe heute meine bioklausur zurückbekommen. thema war unter anderem der neffelsee bei zülpich.
    dazu gab es diesen informationstext:
    "Der Neffelsee ist ein Restloch des Braunkohletagebaus bei Zülpich, das in den 70er Jahren mit Wasser gefüllte wurde. Er ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem viele Zugvögel rasten."


    dazu gab es noch einige tabellen, die es in aufgabe a) zu beschreiben und auszuwerten galt. demnach war der see noch im jahre 1988 mesotroph, bis 1992 ergab sich dann ein eutrophierung. diese aufgabe hab ich ganz gut hinbekommen.


    in aufgabe b) hieß es: "Erläutern Sie, welche abiotischen und biotischen Faktoren zu dieser Entwicklung beigetragen haben können." (aufstellen von hypothesen plus begründung)


    dazu habe ich geschrieben:


    "die unterschutzstellung des sees mag dazu beigetragen haben, dass der see als rast für zugvögel besonders attraktiv wurde. wo viele vögel sind, wird meistens durch den kot der tiere viel phosphor an die umgebung abgegeben - vorausgesetzt, die vögel koten direkt in das wasser oder in unmittelbarer umgebung; so gelangen große mengen phosphor ungehindert in das seewasser.
    (kommentar der lehrerin: "Sehr unwahrscheinlich! Abwassereinleitung, Wassereinleitung aus einem eutrophen Bach")
    die vögel können also als verantwortliche für den hohen phosphorgehalt gesehen werden.
    (kommentar: "nicht möglich, das müssten 1000de Vögel sein.")
    Im August 1992 war das Wasser mit einer temperatur von 22°C im Epilimnion sehr warm. solche temperaturspitzen beschleunigen das Pflanzen-/Algenwachstum sehr stark (siehe RGT-Regel). In einem ehemaligen Tagebaugebiet ist häufig wenig schattenspende Vegetation vorhanden, die die Wasseroberfläche vor Sonneneinstrahlung schützen könnte.
    (kommentar: "Zu starker Uferbewuchs. Eintrag von abgestorbenen Pflanzen. dichter und falscher fischbesatz =>....")
    Außerdem heizt sich die luft in solchen gebieten über den offenen sandflächen meistens sehr stark auf, was den anstieg der
    wassertemperatur in warmen sommern noch begünstigen kann. wenn also hohe wassertemperaturen und hohe phosphorkonzentrationen auftreten, können diese in einem see wie dem Neffelsee jedoch kaum ausgeglichen werden, da es ein baggersee ist. der see hat keinen Zu- und Ablauf, sodass es nicht zum wasseraustausch evtl. durch "frischeres" wasser kommen kann."


    anmerkung: die genannten werte gingen aus den tabellen hervor.


    für diese aufgabe habe ich gerade mal 2 von 8 möglichen punkten bekommen. zugegeben, die theorie mit der hohen sonneneinstrahlung ist ein bisschen weit hergeholt, aber ich bin kein fachmann. ich weiß nur, dass in ehemaligen tagebaustätten wüstenähnliche temperaturen auftreten
    können. schließlich waren es nur hypothesen, die ich auf grundlage spärlicher informationen machen sollte.
    was meine vogelschiss-theorie angeht, gehe ich mal von aus, dass sich meine lehrerin auf dem holzweg befindet. zugvögel treten schließlich oft in rauhen mengen auf, und zur eutrophierung von seen und teichen reichen oft schon ein schwarm enten, gänse, etc.


    das internet gibt zum thema neffelsee nicht viel her, vielleicht kennt jemand von euch das gewässer... ich wüsste gern, was es noch über den neffelsee zu sagen gibt:


    - hat er einen bachein- und ablauf?
    - rasten viele zugvögel in seiner nähe, gibt es viele wasservögel?
    - wie sah es anfang der 90er mit uferbewuchs aus?
    - wie steht es um den fischbesatz?


    ach ja, was haltet ihr von der bewertung der aufgabe? ich finde, obwohl ich nicht auf den fischbestand eingegangen bin, sollten ca. 6 von 8 punkten drin gewesen sein.


    p.s.: haut in die tasten!

  • Zum Neffelsee kann ich Dir leider nichts sagen, aber bei der Eutrophierung bin ich der Meinung Deiner Lehrerin.
    Selbst wenn Du von vielen Vögeln ausgehen würdest, ernähren die sich wiederum zur Hauptsache aus Wassertieren und Wasserpflanzen, die sie in dem besagten Wasser und direkt angrenzendem Gelände auffinden. Somit wird mit dem Kot lediglich der Vor-Ort entnommene Phosphor wieder ausgeschieden. Gaaaanz grob also P-neutrale Vorgänge.....Und eventueller Schiss, den die Vögel mitbringen, dürfte ein anderweitig unbelastetes Gewässer nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
    Der Schwarm Enten, der einen Parkteich gefährden kann, wird schließlich auch von gutmeinenden Passanten gefüttert. Nährstoffe werden also unnatürlicherweise von aussen in teilweise unfassbaren Mengen (manche kommen ja mit Mülltüten von Brot ans Wasser...) in das Gewässer eingetragen.

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

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