Gestern hatte meine Perle ihren freien Tag und ich wollte eigentlich ne Angelpause einlegen.
Da wir uns aber total in die Haare bekommen hatten, ging ich um mir kein weiteres Gelabere anhören zu müssen so gegen 14.00 Uhr fast fluchtartig an die Lahn.
Da ja Tags zuvor unter dem Löhnberger Wehr ordentlich was los war, ging ich dieses mal unter das obere Weilburger Stadtwehr, an dem ich sonst immer mit den Salmo Hornets rumwate.
Diesesmal watete ich mit Salmo Slider und einem Kwinkfisch bewaffnet durch die relativ klare Lahn.
Mit den Gedanken noch beim Streiten knallte ich beim 2. Wurf meinen Slider in RR-Farbe mit voller Wucht in einen Baum, weg war er, mein bis dahin erfolgreichster Slider, der durch ettliche Hechte schon schwer gezeichnet war.
Als Alternative nahm ich nun einen Slider in RSH und konzentrierte mich ein wenig mehr.
Beim 2. Wurf hatte ich schon die erste Attacke, knapp daneben ist halt auch vorbei.
Bin dann erst mal runter zum rechten Brückenbogen, hinter dem ein tiefer Kolk ausgeschwemmt ist. Hier hatte ich ruck-zuck 2 weitere Fehlattacken und tauschte mal kurz auf einen Kwinkfisch um, den ich von Mark beim J-cup zum testen bekommen hatte. Echt krass, was der gejerkt für eine Aktion hat. Beim 2. Wurf wieder Attacke und diesmal saß der Hecht. Knapp 50 cm lang, nicht groß aber der Mensch freut sich.
Ich watete noch ein gutes Stück weiter flußab und versuchte es wieder mit dem Slider. Plötzlich in der Flußmitte ein riesen Schwall, der Hecht war um einiges besser und nahm auch gleich ein paar Meter Schnur von der Rolle. Nach ein paar Fluchten und einem schönen Sprung landete ich den Hecht mit der Hand, er hatte 80 cm und der Slider war komplett im Maul verschwunden. Zumm Hakenlösen legte ich ihn am Ufer ab und hob den Kiemendeckel an, damit er das Maul aufmacht. Hierbei fing er plötzlich an zu toben und ich rutschte mit der Hand voll durch die Kiemenbögen bis ins Maul, wo ich zusätzlich zu den Zähnen noch deutlichen Kontakt mit einem der Drillinge bekam. Jetzt floß reichlich Blut, allerdings kam dieses von mir. Mein Mittelfinger der linken Hand war total aufgerissen, quer über die Fingerkuppe klaffte es auseinander. Ich löste in Windeseile die Haken, setzte den Hecht zurück und mußte für ca. 5 Minuten die Wunde zudrücken, daß die Blutung aufhörte. Wie gut, daß ich für solche Fälle immer Pflaster dabei habe.
Ich lief nun wieder flußaufwärts und begab mich direkt unter das Wehr.
Hier war im flachen Wasser alles voller Kleinfisch, ettliche Döbel waren dabei, diese zu dezimieren.
Ich schlenzte nun den Slider alle paar Meter bis vor das gegenüberliegende Ufer und zupfte ihn langsam gegen die Strömung heran. Nach ein paar Metern kam die Attacke, vorbei. Das wiederholte sich nun noch 3 Mal, der Hecht attackierte fast jeden 2. Wurf. Die 5. Attacke brachte den Räuber dann doch zum Vorschein, knappe 60 cm.
Einige Meter weiter der nächste Biß, der Widerstand war deutlich größer, doch während eines riesen Sprunges konnte der Hecht den Slider abschütteln.
Nach 2 weiteren Fehlattacken fast am anderen Ende des Wehrs konnte ich wieder einen Hecht von 55 cm landen.
Nachdem sich dann nichts mehr direkt unter dem Wehr tat, bin ich wieder ein Stück auf der anderen Seite runtergewatet, hier ist das Wasser ziemlich flach. Plötzlich eine riesen Attacke, kurzer Widerstand und ab war er. Ein großer Hecht schoß nun durch das flache Wasser von mir weg, eine riesige Bugwelle nach sich ziehend.
Bin dann kurz unter den linken Brückenbogen, wo unter im Turbinenauslauf ebenfalls ein tiefer Kolk ist und die Strömung ziemlich stark ist. Hier versuchte ich noch mal mein Glück mit dem Kwinkfisch. Beim ersten Wurf, der Kwink war schon fast am Ufer, schoß plötzlich ein Hecht aus dem nichts, Anhieb, kurzer aber heftiger Drill in der Strömung, 62 cm.
Nachdem sich auch hier nichts mehr getan hatte, wieder zurück unters Wehr, wo ich noch einen 68er nach einer vorausgegangenen Fehlattacke auf den Kwinkfisch fangen konnte.
6 Hechte an einem Nachmittag, so ein Streit kann durchaus auch seine positiven Seiten haben.