Beiträge von Korsikaphil

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    Willst du einen Köder auf Grund aufliegend präsentieren, so kannst du auch mit einem Ankerschrot, das (bei richtig eingestellter Angeltiefe) auf dem Grund aufliegt, die Pose überbleien


    Mach das mal in der Praxis. Wenn du die Stelle, an der es so und so tief ist, beim nächsten Wurf nicht auf den Millimeter genau triffst, wirst du mit der Methode wenig Freude haben. Für Anfänger denkbar ungeeignet.


    Korrektur:
    Das dachte ich zumindest bis vor ein paar Jahren. Seitdem ich geschnallt habe, dass ich einfach die Schnur straffen und die Pose damit aufrichten kann wenn die Tiefe nicht exakt eingestellt ist, fische ich gern und häufig mit dem Ankerschrot, und es sollte mindestens die Größe BB haben. Für Anfänger, die mit mehr Köpfchen als ich an die Sache herangehen, ist die Methode unbedingt zu empfehlen!


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    3g Stipposen trugen 5g und 0,5g Posen sind bei mir regelmäßig mit 0,75g perfekt ausgebleit. Ab und an geht die 3g Pose auch bei 3g unter und ist mit 2g ideal ausgebleit.


    Du sagst es! Deshalb teste ich jede neue Pose erst mal in der Regentonne, und schreib auf die Pose die Grammzahl, die ich auf jeden Fall dranhängen muss, damit die Pose halbwegs vernünftig steht. Zum Ausbleien beim Angeln verwende ich nur mehr BB Schrote (0,4 Gramm). Eine Pose, die sich so nicht vernünftig ausbleien lässt bzw. ein kompliziertes Bebleiungsschema erfordert, taugt meiner Meinung nach nix, weil mir ein exaktes Ausbleien nach Lehrbuch einfach zu mühsam ist. Bislang hats auch so immer gereicht.


    Anm. An dieser Borniertheit meinerseits hat sich nix geändert, ich bin dafür zu wenig Perfektionist. Fangen tue ich auch so.

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    Was ist daran so lustig?


    Was tun Männer am liebsten wenn sie gerade mal nicht angeln? Na also....
    Der Ball war wirklich aufgelegt.

    Vom Ufer:


    Stellenwahl:
    Ich ziehe steinigen Grund vor, denn: Mehr Strukturen = mehr Artenvielfalt, oft auch: mehr Fisch. Ideale Stellen sind die, an denen sich Stein und kleinere Sandflächen mit Wasserpflanzen abwechseln, "Leopardengrund" nennt sich das angeblich im Norden. Leider gibt es zumindest im Süden Korsikas kaum mehr die grossen Seegraswiesen von einst; diese waren ein wahrer Fischmagnet. Solltest du beim Schnorcheln solche Seetangfelder entdecken, die sind immer einen Versuch wert, denn ganze Fischschwärme machen dort auf ihren Reisen Station. Generell gilt: Erst suchen, dann fangen. Also immer zumindest die Taucherbrille + Schnorchel zum Angeln mitnehmen. Ist auch sehr praktisch beim Hängerlösen, besonders wenns doch kein Hänger, sondern eine Muräne ist :D .
    Auch Häfen sind manchmal recht interessant, besonders die, in denen Fischerboote liegen, denn die kippen ihre Abfälle über Bord, und füttern so für uns an.


    Das passende Wetter:
    Wie immer an der Küste: Ententeich ist schlecht, die Phase nach einem Sturm ideal, denn da ziehen die Fische unter Land bzw. werden vom Wind dorthin "verdriftet". Angetrübtes und bewegtes Wasser ist fangfördernd, überall dort, wo bewegtes Wasser ist, wird Nahrung herumgewirbelt, und das zieht die Fische an.


    Die Methoden:


    1. Grundangeln
    Je nach Wurfweite und Wetter kommt man meist mit realtiv leichtem Geschirr zurecht, braucht manchmal aber auch echte Brandungsausrüstung (Stichwort Mistral). Für universelles, unkompliziertes Angeln empfehle ich eine Feederrute. Eigentlich ginge es auch mit normaler Grundrute und Einhängebissanzeiger, aber gerade bei Wind wird da die Bisserkennung schwierig. Die Rute sollte auf jeden Fall stark genug sein, um kleinere Fische aus dem Wasser heben zu können, denn geländebedingt ist ein Kescher nicht überall einsetzbar.


    Montagen:
    Paternoster mit Endblei oder einfache Durchlaufmontage mit Tiroler Hölzl. Gerade dieses nützliche Utensil reduziert die Hängerrate drastisch, und lässt sich gut aktiv fischen. Unbedingt in verschiedenen Gewichten von 20- 60g mitnehmen! Ansonsten strömungstaugliche Bleie, zB Sargblei, in Gewichten zwischen 30 und 150 Gramm (wie gesagt, abhängig davon, bei was für einem Wetter du Angeln gehst).


    Köder:
    Ich hab immer mit dem Fleisch von Meeresschnecken gut gefangen (diese Kleinen, die an den Ufersteinen drankleben). Ist zwar bisserl ekelig, aber fängt gut. Ansonsten Köderfische, Fischfetzen, Weissbrot. Fängige Luxusköder wären Seeringelwürmer und Garnelen.


    2. Posenfischen
    Gerade in Häfen (Windschutz) einen Versuch wert. Einfache Laufposen mit ordentlich sichtbarer Antenne und Tragkraft um die vier Gramm sind gut geeignet.


    3. Sbiro
    Klasse Sache, wenn man etwas aktiver fischen möchte, und auch, wenn man keinen blassen Dunst hat, wo die Fische sich aufhalten. Klappt mit so ziemlich jedem Köder, und eben auch mit Kunstködern, von daher eine gute "Verlegenheitstechnik" wenn nix anderes verfügbar ist.
    Am Meer verwende ich gerne schwimmende Sbiros in rot oder gelb, da fällt die Orientierung leichter, und wenn man einen Biss hat, kann man sich die Entfernung für den nächsten Wurf besser einprägen. Perfektionert wird das Sbiro System mit robusten Lebendködern, zB Garnelen: Dabei das Vorfach so lang wählen, dass die Garnele bis knapp über den Grund kommt. Auswerfen, die Garnele runter schwimmen lassen, von Zeit zu Zeit bisserl einkurbeln. Geht natürlich auch mit toten kleinen Köfis oä, aber grad die Garnele ist ein dankbarer Lebendköder.


    4. Kunstköder
    Hab ich mit modernen Techniken noch nicht probiert, aber eigentlich sind die korsischen Felsküsten fürs leichte Angeln mit kleinen Kunstködern (Neudeutsch: "Rockfishing") wie geschaffen. Von daher: Dropshot-Ausrüstung einpacken, Ausprobieren!



    Das würde ich momentan mitnehmen (Vorlieben ändern sich ja):


    - 2 Feederruten, Rollen Gr. 4000 oder größer mit 28er Mono, für aktive Techniken 15er Geflochtene, für Pose 18er Mono auf Rolle 2000, evtl eine Bolo-Rute.
    - Tele-Dreibein, möglichst hoch ausziehbar
    - Drahtsetzkescher (rostfrei wenn schon erfunden :D )
    - Tiroler Hölzl bis 60g, sonstige Bleie für Pose und Grundfischerei
    - Brandungshaken Gr. 1 + 2, Karpfenhaken Gr. 6-2, Friedfischhaken ca. Gr. 10 fürs Stippen im Hafen
    - Dropshot-Gerät mit den typischen Ködern bis max. 10cm (vom Gefühl her eher viel kleiner).


    Wenn du dieses Krimskrams nicht besitzt, mach dir keinen Kopf, sondern angel einfach mit dem was du hast. Lediglich wegen der Kleinteile würd ich vorher zum Laden laufen, denn ein Tiroler Hölzl wirst du in Korsika nirgends finden (Angelgeschäfte sind überhaupt eine Seltenheit, und die Auswahl an Tackle nicht berauschend). Die meisten (und auch die größten!) meiner Fische hab ich an antiquiertem, unterqualifiziertem Gerät gefangen. Der Angler zählt, nicht der Wert seiner Ausrüstung!

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    Ist eigentlich schon pervers, dass die Fische nur gezüchtet werden um nach spätestens ein paar Wochen wieder gefangen zu werden


    Wesentlich eigenartiger find ich es, an ein einigermassen natürliches Gewässer zu ziehen, und ein und denselben Fisch 5 mal pro Jahr zu fangen, und jedesmal wieder zurückzusetzen. Nicht, dass ich das aus welchen Gründen auch immer ablehnen würde, aber von der Idee her seltsam ist es schon.


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    es gibt genug Angel"kollegen", die die Fische in Plastiktüten ersticken lassen


    Mein Vorschlag, um solche Vorkommnisse einzudämmen:
    Weg vom SetzkescherVERBOT, hin zum SetzkescherGEBOT!

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    Das braucht bloss noch ein anderer Passant beobachten und schon habt ihr wegen so einem Scheiss ne mords Anzeige am Hals


    Ab einer gewissen Körpergröße ist es sicher ausreichend, wenn man aus seinem Sessel aufsteht und ein paar Schritte auf so ein Bübchen zugeht.


    Ausserdem würd ich bei solchen militanten Knilchen verdammt auf der Hut sein: Kann mir gut vorstellen, dass sich so einer bewaffnet, seinen Feind (den Angler) so lange provoziert bis der ausrastet, und dann "in Notwehr" handelt!
    Deshalb: Hütet euch vor spontanen Reaktionen!


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    und der Pseudotierschützer kann verbreiten das Angler blutrünstige Psychopathen sind


    Davon sind diese Faschos ja eh überzeugt! Schlimmer kanns mit denen echt nicht mehr werden!

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    Ansonsten einfach nur lachen. Ich glaub mehr würd mir eh nicht einfallen weils zu amüsant wäre.


    Wenn du das schaffst, Hut ab! Ich hab einen stressigen Job, Gastritis, eine Frau, und generell zu schwache Nerven, als dass ich noch darüber lachen könnte, wenn mir so ein aufgeblasener Wichtigtuer meinen Feierabend versaut.


    Meine Meinung dazu: Wir Deutschsprachigen sind alle viel zu nett, was ja im Allgemeinen sehr gut ist! Bloss leben unter uns Netten einige wenige unverbesserliche Miesepeter, die diesen Umstand gnadenlos ausnutzen! Die wissen genau, dass 99 % der Menschen hierzulande gutherzige Pazifisten sind, und von daher die Gefahr, an den Andal zu geraten, sehr gering ist.


    Das ist anderswo ganz anders geartet: Sei so blöd und beleidige einen harmlosen Angler am bolivianischen Titicacasee während seinem wohlverdienten Feierabend, und sei gespannt, was passiert :D

    Der Tintenfisch ist halt sehr zäh, hält also gut am Haken, und trotzdem beweglich. Das qualifiziert ihn als Naturköder für aktive Methoden, also zb Dropshot. Wenn nicht weit bzw. oft geworfen werden muss, also auf Grund oder mit Pose, glaub ich kaum dass Tintenfisch besser geeignet ist als zb der gute alte Tauwurm.
    Versuch macht klug.

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    Nur die eine wird als Spinnrute deklariert und die andere als Ansitzrute.


    Auf sowas keine Rücksicht nehmen! Eine meiner Lieblings-Karpfenruten ist offiziell auch eine Spinnrute, hat aber mit Spinnfischen rein gar nix gemein!
    Für ein Ansitzgerät würde ich maximal 150 € veranschlagen, 200 wären mit zuviel. Aber das muss jeder selber wissen.....


    Kenn zwar nur die Sportex, aber so im Katalog macht die Greys auch einen guten Eindruck. Ich vermute, die schenken sich wenig.

    Pfeif auf die Kampfbremse. Allein der Aufwand, das Ding richtig zu justieren, bevor das Angeln überhaupt beginnt, belastet schon das Nervenkostüm.
    Nimm ne Frontbremsrolle, und achte auf eine gewisse Qualität. Allein ein grosser Name ist heute leider kein Garant mehr für Qualität. Auch Sonderangebote beachten! Meine Lieblings-Feederrolle (Mitchell Copper Pro Gr. 4000) hat im Abverkauf gerade mal 19 € gekostet, und funzt seit mittlerweile 6 Jahren tadellos. Ist übrigens meine bisher einizge Heckbremsrolle, welche ich empfehlen kann.


    Ach ja, bestell für den Anfang nicht im Internet. Ich bin immer noch im siebten Himmel, wenn ich vor dem Kauf alles begrabbeln und ausprobieren kann, und grad als Anfänger kriegt man da schnell einen Überblick, was etwas taugt, und was nicht. Und es sind ja lang nicht alle Händler Abzocker und Ganoven ....

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    hast du dein Gerät im Nu von einer Spinnkombo auf eine Ansitzkombo umgerüstet.


    Ist durchaus ein Argument.
    Dagegen spricht, dass mir persönlich eine 3,30m Rute zum Spinnen im Schwergewicht zu lang ist. Zum Posenfischen ist es allerdings meine Lieblingslänge. Die optimale "Eine-für-alles" Hechtrute hab ich noch nicht gefunden.

    English Pike:


    Sei doch so gut und lies meinen ersten Beitrag noch einmal. Dann merkt Eure Lordschaft vielleicht, dass sich mein Tipp explizit an Anfänger richtet, die von einem guten Hecht mit tief sitzendem Haken beim Solo-Ansitz (!), also ohne begleitenden Voll-Profi, überrascht werden, und sich davor fürchten, ein paar Finger einzubüßen. Man kann die Sperre ja einfach dabeihaben, und nur dann einsetzen, wenn man sich völlig überfordert fühlt (und das soll eben vorkommen).
    Natürlich sei die Sperre ebenso allen unverbesserlichen deutschen Bauerntölpeln, wie ich einer bin, angeraten, aber natürlich nicht unseren edlen hechtjagenden Sportsmännern von der grünen Insel. In dem Sinne: Bitte um Verzeihung, wenn du Dir vor Ekel vor meinem Vorschlag in die Stiefel gekotzt hast.

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    Ich versuche hier wirklich mit positiven Argumenten beizutragen, aber manchmal geht es einfach nicht anders - ich sitz hier und schuettel immer noch mit dem Kopf



    Weiss ja nicht was du fürn Rachensperrer hast, meiner hat etwa die Spannkraft einer Kinderhand, für den Hecht also auch nicht anstrengender als einen ordentlichen Happen zu verdrücken. Ausserdem macht der Zahnarzt auch nix anderes, und ich habs unter Gezitter und Wehklagen bisher auch überlebt.


    Im Grundsatz hast du aber nicht Unrecht, am angenehmsten wärs für die Fische, wenn wir überhaupt nicht mehr angeln gehen, denn jeder Haken tut weh. Besonders die Karpfenangler mit ihrem ewigen Grundsatz "carp care" sollten sich Gedanken machen, ob es denn wirklich nötig ist, dem Karpfen ein Piercing in sein empfindliches Tastmaul zu platzieren, und ihn dann daran zu drillen. Ist für den Fisch sicher eine Qual!
    Deshalb der Aufruf: Angler dieser Welt, ihr tut den Fischen weh, lasst es doch einfach sein!


    Kommt für mich als Fisch-Verwerter zum Glück nicht in Frage.