Naja, das übermäßige Entnahme nie gut sein kann, wird selbstverständlich auch niemand bestreiten - das is ja klar!!!
Die ökonomisch optimale Größe hast Du ebenfalls sehr gut erklärt, absolut richtig.
Nur ökologisch gesehen, ist es leider oftmals schon so, dass der Überbestand an Großfischen reichlich Probleme verursacht:
Gerade das Beispiel Karpfen ist dafür prima geeignet (auch wenn er sich in den meisten Seen nicht vermehrt!), weil es ja in aller Regel doch meistens die Art Fisch ist, die vermehrt zurückgesetzt wird.
Ich habe von vielen Vereinen in NRW schon zu hören bekommen, das sie ja ach so viele Probleme haben, die sie vor 20 Jahren nicht hatten! Probleme wie übermäßige Verkrautung, Rückgang von Schleien (erstaunlich viele Vereine haben das) und Brassen, Verbuttung von Fischbeständen, usw. Aber selbstverständlich werden in diesen Vereinen alle Großkarpfen schonenst zurückgesetzt!!! Das genau das die Ursache für diese Probleme ist will natürlich keiner sehen. Oftmals liegt es aber auch einfach an der Unwissnheit der Angler über die Zusammenhänge.
--> Deswegen wollte ich hier mal ein bisl aufrütteln, und deswegen hab ich auch gesagt, Angler sollten mal über Ihren (Fisch-)Horizont hinausblicken. Denn es gibt noch mehr Dinge, die Einfluß nehmen auf ihre Fische als nur der Fang und Besatz!
Aber es gibt natürlich auch andere Beispiele als den Karpfen. Nur ist der eben das häufigste, zumindest was mir in Deutschland (v.a. in NRW) bislang untergekommen ist! Anders liegt der Fall da in anderen Ländern mit anderen klimatischen Bedingungen. Da haben diverse Fische auch ganz andere Reproduktionsraten als bei uns.
Mir ist auch noch ein Positiv-Beispiel eingefallen, um zu zeigen, dass es das auch gibt. Bislang positiv ist ja auch die Einsetzung der Welse im Ebro-Bereich in Spanien und auch das dort praktizierte C&R verlaufen. NOCH gibt es da keine Probleme... mal sehen wie lange noch!
Das Raubfische dünner gesäht sind als Friedfische, ist ökologisch durchaus relevant und sinnvoll. Die oben schonmal erwähnten Ergebnisse der Untersuchungen an Gewässern ohne fischereiliche Bewirtschaftung, zeigen ganz klar, dass der Raubfisch-Anteil im Gewässer nur seltenst die 25% übersteigt.
Das die Räuber aber so gerne beangelt werden, ist wiederum ein anderes Problem. Vor 20 Jahren wussten die Leute offensichtlich noch mehr mit Weißfischen z.B. anzufangen als heute. Wer fischt denn heute noch gezielt auf Weißfisch als Nahrungserwerb?!? In den meisten Vereinen höchstens noch ne handvoll Leute, oder eben Aussiedler (Polen, Russland, Ungarn, etc.) - die wissen offenbar noch damit umzugehn!