Die Nacht vom 13. auf den 14. August (ja, der 13. war ein Freitag). Ich hatte die Stelle beim Spinnen entdeckt. Mit der vollen Montur wäre ich da freiwillig so oder so nicht hingegangen, da der vermeintliche perfekte Platz 30 min Fußweg erfordert. Ich hatte die Tage zuvor meinen ersten Zander dort gefangen und wollte nun mehr!!!! Außerdem hatte ich einfach Bock auf eine Aal und Zander Nacht. Ich hatte die Wetterberichte bewusst ignoriert und war heiß. Außerdem war ich der Meinung, dass keinen anderer Angler so blöde ist wie ich und so einen langen Fußmarsch in Kauf zu nehmen. Völlig durchgeschwitzt kam ich an. Klasse die Brutschwärme waren noch da, aber ich wollte ja etwas größere Köderfische, also erst mal Made mit 20&er Haken und ein paar Rotaugen fangen. Doch die Strömung machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ich bekam es einfach nicht hin kein Fisch biss. Und dann fing es auf einmal an zu regnen. Und es regnete und regnete. Es regnete weiter. Es regnete stärker. Es hörte einfach nicht auf. Also erstmal wieder auf den Stuhl setzen.......... Is klar. Genau in die Pfütze des Sitzes. Mein Ar.. war nun auch nass. ganz toll. Mittlerweile hatte ich die Ruten alle aufgebaut und vorbereitet. Meine Spinnrute hatte ich dabei und da links von mir die Barsche raubten, habe 2 schöne "Wok-Barsche" gefangen. (siehe Story vom 27.08.04) Und einen großenwahnsinnigen kleinen Barsch, den ich halbiert als Zanderköder auswarf. Wenigstens nicht komplett ohne Fisch nach Hause zugehen beruhigte mich erst einmal. So langsam hörte der Regen auf, was auf den ersten Blick gut erschien, aber erst dann merkt man so richtig wie nass man überhaupt ist, der kalte Wind tat sein übriges. Und dann hörte ich ein stimme hinter mir: " Na, schon Glück gehabt?" Glück gehabt?????? so ein A.-Loch, wie kann der mich nach "Glück" fragen??? Ich bin in dieser Beziehung abergläubisch, Glück bringt keine Fische an den Haken. Nie!!! Ich wollte ihn erwürgen! "Dürfen wir uns daneben setzen?" Es waren zwei Jungs so knapp unter 18. Sie waren mit Bus und Bahn und dann den Rest zu Fuß zu der Stelle gegangen. das beeindruckte mich derart, dass ich schon Respekt vor diesem Willen hatte. Sie setzten sich also so ein paar Meter weiter hin. Und die hatten einen Schirm dabei und waren trocken. Ich triefte nur so vor mich hin und schlotterte am ganzen Körper. Der eine ging mit der Senke auf Köderfische und hatte bald den ganzen Eimer voll. Unter den Schirm setzte ich mich aus Stolz nicht, aber ein paar Köderfische konnte ich annehmen. "Aber nicht die Großen!" Na klar, Du kleiner Fatzke, ich nahm natürlich... die Kleinen. In der Dämmerung fing es wieder an zu regnen. Und hörte die ganze Nacht auf. Dann das erste Klingeln auf Aal. ein schöner 45 cm Aal wurde gelandet. Natürlich die beiden anderen. Egal. Weitermachen. Die beiden besorgten sich noch eine Plane und waren schön trocken. Ich saß weiter auf meinem Stuhl und nichts rührte sich. Dann ging auf einmal meine Zanderrute. Der Fisch zog ab - ein paar Meter nur - kam zur Ruhe - kurz bis 7 gezählt und angehauen.... Ins Leere. Die beiden anderen zogen den nächsten Aal an Land, aber da bin ich nicht hingegangen. "Na, schon Glück gehabt?" Dieser Satz geisterte die ganze Zeit durch meinen Kopf. Und meine Laune wurde immer schlechter. Dann bekam ich eine SMS "9 Hechte mit 3 Personen am ersten Angeltag. Morgen geht es in die Berge" mein Kumpel ist zurzeit 3 Wochen in Schweden. Nach dem ich Petri Heil und meine jetzige Situation zurück geschrieben hatte. Packte ich die Sachen, das war’s. Ich war nass, in meinem Stolz gekränkt meine "geheime" Stelle verloren zu haben, wollte auch nach Schweden oder nur noch nach Hause. Die Ausrüstung habe ich dann den ganzen nächsten Tag gereinigt und trocken geputzt. dann habe ich auch noch meinen tollen Totschläger vergessen.
Irgendwie hat mich das erst mal wieder vom Ansitzangeln "geheilt", Spinnfischen ist doch besser.
Oder doch nicht? Nächstes Wochenende geht’s über Nacht an die Lippe……
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