Regionale Bräuche

  • Zitat von tanche

    Von daher glaub ich nicht, dass es ein heidnischer Brauch ist...


    Doch, isses.....ebenso wie Ostern ein heidnisches Fest ist. Ostern war ursprünglich ein germanisch-heidnisches Fest, welches nach der germanischen Frühlingsgöttin Ostara benannt wurde.


    Ein Osterfeuer hat unser Dorf auch. Und ich kann jedem Ort, der dies auch durchführt, nur empfehlen, dieses Feuer auch jedes Jahr zu veranstalten. Setzt man nämlich ein Jahr aus, dann gilt die Veranstaltung nicht mehr als Tradition und man bekommt unter Umständen Schwierigkeiten bei der Genehmigung....

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Zitat von tanche

    Also Osterfeuer gibt es bei uns auch, allerdings organisiert das immer der Jugendraum bei uns. Das Feuer wird dann immer vor dem Gottesdienst in der Osternacht angezündet. Von daher glaub ich nicht, dass es ein heidnischer Brauch ist...


    Hallo tanche, bei uns gibt es auch am Ostersonntag einen Gottesdienst.


    Oder glaubst Du, dass wir hier Oben immer noch Missionare verspeisen und uns mit Strandpiraterie am Leben erhalten?? ;)
    ......obwohl...der Gedanke wäre verlockend :oops:

  • Zitat von schorsch

    Hallo tanche, bei uns gibt es auch am Ostersonntag einen Gottesdienst.


    Oder glaubst Du, dass wir hier Oben immer noch Missionare verspeisen und uns mit Strandpiraterie am Leben erhalten?? ;)
    ......obwohl...der Gedanke wäre verlockend :oops:


    Ich glaub, Du hast mit irgendwie missverstanden..!? Ich hab doch gar nichts gegensätzliches behauptet, oder? Auch wir haben am Ostersonntag selbstverständlich einen Gottesdienst. Irgendwie erkenn ich Dein Problem nicht... :? ;)

  • Zitat von Fergen

    Doch, isses.....ebenso wie Ostern ein heidnisches Fest ist. Ostern war ursprünglich ein germanisch-heidnisches Fest, welches nach der germanischen Frühlingsgöttin Ostara benannt wurde.


    Ein Osterfeuer hat unser Dorf auch. Und ich kann jedem Ort, der dies auch durchführt, nur empfehlen, dieses Feuer auch jedes Jahr zu veranstalten. Setzt man nämlich ein Jahr aus, dann gilt die Veranstaltung nicht mehr als Tradition und man bekommt unter Umständen Schwierigkeiten bei der Genehmigung....


    Interessant...dazu hab ich auch grad noch was gefunden:


    Bereits im 4.Jhd. wurde Ostern als christliches Fest, als "Fest der Feste", hochgeschätzt und ausgiebig gefeiert. Nach dem heiligen Beda (8.Jhd.) kommt der Name "Ostern" vermutlich von der germanischen Gottheit Ostera oder Eostre, eine angelsächsische Gottheit des strahlenden Morgenrots und des aufsteigenden Lichtes. Sie war die Frühlingsgöttin, für die jährlich ein Frühlingsfest veranstaltet worden war.
    Andere Forscher führen Ostern auf "ôstra" zurück, ein althochdeutsches Wort, das die Zeit bezeichnet, in der die Sonne wieder genau im Osten aufgeht. Nach altem Glauben hüpft die Sonne aus Freude über den Auferstandenen am Ostermorgen mehrmals empor.
    Allen Erklärungsversuchen liegt die Vorstellung von Christus als der im Osten aufgehenden Sonne zugrunde. ;)

  • Zitat von KranKed

    Osterfeuer wird bei uns in Franken wahrscheinlich das Johannesfeuer sein.. Ich weiß aber nur das das irgendwas mit der Kirche zutun hat...
    Unsere Pfadfinder (da bin ich auch dabei) schlichten des immer bei uns auf...



    Oder meist Du Johannis mit "i"?
    Das gibt es in einem Ort in meiner Umgebung auch, äh, nee, kein Feuer aber ein Johannisfest.
    Zitat:"Mhd. Sommerjohanni, Fest zur Geburt von Johannes dem Täufer am 24. Juni. Die kath. Kirche verband den Tag mit dem heidnischen Fest der Sommersonnenwende."

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Zitat von tanche

    Interessant...dazu hab ich auch grad noch was gefunden:


    Bereits im 4.Jhd. wurde Ostern als christliches Fest, als "Fest der Feste", hochgeschätzt und ausgiebig gefeiert. Nach dem heiligen Beda (8.Jhd.) kommt der Name "Ostern" vermutlich von der germanischen Gottheit Ostera oder Eostre, eine angelsächsische Gottheit des strahlenden Morgenrots und des aufsteigenden Lichtes. Sie war die Frühlingsgöttin, für die jährlich ein Frühlingsfest veranstaltet worden war.
    Andere Forscher führen Ostern auf "ôstra" zurück, ein althochdeutsches Wort, das die Zeit bezeichnet, in der die Sonne wieder genau im Osten aufgeht. Nach altem Glauben hüpft die Sonne aus Freude über den Auferstandenen am Ostermorgen mehrmals empor.
    Allen Erklärungsversuchen liegt die Vorstellung von Christus als der im Osten aufgehenden Sonne zugrunde. ;)


    Wie so oft gehen auch hier die Interpretationen auseinander. Allen zu eigen scheint dabei einzig das Feuer als Symbol der Sonne.

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Zitat von tanche

    Ich glaub, Du hast mit irgendwie missverstanden..!? Ich hab doch gar nichts gegensätzliches behauptet, oder? Auch wir haben am Ostersonntag selbstverständlich einen Gottesdienst. Irgendwie erkenn ich Dein Problem nicht... :? ;)


    :) Verstehe mich nicht verkehrt!


    Ich habe bezug genommen auf Deine Aussage, dass Bei euch das Feuer in der Nacht vor dem Ostergottesdienst abgebrannt wird und Du daher der Meinung bist , das dieser Brauch nicht heidnischer Herkunft sein kann.
    ;)

  • Hallo Erleuchteter, wie kommste denn eigentlich darauf?

      Allen Erklärungsversuchen liegt die Vorstellung von Christus als der im Osten aufgehenden Sonne zugrunde.

  • hexennacht


    am 30.april ist bei uns im dorf maiversammlung, wo die ganzen erwachsenen abends hingehen. die konfirmierten (!) jugendlichen laufen dann durch's dorf und stellen alles um was nicht unter dach steht oder verankert ist. das heisst, wenn jemand nen gartentisch draussen stehen hatte, kann es passieren, dass der am nächsten tag oben auf der bushaltestelle steht.
    früher wurden da auch noch ganz andere sachen "umgestellt". mein opa hat erzählt, wie die früher (ende der 1920er), mal nen leiterwagen inklusive mist auseinandergebaut haben und auf dem dach des bauern wieder aufgestellt haben.

  • Pfingsthanslsetzen.


    Ein altbayrischer Brauch, den es auch seit gut 100 Jahren nicht mehr gibt.


    In der Nacht zum Pfingstsonntag wurden da Häuser, in denen ledige Mütter, oder unverheiratet Schwangere wohnten, am Giebel mit einer Puppe geschmückt. Die hatte dann immer eine große Ähnlichkeit mit dem vom Dorf vermuteten, oder tatsächlichen Kindsvater. Das war natürlich nicht immer im Sinne der Hausbewohner und führte dann zwangsläufig zu sehr unchristlichen Raufereien.


    Heute würde für dieses Brauchtum vermutlich eine Nacht gar nicht mehr ausreichen. :lol:

  • Zitat von Taxler

    .... und die Giebel mancher Häuser hätten nicht genug Platz für die ganzen Puppen :badgrin:


    Wieso?
    Ich dachte es werden kaum noch Kinder geboren? :?
    Oder hattest Du in letzter Zeit so viele Fahrten zur Entbindungsstation?


    Aber es gab sicher Puppen die konnte man alle Jahre wieder verwenden. :badgrin:

  • Zitat von wm66

    Hallo Erleuchteter, wie kommste denn eigentlich darauf?

      Allen Erklärungsversuchen liegt die Vorstellung von Christus als der im Osten aufgehenden Sonne zugrunde.


    Irgendwie wusst ich, dass der Satz nicht so hingenommen wird... ;)
    Da draufgekommen bin ich gar nicht, das stand in dem schlauen Buch drin, wo auch der Rest her ist: "Durch das Jahr - durch das Leben" erschienen im Kösel-Verlag.

  • .... vor hundert Jahren wurden Verbrecher bei Ebbe ins Watt geschleppt und an einen Pfahl gebunden.
    Den Rest übernahm dann die Flut und die Aale. 8)


    Aber das ist ja nichts gegen die Sitten im Süden!!


    Haberfeldtreiben und Pfingsthanslsetzen!!!


    Mensch andal, hoffentlich kommt niemand auf die Idee, diese Traditionen wieder aufleben zu lassen. :badgrin:

  • Vor der Hochzeit werden bei uns in SH mittlerweile ganze Porzelanwarenhäuser vor der Tür abgekippt. Ich kann mich noch sehr gut an das saubermachen am nächsten Tag erinnern. Ich brauchte einen Anhänger um das Zeug auf der Müllkippe zu entsorgen. Das Ganze bei nur 14 nicht geladenen Gästen.
    Das nennt sich:Polterabend. :bang: :lol:

  • Es gibt aber auch noch friedliche Bräuche.


    Da wäre das Weisertwecken weisen.
    Bei der Geburt des Stammhalters wird beim Bäcker ein mehrere Meter langes Weißbrot gebacken und dann auf einen Anhänger trappiert. Rundum schmückt man das ganze mit Babyausstattung. Nun wird das ganze mit einem Bulldog zum Anwesen der Eltern geschleppt. Das geht nicht ohne viel Trara und noch mehr Schnaps...
    Am Ort des Geschehens wandert dann das Brot recht umständlich ins Haus, wo es als Beilage für eine ausgiebige Brotzzeit herhalten muss. Brot ist aber trocken und so fließt noch mehr Bier und Schnaps...


    Oder an Stefani.
    Da kommt auch der Bulldog und der Anhänger zum Zuge. Damit ziehen die unverheirateten Burschen von Hof zu Hof, wo eben eine heiratsfähige junge Frau zu Hause ist. Die bewirtet dann die möglichen Heiratskandidaten mit Schnaps, vorzugsweise dem, den der Opa selber brennt.


    Allerdings macht der Schnaps manche Burschen gaach und so ist es nicht selten, dass ab und zu mal wieder gerauft wird, obwohl Stefani (2ter Weihnachtstag) ist.

  • Apropos Kindersegen


    Wenn bei uns auf den Dörfern ein Kind geboren wird, spannt man vom Elternhaus zum Gegenüber liegenden Haus eine Wäscheleine vollbehangen mit Babykleidung.
    So weiss jeder im Ort das es dort Nachwuchs gegeben hat.

  • In der Steiermark gibt es auch ein paar nette Bräuche


    1, die Perchtennacht: da laufen lauter verkleidete Kinder rum, das Gesicht rußgeschwärzt, läuten bei den Häusern an, und fangen an dort zu putzen, wobei nachher meist mehr Dreck als vorher ist. Dafür bekommen sie Geld, oder ein Essen, dann ziehen sie weiter. Wir haben das ganze auch einmal gemacht, allerdings als Belohnung Schnaps und Whiskey verlangt. Nach dem 10 -15 Haus waren wir so dicht, dass wir nicht mal mehr durch die Tür kamen


    2, Baumstammrennen


    Wird jährlich nach dem Sommer veranstaltet. Hier gedenkt man der Bauern, die damals eine harte Zeit hatten, als sie die gefällten Baumstämme noch in den Rutschen zu Tal bringen mussten. Dass waren Holzrutschen, die oftmals vom Tal bis auf den Berg hinauf gingen, wo die Bauern und Holzfäller ihre Stämme zu Tal rutschen ließen. Die Stämme erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h, und die Bauern musstem auf dem letzten sitzend ins Tal fahren, um Verkeilungen lösen zu können. Schwere Verletzungen und Todesfälle durch Unfälle beim Baumstammfahren waren an der Tagesordnung.


    Heute gedenkt man der Zeit, indem man lauter Stämme auf einen Heuwagen legt, welchen dann starke Männer im Wettbewerb durch einen Hindernisparkour ziehen müssen.

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