Beiträge von StahljigErich

    Hallo,


    nachfolgend einige Infos zum Thema Ökobilanz der für Angelgewichte verwendeten Materialien Blei, Wolfram und Stahl; genauer gesagt zu den zwei Ökobilanz-Aspekten Energiebedarf und CO2-Ausstoß.


    Zahlen:

    Energieaufwand für die Primärproduktion (also aus Erz und nicht Recyclingmaterial) in Giga-Joule pro Tonne (GJ/t)

    Blei:20
    Wolfram:52,4
    Stahl:19,4 (für schmiedefertigen Stahl; für Rohstahl beträgt der Wert ca. 17,7)


    CO2-Ausstoß bei der Primärproduktion in CO2-Äquivalent (Tonnen CO2 pro Tonne erzeugtes Material)

    Blei:1,5
    Wolfram:2,87
    Stahl:1,5 bis 2 (je nach Datenquelle)


    Datenquellen für:

    Blei:

    https://www.umweltbundesamt.de…publikation/long/3504.pdf (siehe Seite 13)


    Wolfram:

    https://www.tab-beim-bundestag…-Arbeitsbericht-ab150.pdf (siehe Seite 121)


    Stahl:

    - https://www.edelstahlrohrshop.…anz-stahlherstellung.html (Energiebedarf: 19,4 GJ schmiedefertig; 17,7 GJ Rohstahl)

    - https://www.igmetall.de/politi…e-stahlindustrie-der-welt (CO2-Ausstoß: 1,5)

    - https://www.ffegmbh.de/images/stories/veroeffentlichungen/720_Energiewende_in_der_Industrie/CO2-Verminderung_in_der_Metallerzeugung.pdf (Energiebedarf 17,8 GJ für Rohstahl CO2-Ausstoß: 1,7 bzw. 2 )

    - https://www.edelstahlrohrshop.com/blog/service/wie-viel-rohstoff-wird-fuer-ein-kilo-edelstahl-benoetigt.html (Energiebedarf für Edelstahl 20 GJ)


    Anmerkungen:

    Recyclingquote:

    Das Argument, dass für Angelblei häufig Recyclingblei verwendet wird, wodurch viel weniger Energieaufwand als bei Primärproduktion erforderlich ist, ist mMn bei Angelblei, das abgerissen wird, nicht relevant. Weil solches Blei steht nach dem Abriss nicht mehr für den Recycling-Kreislauf zur Verfügung, weil es unwiederbringlich in Gewässern landet. Blei das hingegen zB für eine Autobatterie verwendet wird, steht wieder für Recycling zur Verfügung. Dh dass Blei, das durch Verwendung als Angelblei verloren geht, letztendlich durch Primärproduktion ersetzt werden muss. Anders wäre es, wenn es aktuelle keine Primärproduktion mehr geben würde, was aber nicht der Fall ist. Lt Wikipedia (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/…%C3%9Ften_Bleiproduzenten) wurden im Jahr 2018 4,56 Millionen Tonnen Blei abgebaut.


    Veranschaulichung der benötigten Energiemenge:

    Zur Veranschaulichung, welche Energiemenge zB der für Stahl angegebene Wert von 19,4GJ pro Tonne ist, habe ich diesen Wert mit dem Energiebedarf fürs Autofahren verglichen, da ja häufig zum Erreichen des Angelreviers ein Auto verwendet wird.


    Ich benötige pro Jahr ca. 1kg Stahlgewichte (zB 100 Stk 10g-Köpfe). Für die Herstellung dieser Stahlmenge ist eine Energiemenge von 19,4 MJ (MegaJoule) notwendig.


    Diesel hat lt. Wikipedia einen Energiegehalt (Heizwert) von 34,7 MJ/Liter (= 9,7kWh/Liter).


    Für die Produktion von 1kg Stahl wird folglich die Energiemenge benötigt, die in 19,4/34,7 = 0,56 Liter Diesel steckt. Bei einem angenommenen Verbrauch des Autos von 5,5L/100km wird entsprechend für ca. 10 km Autofahrt die Energiemenge verbraucht, die für die Herstellung der benötigten Jahresmenge von ca. 1 kg Stahl erforderlich ist.


    Der CO2-Ausstoß ergibt sich analog. 1 Liter Diesel verursacht 2,65 kg CO2. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/…_des_Kraftstoffverbrauchs)

    0,56 Liter ergeben entsprechend 1,48 kg CO2.


    Hier analog ein fertig berechnetes Beispiel für Benzinautos (1Liter Benzin verursacht 2,33 kg CO2): https://www.quarks.de/umwelt/k…s-ist-viel-was-ist-wenig/


    Energieaufwand für die Herstellung von Jigs:

    Blei:

    Energie ist zum Erhitzen auf Schmelztemperatur (328°C) notwendig. Soweit ich weiß, werden auch die Gussformen vorgewärmt. Wieviel Energie insgesamt dafür notwendig ist, ist mir nicht bekannt. Das wüssten wohl Angler am besten, die selbst Bleie gießen. Vielleicht ist ein Selbstgießer so freundlich und gibt dazu genauere Auskunft.


    Wolfram (Tungsten):

    Der Aufwand für die Herstellung von Tungsten-Gewichten ist mir nicht bekannt, er dürfte jedoch eher groß sein. Hier als Info die Aussage eines Verkäufers von Tungsten-Gewichten: Zitat: “Der höhere Preis der Tungsten Jigheads entsteht durch das aufwendige Produktionsverfahren. Hierbei wird ein sehr großer Druck benötigt, um aus dem Tungsten Pulver die entsprechende Jigköpfe herzustellen.“ (Quelle).


    Stahl:

    - Wieviel Energie benötigt wird, um aus schmiedefertigem Stahl ungehärtete Stahlkugeln herzustellen, ist mir derzeit leider nicht bekannt.

    - Energieaufwand zum Schneiden des Schlitzes zur Aufnahme des Hakens: Ist eher gering, da sich der Schlitz leicht mit einer Handmetallsäge schneiden lässt, weil es sich um ungehärteten Stahl handelt. Er lässt sich auch mit einem Dremel-Werkzeug mit einer Nennleistung von 130W herstellen. Das Werkzeug braucht also 0,13kWh Energie pro Stunde.



    Soweit mein Infostand.

    Wenn jemand Infos und Datenquellen hat, die wesentlich andere Daten belegen, ersuche ich, sie hier zu posten. Für die Rückmeldung von eventuellen Fehlern in meinen Angaben wäre ich dankbar.



    Abschließend noch ein Hinweis:

    Bei der derzeit möglichen Stellungnahme an die ECHA zum von ihr vorgeschlagenen, generellen Bleiverbot ist speziell für die Bekanntgabe von Kenntnissen zu Blei-Alternativen ein Extra-Eingabepunkt (Pkt. 11) vorgesehen.


    Hier der direkte Link zum Webformular für die Stellungnahme

    https://comments.echa.europa.e…ObjectId=0b0236e185d702d6


    Es gibt auch ein Erläuterungsblatt dazu:

    https://echa.europa.eu/documen…51-8fc3-ebe2-e9b80136cba3


    Die genauen Begründungen der ECHA für den Bleiverbots-Vorschlag sind hier angeführt (insbesondere ab Seite 5):

    https://echa.europa.eu/documen…e0-3c1a-1aa8-98c0d615f19d


    Erich

    Hallo,


    Zitat von Tiedenspringer

    ich wurde zwar nicht angesprochen möchte mich zu diesem Absatz aber einmal äußern.

    Bei den allgemeinen Infos sind als Ansprechpartner für Diskussionen natürlich alle Forumteilnehmer gemeint.


    Zitat

    Im Vergleich zu den 80ern hat die Belastung aber definitiv abgenommen, die Wasser- und Sedimentqualität hat zugenommen.

    Ja der Rückgang ist in diesem Bericht vom Umweltbundesamt auch klar dokumentiert.
    https://www.umweltbundesamt.de…age-sinken-wieder-langsam
    Von einem Anteil, der von Angelgewichten kommt, steht da nichts. Ich stelle es mir auch sehr schwer vor, zu untersuchen bzw. klar zu unterscheiden, ob jetzt eine Belastung davon stammt, dass Wasser über abgerissenes Angelblei geströmt ist oder durch eine Bleirohrleitung.


    Zitat

    Ich möchte nun einmal keinen Jig in "Tischtennisballgröße" wenn ich ein WG von 20g brauche,

    Also mit Stahl bist du bei 20g noch weit von dieser Größe entfernt. Eine 20g-Kugel hat ca. 17mm Durchmesser (ein Tischtennisball 40mm). Eine Gewicht/Durchmesser-Tabelle für Stahlkugeln gibt es hier: http://shop.strato.de/WebRoot/…/Gewichte-Stahlkugeln.pdf
    Mit 16mm-Stahlköpfen (ca. 16g) habe ich schon einige Zander gefangen. Aber es stimmt, bei 20g aufwärts ist so eine Situation, in der es keine adäquate Alternative zu Blei gibt, denn entweder ist sie zu groß oder zu teuer. Aber häufig wird ja mit 7 bis 15g gefischt und da klappt es auch zB mit Stahl gut.

    Hallo Gerd,
    du machst mir hier seit einiger Zeit zahlreiche Vorwürfe. Meiner Meinung nach wirfst du mir etliche Dinge vor, die ich gar nicht gemacht habe. Ich möchte jetzt einmal ausführlicher auf deine Vorwürfe eingehen und einige Fakten aus meiner Sicht darstellen.
    Weiters gehe ich etwas auf das Thema Ökobilanz und auf die ganz aktuelle EU-Empfehlung für ein generelles Bleiverbot ab 2023 ein.


    Soweit mir bekannt, ist der Ausgangspunkt des Problems mein Vorschlag, die Test-Stahljigs, die dir Achim zugesandt hat, Interessierten weiterzugeben. Ich war über deine Reaktion darauf einigermaßen schockiert. Du wirfst mir vor, dass ich dir was befehlen möchte, warst über meinen Vorschlag offensichtlich sehr verärgert, hast die Jigs in den Müll geworfen und sahst es offensichtlich sogar als gerechtfertigt an, mich zu beleidigen (‚Einladung‘, in deinem Müll zu wühlen).
    Tut mir leid, dass dich mein Vorschlag so verärgert hat. Ich habe nicht geahnt, dass du einen einfachen Vorschlag als Befehl interpretierst und als persönlichen Angriff auffasst. Ich kann nur sagen, es liegt mir fern, dir etwas zu befehlen oder gar dich persönlich anzugreifen. Ich nehme am Forum teil, um Themen, die unser Hobby betreffen, zu diskutieren, nicht um wen anzugreifen.


    Aus meiner Sicht war mein Vorschlag (Zitat:„Wäre es nicht zielführend, die Test-Stahljigs Anglern zur Verfügung stellen, die sie (jetzt) begutachten und testen wollen?“) keinesfalls ein Befehl, sondern eben das was er ist, ein Vorschlag, den ich zudem vorsichtig als Frage formuliert habe. Was soll ich für einen Grund haben, dir was zu befehlen?

    Weitere Punkte, die ich in diesem Zusammenhang nicht verstehe:

    - Nach meiner Einschätzung habe ich dich im Forum nicht zum wiederholten Male nach deiner Meinung gefragt. Wozu auch da ich doch deine ablehnende Haltung zu den Stahljigs längst aus den PN kenne. Du hast von dir aus über deine Beurteilung der Test-Stahljigs berichtet, nachdem du sie von Achim erhalten hast. Gefragt habe ich was das Wort ‚ratzig‘ bedeutet und ein einziges Mal, was du von meinem Vorschlag hältst, weil du dazu keine Rückmeldung gabst. Ich hätte dich von mir aus auch niemals mit den Stahljigs, die du ablehnst, konfrontiert, eben um dich nicht zu verärgern. Durch Achims (ich nehme an ungefragte) Zusendung ist das aber leider trotzdem passiert.


    - Warum meinst du, dass ich nicht verstehe oder verstehen will, dass der verwendete VMC9147-Jighaken für deine Zander-Angelsituation zu dünndrähtig ist und du ihn deswegen dafür nicht verwenden willst? Ich habe meinen Vorschlag doch überhaupt erst deswegen gemacht, weil ich das verstanden habe.
    Deine Begründung (Zitat: „Ich habe Dir jetzt bereits mehrfach mitgeteilt, dass ich die verwendeten Haken für grob fahrlässig halte, im letzten Post halt nochmal in sehr deutlichen Worten.“) für deine Beleidigung kann ich nicht nachvollziehen. Du hast am 7. August mitgeteilt: (Zitat: „Allerdings hatte ich sie noch nicht im Einsatz, da ich bisher nur zum Zanderangeln am Wasser war. Und da wir hier relativ wenige große Fische haben, möchte ich keinen Verlust ob der dünnen Hsken riskieren. Aber im Herbst zum Barscheln werde ich sie bestimmt mal anknüppern“) und am 12. August (Zitat: "...80+ gibts vielleicht einen im Jahr. Und den will ich nicht durch zu schwache Haken verlieren."). Also zu dünndrähtig für deine Zandersituation, aber von generell grob fahrlässig stand da nichts, weil dann hättest du sie auch nicht fürs Barschangeln eingeplant. Es ist dir unbenommen, deine Meinung zu ändern, aber woher hätte ich das wissen sollen?


    - Ich habe nicht erwartet, geschweige denn verlangt, dass du allfällige Versandspesen zahlen sollst. Dieses Detail hätten wir klären können, wenn du grundsätzlich mit meinem Vorschlag einverstanden gewesen wärst. Ich habe ja auch gar nicht gewusst, ob solche Spesen überhaupt anfallen, weil du vielleicht ohnehin mit einem Interessierten persönlich Kontakt hast.


    Schade dass das so gelaufen ist. Mein Vorschlag war gedacht als Win-Situation für alle Beteiligten: Interessierte Angler hätten Gratis-Testjigs zum Begutachten bekommen, du wärst das Stahljigs-Thema schnell wieder losgeworden und ich hätte ev. ein paar mehr Testrückmeldungen erhalten. Geworden ist es leider eine Lose-Situation für alle Beteiligten.


    Jetzt noch zu einigen weiteren Vorwürfen bzw. Fakten dazu aus meiner Sicht:
    > Vorwurf: Ich stelle Behauptungen in sämtlichen großen Angelforen auf und 'widerrufe' sie auf meiner privaten Website:
    In den von dir angesprochenen anderen Foren wurde und wird auch aktuell der Ökobilanz-Nachteil von Stahl angesprochen und diskutiert. In einem Forum habe ich diesen Nachteil sogar in meinem allerersten Posting angeführt, was man dort jederzeit überprüfen kann.


    > Werbevorwurf:
    Ich finde diesen Vorwurf unberechtigt. Ich habe meine Ideen und Lösungsansätze zu ‘Stahljigs mit Sollbruchstellen’ im Forum präsentiert und zur Diskussion gestellt, aber ich habe kein kaufbares, marktreif entwickeltes Produkt beworben. Und ich bin nur Privatperson, habe also keine Firma. Dh meiner Meinung nach fehlen damit die Grundvoraussetzungen, um von Werbung in kommerziellem Sinn zu sprechen. Auf meine rein private Website habe ich verwiesen, weil ich dort detailliertere Infos und Gratis-Bauanleitungen zur Verfügung stelle. Die Verlags- und Forumsleitung sieht das offensichtlich ähnlich, zumindest gibt es von ihnen seit Langem ein ok für meinen Thread.
    Inzwischen haben Firmen (völlig unabhängig von mir) marktreife Stahljigs entwickelt und auf den Markt gebracht.


    >Vorwurf: Ich benutze Foren, um verzweifelt einen Vertriebspartner zu finden
    Ich suche keinen Vertriebspartner, weil ich nichts geschäftsmäßig produziere, was vertrieben werden könnte.


    >Vorwurf: Ich behaupte fälschlich, dass die Umweltbelastung durch Stahljigs geringer ist als durch Bleijigs. Bzw. hier eine kurze Stellungnahme zu deiner Behauptung, dass es umgekehrt ist.
    Deine Argumentation, dass die Ökobilanz von Stahl schlechter ist und zugleich die Schadwirkung von Angelblei nicht belegt ist, habe ich verstanden. Du betonst sehr den Aspekt Ökobilanz. Für meine Einschätzung stand hptsl. der Aspekt Verringerung des Gifteintrags in die Natur im Vordergrund. Die Giftwirkung kann ich nicht belegen, weil es mWn keine Studien, gibt, die das untersucht haben. Aber wegen fehlender Untersuchungen anzunehmen, dass die Schadwirkung vernachlässigbar ist, wird der Sache auch nicht gerecht. Null wird sie nicht sein und kleiner wird sie sicher auch nicht, weil jedes Jahr viele Tonnen Blei zu der schon in den Gewässern liegenden Gesamtmenge dazukommen. Aber darauf möchte ich gerne ausführlicher in einem anderen Posting eingehen, weil dieses hier ohnehin schon zu lang wird.


    Noch ein paar Anmerkungen:
    Ich habe meine 'Stahljigs mit Sollbruchstellen'-Initiative aus folgenden Gründen gestartet:
    1. Ich wollte aufzeigen, dass man auch aus einem ungiftigen und zugleich billigen Material Jigs herstellen kann, die Fische fangen. Dieser Zweck hat sich inzwischen praktisch erübrigt, weil inzwischen Firmen (völlig unabhängig von mir) Stahljigs marktreif entwickelt haben und es sie zu kaufen gibt.
    2. Weiters wollte ich darauf hinweisen, dass man durch Verwendung von Sollbruchstellen erheblich Material sparen kann, was die umweltfreundlichste Maßnahme ist, die ich kenne, denn sie spart zugleich Ressourcen für die Produktion und verringert auch den Mülleintrag in die Natur.
    3. Und ich wollte Stahljigs als Alternative zu den schon verbreiteten Tungsten(Wolfram)-Jigs in die Diskussion einbringen, weil nach meinem Wissenstand Wolfram eine deutlich schlechtere Ökobilanz als Stahl aufweist (zB weil Wolfram deutlich seltener vorkommt und die Schmelztemperatur von 3422 Grad mehr als doppelt so hoch wie bei Eisen ist) und Tungstenjigs zudem sehr teuer sind. Aber vielleicht bin ich auch hier noch schlecht informiert, weil du Tungstenjigs verwendest, aber Stahljigs ablehnst.


    Das Thema Ökobilanz habe ich ursprünglich falsch eingeschätzt. Um zu einer richtigen Einschätzung zu kommen, wären Daten von Interesse, wie groß der Ressourcen- und Energieaufwand für Blei und die verschiedenen Alternativmaterialien wie Tungsten, Stahl, Zink, Zamak, Bismuth etc. ist; und auch der Aufwand für die Herstellung der Jigs selbst:
    1. um die Ökobilanz der Materialien vergleichen zu können
    2. um zu wissen, wie viel Energie ich einem anderem Bereich einsparen muss, um den Ökobilanz-Nachteil von Stahl gegenüber Blei auszugleichen. ZB bei meinem Jahresverbrauch von ca. 1kg an Stahlgewichten.


    Diesbezüglich Daten zu bekommen, gestaltet sich für mich als Laie eher schwierig.
    Bei Herstellern konnte ich bis jetzt keine Infos dazu finden, denn alle mir bekannten Firmen, die Tungsten- oder Stahl-Jigs anbieten, werben mit dem Argument 'umweltfreundlich weil bleifrei'. Angaben über Ökobilanz oder gar den vorhandenen Ökobilanz-Nachteil gegenüber Blei habe ich noch nirgends gefunden. Aus deiner heftigen Kritik an den Stahljigs und deinen Angaben in den PN schließe ich, dass der Ökobilanz-Unterschied zwischen Stahl und Blei sehr groß ist. Absolute Zahlen für die einzelnen Stoffe wären gefragt. Ich werde mal bei einer Uni für Materialwissenschaften anfragen. Hat jemand bessere Tipps?


    Für viele Donauangler in Österreich ist das Thema Blei-Alternativen sehr relevant, denn in 5 Donaurevieren ist die Verwendung von Blei schon verboten. Einfach beim Blei zu bleiben, ist für diese Angler keine Option.


    Seit kurzem ist das Thema auch noch aus einem anderen Anlass sehr relevant:
    Die ECHA (European Chemical Agency) hat am 15. Jänner eine Stellungnahme herausgegeben, in der sie ein generelles Verkaufs- und auch Verwendungsverbot für Blei im Jagdmunitions- und Angelbereich ab 2023 (mit Übergangsfristen) vorschlägt.
    Siehe: https://echa.europa.eu/de/hot-…llets-and-fishing-weights


    Das ist erst ein Vorschlag und noch kein Beschluss. Für alle, die dazu ihre Meinung und Argumente vorbringen wollen, möchte ich darauf hinweisen, dass lt. im Dokument angegebenem Zeitplan von März bis September ein Zeitfenster vorgesehen ist, in dem Stellungnahmen (auch von Normalbürgern) dazu abgegeben werden können.


    Meine Meinung zu einem generellen Bleiverbot:
    Ich bin gegen ein generelles Bleiverbot, weil es in einigen Angelbereichen einfach keinen adäquaten Ersatz für Blei gibt, also das generelle Verbot deutliche Nachteile für Angler bedeuten würde. Aber ich bin für einen freiwilligen Verzicht auf Blei in Angelbereichen, in denen viel Blei abgerissen wird und die Verwendung von Alternativen praktikabel ist. Einfach um die Gesamtmenge wesentlich zu reduzieren, weil Blei ist unbestritten ein Giftstoff, auch wenn die Auswirkungen nicht klar erforscht und damit nicht bekannt sind. Solche Angelbereiche wären eben zB das Grund- und Jigangeln in großen Flüssen. Verbunden mit dieser freiwilligen Reduktion ist für mich die Hoffnung, dass durch die stark reduzierte Gesamtmenge auch das generelle Bleiverbot abgewendet werden kann, weil es als Thema für die Politik zu unbedeutend wird.
    Mit meinen vorgestellten Stahl- und Stein-Lösungen wollte ich ein paar bleifreie und kostengünstige Alternativen aufzeigen. Zugleich liefern meine Darstellungen aber auch Infos über die angeltechnischen Möglichkeiten und Grenzen dieser Alternativen gegenüber Blei, die meiner Beobachtung nach (mangels Erfahrung) noch häufig falsch eingeschätzt werden.


    Auch noch hinweisen möchte ich darauf, dass es als Reaktion auf den ECHA-Vorschlag vom DAFV eine ganz aktuelle Stellungnahme von 11. 02. mit dem Thema 'Verwendung von Blei beim Angeln' gibt. Siehe: https://www.dafv.de/projekte/e…dung-von-blei-beim-angeln
    Wobei mir in dieser Stellungnahme aufgefallen ist, dass mit keinem Wort auf das Thema Ökobilanz der Materialien eingegangen wird. Möglicherweise besteht auch dort diesbezüglich ein Info-Defizit, das man beheben sollte. Mir fehlen dazu leider die Kenntnisse, aber vielleicht könntest du da dein Ökobilanz-Wissen vorbringen.


    Ich hoffe, mein Posting trägt ein wenig dazu bei, dass in Zukunft hier mehr über Angelthemen diskutiert wird, statt über (echte oder vermeintliche) menschliche Fehlleistungen. Genug Bedarf an Informations-und Meinungsaustausch gibt es aufgrund des drohenden generellen Bleiverbots wohl.


    Erich

    Zitat von Tiedenspringer

    ... bei einem Jig muss ich testen wieviel er wirklich größer wird...


    Hallo Olaf,


    ich weiß nicht welche Dichte Kunstharz hat, da aber Kies mWn eine ähnliche Dichte wie Beton hat, hilft dir vielleicht ein Vergleich weiter, den ich vor einiger Zeit zwischen Blei, Stahl und Beton angestellt habe (10g-Jig mit 10cm-Gummifisch):


    Mehr Infos dazu (mit Zahlen) gäbe es auf meiner 'Etwas Physik'-Seite.

    Hallo Gerd,


    du hast etliche Kritikpunkte gegen mich geäußert. Ich möchte jetzt einmal auf das Thema Umwelt eingehen, später ev. auf weitere Punkte, insbesondere deine Werbekritik.


    Deine Kritik:

    Zitat

    Die Fragen der Nachhaltigkeit, die wir privat schonmal diskutiert hatten, ist von Dir bis heute noch nicht aufgegriffen worden, keine Antwort und auch kein Ton in der Öffentlichkeit.

    Ich kann dazu nur sagen: Ausgehend von deinen Infos in unseren PN-Unterhaltungen im Winter, habe ich am 23. Februar 2020 auf meiner Website (also öffentlich) angeführt, dass die Ökobilanz bei Stahl schlechter als bei Blei ist und dich darüber per PN am 26. Februar auch informiert. Die Info steht inzwischen seit mehr als 7 Monaten auf meiner Website (auf der Seite 'Etwas Physik und mehr').


    Es war eine Fehleinschätzung von mir, dass die Ökobilanz (also der Ressourcen- und Energieaufwand für Gewinnung und Herstellung) bei Stahl und Blei vergleichbar sein wird, weil beide billig sind und Energie bekanntlich kostet. Dankenswerterweise hast du mich informiert, dass das nicht so ist.


    Die bessere Ökobilanz ändert aber nichts an der Giftigkeitsproblematik des Bleis. Ich weiß nicht, wie giftig Blei für Natur und Mensch wirklich ist. Aber ich weiß, dass es dazu viele kontroversielle Diskussionen und Meinungen - auch von Experten - gibt, jedoch kaum Studien. Ich kann als Laie nicht beurteilen, was wirklich stimmt. Im Zweifel verwende ich ein unbestritten ungiftiges Material, eben Eisen/Stahl.


    Ich sehe den Stahlbedarf fürs Angeln auch in Relation zum Gesamt-Stahlbedarf in unserer Gesellschaft, der bekanntlich sehr hoch ist (schließlich besteht jedes Verkehrsmittel, jedes Gebäude, jede Fabrik etc. zum Teil aus Stahl). Allein in einem einzigen Auto sind 500 und mehr Kilo Stahl verbaut. Im Vergleich dazu brauche ich für mein Hobby vielleicht ein Kilo in einem Jahr (sind immerhin 100Stk 10g-Köpfe).


    Wünschenswert fände ich, wenn man den Unterschied in der Ökobilanz durch konkrete Zahlen deutlich machen könnte. Mir fehlen da als Laie aber die Infos. Insbesondere interessieren würde mich auch der Vergleich mit Tungsten, das in letzter Zeit zunehmend als bleifreie Alternative angeboten wird. Ich habe mehrfach gelesen, dass Tungsten eine sehr schlechte Ökobilanz hat. Tungsten kommt im Gegensatz zu Eisen selten vor und die Aufbereitung und Verarbeitung ist aufwändig. Die Schmelztemperatur liegt bei 3422°C.
    Was ist deine Meinung zu Tungsten?


    Abschließend möchte ich noch auf einen weiteren umweltrelevanten Punkt hinweisen, bei dem Stahl besser als Blei und auch Tungsten abschneidet. Nämlich dem Punkt, ob abgerissene Gewichte in absehbarer Zeit und unschädlich aus dem Gewässer verschwinden. Stahl verrostet einfach ungiftig.


    Erich

    Zitat von Gerd

    Begutachtet habe ich sie ja und für ratzig befunden und die Haken nicht als ausreichend stabil. Und da ich ein dem Fisch gegenüber verantwortungsvoller Angler bin habe ich sie dorthin gekloppt, wo sie hingehören. Zum Restmüll. :badgrin: Wenn Du möchtest, kannst Du gerne vorbei kommen und sie aus der Tonne fischen, um sie anderen Anglern zur Verfügung zu stellen.


    Hallo Gerd,


    was habe ich (dir) getan, dass du dich unfreundlich, destruktiv (wirfst funktionsfähige Jigs weg, die andere brauchen würden) und beleidigend (lädst mich ein, in deinem Müll zu wühlen, um nach was zu suchen, das du zuvor absichtlich und lachend dorthin geworfen hast) gegenüber mir verhältst?


    Ich weiß nicht warum Achim ausgerechnet dir die Testjigs gegeben hat, obwohl du Stahljigs für eine schlechte Idee hältst, wie du mir mitgeteilt hast. Dass du dich deswegen jetzt damit beschäftigen solltest/musstest, war nicht meine Idee.


    Erich

    Zitat von StahljigErich

    Wäre es nicht zielführend, die Test-Stahljigs Anglern zur Verfügung stellen, die sie (jetzt) begutachten und testen wollen


    Hallo,
    wollte mal nachfragen, ob mein obiger Vorschlag Anklang gefunden hat oder die von mir angefertigten Jigs jetzt bei Gerd verstauben?
    Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen. Danke.


    Erich

    Zitat von Tiedenspringer

    Das mit dem Anflexen der Steine ist eine gute Idee und hatte ich auch schon auf Plan - solange sich der Aufwand einigermaßen in Grenzen hält.


    Der Aufwand ist natürlich gegenüber Schnur und Kleber höher, weil man einen Schraubstock und ein Elektro-Werkzeug braucht. Aber meiner Erfahrung nach ist jedenfalls das Schneiden von 2 kleinen Schlitzen wesentlich weniger aufwändig als das Bohren eines kleinen Loches in einen Stein - zumindest mit einfacher Heimwerkerausstattung.


    Auch bei ungehärtetem Stahl (zB Rundstahl aus dem Baumarkt oder Kugeln) habe ich diese Erfahrung gemacht. Da geht das Sägen der Schlitze sogar mit einer einfachen 300mm-Handmetallsäge flott und ohne viel Dreck zu erzeugen.


    Die Herstellvariante mit dem Loch habe ich schon öfter in YT-Videos gesehen. Da wird dann in das Loch ein Wirbel eingeklebt.
    Apropos kleben: Das ist auch ein Vorteil bei der Befestigungsmethode mit dem Draht, dass die Gewichte sofort nach Herstellung einsatzbereit sind, weil nicht die Zeit zur Aushärtung oder Trocknung eines Klebers abgewartet werden muss. Praktisch, wenn man nur kurz vor dem Angeln Zeit findet, ein paar gerade fehlende Gewichte anzufertigen.


    Zitat

    und werde nebenbei mal passende Steine sammeln...! 8)


    Mein Tipp dazu: Zumindest bei Kieselsteinen aus der Donau habe ich festgestellt, dass man in Steine, die eine raue, poröse Oberfläche haben, wesentlich leichter Schlitze schneiden kann, als in Steine mit sehr glatter Oberfläche.


    Grüße
    Erich

    Zitat von Tiedenspringer

    Oki - wir driften gerade etwas ab - aber es geht ja auch um viele Hänger und Abrisse!


    Du hast Recht, die Diskussion passt nicht zu deinem Thementitel 'Selbstgegossene GuFis'. Aber ich finde das Thema interessant und vielleicht finden das auch andere hängergeplagte Jigangler. Deshalb habe ich dafür ein eigenes Thema angelegt‚ ein paar Postings von hier rüberkopiert und dort auf dein letztes Posting geantwortet.


    Siehe Thema --> Montagen gegen Hänger und Totalabrisse beim Jigangeln


    Ich denke es passt besser, die Hänger-Diskussion dort fortzuführen.


    Grüße
    Erich

    Hallo,


    Hänger und Abrisse sind beim Jigangeln in Flüssen häufig ein Thema. Im Thread Selbstgegossene GuFis ist dazu eine angeregte Diskussion entstanden. Da sie dort aber nicht zum Thema passt, habe ich dazu ein eigenes Thema angelegt und als Einleitung 4 Postings vom anderen Thread hierher kopiert. Ich hoffe auf angeregte und informative Diskussion.


    Zitat von StahljigErich


    Hallo,
    weißt du welcher Teil deiner Montage (Haken, Kopf, Snap, ...) da die Hänger verursacht?


    Zitat von Tiedenspringer


    Moin,
    nein, absolut keine Ahnung.


    Ich habe selbst schon DropShot-Montagen abgerissen (...meistens das Blei aber auch die komplette Montage), den DropShot-Haken mit GuFi immer schön steil gehalten und mit der Rutenspitze "gezubbelt." Abstand Blei zum Haken 20-30cm. Hier und da hat sich an der Strömungskante wohl auch der Haken mit dem GuFi festgesetzt, DropShot ist da auch nicht viel besser was Hänger angeht.




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    Antworten auf das letzte Posting von Tiedenspringer:


    Zitat von Tiedenspringer

    Der Fehler ist nicht der dass die Geflochtene das FC übersteht sondern dass das gesammte Vorfach flöten geht, der Abriss ist fast immer oben an der Verknotung der Schlaufe vom FC, der schwächste Punkt.


    Hallo,


    bist du sicher, dass die geflochtene Schnur immer beim Knoten zum FC reisst oder nicht ev. schon weiter oben?
    Ich habe nämlich manchmal einen Hänger, bei dem die Hauptschnur schon bei erstaunlich geringem Zug abreisst. Meine Vermutung ist, dass sie da bei einer scharfen Felskante oder Muschelbank abgeschnitten wird. Und zwar eben deutlich oberhalb des Knotens.
    Das würde auch zu deiner Stelle mit dem tiefen Loch passen. Der Haken oder das Blei hängt irgendwo im Loch. Durch die große Tiefe des Lochs läuft die Schnur nicht direkt vom Köder zur Rutenspitze, sondern macht einen Knick bei einer Felskante, wo sie dann eben abgeschnitten wird. Ist halt eine Vermutung für diese Art von Totalabriss.


    Zitat

    Der GuFi am Haken wird meistens "klassisch" angeboten, vorne durch das Kopfteil und Hakenspitze frei


    Die freie Hakenspitze könnte ein häufiger Grund für Hänger sein. Wäre natürlich interessant, ob du bei Offset bei sonst gleicher Montage deutlich weniger Hänger hast.


    Zitat

    Ich fange jetzt damit an Varianten zu probieren:

    Ja, so habe ich das gemeint, dass du dadurch mehr herausfindest, was die Hänger hptsl. verursacht.


    Zitat

    Zum Thema Wurfgewicht: Ein Kollege benutzt brauchbare Steine (!) als WG, er wiegt die ab (hauptsächlich etwa 10-20g), wickelt eine dünne Monofile drum und verklebt das Ganze.
    ...
    Das hört sich im ersten Moment echt leicht primitiv an aber es funktionert tatsächlich sehr gut!


    Finde ich super. Das Herstellen der Steingewichte geht sogar ohne Müll durch Schnur und Kleber. Ich schneide mit der Flex 2 kleine Schlitze in den Stein und binde darin einen dünnen Eisendraht um den Stein. Der Draht kann als Sollbruchstelle dienen. Sieht so aus:

    Der (teure) Wirbel kann auch weggelassen werden und der Stein direkt am Draht an der Montage befestigt werden. Funktioniert auch mit billigem Rundstahl oder mit Stahlkugeln. Details siehe auf meiner Stahljigs-Website

    Ich finde das nicht primitiv, sondern optimal umweltfreundlich.


    Grüße
    Erich

    Bilder

    • unnamed.jpg
    Zitat von Tiedenspringer


    nein, absolut keine Ahnung.


    Ich habe selbst schon DropShot-Montagen abgerissen (...meistens das Blei aber auch die komplette Montage), den DropShot-Haken mit GuFi immer schön steil gehalten und mit der Rutenspitze "gezubbelt." Abstand Blei zum Haken 20-30cm. Hier und da hat sich an der Strömungskante wohl auch der Haken mit dem GuFi festgesetzt, DropShot ist da auch nicht viel besser was Hänger angeht.


    Hallo,
    wie schon in meinem Stahljigs-Thema ausgeführt, verwende ich Montagen mit Sollbruchstellen sowohl beim Gewicht als auch beim Haken bzw. überhaupt Offsethaken, um den Materialverluste möglichst gering zu halten. Als Nebeneffekt kann ich dabei oft feststellen, was eigentlich hängt. Meine Erkenntnis daraus ist, dass bei felsigem Untergrund zu mehr als 75% der Haken den Hänger verursacht.


    Du hast nicht geschrieben, ob du beim DropShot mit Offset- oder normalem Haken fischt. Aus deiner Beschreibung schließe ich aber auf freie Hakenspitze. Jedenfalls gäbe es mMn auch ohne meine vorgeschlagenen Sollbruch-Montagen mit DropShot eine Möglichkeit oder zumindest eine Chance, mehr herauszufinden, was an deinen 'bösartigen' Stellen eigentlich hängt bzw. die Materialverluste zu verringern.


    Ich denke da an folgende Montage:
    Haken: Mit Offsethaken - wenn du die Hakenspitze gut im Köder versteckst - dürftest du kaum einen Hakenhänger haben (allerdings mehr Fehlbisse, aber das ist eine andere Geschichte...)
    Dropshot-Gewicht: Das Gewicht mit einer dünnen Schnur mit dem Haken verbinden, die eindeutig früher als die Hauptschnur reisst


    Gut geht das mit Haken dieser Art (gibt es auch von anderen Herstellern; auch ohne Wirbel):
    Die Verbindung zum Blei kann man damit einfach unabhängig von der Hauptschnur auslegen (Stärke und Länge) und Richtung Hauptschnur auch einfach ein Stahlvorfach benutzen.


    Wenn bei dir trotzdem meist alles abreisst, wird es schwierig an solchen Stellen. Ich kenne solche Stellen auch. Über meine vermuteten Ursachen für die Totalabrisse vielleicht einmal später mehr.


    Wenn du diese Stellen trotzdem befischen willst, wäre jedenfalls meine klare Empfehlung aus Rücksicht auf die Natur, Dropshotgewichte aus ungiftigen Stahl statt Blei (die Größe ist ja bei Dropshot eher unbedeutend) und als Köder Köderfische statt Plastik zu verwenden (Oder Gummifische aus Gelatine, wozu Colamann mehr weiß).


    Grüße
    Erich

    Bilder

    • unnamed.jpg
    Zitat von Tiedenspringer

    - sonst gibt es sofort einen Hänger. Keine Ahnung was da ist, eine zusätzliche Steinpackung, Holz, altes Fahrrad.


    Hallo,
    weißt du welcher Teil deiner Montage (Haken, Kopf, Snap, ...) da die Hänger verursacht?

    Hallo Gerd,


    in dem Donauabschnitt, den ich befische, leben Zander vom Baby bis zum Uropa. Ich habe an einem guten Platz schon einen 77er, aber auch schon welche mit nur 25cm und viele dazwischen gefangen. Bei euch fängt man rel. wenig kleine. Wo ist da die Kinderstube?


    Zitat

    Mit ratzig meinte ich so dahin gehuddelt, schnell und unsorgfältig.
    Eigentlich wäre rotzig / hingerotzt das richtige Wort, ich wollte aber nicht unverschämt/ beleidigend sein.

    Ok, das trifft beides nicht zu. Ich habe sehr wohl darauf geachtet, dass die Haken sorgfältig eingeklebt sind, habe jedoch den überstehenden Kleber nicht vollständig verstrichen bzw. entfernt, weil das bei dieser Art von Kleber eher mühsam ist und für die Funktion der Jigs keinerlei Relevanz hat.


    Freut mich, dass du die Stahljigs grundsätzlich für ausreichend gut hältst, dass auch ein Kapitaler darauf beissen könnte.
    Schade nur, dass du vorläufig keinen Praxistest damit machst.


    Schade vor allem für die Forumteilnehmer, die an Testergebnissen interessiert wären. ZB wartet Schimpi jetzt schon fast ein halbes Jahr darauf und muss jetzt noch weiter warten. Siehe sein Posting von 06.03.2020.

    Zitat von Schimpi

    Sie sind zwar etwas größer, aber ich finde von dem Bild her den Unterschied nicht sooooooo extrem.
    Ich würde die definitiv auch mal am Main testen...
    Achim, wenn du positives Feedback gibst, würde ich mir auch mal ein paar organisieren.


    Auch ich habe mir die Sache etwas anders vorgestellt. Ich habe die Test-Stahljigs im Februar angefertigt und zur Verfügung gestellt, damit sie interessierte Angler (zeitnah) testen können. Wäre es nicht zielführend, die Test-Stahljigs Anglern zur Verfügung stellen, die sie (jetzt) begutachten und testen wollen?


    Es stimmt, der von mir verwendete VMC9147 ist ein dünndrähtiger Jighaken. Wie schon gesagt: Im Echtbetrieb kann jeder den Haken seines Vertrauens einbauen (Auch bei den Testjigs könnte man sie mit etwas Aufwand wechseln). Um etwas über die Eigenschaften der Stahljigs zu erfahren, scheint mir aber der Hakentyp von untergeordneter Bedeutung.


    Interessant ist meiner Meinung nach doch:
    - Wie groß ist der Kopf im Vergleich zu Bleijigs?
    - Wie ist das Köderfeeling im Vergleich? Also:
    - Wieviel langsamer ist die Sinkphase?
    - Wie gut spürt man die Bodenberührung?
    - Gibt es Bisse darauf, auch wenn der Kopf 20% größer ist?
    Oder seht ihr das anders?


    Grüße
    Erich

    Zitat von Gerd

    Und da wir hier relativ wenige große Fische haben, möchte ich keinen Verlust ob der dünnen Hsken riskieren.


    Hallo Gerd,
    wie groß sind denn bei euch die Zander durchschnittlich gar? Ich kann nur staunen, denn bei uns an der Donau sind wir schon glücklich, wenn jeder 5. gefangene Zander wenigstens das Maß (50cm) erreicht. Meist ist es eher nur jeder Zehnte. Von einem wirklich großen Zander habe ich heuer noch gar nicht gehört.


    Zitat

    ... die Verklebung ist etwas ratzig...

    Was bedeutet 'ratzig'? Das Wort habe ich in Österreich noch nicht gehört.


    Erich

    Zitat von Tiedenspringer

    ...also grundsätzlich finde ich Deine Idee ja gut. Mit den Gewichten meiner Jig-Köpfe gehe ich aber - gerade in der Elbe - schon oft sehr weit nach oben. Mit z.B. 14g kann man innerhalb der Strömungskanten noch brauchbar jiggen, außerhalb der Strömungskanten oder in der starken Kehrströmung an den Buhnenspitzen hat man mit 14g keinen vernünftigen Köderkontakt mehr und der GuFi ist bereits nach wenigen Sekunden längst nicht mehr da wo er hin sollte.


    Hallo Olaf,
    wie gesagt, mit Stahlöpfen 20g+ habe ich keine Erfahrung, aber einen Versuch an solchen Stellen könnte man ja wagen. Vielleicht stören die gegenüber Blei 20% größeren Köpfe die Zander gar nicht und die Hängergefahr ist ev. auch nicht größer. Wenn man an solchen Stellen Dropshot verwendet, kann man auch bei Stahl mit dem Gewicht beliebig raufgehen, weil die Größe der Gewichte dabei eine untergeordnete Rolle spielt (Stahl-Dropshot-Gewichte siehe hier).


    Zitat

    Klar könnte ich einmal versuchen mit einer Sollbruchstelle zu jiggen, aber meine "Spezibuhnen" kenne ich ja. An der Einen hängt viel Totholz, die Andere fällt sehr flach und weit rein und hat noch vereinzelte Steinpackungen in der Nähe.

    Ok, wenn du weißt, ob der Hänger meist durch den Kopf oder durch den Haken verursacht wird, brauchst du natürlich nicht zu testen. Verursacht bei dir auch meist der Haken die Hänger?


    Aber du könntest dir bei Verwendung von Sollbruchstellen so manchen Totalabriss ersparen und am Wasser mehr Zeit mit Angeln statt mit Knoten und Montieren verbringen. Klar muss man dafür zu Hause Zeit zum Anfertigen der Köder aufbringen. Aber bekanntlich ist die Zeit am Wasser meist wertvoller (besonders, wenn gerade eine Beißphase ist) als die Zeit zu Hause, wo man ev. mal statt zB einen Tatort zu gucken, ein paar Köder anfertigen kann.


    Zitat

    Mittlerweile vermeide ich an bestimmten Buhnen auch bestimmte Richtungswürfe - dummerweise steht da auch oft der Fisch und hin und wieder riskiere ich es einfach: Hänger und meistens Abriss - oder ein netter Biss! ;)


    Ich verwende an solch 'bösartigen', aber bissträchtigen Stellen meist meine Offset-Montage mit Kopf-Sollbruchstelle



    Mit Offset hat man bei Zandern zwar leider mehr Fehlbisse, aber man vermeidet Hakenhänger und in Summe fängt man trotzdem vermutlich mehr Fische, als wenn man an 'ungefährlichen' Stellen fischt, an denen man nur sehr selten einen Biss bekommt. Und es macht mehr Spaß, weil man eben mehr Bisse bekommt. Gegen Totalabrisse - verursacht durch Kopfhänger - hilft die eingebaute Kopf-Sollbruchstelle, die leider bei Carolina,- Texas- und Jig-Rig sowie Cheburashka nicht vorhanden ist.


    Grüße
    Erich

    Zitat von Tiedenspringer

    Moin,
    das wäre auch meine Grundsatzfrage von mir als Elbangler:


    Da die Dichte von Blei etwa 25% höher ist als bei unlegierten Stahl - und ich schon sehr oft mit einem 20g-Kopf Faulenzen muss, Elbe eben - bleibt natürlich das Problem eine richtige "Bollerkugel" am GuFi zu haben und die Hängerwahrscheinlichkeit wird noch erhöht.


    An bestimmten Buhnen verliere ich gar nichts bis max. eine Montage, an anderen waren es auch schon mal sechs innerhalb von nicht einmal zwei Stunden. Bei einer noch größeren Kugel hätte ich wahrscheinlich noch mehr Hänger. :shock:


    Hallo,
    ich fische in der Donau meist mit 7 bis 16g-Jigköpfen (Das war auch schon mit Blei so). Bei diesen Gewichten habe ich gute Erfahrungen mit Stahlköpfen gemacht. Mit Jigköpfen von 20g aufwärts habe ich keine Erfahrung, da verwende ich eher Dropshot. Aber du hast recht, da werden die Stahlkugeln schon groß.


    Ob die größeren Stahlköpfe mehr Hänger verursachen, kann ich nicht wirklich beurteilen. Warum meinst du, dass das so ist? Sie haben ja den Vorteil, dass sie in kleinere Steinritzen nicht fallen, andererseits schlüpfen die kleineren Bleiköpfe bei Ritzen noch durch, wo die größeren Stahlköpfe steckenbleiben. (Stahlköpfe haben bei gleichem Gewicht in Wasser einen ca. 20% größeren Durchmesser als Bleiköpfe). Dazu kommt, dass bei mir ohnehin meistens der Haken hängt (mehr Info dazu weiter unten).


    Ich denke, Stahl statt Blei ist keine Universallösung. Aber bei den von vielen Jiganglern verwendeten Gewichten von 7-15g funktionieren Stahljigs mMn gut, bei schwereren Jigköpfen ist wohl Blei geeigneter. Oder Wolfram, aber wegen des hohen Preises nur bei sehr geringer Hängergefahr.


    Zitat

    ... - aber ich habe den einen Tag ja mehr geknotet als geangelt... :lol:

    Das kenne ich. Genau deswegen habe ich mir die in 6 Postings weiter oben angeführte Montage mit Sollbruchstellen für Kopf- und Hakenhänger überlegt. Damit steigt die effektive Angelzeit am Wasser. Denn damit reisst (mit etwas Glück) bei einem Hänger jeweils nur der Teil ab, der wirklich hängt und man braucht nur diesen zu ersetzen und nicht jedesmal - von Vorfach an Hauptschnur binden angefangen - die gesamte Montage neu machen. Angenehmer Nebeneffekt ist natürlich die Kostenersparnis und die Umwelt wird auch weniger mit Jigangelmüll belastet.


    Ich möchte nicht verschweigen, dass ich auch bei dieser Montage trotzdem manchmal einen Totalabriss habe (ich vermute Schnurbeschädigung durch scharfkantige Muschelbänke), aber häufig funktioniert es. Durch den Einbau von 2 getrennten Sollbruchstellen habe ich herausgefunden, dass bei meiner Angelei in der felsigen Donau bei Hängern zu ca. 75% der Haken und nicht der Kopf hängt.


    Vielleicht versucht du mal eine Montage mit getrennten Sollbruchstellen (geht auch mit Bleikopf). Dann findest du heraus, was bei deinem Gewässer die meisten Hänger verursacht.


    Grüße
    Erich

    Hallo Achim,


    Zitat von Valestris

    Die Haken waren mir persönlich zu dünn.

    Dieses Problem lässt sich leicht lösen. Man ist beim Bau der Stahljigs ja völlig frei, jeden beliebigen Jighaken zu verwenden, also kann man auch den Jighaken deines Vertrauens nehmen. Ich verwende den dünndrähtigen VMC, weil in der Donau hohe Hängergefahr besteht und man so eine gewisse Chance hat, einen Hakenhänger durch Aufbiegen des Hakens zu lösen. Von wirklich großen Zandern hingegen hört man hier äußerst selten.


    Zitat

    Dass die Jigs rosten ist ja Sinn und Zweck der Sache, aber nach einem Einsatz und mit abtrocknen danach?

    Ich habe noch nie eine Kugel abgetrocknet. Ich freue mich, dass die Kugeln nach ein paar Einsätzen (sofern sie sie 'überleben'), eine rostbraune Tarnfarbe bekommen und nicht mehr so metallisch glänzen. Ist auf meinem Zanderfoto weiter oben halbwegs zu sehen. Ob die Tarnfarbe bzgl. Fängigkeit was bringt, weiß ich nicht, ich bevorzuge sie jedenfalls.


    Zitat

    ... ist für mich noch keine Alternative zum normalen Jig, auch weil ich sehr wenig Abriss im Jahr habe.

    In diesem Fall bringt der Umstieg auf Stahl auch kaum eine Entlastung für die Umwelt. Viel bringen würde es bei Angelsituationen, bei denen viel abgerissen wird, wie zB beim Jiggen und Grundfischen in Flüssen wie Rhein, Donau usw.


    Zitat

    An der Verarbeitung gab es nichts zu meckern, das war alles top.

    Danke


    Wie war das Köderfeeling?
    Hast du beim Jiggen das Auftreffen des Köders auf dem Grund - trotz der etwas geringeren Sinkgeschwindigkeit des Stahlkopfes - ausreichend gut fühlen können?


    Und natürlich abschließend die wichtigste Frage:
    Hattest du auf die Stahljigs einen Biss oder sogar einen Fangerfolg?


    Erich

    Hallo,


    Stahl statt Blei im Praxiseinsatz.


    Kleiner Donauzander (37cm), gefangen mit Stahlkopf-Montage
    Größeres Bild



    Verwendete Montage: Beweglicher 12g-Stahlkopf mit 9cm-Flexifix-Gummifisch (Hier abgebildet ist ein 10g-Kopf)
    Bauanleitung


    Die Montage hat für Kopfhänger und Hakenhänger eine Sollbruchstelle - zur Verringerung der Materialverluste und zur Erhöhung der effektiven Angelzeit am Wasser, weil nicht bei jedem Hänger die ganze Montage erneuert werden muss.


    Valestris: Wie geht es dir bisher mit den Stahljigs, die ich für dich angefertigt habe?


    Grüße
    Erich

    Zitat von Valestris

    Moin,
    also ich habe keinen Kontakt zur Redaktion großartig, daher wäre das zusenden von dir am besten.


    Ok, das Forum ist in die Blinker-Website eingebunden, also dachte ich, dass es sozusagen das Forum zur Zeitschrift ist und ihr regelmäßig Kontakt habt.


    Ich habe aktuell Stahlkugeln mit 3, 4, 8, 10, 12 und 16g zur Verfügung. Bitte teile mir per PN kurz mit, was du zum Testen brauchen würdest.


    Grüße
    Erich

    Zitat von Valestris

    Moin Erich,
    kann man von deinen Jigs mal welche zum testen bekommen?


    Hallo,


    ja klar. Danke für dein Interesse.


    der einfachste und schnellste Weg wäre folgender:
    Du gehst in die Zeitschrift-Redaktion und holst dir welche oder lässt dir ein paar anfertigen. Die können das. :)


    Im Ernst: Ich weiß nicht, wie gut ihr vom Forum mit der Zeitschrift-Redaktion vernetzt seid. Es ist nämlich so, dass ich im Vorfeld der Veröffentlichung des Stahljigs-Artikels in der letzten Juni-Ausgabe Florian Pippardt einige Exemplare meiner Stahljigs und auch meines Jigsystems zugesandt habe, weil er sie vor Veröffentlichung testen wollte. Und er hat dann auch selbst einige Exemplare angefertigt, um auch meinen beschriebenen Herstellvorgang zu testen und auch, um noch mehr Exemplare fürs Fotoshooting zur Verfügung zu haben. Ich weiß aber nicht, ob da noch welche übrig und verfügbar sind.


    Wenn dieser Weg nicht passt, bitte nochmal melden. Dann sende ich dir Stahljigs in deiner gewünschten Ausführung zu. Oder auch eine der anderen Stahlkopf-Montagen (zB Offset), die ich auf meiner Website beschrieben habe. Jetzt ist eh Schonzeit, da bleibt etwas mehr Zeit fürs Basteln :)


    Grüße
    Erich