Beiträge von Grotius

    Ich war am Freitag, den 9. April, dieses Jahr das erste Mal angeln. Auf Mais ging gar nichts, aber auf Wurm haben sich 20 Rotaugen gestürzt, natürlich nicht gleichzeitig. Interessanterweise waren davon 18 Rogner und nur 2 Milchner. Die sind mittlerweile nach Andals Rezept sauer eingelegt und schmecken wunderbar.
    Am Montag, den 12. April, war ich wieder an der gleichen Stellen, diesmal allerdings am Vormittag. Auch diesmal war wieder Wurm der Topköder, der mir 11 Rotaugen und 6 kleine Brachsen bescherte. Die warten nun in der Tiefkühltruhe auf ihre Weiterverarbeitung.


    Fazit: Mehr Fische als im ganzen letzten Jahr zusammen, aber halt nur kleine. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

    1. Schleie, denn keine ist so schön und beißt so zickig wie sie.
    2. Karpfen, denn der Drill ist unvergleichlich.
    3. Rotaugen / Rotfedern, v.a. als Köder- und Bratfisch.
    4. Brachsen, aber am liebsten die größeren, da gehen bessere Filets raus.

    Reschpekt, und i hob oiwei dacht, des mit da Theologie geht bloß auf Hochdeitsch. Iatz ko i am Montag nimma ind Kirch geh, weil i mi bloß ärgern dat, wenn's koa boarische Predigt gabat. Do muaß i woi fischn geh.

    Badeverbot gibt es da auch, Blaualgen zuhauf, aber ungeklärt ist noch, was genau die Ursachen dafür sind. Es wird z.B. angedacht, Biokläranlagen an den Zuflüssen zu installieren, um den Nährstoffeintrag der von den umliegenden Feldern zu vermindern. Auch von Ausbagger, Ringgräben, Kalkung usw. war schon die Rede.
    Aber wahrscheinlich werden die Kosten zu hoch sein, denn für ein solches Projekt wird es wohl kaum noch öffentliche Gelder geben, und alles kann ja auch nicht in Eigenleistung erbracht werden.

    Anglerfundamentalisten aller Gewässer, vereinigt Euch!
    Ich bin dabei. Unser Gewässer hat im Sommer ein starkes Algenproblem. Nun wird er im Rahmen einer fischereibiologischen Diplomarbeit untersucht und dann soll versucht werden, mit Hilfe einer "Biomanipulation" das Gleichgewicht im See hin zu einer Verbesserung der Wasserqualität zu verändern. Eigentlich bin ich ja bei so etwas eher skeptisch, aber da dies durch die Uni betreut wird und nicht die Fangwünsche der Vereinsmitglieder im Vordergrund stehen, kann das doch etwas werden.

    Ich wurde erst einmal und das sehr freundlich kontrolliert, aber mit Vorzeigen des Fischereischeins und des Gewässerscheins war die Sache erledigt, Beute und Behältnisse wollte er gar nicht sehen. Das hätte auch nichts gebracht, weil wir noch nichts gefangen hatten.

    Ich muss auch Länge und Gewicht angeben und in die Fangliste eintragen, die dann am Ende des Jahres beim Gewässerwart abgegeben werden muss, der sich dann ein Bild über das Abwachsen und den Ernährungszustand machen kann.

    Das wäre mein erster Karpfen gewesen und zwar an einer Stelle, an der ich drei Tage zuvor eine Schleie gefangen hab. Auf die war ich auch aus, und dann passiert das:


    Mein Schwimmer geht ganz langsam unter, ich schlag an, großer Wasserschwall und weg. Der Haken war aber noch dran. Ich im Angelrausch köder neu an, nach einer Viertelstunde ein Biss, ich schlag an und die U-Bahn fährt 30 m den See raus. Ich fummel an der Bremse rum (hatte nur 20er Schnur), weil ich nicht mit Karpfen gerechnet hatte. Die U-Bahn kommt wieder und rein in Seerosen. Ich halt die Schnur auf Spannung, zieh mich aus (das ist schon eine Meisterleistung an Akrobatik) und geh ins Wasser Richtung Seerosen. Die nächste U-Bahn fährt los, ich wieder an der Bremse, die U-Bahn kommt langsam wieder, buckelt an der Oberfläche (Die Schuppen hättet ihr sehen sollen) und fährt im Kreis immer um mich und meinen Kescher herum. Denk gar nicht daran weiß zu zeigen. Nach 15 Minuten (na gut, ich hatte keine Uhr im Wasser) macht es "Peng" und die Hauptschnur ist durch. Das wäre mein erster Karpfen gewesen. Ich sag euch, ich könnte mich dermaßen in den Arsch beißen, weil ich zu leicht gefischt hab. Aber das passiert mir nicht mehr. Ich schmeiß meinen alten Schrott weg (die Rute hatte auch nur 10-30gr WG) und jetzt kommt was ordentliches her. Mit anständiger Schnurbremse wär mir das nicht passiert. Aber aus Schaden wird man klug. Ich wäre es nur schon gerne vorher gewesen.

    Ich hab immer alles dabei, was nicht zu alt oder kaputt ist, und das ist:


    - Rutentasche mit 2 Karpfenruten, einer Spinnrute und einer Stippe, dazu noch Sonnenschirm, Kescher und Rutenhalter.
    - ein Angelstuhl
    - ein Angelkoffer mit Haken, Kunstködern, Posen, Kleinteilen usw.
    - ein Rucksack mit Brotzeit, Getränken, Regenmantel, Sonnencreme, Klopapier, Klappspaten.
    - ein Kühlkoffer, damit der Fisch bis zum Ende der Sitzung nicht verdirbt.

    Meine Einstellung dazu ist folgende:


    High-Tech ja, wenn es dem Fisch dient, d.h. ordentliche Schnüre, vernünftige Ruten und Rollen, von mir aus auch ein Echolot, um gute Futterplätze aufzuspüren und so weniger Füttern zu müssen (da tut es ein Lotblei aber genauso) oder einen Bissanzeiger, um ein zu tiefes Schlucken zu verhindern.


    Was anderes sind Sachen, die nur der Bequemlichkeit des Anglers dienen, also z.B. GPS, um keine Karten mehr lesen zu müssen (ich weiß, ich übertreibe). Die muss ich nicht haben, aber es soll ja auch unter uns Anglern Technik-Freaks geben. Die können von mir aus ihren Spaß haben. Es soll ja sogar Leute geben, die am Computer angeln ..

    Unser See war letzten Sommer stark von Blaualgen befallen und deshalb für den Badebetrieb gesperrt. Ich hab mich bei allen möglichen Ämter und Verbänden erkundigt, ob die Fische daraus denn noch genießbar sind und erhielt überall die Antwort, dass man sie essen könne, wenn einen der Moosgeschmack nicht störe. Aber dagegen kann man ja was machen.
    Dass eine der einheimischen Arten von Natur aus gänzlich ungenießbar ist, glaube ich nicht, aber da hat ja jeder seine persönlichen Vorlieben und Abneigungen.