Touristenangelschein in Mecklenburg-Vorpommern

  • Hi Leute,


    mich würde mal intressieren was ihr von dem sogenannten Touristenangelschein in Me-Vo haltet. Ich persönliche finde es eine Sauerei das man den Angelschein für Geld kaufen kann(auch wenn er nur für 28 Tage gültig ist). Nur um damit den Tourismus anzukurbeln. Damit kann dann praktisch jeder auf die Fische losgehen ob er Ahnung hat oder nicht. In meinen Augen wird da jeder der den Angelschein auf regulärem Wege macht, viel Zeit und Geld opfert und danach noch ne Prüfung ablegt verarscht.
    Was ist Eure Meinung dazu?

  • Das sehe ich überhaupt nicht so.
    Bis auf in Deutschland kann man in jedem Land, dass ich kenne, ohne eine Prüfung angeln. Das der Prüfungszwang auf die manchmal grausliche Situation (sowohl was das leidige Thema Müll als auch manch sonderbare Angelpraxis angeht) an den Gewässern kaum einen Einfluss sehe ich leider bei fast jedem Gewässerbesuch.
    Wen ein stark vom Tourismus abhängiges Land (wie SH auch) sich dann zu einer niedrigen Schwelle für Urlaubs- und Gelegenheitsangler entscheidet ist dass ok, da die Leute sonst im benachbarten Dänemark oder Polen in den Urlaub fahren würden.
    Ich frage mich, wie man überhaupt auf die Idee kommen soll Angeln zu wollen, wenn man es eigentlich vorher nicht ausprobieren kann. Für mich ist das eigentlich ein Nachwuchsverhinderungsgesetz, das die öffentliche Akzeptanz von Angeln negativ beeinflusst, weil nicht jeder mal kurz probieren kann ob es für ihn oder sie einen Reiz hat.


    Und wesentlich verantwortungsvollere Tätigkeiten, wie Kinder bekommen und erziehen ... darf ja schließlich auch jeder ohne eine Prüfung abgelegt zu haben.

  • @ Ötzi,
    schau mal in Wolfgangs Beitrag zum selben Thema, dann wird Dir vielleicht was klar :idea:


    Zu DDR Zeiten konnte jeder Urlauber, der angeln wollte, eine Karte kaufen und ich habe nie beobachtet, dass Fische gequält wurde. Im Gegenteil Fischfang und Essen war ein Abenteuer besonderer Art, vor allem für "Stadtjacken", die der Natur schon entwöhnt waren 8)
    Warum soll heute nicht funktionieren, was sich lange Jahre bewährt hat.
    Nur weil ein Bundesland endlich mal Weitblick bewiesen hat, fühlst Du Dich verarscht? Blicke bitte mal über den Tellerrand und versuche das Positive zu entdecken :!:
    Die Leute, die Gefallen am Angeln finden, und den können sie nur durch eigene Erfahrung gewinnen, sind der zukünftige Anglernachwuchs. Je mehr wir sind, je eher können wir unsere Interessen vertreten :D

  • Ich kann dieses nur befürworten {ß*# , siehe auch den Gebrauch von Motorbooten in MV durch Urlauber. Unsere Nachbarn machen es uns vor und fahren, sorry angeln, auch nicht schlechter als wir. Dieses ganze "Theater" mit zwei Dachverbänden, den unterschiedlichen Prüfungsanforderungen und die Akzeptanz der Prüfungen in den Bundesländern untereinander ist doch wirklich nicht normal. Ich schau immer wieder gerne 120Km nach Norden. Es geht doch!

  • Zitat von frank pollmer

    @ Ötzi,
    schau mal in Wolfgangs Beitrag zum selben Thema, dann wird Dir vielleicht was klar :idea:


    Wolfgang hat seinen Thread nach mir aufgemacht,aber wenn ich das lese wird mir noch lange nichts klar. Ich finde es eine Sauerei in Bezug auf die Anforderungen des Angelscheins in den Bundesländern. Ich weiss ja nicht wie es bei euch da oben ist,aber hier in Baden-Würtemberg,oder auch in Bayern,ist,wie ich schon geschrieben habe,der Erwerb des Angelscheins mit erheblichem Zeitaufwand und Kosten verbunden,und nebenbei haben diese beiden Bundesländer die härtesten Anforderungen für den Angelschein. Deshalb finde ich es nicht gut das manche Bundesländer den Angelschein (wenn auch nur begrenzt gültig) gegen ein kleines Entgeld an Hinz und Kunz verteilen. Wenn mir jemand sagt,schau mal,früher ging das doch auch;ja super,natürlich ging es früher auch,aber nun haben wir nun mal vor dem Besitz des Fischereischeins die Pflicht zur Ablegung einer Fischerprüfung und so sollte es auch bleiben. Ich würde auch mal gerne jagen gehen,oder es zumindest mal ausprobieren-bekomme ich denn dann irgendwo auch nen begrenzt gültigen Jagdschein gegen ein kleines Entgeld?
    Das ist nur meine Meinung,und diese werde ich auch weiterhin vertreten...

  • Wenn immer alles so bleibt wie es ist, wird sich nichts ändern!
    Wenn sich nie etwas ändert, wie soll denn dann etwas besser werden?


    Wir wissen noch nicht wie die Auswirkungen tatsächlich sein werden, wir wissen nicht wie der 28-Tage-Schein angenommen wird.


    Da muss ich mich doch eigentlich fragen, wovor habt ihr Angst? Für mich sieht es so aus, als wenn einige sich in ihrer Ehre und ihrem Stolz gekränkt sehen.


    Ich angle ja erst ein Jahr, und das größte und stärkste was ich bisher gefangen habe waren Hornhechte bis zu 75 cm.


    Wieviel wird ein Tourist in 28 Tagen lernen und beschicken können?


    Wenn ich jetzt mal an den touristischen und wirtschaftlichen Nutzen denke, dann glaube ich, dass das schon einen Versuch wert ist.


    Warten wir mal 2-3 Jahre ab und sehen dann wie es ausschaut....

  • naja der vergleich mit dem jagdschein hinkt etwas, da man ja auch eine waffe braucht und andere menschen damit verletzten bzw. sogar töten könnte.


    aber da ich aus bayern bin und meine fischereiprüfung efolgreich abgelegt habe, finde ich es auch etwas hart, dass man in zukunft auch ohne angeln gehen kann. wenn ich zurückdenke wieviele sonntag vormittage ich in dieser verrauchten kneipe mit 35 anderen gelernt habe, überleg ich mir schon ob das um sonst war.
    aber wir können eh nix mehr dagegen machen. das gesetz ist durch und damit hat sichs.


    ein etwas geknickter flo

  • Ötzi

    Zitat

    Wolfgang hat seinen Thread nach mir aufgemacht


    stimmt nicht! :p ist aber auch egal


    Die Sache mit dem Urlauberfischereischein ist wirklich nicht so ganz unproblematisch, so hatte sich der Landesanglerverband M/V gegen die Einführung des Scheins ausgesprochen, eben wegen der Prüfungsungerechtigkeit. Es gab auch bestimmte Kompromisvorschläge, so sollte ein Kurzlehrgang stattfinden, es sollte auch eine "Guidingvariante" geben u.s.w.


    Hier mal eine Stellungnahme des LAV M/V
    http://www.lav-mv.de/aktuelles/themen44.htm


    Übrigends sollte man das Jagen nicht leichtfertig mit den Angeln gleichsetzen, es wird ja bekanntlich immerhin mit einer Schußwaffe ausgeführt.


    Über den Urlauberfischereischein, der übrigends eine Idee der Landesregierung ist, kann man trefflich streiten.
    Als vor einigen Wochen der LAV den Urkauberfischereischein in der Form ablehnte gab es, auch in Anglerforen Stimmen die aussagten, daß der LAV "es wieder mal geschafft hat" etwas positives zu verhindern, nun gibt es den Schein, jetzt ist es auch wieder nicht richtig.


    Meine persönliche Meinung zu all dem ist, unabhängig von dem Urlauberschein, daß das gesamte Fischereirecht im Bereich Angeln in der gesamten Bundesrepublik stark überarbeitungsbedürftig ist und auch einer gewissen Liberalisierung und Entkrampfung bedarf.


    frank pollmer, es gibt bisher noch keinen offiziellen Wortlaut des Gesetzes, weder beim zuständigen Landwirtschaftsministerium noch beim LAV, nur einige ältere Vorschläge geistern im Internet herum, auf die man sich aber lieber nicht berufen sollte, da man nicht weiß was wirklich Fakt ist.

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  • Zitat

    Meine persönliche Meinung zu all dem ist, unabhängig von dem Urlauberschein, daß das gesamte Fischereirecht im Bereich Angeln in der gesamten Bundesrepublik stark überarbeitungsbedürftig ist und auch einer gewissen Liberalisierung und Enkrampfung bedarf.


    So sehe ich das auch. Ich habe meine Fischereiprüfung "freiwillig" abgelegt, d.h. ich hätte als "Altfall" vor Einführung der Prüfungspflicht auch weiterhin angeln nur mit einem gekauften Jahresfischereischein angeln dürfen.
    Dies ist übrigends nach wie vor bei sehr, sehr vielen Anglern so.
    Auch ich habe mich dann in einer dieser verrauchten Kneipen zu einem sogenannten Lehrgang aufgehalten, bei dem ich nichts wesentliches gelernt, was ich zu den Anfängerzeiten nicht von älteren Anglern, durch Lesen oder Ausprobieren selber gelernt hätte.


    Das einige Bundesländer die Prüfungs-/Lehrgangsanfordungen unnötig ausdehnen, tut mir für die leid die es machen müssen (und noch mehr für die, die aus welchen Gründen auch immer an dieser Form des Lehrgangs nicht teilnehmen können), die solten sich dann über die Regelungen diesen Ländern aufregen als über vermeintliche zu lockere Regelungen in einem anderen Bundesland. Vom Vergleich zu anderen Ländern ganz zu schweigen.

  • @ Ötzi,


    na dann empfehle ich Dir mal einen Urlaub in Meck.-Pomm. und schau dir gut die Dörfer an, in denen teilweise 75% der Einwohner arbeitslos sind oder die junge Generation schon das Weite gesucht hat. Vielleicht wird Dir dann was klar!


    Und für die Bundesländer mit den "harten" Reglungen zur Fischereiprüfung, wer hat eigentlich die Maßstäbe angesetzt? In den Fachgremien arbeiten immer Angler mit.
    Wählt mal die richtige Partei und die richtigen Vertreter Euerer Interessen, evtl. ändert sich ja in den nächsten 1000 Jahren was.


    Du zäumst das Pferd von hinten auf, moserst über Deine Prüfung usw. statt nachzudenken, warum das so blöd bei Euch ist. Gönn den anderen doch einfachere Lösungen, was ist das Problem dabei - Neid?


    Im übrigen habe ich unlängst mit meinem Sohn für diese Prüfung gelernt, bei uns ist die ebenfalls nicht einfach, falls Dich das tröstet.


    Umsomehr ist es eine Frechheit, dass in Bayern mancherorts z.B. unser Fischereischein nicht anerkannt wird, hier in Sachsen-Anhalt gibt es auch einen Lehrgang und die Fischerprüfung, das ist nicht anderes als bei Euch. Aber wahrscheinlich mag man ausländische Angler im Süden nicht.

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