Beiträge von StahljigErich

    Hallo,


    deine Frage kann ich leider nicht beantworten, aber folgende Frage kam mir bei Betrachtung dieses - für mich neuen Köders - in den Sinn:


    Heißt dieser Köder deswegen Zanderkiller, weil er bei Verwendung von 2 Drillingen in dieser Anordnung unnötig viele Zander verangeln, also killen wird?
    Ich habe schon etliche Zander gefangen, die einen Gummifisch voll inhaliert haben. Da ist es schon bei einem Einzelhaken schwer, ihn ohne gröbere Verletzung zu entfernen. Daher könnte ich mir vorstellen, dass man diesen Köder in vielen Fällen nicht mehr heil aus dem Zandermaul entfernen wird können.


    Wobbler haben auch oft 2 Drillinge, aber so weit ich weiß/vermute (bin kein Wobbler-Angler), werden Wobbler selten voll eingesaugt.


    Sieht das sonst auch noch wer so, oder bin ich da alleine mt meiner Meinung?


    Grüße
    Erich

    Zitat von Gerd

    Erich, auf Deiner HP verweist Du ja uA darauf, dass sich ggf interessierte Firmen per Mail an Dich richten sollen. Hattest Du denn inzwischen Erfolg und es haben sich Firmen gemeldet ?


    Hallo Gerd,
    ja vor kurzem hat sich ein Produktentwickler bei mir gemeldet. Meine Stahljigs werden gerade getestet. Ob sie zur Marktreife weiterentwickelt und angeboten werden, wird man sehen. Klares Interesse war jedenfalls erkennbar.


    Zitat

    Oder wurstelst Du noch immer vor Dich hin.


    Als vor mich hinwursteln sehe ich das überhaupt nicht. Ich jigge gerne, mich stört aber die Umweltverschmutzung dabei. Ich bin durch meine Stahljig-Versuche zu der Überzeugung gelangt, dass ein bedeutender Teil davon gar nicht notwendig wäre, weil in vielen Fällen auch Stahl funktioniert - ohne Einschränkung des Angelspaßes. Da ich davon ausgehe, dass etliche Jigangler diese Umweltverschmutzung auch stört, wollte ich meine Erkenntnisse nicht für mich behalten. Da das heutzutage mit einer Website ganz gut geht und ich das Wissen habe, eine Website zu erstellen und zu betreiben (über das Design wollen wir mal nicht reden :) ), mache ich das auf diesem Weg - unterstützt durch Foreneinträge und einen Artikel im Blinker.


    Meine Lösungsansätze sind natürlich keine marktreifen Produkte. Aber man kann damit fischen und ich stelle damit jedem, der will eine rel. einfache Möglichkeit bzw. Anleitung zur Verfügung, meine Erkenntnis, dass Blei oft nicht notwendig ist und Sollbruchstellen Materialersparnis bringen können, zu überprüfen. Und jeder ist eingeladen, meine Ansätze zu verbessern oder bessere einzubringen.


    Es wäre natürlich schön und hilfreich, wenn ein Hersteller daraus marktreife Produkte machen und verkaufen würden. Ich treibe das aber nicht wirklich aktiv voran, weil das wohl einigen Aufwand bedeuten würde, den ich nicht aufbringen kann und will. Letztlich bin ich nur Hobbyangler, der sich halt Gedanken macht. Manchmal habe ich Zeit für mein Hobby, manchmal nicht. Ich will mich nicht mit Geschäftlichem stressen.


    Zitat

    Mich würde nämlich auch mal der finanzielle Aspekt interessieren, aber ich denke, dass das völlig unrentabel ist, sonst hätte sich ja sicherlich schon der ein oder andere 'Hersteller' bei Dir gemeldet.


    Ich denke, das ist wohl ähnlich, wie es Colamann beschrieben hat.
    Warum Stahljigs wesentlich teurer sein sollten als Bleijigs, wüsste ich jedenfalls nicht. Es ist halt wohl ein Spiel von Angebot und Nachfrage. Ich habe schon von Anglern gehört, sie würden Stahljigs verwenden, wenn es sie denn zu kaufen gäbe. Und Hersteller werden wohl erst aktiv, wenn sie eine Nachfrage merken. Wer durchbricht diesen Kreis? Vielleicht ein Hersteller, dem der Umweltaspekt was bedeutet? Oder wenn immer mehr Angler danach fragen oder vielleicht die Stahljigs sogar selber bauen? Da würden die Hersteller wohl schnell hellhörig, wenn sie Geschäftsentgang befürchten :).


    Grüße
    Erich

    Zitat von Colamann

    Beim Angeln wird der Shad aber wieder weich, und neigt beim trocknen dann genauso dazu, krumm zu erstarren. Daher muß er erneut aufgehängt werden. Befestigt man ihn dazu an der Schnuröse vom Jighaken, hängt der Shad wegen des Gewichtes schief, und er kriegt einen Buckel. Lässt sich umgehen, ist aber aufwändig.


    Hallo,


    wie geht es dir mit den Gelatine-Experimenten?


    Ich wollte dir zum oben geschilderten Problem schon mal vorschlagen, das mit dem Trocknen nach dem Angeln zu sparen und den Köder einfach als Einwegköder zu betrachten, der bis zum ersten Biss oder eben ca. eine Stunde verwendbar ist. Danach wird er Fischfutter.


    Der Einwegköder hätte den Vorteil, dass man ihn ordentlich mit stinkendem Zeug wie Knoblauch per Spray aromatisieren könnte, weil er danach nicht mehr zurück in die Köderdose muss. Aber natürlich ist es nicht erbaulich, wenn man einige Zeit für den Bau des Köders aufwenden muss, er dann aber jedesmal nach einmaliger Verwendung weggeworfen wird.


    Habe heute erfahren, dass diese Idee in ähnlicher Form schon wer in ein kaufbares Produkt umgesetzt hat.
    Kennst du das schon?


    Auf Youtube seit gestern: https://youtu.be/NF6IahvjoSk?t=1435 ab Minute 24



    Grüße
    Erich

    Danke für die Infos zur Gipsform.


    Zur Verbesserung der Reissfestigkeit fiele mir noch ein: Vielleicht wäre ein kleiner Streifen eines Fliegengitters hilfreich. Der wäre breiter als die Schnur und hätte mehr Oberfläche, wäre aber trotzdem biegsam...

    Deine Berichte, Ergebnisse und Fortschritte machen richtig Lust, selbst mit den ungiftigen Gelatine-Ködern zu experimentieren. Leider habe ich momentan keine Zeit dafür, aber im Frühjahr werde ich es schaffen...


    Zu

    Zitat

    ... Mir ist beim Test nach wenigen Minuten beim Auswerfen der Schwanzteller abgerissen. Das aufweichende Material war an der dünnen Stelle wohl nicht belastbar genug, trotz Schnur im Inneren.


    Ich habe den Artikel vom ASV Bad Schwartau noch einmal genauer gelesen. Da steht auch, dass die Schnur unter Umständen zu wenig ist. Es wird eine Einlage aus Watte zur Erhöhung der Reissfestigkeit verwendet. Hast du diesen Vorschlag schon Erwägung gezogen bzw. getestet?


    Musst du die Gips-Gussform mit irgendetwas beschichten oder löst sich der fertige Köder auch so von der Gussform?

    Finde ich super deine "Pionierarbeit" mit den Gummiködern aus Gelatine. :clap:


    Du hast weiter oben geschrieben:

    Zitat von Colamann

    Da ich alles Nötige zu Hause hatte, habe ich aus Neugier ein paar Testshads gegossen...

    Was ist alles Nötige? Was verwendest du als Basismaterial? Hast du Gelatinepulver, das du mit Wasser anrührst oder wie machst du das?

    Zitat von rhinefisher

    Geringeres spezifisches Gewicht lässt Stahl durch erhöhten Strömungsdruck schneller abtreiben.. .


    Fischt du hptsl. in starker Strömung? Weil dann kommt dieser Nachteil tatsächlich stark zum Tragen.


    Wenn man aber in leichter bis mäßiger Strömung fischt und dabei mit max. etwa 15g auskommt, ist dieser Effekt meiner Erfahrung nach von geringer Bedeutung und lässt sich dadurch ausgleichen, dass man etwas weiter stromaufwärts wirft und den Köder etwas weniger kräftig anstartet. Dadurch bleibt die Absinkphase in etwa gleich, weil eine weitere Eigenschaft der Stahlköpfe ist ja die etwas langsamere Absinkgeschwindigkeit.


    Ich fische in der Donau hptsl. in mäßiger Strömung und fange mit den Stahljigs an den gleichen Stellen Zander, an denen ich sie früher mit den Bleijigs gefangen habe.


    Gibt es im Rhein hptsl. starke Strömung? Ich kenne die Verhältnisse am Rhein leider gar nicht. Kann nur vermuten, dass der Rhein je nach Abschnitt auch sehr unterschiedlich sein wird...

    Zitat von Colamann

    Ich glaube, Erich meinte das so: "Gruni sagt, er kriegt da wo er angelt, 80% der Köder gerettet. Rhinefisher, würdest du sagen, daß das am Rhein auch so ist?"


    Danke für dein Posting. Ja, genau so ist es.


    Zitat von Colamann

    Da ich alles Nötige zu Hause hatte, habe ich aus Neugier ein paar Testshads gegossen und werde berichten, wie langsam oder schnell sie aufquellen.


    Ok, sagen wir Testwürste ;) Gussformen hab ich nämlich keine.


    Finde ich super.
    Kurz zu den fehlenden Gussformen: Weiß nicht, ob du den weiter oben angeführten Bericht http://www.asv-bad-schwartau.d…it-gelatine-fische-fangen gelesen hast. Jedenfalls gibt es dort den Hinweis, wie man mit einem Gipsabdruck relativ einfach eine Gussform anfertigen kann.


    Grüße
    Erich

    Zitat von rhinefisher

    Hey Erich - sehr interessante Diskussion.
    Finde ich wirklich löblich! :clap: :clap:

    Danke.


    Hättest du dir auch gewünscht/erwartet, dass in einem Artikel über die Thematik Angler und Müll auch der Müll angesprochen wird, den Angler unter Wasser hinterlassen und den keiner mehr entfernt?


    Zwei Fragen noch bezugnehmend zu deinem Benutzernamen:
    - Wie hoch ist deiner Einschätzung nach die Köderrettungsquote bei Hängern am Rhein? An der Donau in Österreich ist sie meiner Beobachtung nach deutlich niedriger als 50%.
    (Hinweis: Obigen Text am 22.12./ca 23h wegen Kritik daran geändert; Ursprünglicher Text: - Liegt deiner Einschätzung nach die Köderrettungsquote auch am Rhein bei 80% wie das bei Gruni (siehe Posting von 17.12.) der Fall ist? An der Donau in Österreich ist sie meiner Beobachtung nach bedeutend niedriger.)
    - Kennst du ev. Zahlen oder Schätzungen, wieviel Müll in Form von abgerissenen Jigködern inzwischen im Rhein liegt und wieviel jedes Jahr dazukommt, weil der Zanderboom hält ja meines Erachtens unverändert an?

    Hallo Gruni,


    danke für deine Rückmeldung. Sorry, dass dich meine Postings genervt haben, lag nicht in meiner Absicht.


    Ich nehme die Umweltverschmutzung durch Jigköder schon als erwähnenswert wahr und möchte deshalb dazu beitragen, dass sie verringert wird. Offenbar bin ich dabei etwas übereifrig, sorry.


    Ich weiß aus Rückmeldungen von Anglern, dass ihnen Stahl als praktikable Alternative bei Jigs nicht bekannt war und sie froh waren, dass sie durch Infos/Postings von mir einen Hinweis darauf bekamen. Deswegen versuche ich halt auch, die Stahljigs mehr bekannt zu machen.


    Dich wundern die Zahlen. Ich kenne leider nur die im Startposting angeführte Zahl für Blei. An mehr konkreten Zahlen wäre ich auch sehr interessiert. Hoffe auf die Blinker-Redaktion, dass sie mehr Zahlen in Erfahrung bringt und veröffentlicht, weil das würde vermutlich mehr Angler interessieren.


    Grüße
    Erich

    Zitat von Colamann

    Also ich bin noch im November mehrfach ohne Wathose bis knapp zur Hüfte ins Wasser, um mir Köder zurück zu holen. ...

    Zitat von Valestris

    Kann ich unterschreiben. Bei meinem ersten Ausflug mit dem Belly Boat, konnte ich auch 5 Köder einsammeln. ...


    Sehr lobenswert. Diese Möglichkeit habe ich in der Donau nicht. Da liegen die Köder unwiederbringlich in mehreren Metern Tiefe. Und genauso wird es bei tausenden anderen Jigködern sein, die jährlich in den Flüssen abgerissen werden.


    Je mehr Jahre ich in der Donau mit Bleijigs gefischt habe, desto mehr ich habe ich mir gedacht, dass das auf lange Sicht doch keine Zukunft hat und doch ziemlich unvernünftig ist. Jedes Jahr kommen wieder eine Menge Bleiköpfe dazu und in 50 Jahren hinterlassen wir unseren Enkeln dann bereits eine sehr große Menge an Blei im Wasser, weil das Blei verschwindet ja nicht. Und es wird mit jedem Jahr mehr.


    Auf der Suche nach einem Ausweg bin ich auf den Lösungsansatz mit den Stahljigs gekommen.


    Und damit sieht die Sache für mich plötzlich viel vernünftiger aus. Stahl ist erstens nicht giftig und zweitens verschwinden abgerissene Stahlköpfe von selbst aus dem Fluss, weil sie einfach ungiftig verrosten. Folgen in der Zukunft gibt es keine mehr.


    Aus inzwischen dreijähriger Erfahrung weiß ich, dass ich auch mit den Stahljigs meine Zander fange.


    Ist doch ein vernünftiger und nachhaltiger Lösungsansatz, oder?


    Grüße
    Erich

    Zitat von Derrik Figge

    Ich habe Gummis, die zig Jahre alt sind, die wären dann alle Müll, das kann also auch nicht der 100% richtige Weg sein .... Aber die Richtung ist nicht schlecht.


    Ja klar ist das keine Universallösung. Und klar braucht man nicht bei jeder Angelsituation Köder, die biologisch abbaubar sind. Aber ich denke da eben an die klassische Situation beim Jigangeln in Flüssen, bei der häufig jede Stunde 1 bis 2 Köder unwiederbringlich im Wasser landen. Und da wäre es schon sehr wünschenswert, wenn diese Köder aus ungiftigem, biologisch abbaubarem Material bestehen würden. Derzeit sind wir bei dieser Angelart mMn ziemlich weit weg von dem harmonischen Bild, das im Artikel gezeichnet wird, dass wir Angler kaum die Natur mit Müll belasten.


    Die Lösung mit dem Gummibärchen-Material fälllt mir halt als Laie ein. Ich gehe davon aus, dass es viele technische Möglichkeiten gibt, Köder so zu gestalten, dass sie länger halten als gewöhnliche Gelatine, aber trotzdem biologisch unschädlich sind. Aber gemacht sollte es halt endlich werden...


    Der Autor schreibt im Artikel auch 'Niemand ärgert sich über Müll in der Natur mehr als wir Angler'. Ist das angesichts hunderter Tonnen Blei und Plastik, die wir jährlich als Müll in den Gewässern hinterlassen wirklich so? Ich bezweifle das, vielmehr befürchte ich, dass hier leider viel zu sehr wirkt: 'Aus den Augen aus dem Sinn'. Denn sonst müsste der Druck auf die Hersteller, nachhaltigere Produkte anzubieten, viel größer sein.


    Oder bin ich mit diesem Eindruck alleine?

    Zitat von ToTi

    ... aber ich denke die Zukunft wird in diese Richtung gehen. Biologisch abbaubare/umweltschonender Angelprodukte, wie Köder, Schnüre usw.
    https://www.moby-softbaits.de/#
    Vielleicht ist das für den einen oder anderen eine Alternative. Für mich in Zukunft auf alle Fälle.


    Hallo,
    finde ich gut. Aber wieso eigentlich 'in Zukunft', gibts ja schon einige Zeit in der Gegenwart? :). Wie du vielleicht auf meiner Stahljigs-Website gesehen hast, verwende ich die Mobys bereits.


    Ganz der Weisheit letzter Schluss - finde ich - sind diese Köder aber auch noch nicht. Warum? Weil sie sind zwar giftfrei, was ein großer Fortschritt gegenüber den weit verbreiteten Gummiködern mit giftigen Weichmachern ist, bei einem Abriss sind sie letztlich aber trotzdem wieder Plastikmüll, der in der Natur landet. Besser wäre - wie du auch angeführt hast - wenn die Köder auch (rasch) biologisch abbaubar wären.


    Ich frage mich schon einige Zeit, warum eigentlich kein Hersteller Gummiköder aus (ähnlichem) Material macht, aus dem Gummibärchen & Co sind. Wenn da ein Köder abreisst, wird er nicht zu Plastikmüll, sondern zu Futter für Grundeln & Co und ist rasch beseitigt.
    Zum Selberbasteln gibt es da ja schon was, siehe hier: http://www.asv-bad-schwartau.d…it-gelatine-fische-fangen. Und teuer ist das Material auch nicht.


    Ist vielleicht ähnlich wie bei den umweltfreundlicheren Stahljigs. Die kann man derzeit meines Wissens auch nur selber bauen, weil sie kein Hersteller anbietet. Vielleicht warten die Hersteller bis es Nachfrage gibt und die Angler bis es Angebote gibt. Wer durchbricht diesen Stillstand?


    Werde mal Christoph Otto von Moby fragen, was er zu Ködern aus Gummibärchen-Material sagt.


    Grüße
    Erich

    Hallo,


    im aktuellen Blinker (Ausgabe Januar 2020) ist ein Artikel zur Thematik Angler und Müll erschienen.


    Finde ich gut, dass in einer Angelzeitschrift ein Artikel darüber erscheint und ich finde natürlich auch die darin angeführten Aktivitäten zur Reinhaltung der Natur sehr gut. Ich möchte aber als Ergänzung nachfolgend auf einen Müllaspekt hinweisen, der mir im Artikel viel zu kurz kommt. Nämlich dass wir Angler auch eine erhebliche Menge 'unsichtbaren' Müll im Wasser hinterlassen.


    In dem Artikel geht es hptsl. darum, dass der weit überwiegende Teil der Angler Naturliebhaber sind, die die Natur sauber halten, Müll vermeiden und sogar den Müll, den andere hinterlassen, entfernen.
    Ja mit dem Müll am Ufer ist das so und das ist auch lobenswert, aber ist das auch insgesamt gesehen so, also wenn man auch den 'unsichtbaren' Müll im Wasser mit einbezieht?


    Im Artikel kommt nicht zur Sprache, dass Jigangler jährlich viele Tonnen Müll in Form von abgerissenen Jigködern unwiederbringlich in der Natur hinterlassen. Wobei es sich dabei um nicht unproblematischen Müll handelt. Die Köder bestehen bekanntermaßen meist aus Bleikopf und Gummiköder. Blei ist aber ein giftiges Schwermetall und die Gummiköder aus PVC stellen Plastikmüll dar, enthalten zudem aber auch giftige Weichmacher, die zB in Kinderspielzeugen verboten sind.


    Um welche Mengen geht es?
    Laut einem Artikel in Rute&Rolle, Ausgabe 02/2019 werden in Europa jährlich 2000 bis 6000 Tonnen Blei von Anglern (nicht nur Jiganglern) als Müll in den Gewässern hinterlassen. Dazu kommen viele Tonnen an PVC inkl. giftiger Weichmacher in Form der Gummiköder. (Dazu habe ich keine Daten über die konkrete Menge.)


    Und es ist nicht so, dass diesen Müll hptsl. halbherzige Gelegenheitangler (die im Artikel als Müllerzeuger erwähnt werden) hinterlassen, sondern leidenschaftliche (wie ich zumindest vermute) Jigangler, die diesen Mülleintrag in die Natur bewusst in Kauf nehmen. Zumindest habe ich schon öfter Meldungen der Art gelesen: ‚Ja, Jigangeln in Flüssen mit Steinpackungen ist verlustreich. 10 Köder sind da bei einem Angelausflug schnell mal weg. Wen das stört, der soll das halt nicht machen.‘ Angesichts des anhaltenden Zander-Hypes gehe ich davon aus, dass es da nicht um ein paar, sondern wahrscheinlich um tausende Jigangler allein in Deutschland geht.


    Mich stört diese Art von Müll und Umweltverschmutzung genauso wie der sichtbare Müll am Ufer und ich finde, dass (auch von Anglerseite) mehr dagegen unternommen werden sollte. Und mich stört natürlich, dass ich als Jigangler selbst dazu beitrage. Was mich aber auch sehr stört, ist, dass ich von Seiten der Hersteller lange Jahre praktisch keine und in letzter Zeit immer noch relativ wenige Anstrengungen sehe, umweltschonendere und nachhaltige Köder und Lösungen anzubieten.


    Aus ‚Notwehr‘ gegen diese Situation stelle ich seit 3 Jahren meine Jigköder selbst her. Die Bleiköpfe habe ich durch ungiftige Stahlköpfe ersetzt. Zusätzlich statte ich meine Köder mit Sollbruchstellen für Kopf- und tw. für Hakenhänger aus, wodurch die Materialverluste und damit die Müllmengen sinken. Ich fange damit genauso meine Zander in der Donau. Giftiges Blei brauche ich dazu nicht (mehr) und teurer ist es auch nicht.


    Wie die praktische Umsetzung aussieht, kann gerne in meinem Stahljigs-Artikel im Blinker, Ausgabe 06/2019, in meinem Stahljigs-Forumthema und auf meiner privaten Stahljigs-Website (ist kein Shop) nachgelesen werden.


    So sieht ein Stahljig mit 10g-Stahlkopf und 3/0er-Jighaken aus.


    Zum Abschluss und aus aktuellem Anlass noch mein Wunsch ans Christkind (bzw. an die Blinker-Redaktion): Vielleicht wäre es möglich, zeitnah auch einmal einen Artikel über den angesprochenen 'unsichtbaren' Müll im Wasser zu bringen, insbesondere mit Datenmaterial hinterlegt, damit man besser weiß, um welche Mengen es sich dabei handelt und welche Möglichkeiten und Anstrengungen es gibt, diesen (teilweise giftigen) Müllberg zu reduzieren. Für eine kurze Stellungnahme der Redaktion wäre ich dankbar.


    Was ist eure Meinung dazu?


    Grüße
    Erich

    Hallo,


    wenn jemand wirklich kostengünstige Dropshot-Gewichte selbst herstellen möchte, den möchte ich noch einmal auf die Stahl-Variante hinweisen. Und das geht zudem ohne Gesundheitsgefährdung durch giftige Bleidämpfe und Verletzungsgefahr durch flüssiges, sehr heißes Metall. Und die Gewichte selbst stellen bei der Anwendung keine Umweltgefährdung dar, weil Stahl ungiftig ist.


    Die Materialkosten für ein vollwertiges 10g-Dropshot-Gewicht betragen etwa 13 Cent. Ein 30g-Gewicht kommt auf etwa 23 Cent.


    Details:
    1. Den Rundstahl gibt es zB beim Obi. Die 1Meter-Stange der 10mm-Version kostet 2,99 Euro.
    Wiegt 620g. Für ein 10g-Gewicht braucht man also 10/0,62 = 16mm. Kosten: 16x 0,299 = 4,8 Cent


    2. Dropshotwirbel gibts bei bleigußformen.de um 7,8 cent pro Stück. Dropshot-Wirbel


    3. Eisendraht, zB 0,4mm gibts beim nächsten Blumenhändler (Bindedraht)
    Kosten ca 0,4 Cent/10cm


    Macht in Summe beim 10g-Gewicht: 13 Cent
    Das teuerste ist der Wirbel. Wer noch mehr sparen will, kann den auch weglassen (ein 10g-Gewicht kostet dann ca. 5,2ct). Zum Anhängen kann man auch einen Snap an die Schnur binden und den Draht am Snap einhängen. Damit kann man das Gewicht ebenso rasch wechseln und bei Verwendung eines ausreichend dünnen Drahtes dient dieser als Sollbruchstelle bei einem Hänger.


    An Werkzeug benötigt man:
    - Kleine Werkbank mit Schraubstock
    - Handmetallsäge, oder wer es bequemer haben will einen kleinen Winkelschleifer oder Dremel
    - kleine Feile zum Entgraten
    - Zange mit Seitenschneiderfunktion für den Draht


    So sieht ein Dropshot-Gewicht aus Stahl aus (hier zB 8mm Durchmesser, 30mm lang, 12g):

    Man kann jedes beliebige Gewicht durch Variieren von Durchmesser und Länge herstellen.
    Infos zu den Herstellungsschritten und weitere Details siehe https://stahljigs.at/herstellu…tahlgewichte.htm#Dropshot


    Grüße
    Erich

    Zitat von Colamann

    Mal zur Vorgehensweise, wie setzt du die Schnitte?


    Hallo,


    ich spanne die Kugel in einen Schraubstock ein, mache mit einer kleinen Feile eine kleine Kerbe, damit ich mit der Säge nicht abrutsche. Dann schneide ich mit einer Handmetallsäge einen ca. 2mm tiefen Schnitt. Dazu genügen wenige Schnittbewegungen, weil Kugeln aus ungehärtetem Stahl relativ weich sind (Kugellagerkugeln sind hiefür nicht geeignet). Die entstandenen Kanten entgrate ich kurz mit einer kleinen Feile.


    Dann greife ich die Kugel mit einer Flachzange, wende die Zange mit der Kugel um 180Grad und spanne die Kugel wieder in den Schraubstock ein. Dann erzeuge ich den Schlitz auf der gegenüberliegenden Seite auf die gleiche Weise.


    Infos über Bezugsquellen der ungehärteten Stahlkugeln habe ich hier aufgelistet: https://stahljigs.at/bezugsquellen.htm


    Grüße
    Erich

    Hallo,


    passend zum Titelthema 'Köderfisch' im Oktober-Blinker wollte ich einmal auf mein Eigenbau-Grundel-Jigsystem hinweisen, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe.


    Es lässt sich vom Ufer aus wie ein NoAction-Shad jiggen, hat aber zusätzlich die Vorteile eines Naturköders (Aussehen, Geruch, Konsistenz etc.). Mit dem Fireball oder dem Drachkovitch-System ist meines Erachtens das Jiggen vom Ufer aus nicht so gut möglich. Insbesondere die Hängergefahr ist beim Drachkovitch-System deutlich höher.


    Bei Interesse: So sieht das System fertig montiert aus.


    Bauanleitung und mehr Details siehe https://stahljigs.at/grundeljigsystem.htm


    Schwarzmeer-Grundeln haben eine sehr zähe Maulpartie, wodurch sie gut halten (auch in aufgetauter Form). Dadurch übersteht das System viele Würfe. Habe damit schon etliche Räuber in der Donau gefangen.


    Anmerken möchte ich aus ökologischer Sicht noch, dass das System bei einem Abriss kaum eine Umweltbelastung darstellt, weil das Gewicht ist aus ungiftigem Stahl, die Sollbruchstelle beim Stahlkopf ist ohne Kleber realisiert und natürlich gibt es keine Umweltverschmutzung durch einen Gummifisch.


    Grüße
    Erich