Beiträge von Korsikaphil

    Die einzigen praxisrelevanten Vorteile der Baitcaster:


    -nie wieder Schnurdrall
    -kein Schnurbogen nach dem Auswurf
    -bauartbedingte Robustheit, Freilauf sowie grosse Schnurfassung trotz Kompaktbauweise prädestinieren sie zum Schleppen (wobei das Reinkurbeln grosser Köder mit der kleinen Kurbel so eine Sache ist, erst recht wenn ein Hecht dranhängt)
    -wenn man's kann, grosse Wurfweiten (die Briten verwenden zB zum Brandungsangeln, bevorzugt Multis, sicher nicht ohne Grund).


    Nachteile:
    -teuer
    -Handhabung will erlernt sein, das ist wie beim Fliegenfischen: Wenn man's kann, ist es eine feine Sache!
    -grosser Schnureinzug ist nicht, Faulenzen & jiggen fallen aus
    -leichte Köder sind ein Problem, für angesagte Techniken wie etwa Oberflächenangelei mit kleinen Wobblern fallen Baitcaster komplett aus
    -inzwischen macht's eh jeder, deshalb ist es auch nicht mehr cool

    Mach halt Posen-Paternoster, das geht so:
    Oben Laufpose miit Stopper (hier hat eine vorbebleite Vorteile), dann einen Wirbel auf die Hauptschnur fädeln, Knotenschutzperle, dann wallertauglichen Wirbel anknüpfen + Vorfach mit Köder dran. Was fehlt? Klar, das Blei, und das kommt an einen Seitenarm. Dazu nimmst du ein gut 1m langes Stück Mono (ca. 25er, Sollbruchstelle bei Hänger!) und knüpfst es an den Wirbel, welcher frei auf der Hauptschnur läuft, und ans andere Ende das Blei (wie schwer, hängt von der Strömung ab). Wichtig ist, dass du das eigentliche Vorfach mit dem Köder eher kurz hältst, sonst droht Tüddel, und dem Köder einen Austriebskörper verpasst, damit er nicht schlaff am Seitenarm herunterhängt, sondern schön ca. 1m überm Boden schwebt. Richtig montiert, und verhedderungsfrei geworfen, klappt das super (wie gesagt, der Waller fehlt mir noch, aber die Hechte mögen das)! Tipp: Sanft werfen, und vorm Aufschlag abstoppen. Wenn die Wurfweite groß ist, würd ich eher auf Grund angeln.


    Korrektur: ich hab mir mittlerweile auch diese Montage unterwasser angeschaut (schnorchelnd), sieht im Stillwasser lang nicht so gut aus wie ich das gerne hätte. Der Köder mit dem Auftriebskörper treibt irgendwo herum, meist in der Nähe der Hauptschnur, oder verfängt sich sogar. Beim Einholen entwirrt sich die Montage, daher fliegt der Schwindel nicht auf. Im Fluss streckt sich das Vorfach durch die Strömung, da funkioniert die Montage also. Jedoch braucht man da eine sehr tragkräftige Pose, und da kann man gleich die Rutenspitze mit Glöckchen als Bissanzeige verwenden, ist genauso (un) sensibel.

    Naja, aber Infinity Zaion + Budget von 200€? Kann mir nicht vorstellen, dass das zusammenpasst.
    Generell: Daiwa ist im Hochpreissegment (für mich heisst das um die 300€) sicher super, aber für 100-200 € würd ich mich eher bei Penn, Ryobi oder WFT orientieren, da hat man auch was für sein Geld.
    Persönlicher Tipp: Ryobi Applause oder Zauber, oder eben Penn (Sargus 4000 ist ne klasse Sache, da müsste man noch 300€ drauflegen, um zB bei Daiwa was wirklich attraktiveres zu bekommen).

    Hallo!
    Ich seh ja im Blinker und bei R&R immer wieder diese Jacken und Kombis von Prologic im EchtBaum-Design, und ich muss sagen, die sehen ja einfach geil aus (und sind für meine Zwecke obendrein sicher auch noch funktionell). Hat jemand einen guten Tipp wo man die zu guten Preisen bestellen kann (Onlineshop)?

    Das klingt ja lecker!
    Ich hab noch keine Erfahrungen mit Wallern, dafür auch so ein ähnliches Gewässer, in dem (angeblich) so mancher Wels herumgrundelt. Schreib also bitte wie es Dir ergangen ist und ob du Erfolg hattest!
    Petri!

    Ach ja, zur vieldiskutierten Ködergröße:


    Wenn du nicht so recht weisst, was da so herumschwimmt, rate ich Dir für den Erstversuch zu einem max. handlangen Rotauge (Laube, kleiner Brachsen, Barsch etc, was halt in dem See so herumschwimmt, geht natürlich auch). Das passt jetzt im Herbst sehr gut ins Schema, und damit ist neben einem vernünftigen Hecht auch jederzeit ein Zander drin.


    Dort wo die dicken Hechte leben (auf der Grünen Insel zB), werden, wie du vielleicht schon gehört hast, sehr gern Meeresfische (Hering, Makrele etc.) als Köder verwendet, weil sie geruchsintensiver und proteinreicher sind (sozusagen die Idee der Boilies auf Raubfisch übertragen). Solche Experimente kann man sich meiner Meinung nach ebenso sparen, wie teure Lockstoffkonzentrate, denn: Wenn auf den "heimischen" und unbehandelten Köder absolut nichts beisst, wechsle ich zuerst mal die Stelle, und nach dem dritten erfolglosen Versuch weiss ich, dass an diesem Gewässer entweder einfach keine Räuber zu Hause sind, oder meine Methode grundsätzlich danebengeht.


    Stellenwahl: Immer dort, wo bei den jeweils herrschenden Bedingungen (Jahreszeit, Windrichtung, Tageszeit etc.) Futterfische sind. Dürfte Dir als Friedfischangler also nicht schwer fallen. Wenn dort noch Strömungsschatten und Deckung herrschen, angelst du an einem Hotspot.


    Lektüre: "Hecht und Zander" von Hartmuth Geck.

    Pose ist immer gut, am besten den Köfi ca. 1m über Grund anbieten und einfach treiben lassen. Tipp bei Scharkanten: An die windzugewandte Seite des Sees setzen (dh du musst dich beim Pinkeln vom See abwenden), Kante überwerfen, und den Köder an die Kante treiben lassen, wo er sich dann gern ein wenig an die Kante schmiegen darf. Dann Schnurbogen entfernen (direkter Kontakt zur Pose und damit zum Köder ist immer hilfreich), Bügel auf und der Hecht kann (und wird) kommen.


    Noch ein Anköderungstipp für weite Würfe (sofern erforderlich):


    Ca. 50cm langes Stahlvorfach mit einem größeren Drilling am einen Ende (Gr. 2 aufwärts) und einer Schlaufe am anderen Ende (kein Wirbel) nehmen. Köfi zw. Nacken und Rückenflosse mit einer Ködernadel zum Schwanz hin aufziehen, Vorfach durchziehen, so dass das Ende beim Schwanz wieder herauskommt.
    Jetzt der Clou: Eine Drillingsfluke in den Nacken des Köfis stechen, Vorfach stramm ziehen. Jetzt ist der Köfi fest angeködert, und zwei Fluken des Drillings stehen frei. Der Hecht schluckt seine Beute idR. Kopf voran, also können die beiden Fluken sauber greifen.
    Wichtig ist bei Anköderung, dass man, nachdem man den Biss bemerkt hat, baldigst die Rute aufnimmt und die Schnur per Hand kontrolliert. Wenn der Zug am Ende der Leine energisch wird, hat der Hecht den Köder gut gepackt, und versucht ihn zu schlucken, erst jetzt ist es Zeit für den Anhieb.
    Wenn man sofort und ohne "Schnurkontrolle" anschlägt, läuft man Gefahr, den Biss zu verschlagen. Dieses "Fühlung aufnehmen" ist beim Raubfischfang mit Naturköder grundsätzlich zu empfehlen, bedarf aber etwas Übung.


    Dickes Petri fürs Ausprobieren!

    Gerade für Köfis ist ein Boots-Setzkescher optimal, problematisch wirds nur wenn du ihn mit den Fischen ausserbords hängen lässt und einen neuen Ruder-Weltrekord aufstellen willst.

    SO extrem kenn ich das nicht, aber ich habe bei meinen älteren Ruten tlw. auch das Gefühl, dass deren Aktion ein wenig nachgelassen hat (die sind dann aber auch alle 10 Jahre+).
    Lustig ist in diesem Zusammenhang, dass sich ein namhafter deutscher Rutenhersteller damit brüstet, seine Blanks blieben dank einer speziellen Funktionswicklung ein Leben lang in der Aktion gleich. Das habe ich bisher eigentlich als selbstverständlich vorausgesetzt und diesen Spruch als Werbegag belächelt, aber da Deine und meine Eindrücke sich doch ähneln, könnte man ja die Produkte dieses Herstellers in Erwägung ziehen....

    Ach ja, die Farbe bzw. Gestaltung des Kunstköders halte ich für überbewertet. Klar gibts einen Unterschied zwischen schwarz und durchsichtig, dass aber ein und derselbe Gummifisch, einmal im Renken-, und einmal im Forellendesign irgendeine andere Wirkung auf die Fische haben, wage ich zu bezweifeln.
    Für vieeeel wichtiger halte ich die Laufeigenschaften, sprich, Reizüberflutung vs. Reizdämmung.


    Korrektur: alles Käse, ich weiß nicht was einen guten Köder ausmacht. Heute fängt dieser, morgen ein anderer. Bestimmte Köder fangen im Schnitt mehr, und das wahrscheinlich deshalb, weil sie öfter an die Schnur kommen. Einfach angeln und nicht de Kopf zerbrechen und keine Wissenschaft draus machen, sind ja nur Fische.

    Hallo!
    Da ich neben meiner praktischen Angelleidenschaft auch ein begeisterter Schreibtischtheoretiker bin, frag ich mal so in die Runde:
    Hat schon mal einer von euch mit Schwingspitze + Köfi auf Raubfische geangelt? Erfahrungen? Positiv, negativ oder einfach irrelevant?

    Wenn du mit Ködern fischt, die tatsächlich 30g und mehr wiegen, ist der einzige Vorteil der zarteren Rute das uU niedrigere Rutengewicht, und das ist bei der blackstream ja nicht gerade ein phänomenaler Unterschied.
    Ich hab mich auch einige Zeit mit dem sog. optimalen Wg herumgequält, heute weiss ich, dass ich bei gewichten von 30g aufwärts mit meinem harten 100g universal-spinnprügel bestens ausgerüstet bin, und mir die "Idealgerten" schenken kann.
    Mehr als 3m würd ich übrigens auf keinen Fall nehmen, auch eine 2,7 schickt einen 12cm gummi mit 20g Kopf auf die Reise, und die Köderführung gelingt meistens besser, zudem ist sie auch etwas leichter, und das halte ich neben der Steife für das wichtigste Kriterium.


    Korrektur: totaler Quatsch den ich da geschrieben hab. Die Ruten sind in den letzten zehn Jahren viel besser geworden, bzw. ich hab mir vorher einfach nur mittelmäßige Spinnruten geleistet. Meine heutige Universalrute hat nur mehr 20-60g WG, und passt für schlanke Suspenderwobbler ab 20g genauso wie für 16er Kopytos. Die Länge von 2,70 halte ich mittlerweile für einen faulen Kompromiss. Entweder 3m wenns nötig ist, oder 2,40 wenns handlich sein soll. Alles andere ist in meinen heutigen Augen Käse (ev noch eine kurze Spinne für den Bach, ca 2,10-2,30m, dann ist man perfekt aufgestellt).