Welche Rezepte werden noch gesucht?

  • Die Muräne abziehen, das geht wie beim Aal, es ist nur wesentlich mehr Kraft nötig, dann Kopf und Eingeweide entfernen. In handliche Stücke teilen.


    Wir haben sie mit dem gewürzt, was da war. Salz, Pfeffer und eine unerforschliche orientalische Gewürzmischung. Dann wurde sie auf der Glut von Treibholz auf dem Rost gegrillt. Also denkbar einfach!


    Das eindeutig komplizierteste war die Beschaffung von Brennholz. Vorne das Rote Meer und hinten die Wüste Sinai. Weit und breit kein Baum und kein verwertbarer Strauch. Da wird man zum Strandläufer und freut sich über jedes Brett!

  • Hallo Yog
    Vielleicht kannst Du mir mit einem guten Rezept fuer eine feurige Fischsuppe helfen oder eine Fischsoljanka? Und wie mache ich eigentlich die Bruehe oder Stock oder wie das heisst?


    Peter

  • Hallo Peter,


    einen Fond, also eine Fischbrühe stellt man eigentlich ganz einfach her,
    großen Topf aufstellen, etwas Fett hinein, ein paar Zwiebel grob schneiden, und kurz darin anbraten, ein paar Möhren hinzu, etwas Lauch, wer hat noch ein paar Kräuter etwas Salz. (Prizipiell kann eigentlich jedes Gemüse dazu verwendet werden, man sollte aber nach dem Auge dabei vorgehen.)
    Nun Fischkarkassen (Kopf,Haut Gräten usw. nur keine Innereien) hinzugeben und mit Wasser auffüllen. 30 Minuten kochen lassen und die Brühe dann durch ein sehr feines Sieb abgiessen.
    Die Brühe kann ggf. noch durch eine (neue, unbenutze) Stoffwindel gefiltert werden.
    Alles andere kann nun in den Müll.


    Für eine feurige Fischsuppe würde ich Tomaten, ein paar Chilischoten, Zwiebeln, Lauch, und vielleicht ein paar Sojabohnen sprossen benutzen, alles klein schneiden ( so das es auf den Löffel) paßt.
    Leicht anschmoren bis die Zwiebeln ganz leicht goldgelb werden. Nun eine kleine Portio Safran zugeben und gut würzen.
    Mit dem Fischfond aufgiessen, etwa 1/3 mehr Flüssigkeit hinzugeben als man sich hinterher wünscht, damit es etwas einkochen kann und denn etwa 30 Minuten köcheln lassen.
    Während dessen, nimmt man ein paar Fischfiletwürfel, etwa 1cm Kantenlänge ganz leicht in Mehl wenden und abklopfen, in einer Pfanne anbraten, mit Salz, Pfeffer und je nach Schärfe mit Chili oder Chayenne würzen. Wenn die Würfel fast gar sind zur Suppe geben.
    Das Fischfilet sollte vielleicht von drei verschiedenen Fischen stammen und es sollten Edelfische sein, denn da ist das Fleisch fester. Es können auch ein paar Muscheln hinzugefügt werden.


    Abschmecken kann man die Suppe dann noch mit etwas Wein oder einem kleinen Schluck Cognac, edler wirds dann doch noch mit Creme Fraiche und etwas Sahne :-) ... sonstigen Meerestieren...


    Ich hoffe das hilft erstmal so, bin leider zu Erkältet um noch mehr zu schreiben.


    Mich würden aber eure Erfahrungen dazu interessieren.


    Bis bald
    Yog

  • Yog:
    Klasse Service, den Du hier anbietest! Also wenn Du noch etwas Zeit über hast kannst Du mir ja mal einen Tipp geben für eine Boullabaisse. Ich weiß, ich weiß, das steht in jedem halbwegs vernünftigen Kochbuch. Das Problem ist aber, dass ich bereits zig Rezepte dazu durchgelesen habe, die mir allesamt zu kompliziert und aufwendig waren. Falls Du also eine Idee für eine nicht ganz so komplizierte oder etwas abgespeckte Version hättest wäre ich Dir sehr dankbar. Habe vor Jahren in Frankreich mal eine gegessen und das war echt ein Gedicht!


    Danke, Ortega

  • Hallo Ortega,
    es gibt ja Dinge die einfach nur deshalb so gut schmecken weil sie eben soviel Arbeit machen. Deshalb sind sie in manchen Lokalen auch besonders teuer.
    Man kann eine Gemüsecreme herstellen in dem man einen Beutel gemischtes Gemüse in Sahne püriert oder man kann sie auch nach Gemüse einzelnd kochen, einzelnd abschmecken einzelnd pürieren und dann zusammenrühren... heißt zwar nicht das sie garantiert besser schmeckt als version 1, klingt aber so... und soll ich was sagen, es ist auch so.


    Eine gute Bouillabaisse fängt schon mit der Auswahl der richtigen Fische (Seeteufel, Knurrhahn, Meeraal, Rotbarbe, Wittling, Seewolf, Drachenkopp,St. Pierre-Fisch, Languste, Kaisergranat, Seezunge etc.pp) an. Dann wäre hier die Frage zu klären, welche der drei Standard-Bouillabaisse Du denn gegessen hast?
    -a`la provencale?
    - ... parisenne ?
    - ... marseillaise?


    Nicht zu vergessen hat in Frankreich so ziemlich jedes Fischerdorf seine besondere Art der Zubereitung.


    Also im Grunde ist jede Fischsuppe die man aus dem macht was man gerade hat, eine Buillabaisse... nimmst Du ein paar Edelfische, und ein paar Gambas... evtl. ein paar Miesmuscheln, Weißwein, Oliven Knoblauch, Zwiebeln und Kräuter dazu noch etwa 5 entsprechende Gewürze und kochst daraus eine Suppe. Dann etwas Bauern-weiß-brot in eine große Schale und Du hast eine Bouillabaisse.
    Das wäre die Kurzform... und damit sie so schmeckt wie sie damals geschmeckt hat, dann fährst Du besser nochmal hin...


    Die lange Form, hmm... wird nicht einfacher als Deine gesammelten Werke. Ich schlage deshalb vor, Du probierst jedes Rezept einmal aus und versuchst dann eine "Kurzform" für uns zu scheiben. :-))


    Sorry, ich gebe gerne Tipps, Rede und Schreibe gerne übers Essen, Esse genauso gerne wie ich Angle (nur das eine kann ich und das andere ... ich übe halt noch :) )
    Aber ein Erfolgsrezept, für etwas geben was es schon gibt und woran sich schon Generationen hervorragender Köche begeben haben in eine Kurzform zu verpacken, das kann ich nicht.

  • Hallo Yog,
    deine Fischsuppe gefällt mir richtig gut! Ich vermute mal, dass es nicht schadet, wenn ich in den Sud zu den Karkassen etwas Weißfisch gebe?
    Oder kann ich den Sud auch ganz aus Weißfisch machen?
    Ich habe nämlich viel öfter Gräten- als Edelfisch im Kescher!

  • Hi Robo,


    klar, da gehts mir ja wie Dir :-D...
    Also welchen Fisch Du für den Sud nimmst ist (fast) egal. Geschmacklich wird sich sicher immer ein Unterschied zwischen Salzwasserfischen und Süßwasserfischen ergeben. Aber das kann man ja mit Gewürzen etwas ausgleichen.


    Ach und bevor ich es vergesse, auf einen 5Liter-Topf sollte noch eine halbe Zitrone oder Limette mitgekocht werden.


    Du solltest vielleicht nur darauf achten, das der Fisch nicht zu muffig oder schlammig "duftet" ...


    Dagegen hilft übriegens prima, wenn man (sagen wir mal den Karpfen {natürlich spreche ich von einem Karpfen der leider nicht gerettet werden konnte}, der bekanntlich gern mal nach Schlamm schmeckt ) in Buttermilch einlegt und für ein paar Stunden im Kühlschrank ziehn läßt. Danach Buttermilch abwaschen. Sollte es noch nicht reichen, nochmal einlegen! Doppelt hilft meist soweit, das so`n richtiger Unterwasserelefant tatsächlich schmeckt.


    Ob der Fond etwas wird, das wirst Du schon beim Kochen merken, entweder es riecht nach gekochtem Fisch, oder nach Fisch + Schlamm... in letzterem Fall... gibt es zur Not auch Fischfond fertig ;-)
    Aber Brassen und Rotaugen sollten dafür schon gut funktionieren.

  • Hi yog,


    Danke! Hmja, das hatte ich schon befürchtet, dass es da keine wirklich einfache und zufriedenstellende Lösung gibt. Allein der Kauf der Fische/Zutaten würde ja in echten Stress ausarten, vom Preis will ich erst gar nicht reden. Muss ich dann wohl tatsächlich mal wieder nach Frankreich fahren.... :D


    Habe aber noch eine andere Frage: beim Braten von ganzen Fischen (zB Barsch, Forelle), seltener auch bei frischen Filets, habe ich des Öfteren das Problem, dass sich die Fische so komisch verbiegen, manchmal stehen dann Schwanz und Kopf nach oben, manchmal hebt sich aber auch der ganze Mittelteil des Fisches, so dass nur noch Kopf und Schwanz aufliegen. Das ist blöd, weil der Fisch dadurch nicht gleichmäßig durchbrät. In der Regel drücke ich ihn dann wieder runter auf die Pfanne aber irgendwie nützt das auch nicht viel, kommt dann immer wieder hoch der Saukerl....


    Tja, hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt. Meine Frage also: kennst Du das Problem oder bin ich der einzige Trottel, dem das passiert? Und was könnte man tun?


    Ratlos: Ortega

  • Der Fisch ist einfach zu frisch!


    Schlachte und filetiere (ggf.) den Fisch und lagere ihn über Nacht auf Eis, oder im Kühlschrank. Dann hat sich das Fleisch "entspannt" und verbiegt nicht mehr und die Gräten lösen sich viel leichter. Er ist quasi perfekt gereift für die Pfanne!


    Man kann es mit dem Abhängen von Rindfleisch vergleichen, nur dass es beim Fisch in 6-12 Stunden passiert ist.

  • Naja, so geht`s`natürlich auch, Andal, aber sollte der Fisch nicht eigentlich so frisch wie irgend möglich in die Pfanne? ;)


    Wenn ich damals den Gast erst 12 Stunden hätte hungern lassen sollen bevor er die fangfrische Forelle aus der Hälterung bekommen durfte, dann hätte er mich wohl mit der Gabel erdrosselt :badgrin:


    Ähm,... aber der Hase liegt meist an zwei ganz anderen Stellen im Pfeffer begraben, nämlich a) zu heiße Pfanne und b) "ich lasse den Fisch erstmal rechts gar werden, so lange er links noch so schön zappelt und dann kann ich schon mal den Kopfsalat mit Zitronen-Sahne fertig machen und den Tisch decken gehn..."


    Also, es gibt einen kleinen Azubitrick, biege den Fisch vorher etwas (ja, ein kleines bissel rohe Gewalt ist gestattet).
    Das hilft manchmal. (Ist aber nur ein Azubitrick, klappt nicht immer :D)


    An sonsten :idea: :
    1) das Braten, wenn schon dann kann man den leckeren Fisch in Butter braten. Da die wenigsten von uns braune bis schwarze Butter mögen, ist es schon ein suuuper Indikator wenn die Butter so hell wie möglich bleibt. Also laaaaangsaaaam braten.

    2) früher wenden! Ganz einfach, viel früher wenden. Und zwar genau dann, wenn z.B. die Schwanzflosse beginnt sich leichtin die Höhe zu heben, denn rumdreh`n.
    Für gewöhnlich versucht der Fisch das Gleiche dann zur anderen Seite, aber meistens geht ihm dann schon die Power aus.


    Dazu gehört natürlich auch ein Pfanne zu nehmen, die lang genug ist, sonst hat die kleine "Sau" nähmlich ein paar Zentimeter Vorsprung, da hilft dann nur gucken, wenn z.B. die Forelle gerade anfängt Farbe zu nehmen (d.h. z.B. das Mehl eine goldige Farbe an nimmt), denn, genau denn rumdreh`n.


    Bei Filets passiert das auch, vor allem dann wenn noch Haut dran ist. Die zieht sich nämlich wie die Sehnen beim Kottelette bei Hitze zusammen.
    Hier hilft es sie einfach ein paar mal quer einzuschneiden. Das sind übrigens gute Möglichkeiten um den ganzen Fisch an diesen Stellen mit einer Kräuterpaste oder so einzureiben oder Ihm ein Stückchen Speck heimlich unterzuschieben.


    Vorsich :!: bei frischem Aal, der kann auch gut 24 Std. danach noch schick aus der Pfanne springen... ich glaube die Dinger sind nicht von dieser Welt :LOL: ... naja und denn landet das Gute Stück auf`m Boden... und das heiße Fett in Gesicht.


    Der Kollege muss dann höchtens nur noch ienmal gewendet werden, besser ists aber den Backofen auf 150°C vorzuheizen und denn läßt man dem Fisch dort seinen "letzten" frieden....


    Probiertsmal aus, wenn nicht klappt dann schickt mir mal den Fisch, den nehme ich dann in Kreuzverhör :-D

  • Zitat von Yog

    Wenn ich damals den Gast erst 12 Stunden hätte hungern lassen sollen bevor er die fangfrische Forelle aus der Hälterung bekommen durfte, dann hätte er mich wohl mit der Gabel erdrosselt :badgrin:


    Für solche Fälle hält der findige Koch immer ein paar Fische in der Kühlung vor. Den Gast möchte ich sehen, der einen Fisch nach dem Braten wiedererkennt! Außerdem sind einem die Kellner dankbar für die kleine Mogelei, wenn sie vorlegen müssen.


    @ Yog:


    Haben wir alles schon durch! ;)

  • :lol:
    Jau, Andal, der Kellner war mein Chef, und der fand das gaaanz toll fangfrische Forellen anzubieten ... ich wollte ja auch die Dinger aus der Kühlung nehmen... aber da hat er gemeckert....


    Und zur Ehre meines alten Berufes, er hatte Recht, denn es gibt bestimmte Merkmale an dem Du erkennen kannst ob die Forelle frisch oder gefroren war... Z.B die gleichen Gründe warum es dem Kellner leichter fällt wenn am Teller der "unbekannten Forelle" steht... Aber das Trinkgeld hat er sich zu 80% schick selbst eingesackt! :evil:


    Aber das erinnert mich an die Geschichte wie ich meinem ersten Azubi das Forellenschlachten bei brachte... er hatte mir gesagt, er könnte es...
    Das arme Ding ... fehlte ihr nach der Betäubung doch ein Auge, Blut rann aus dem Kiemen, Haut am Kopf aufgplatzt... (kein schöner Anblick, nein nein ... aber sie hatte einen schnellen Tod)


    Nun ja, es ist ja auch so, das es Leutre gibt, die ihre Fangfrische Forelle noch am selben Abend verputzen wollen und die können sich ja entsprechend behelfen.... ;-)

  • Wer redet dann vom Froster...?


    Das geht natürlich nur, wenn im Lokal regelmäßig Fischgegessen wird. Bei uns lagen die Fische als maximal vom Abend- zum nächsten Mittagsservice geschlachtet in der Kühlung.

  • Die Zeiten in denen es sich in unserer Gegend Gastronomen leisten konnten noch Fisch quasi täglich einzukaufen sind aber schon lange vorbei.
    Hier in der Gegend ist mir nur noch ein Ausflugslokal bekannt, das seine Forellen wirklich frisch anbietet.


    In meiner Lehre wurden wir 2x die Woche von nem "Verleihnix" beliefert. Der kam dann mit Papageinfischen und Red Snapper an ...


    Auch das Hältern war auf Dauer zu teuer, da gab`s dann nur Froster oder kein Fisch.


    Immerhin kam ich noch in den Genuß derartig frische Fische verbrutzeln zu dürfen.


    Aber in Hamburg konnte ich letztlich einen Hecht (etwa 60cm) angeboten sehen, für das Kilo wollte der Verleihnix 14 Euronen haben... der Esox hätte sich sicher auch nicht mehr in der Pfanne gekrümmt...


    Ach es ist ein Greul... :cry:


    Aber sagen wir mal so, wenn es die Zeit, der Tag, die Stimmung erlauben würde, würde ich meinen Fisch sicher auch sofort zubereiten und verputzen wollen...


    Hast Du denn auch gastronomische Erfahrungen ?? Wenn Du schreibst

    Zitat

    Bei uns lagen die Fische als maximal vom Abend- zum nächsten Mittagsservice geschlachtet in der Kühlung.

  • Kann man so sagen. Ich habe Saison in der Küche gearbeitet und dann einige Zeit in einer Seefischerei mit angeschlossenem Biergarten, wo es nur Fischgerichte gab. Aber seit ich nur noch zu Hause und bei besonderen Gelegenheiten in Küchen stehe, macht es mir deutlich mehr Spass.

  • Super klasse ... ein Kollege :dance:


    Ich koche jetzt schon 7 Jahre nicht mehr und es hat wirklich lange gedauert, bis ich wieder angefangen habe Spaß am Kochen zu haben. Heute ist es für füch eine nette Nebenbeschäftigung und Ablenkung vom Bürojob ... und wenn dann doch noch mal ein ehemaliger Kollege anruft, dann helfe ich auch noch mal aus, aber eigentlich geh ich dann lieber Angeln.
    Die heutige Art professionell zu kochen ist nix mehr für den Yog... das macht so keinen Spaß...


    Aber so ... noch nicht mal als Hobby gesehen.... da juckt es mich schon hin und wieder in den Fingern...

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!