Moinsen,
wir waren letzte Woche in Lemvig/DK. Bis zur Nordeeküste sind es nur 15 Minuten (hier: Vejlby Klit/Strande),
HvideSande immerhin 70km.
Vorab: Die Story handelt vom Thema - es läuft auch mal schlechter!
Das Wetter war die Woche durchwachsen, klar - meistens trocken - aber sehr windig mit wenigen Ausnahmen.
Dem Tag vor unserem Brandungsangeln waren wir noch optimistich nach HvideSande gefahren um auf Hering und Horni zu gegen, nebenbei haben wir dort Wattis geholt da um Lemvig rum kaum Wattis zu bekommen sind.
Die Stunden in HvideSande waren endtäuschend, es war wie tot. Am frühen Morgen sollen Hering und Horni noch gelaufen sein - aber wir hatten keinen einzigen Horni und sage und schreibe 3. (DREI) Heringe in zwei Stunden. Aber es hat fast keiner gefangen, egal wo man hinschaute. Zur Krönung kamen dann noch zwei Robben in das Hafenbecken und wir haben eingepackt.
Am Folgetag frischte es erheblich auf und wir sind trotzdem los auf Brandung. Angezogen wie zum Mondflug (Shirt/Pullover, dünne Jacke drunter und dicke Jacke drüber) bei etwa 35km/h landigen Wind und gefühlte 8 Grad Temperatur.
Unseren Bollerwagen haben wir aus Platzgründen nicht mitgenommen, es macht auch keinen Sinn im hohen Dünensand so ein Teil hochzuziehen. Ergo beschränkten wir uns auf das Nötigste (und das ist beim Brandungsangeln bekanntlich immer noch so einiges).
Das Dreibein hatten wir im Auto gelassen und dafür lieber einen Sechserpack Tuborg mitgenommen - man muss schließlich Prioritäten setzen!
Die Brandung war jedenfalls heftig, Wathose hätte nichts gebracht, die Wellen hätten einen die Beine weggezogen. Pünktlich zur einlaufenden Flut haben wir die Haken bestückt an 80g-Buttlöffeln. Den Platz hatten wir spontan ausgewählt, durch die hohen Wellen war eine Sandbank nicht sauber zu erkennen - nur zu vermuten durch das vorherige Brechen der Wellen.
Der landige Wind hat einige Würfe albern aussehen lassen, mehr als 50-60 Meter waren nicht realisierbar. Da wir Tuborg statt Dreibein am Start hatten setzten wir normale Hülsen für die Ruten, stopften etwas Styro rein und fertig.
Das Wogen der Wellen war an den Rutenspitzen kontinuierlich und kein Problem, die Windböen an den Spitzen gaukelten aber oft einen Biss vor - ehrlich - ich hatte nur einen Biss wirklich erkannt...und das zögerlich.
Am Ende hatten wir mit zwei Ruten "hohe Verluste" an Wattis, oft fast weggeknabbert da die Bisse fast nicht zu erkennen waren. Zieht man zwischendurch die 80g etwas heran war durch die Brandung auch null Gefühl für "da sitzt vielleicht was drann - oder auch nicht!"
Fazit nach knapp drei Stunden:
Sechs Platte, davon zwei kleinere wieder zurück gesetzt, die anderen hatten eine gute Größe. Die Wattis vom Vortag wurden langsam zu Brei, wir hatten eiskalte Finger, das Tuborg war auch alle.
Trotzdem hat es auch Spaß gemacht dieses "Zufallsangeln" aber wir hatten wahrlich schon bessere Tage in der Brandung!