Also, da scheinbar nichts mehr an Antworten nachkommt, werd ich selber mal posten:
Bei dem Angeln handelte es sich um ein Training mit der Matchrute, d.h. wir wollten mal etwas experimentieren und uns dabei aber auch etwas einschränken, um auf realistische Bedingungen zu kommen. Da wir sonst eher Feedern durfte nur mit Pose gefischt werden. Beim Futter waren wir auf 1, 5l Trockenfutter einem halben Liter Maden und einer Dose Mais beschränkt. Zeit war drei Stunden ab dem fertigen Aufbau des Angelplatzes (ist ja immer mords viel gerödel mit Kiepe, Setzkescher und und und ). Preis für den ersten Platz war: Nix. (nur die Ehre des Siegers und viel Spaß am Fischen)
So nun also zum wesentlichen:
Zu Beginn des Angelns habe ich 5 feste und 2 weiche, mandarinengroße, Futterballen eingeschossen, die mit Mais angereichert waren.
Daraufhin habe ich angefangen am Grund zu fischen mit Mais-Made-Cocktail am 14er Haken und Driftbeater-Waggler, da der Westwind ganz schön heftig war. Es gab richtig schöne Wellen und beim Auswerfen und beim Futterschießen musste man sich richtig konzentrieren.
Keine 5 Minuten waren vergangen da gabs auch schon den ersten Biss. Anhieb: sitzt! Bei der heftigen Gegenwehr hab ich sofort an einen der vielen im Weiher vorkommenden Satzis gedacht. Falsch gedacht: es war ein fetter Brassen 53cm (und knapp 3 Pfund wie sich später herausstellte). Ich bekam natürlich Panik, dass ein Schwarm solcher Fische am Platz ist und mein Futter nicht reicht...
Also Fehler Nummer 1: Sofort 3 Ballen nachgefüttert (mit zitterndern Händen, der Sieg war ja in greifbarer Nähe; so einen oder mehrere solche Brassen muss man mit Rotaugen erstmal rausangeln) und auch, Fehler Nummer 2, noch etwas unpräzise (Wind, Aufregung, mangelnde Erfahrung...
)
Auf jeden Fall blieben die Bisse erstmal aus, also Taktikänderung: Rotaugen suchen. Ersmal zwei Schleudern mit Maden eingeschossen und die Pose in 5cm-Schritten nach oben geschoben. Nach drei Würfen war ich endlich wieder am Fisch: Biss auf Biss, Rotauge auf Rotauge wanderten über den Kescher, keine Monster, aber Fische (15-20cm).
Nach ein paar weiteren Fischen und Verwicklungen in der Montage (Wind, Aufregung, mangelnde Erfahrung...
) waren also die letzen 45 Minuten am anbrechen. So jetzt nochmal alles auf eine Karte, hab ich mir gedacht: also alles Futte zu schönen Ballen geformt, die im Mittelwasser aufbrechen sollten und rein damit (diesmal schön präzise auf einen Fleck
). Den Köder hab ich mit einem kleinen Ankerschrot auf dem Grund fixiert, was sich als richtig herausstellen sollte... 2 schöne Brassen und ein Aland besichtigten meinen Setzkescher von innen.
Also im Ergebnis hatte ich 5,8kg Fisch im Setzkescher und das Fischen „gewonnen“. Bei Profis ein eher lächerliches Ergebnis aber mir hat das Fischen verdammt viel Spaß gemacht! Und die Bedingungen waren auch nicht gerade einfach obwohl wir im Stillwasser fischten.
Gerd: Danke für die ausführliche Antwort! Hört sich ja sehr professionell an was du da machst. Respekt. Kommentier doch nochmal meine Taktik... Ich weiß ist schwer wenn man nicht dabei ist, aber du könntes ja mal schreiben, wie du in den Situationen reagiert hättest. (Ich muss und will noch viel lernen
)
@alle anderen: Ihr könnt gern auch noch Kommentare abgeben wie ihr gefischt hättet. Würde mich sehr interessieren!
Viele Grüße
Allrounder