Frühlingsgefühle

  • Vom Eis befreit sind Strom und Bäche,
    durch des Frühlings....
    Endlich die Befreiung, der Urknall, es zwitschert an allen Ecken und Kanten und man hört die Knospen förmlich explodieren...
    und ich durfte heute Fischen!


    Der Angeltag fängt wie immer schon einen Abend vorher an. Futter begutachten, den Komposthaufen von einem Freund plündern (der übrigens eine Wurmzucht aufmachen könnte), Maden kaufen, Haken begutachten und passende Feederkörbe raussortieren.
    Dann kommt die Nachtruhe und es ist wie immer, die Träume der großen Fänge verfolgen mich die ganze Nacht. Doch bevor es zum Träumen kommt, geht das Gehirn automatisch nochmal alles durch. Haste?...ja hab ich!....bevor ich Einschlafen kann, vergehn bestimmt 2 Stunden!
    Am nächsten Morgen, der erste Gang ab zum Fenster, wie ist das Wetter. Gesten war es noch ein Wetter zum Helden zeugen. Aber was ist das?
    Bewölkung, Nieselregen und bestimmt 5 Grad kälter als Gestern und das im gerade gewonnenen Frühling. Die Stimmung fängt an zu sinken.
    Trotzdem...ein Kännchen Tee gekocht, in die Thermoskanne gefüllt, alle erdenklichen Köder geschnappt, etwas zu Essen eingepackt und ab ans Wasser.
    Am Wasser angekommen, die nächste Enttäuschung. Das was ein kleinerer, ruhig dahinfließender Dahme-Umflut-Kanal war entpuppt sich als schnell fließendes, hochwasserführendes Gewässer.
    Schock...
    Egal wir angeln heute, denke ich. Als erstes, Futter anrühren, nicht so viel sagt man und wir beherzigen es. Ein halber Liter Futter wird mit Maden aufgepeppt, die vorher von ihren Sägespänen und dem Maden-Fit befreit werden.
    Danach kommen die Erdspieße in die Erde und die beiden Feederruten werden montiert. Zum Glück habe ich nicht auf mein Inneres gehört und nur die leichten Körbe eingepackt. Gott sei Dank sind die richtigen Körbe dabei...dachte ich!
    Ein Drahtkorb mit 50 Gramm extra Gewicht bekam seine erste Füllung und wurde an eine "nur mir bekannte" Stelle versenkt. Natürlich ohne Haken, die Stelle wird von mir immer etwas vorgefüttert.
    Nachdem der Korb eine schöne Drift hingelegt hat, senkte sich mein Adrenalin-Spiegel deutlich.
    Also erstmal hinsetzen, eine schöne heiße Tasse Tee trinken und die Gedanken kreisen lassen.
    Erste Lösung, das Futter muß schwerer werden. Einige Maulwurfshügel kommen mir gerade recht. Also Verlängerung und Einfärbung des Futters und im Nu hatte ich fast einen 3/4 Liter schweres Futter.
    Zweite Lösung, ich muß schauen, wo die Strömung meinen "leichten" Korb nicht gleich nach Berlin abdriftet. Aha, eine kleine Strömungskante mit Verwirbelungen, dort sollte doch der Korb liegen bleiben.
    Die ersten Fütterungen zeigten mir, daß ich es dort versuchen könnte. Aber was ist mit den Fischen, bei solch einer ungewohnt harten Strömung? Ob sie mein Futter finden werden? Probieren geht über Studieren und mein Adrenalin-Spiegel steigt wieder.
    Einige Körbe später und mehreren Wechseln der Köder, zuckt zum ersten Mal in diesem Jahr, verdächtig die Spitze. War es nun der starke Wind der einsetzte oder waren tatsächlich Schuppenträger auf meinen Futterplatz aufmerksam geworden.
    Wie immer der erste Biss, wird vor Aufregung nicht verwandelt. Ich bemerke auch, daß heute Rotwürmer nicht so auf dem Speiseplan stehen.
    Also 2-3 Maden auf einem 16er Haken, 70cm Vorfach und ab in den Strudel.
    Es kommt wie es kommen mußte, der erste dicke goldene Brassen kämpft verbissen gegen den Druck den ich in der Strömung ausüben muß.
    Er hat verloren aber nicht sein Leben, denn abgehakt wird er noch im Wasser, ohne Anfassen.
    Dabei verbiegt sich mein Haken, der sogleich ausgewechselt wird.
    Jawoll, da ist er endlich der erste Fisch nach der langen Eisperiode und ich setz mich erstmal zum Teetrinken. Nun aber los, der Blei ist ein Schwarmfisch. Und schon zittert die Spitze der zweiten Rute. Ist das vielleicht der gleiche Fisch wie eben der Andere. Beide gleichen sich fast im Gewicht und im Aussehen. Nein doch nicht, der hier hat ein Mal an der Schwanzwurzel. Na vielleicht sehen wir uns mal wieder, wenn es wärmer wird!
    Der Himmel wird immer trüber, der Wind frischt immer mehr auf und es fängt stark zu regnen an. Ich ertappe mich bei den Gedanken ans warme Zuhause, wo das Blinker-Forum auf mich wartet.
    Beim Einpacken höre ich mich sagen:" was für ein Aufwand für zwei Fische, aber schön wars trotzdem!"
    Wieland

  • @ Wieland
    na ja, Frühlingsgefühle konnten beim Osterwetter nicht gerade aufkommen, letzteres war ostwindig, kühl und bisweilen neblig- feucht, trotzdem gings angeln.
    Wieland, wenn wir die Brassen nicht hätten, diese ewig verfressenen Biester, ich glaube mein Osterangeln wäre auch langweilig geworden.
    Meinerseits war die Matchrute angesagt. Made-Mistwurm Kombi, etwas Grundfutter mit Maden und frischen Castern in einem Teich ausgebracht.
    Ich liebe die Brassen, denn sie ließen den einsam, lauernden Angler nicht im Stich. Mein "Lütter", gerade frischer Fischereischeinbesitzer und Neumitglied unseres Verbandes, konnte ebenfalls seine ersten Fische fangen. Es waren Brassen und auch er liebte sie, des Junganglers erste, selbstgefangene Beute. Ich denke dass prägt sich ein, auch Brassen sind angelnswerte Fische, die mächtig Spaß machen können.
    Die kapitalen Brassen großer Seen sind nach meiner Erfahrung sogar anspruchsvoller als Karpfen, sie zu überlisten gehört zur hohen Kunst des Angelns.

  • Der kalte Wind war es doch, der uns gestört hat, nicht wahr Frank?
    Gestern wurde die "neue" Stipp-Rute eingeweiht an einen Kleinstgewässer, wo ich die Hoffnung hatte, es erwärmt sich schneller. Junge, Junge so eine 6Meter "Glas"rute schwer wie Hanne :badgrin:
    Aber die gab es bei ebay jünstig und wird mir jetzt helfen Köfis zu erbeuten.
    Diesmal waren es die Plötzen, mit schon erstaunlich dicken Bäuchen, die mir das Angeln nicht langweilig werden ließen.(14 Stück!)
    Und alle gute Maße für den Hechtrachen....na ist ja jetzt so weit :lol:
    Gottsei Dank :dance:
    Fotos folgen!!

  • Hier mal dat Bildchen vom Plötzen-Stippen



    und dann noch die Bilderchen zu dem ersten Beitrag


    selbst dieser Brocken blieb in der Strömung nicht liegen :?

  • Genau Wieland,
    der kalte Ostwind war wirklich nicht bissfördernd.


    Letztes Wochenende "Brassen in Massen", habe im auflandigen Bereich des Ostwindes (diesmal +20°C) gefeedert, konnte mich kaum retten. Leider alles "Katzenfische". Hat trotzdem Spaß gemacht, die schnelle Feederhand wurde tüchtig trainiert.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!