Najo, es gibt ja schöne Beschäftigungen beim Angeln: Lesen, Schach spielen *reusper* , etc.
Beiträge von daniel
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Hallo zusammen,
wie wahrscheinlich viele von euch wissen, haben vor knapp zwei Wochen auch in Bayern die Sommerferien begonnen.
Ein super warmes und sonniges Wetter, welches ebenfalls seit 1-2 Wochen vorherrscht, lässt das Verlangen nach „Out-door-Aktivitäten“ in der freien Natur, im Schwimmbad und natürlich nicht zu vergessen am See stark ansteigen.So auch bei mir, als dass ich die letzte Woche überwiegend an meinem Vereinssee, mit Angeln und Baden (ich sag nur: 31 Grad, da bleibt keine Anglerhose trocken) verbracht habe.
Dazu kam, dass ein Spezl von mir, gegen Ende letzter Schulwoche, einen schönen Zander aus dem See landen konnte; fast eine ganze Stunde Schilderung des Zanders und der näheren Umstände des Fangens am Telefon, gaben meiner Motivation dann den Rest und ich war plötzlich wild entschlossen die nahenden Ferien ausschließlich zum Zanderangeln zu nutzen.
Gesagt – Getan: Mit der rechten Hand wurde das Zeugnis in die nächste freie Schublade befördert, während die Linke schon die Zanderausrüstung in den Rucksack stopfte. Eine gute Vorfreude auf den vermeintlich schon sicheren Zander lässt den Weg zum Wasser und den Aufbau der Ruten im Eiltempo geschehen.
Mein Digital-Kamera-Tagebuch lässt seine Bilder reden:
Erster (Ferien)Tag, Montag, heute gibt’s Zander...oder?:
Gegen zwei Uhr Nachmittags erreichen wir den See, Köderfische sind schnell mit Brot gestippt und Ruten mit Schwimmer-, auf 1-2 Metern Tiefe, und Grundmontagen werden in der Nähe von Unterwasserpflanzen und Seerosenfeldern ausgelegt. Gegen halb fünf der erste Biss: Ein schnell piepender Bissanzeiger lässt meinen Spezl hastig vom kleinen Klappstuhl aufspringen und anschlagen, der Fisch kann sich jedoch nach einer kurzen Flucht befreien – Schade, vielleicht das nächste Mal...
Der Tag geht ohne weitere Fischkontakte zu Ende und gegen zehn Uhr Abends kurbeln wir die Köder ein.Dienstag, der Kopfdieb:
Unser gestriger Angelplatz ist besetzt – Pech gehabt, dann halt auf die andere Seite. In der Dämmerung bekomm ich zwei kurze Fluchten auf meine Grundrute, zweimal geht der Anschlag ins Leere, einmal fehlt der Kopf des Rotauges.
Mittwoch, wer oder was beißt Rotaugen die Köpfe ab?
Wieder die andere Seite des Baggersees: der gestrige mysteriöse Besucher hat unser Interesse geweckt, jetzt heißt es: ja nicht den Kopf verlieren. Wir platzieren die Zanderhaken an den Grundmontagen jeweils näher am Kopf des Rotauges und wieder, gegen Dämmerung, im Zwielicht beißt der Räuber, ein drittes Mal, doch wir waren schneller: nach kurzem Drill erscheint eine schwarze Schildkröte mit kleinen gelben Streifen an der Wasseroberfläche. Allgemeines Schmunzeln und Gelächter. Der Kopfräuber wird schonend in sein Element zurückgelassen.
Donnerstag, der Hechtbiss:
Wir nehmen unseren alten Platz wieder ein; mit mittlerweile etwas gedämpftem Enthusiasmus fliegen die Rotaugen wieder an ihre alten Plätze. Gegen sieben Uhr dann der erste Biss des Tages: Mein Optonic piept laut in die kommende Nacht hinein, aber was war das? Nach einem guten Anhieb, ein Zischen und mein Zandervorfach fliegt knapp an meinem Gesicht vorbei und landet im Gras, der Haken ist weg: Hecht! Ooooh, wie bin ich im Dreieck gesprungen: wer konnte den Ahnen das auf ein 6 cm Rotaugen auf Grund ein Hecht knallt und bei dem gefühlten Widerstand, kein Kleiner.
Freitag, Nie wieder ohne Kevlar:
Nach der gestrigen Belehrung war mir eine Sache ganz klar: Nie wieder ohne Kevlar! Der Tag verlief sehr ruhig - zu ruhig für einen fast sechs stündigen Zanderansitz. Die Motivation, welche mich vor einer Woche noch an nichts anders als Angeln denken lassen wollte, schwand mit jeder Stunde warten ohne Biss. Na ja, that’s life – that’s fishing.
Samstag, Ausdauer zahlt sich aus, irgendwann:
Ja, das war meine Divise: Ausdauer zahlt sich aus, irgendwann. Gegen 5 Uhr Nachmittags geht’s an den See, diesmal mit Spinnfischerausrüstung: 3 Meter Zanderruten und jede Menge weiße, gelbe und rote Twister und Wobbler gehören zu unserem Waffenarsenal, das es heute gilt auf Herz und Nieren zu testen. Ergebnis nach ausdauerndem spinnen: kein Biss, keine Nachläufer, nichts außer kapitalen Stöcken, Baumstämmen und Unterwasserpflanzen. Wir wollten den Sand schon in den Kopf stecken, aber auch hier kein Erfolg in Sicht: nur Kies, weit und breit, deshalb heißt’s wohl auch „ehemalige Kiesgrube“.
Sonntag, und wann genau?
„Gehen wir heut Abend wieder Angeln?“, „Hmm...Na gut, vielleicht klappt’s ja am siebten Tag“, ein kleiner Ausschnitt aus einem Telefonat mit meinem Spezl, zwei Stunden bevor wir -mal wieder- auf Klappstühlen hinter unseren Zandermontagen (=meine natürlich mit Kevlar) saßen und auf den erlösenden Biss warteten. Was soll ich sagen, auch dieser Abend verging ohne jeglichen Fischkontakt, dafür immerhin mit 30 neuen Seiten im Buch.
Dienstag, irgendwann
Den Montag Abend musste ich einfach einmal anders, als mit Angeln verbringen. Doch schon einen Tag später, zog es mich wieder an den See, irgendwann musste es ja mal klappen, mit dem Zander.
Diesmal sind wir zu dritt und jeder angelt mit einer Grundrute auf Zander; bei der Zweiten haben wir uns entschieden mit Brot und Mais auf Karpfen auszulegen, damit man nach 7 Tagen ohne gelandeten Fisch, auch mal wieder das Keschernetz ins Wasser eintauchen durfte.
Gegen 8 Uhr konnten wir auch schon zwei schöne Karpfen zählen, beide zwischen sechs und acht Pfund. Doch dann passiert etwas, mit dem keiner von uns Dreien (und schon gar nicht ich und mein Zanderspezl) gerechnet haben. Mein Bissanzeiger (der an der Köderfischrute!) piepst plötzlich, wie aus dem Nichts heraus, wild los und will gar nicht mehr aufhören Lärm zu machen! Ich setze einen kräftigen Anhieb und nach zwei Minuten Drill wandert ein schöner Zander über den Kescher. Wahrlich, ein Fisch mit dem Niemand in dieser Sekunde gerechnet hatte.
Epilog:
Sieben Tage, zwei verlorene Fische, eine Schildkröte und dann am achten Tag, der Zander. Solche Fische behält man gut im Gedächtnis, gerade weil man nicht (mehr) mit ihnen gerechnet hatte. Man erinnert sich gerne, schreibt Geschichten über sie und gibt die Erinnerung somit weiter, auf das auch andere sich an ihrer erfreuen.
Hätte ich hier einen Film gedreht und keine Geschichte geschrieben, wäre für mich die Schlussszene klar gewesen: Die schwarze Schildkröte mit den kleinen gelben Streifen würde kurz auftauchen, neben einem Seerosenfeld, mit einem toten Rotauge im Maul und sie würde dem Zuschauer zuzwinkern, kurz bevor sie wieder abtaucht, in die Tiefen, zu den Fischen, zu den Zandern. Im Hintergrund, weit entfernt, drei Angler die zufrieden ihre Ausrüstung zum Auto tragen, ein Angler, in der linken Hand einen Zander haltend.
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„In einem Jahr stehen allen Menschen 365 Tage bzw. 8 760 Stunden bzw. 525 600 Minuten bzw. 31 536 000 Sekunden zur Verfügung. Was wir daraus machen, liegt an uns.“
Zitat: Unbekannt
31,5 Millionen Sekunden sind verstrichen, 62 Beiträge habe ich geschafft, 0.17 pro Tag, mit 11 Kurzgeschichten und 0.12% konnte ich einen Teil zu einem, von seiner Leserschaft her, einzigartigem Angelforum beitragen.
Auf ein Neues !
Petri Heil ! -
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Esox: Stimmt. Das war nur ein Schmank'erl für die Lachmuskeln
Hmm...im Endeffekt ist es eigentlich doch ziemlich egal, ob man sich jetzt alles selbst angeeignet (=sprich: den steinigen Weg nehmen musste) oder ob halt Jemand da war, der einem das alles gezeigt hat...
Die wichtige Frage ist doch: Wird man jetzt, wo man das Wissen hat, auch bereit sein, es einem Anfänger weiter zu geben?
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Danke danke
Aber als Schriftsteller müsste man dann auch über Themen schreiben, die mit Angeln gar nichts am Hut haben und das würd mir glaub ich den Spaß an der Sache nehmen
Aber was ich unbedingt schaffen will, ist nebenher ein Buch mit dem großen Thema Angeln zu schreiben. Ich mein jetzt überhaupt nicht Fachliteratur, sondern eben eine Geschichte oder vielleicht sogar ein philosophisches Ding: Warum Angeln? Was fasziniert einen so daran?, ...
Eben so eins, was jeder Angler bei einem gemütlichen Ansitz gerne liest, aber auch ein Nicht-Angler verstehen kann.
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Hmm...Sonderbar...Ihr hattet wohl alle jemanden, der euch das Zeug erklärt hat...hmm...is ja fast schon schade, da kann man sich dann ja gar nicht mehr an lustige Sachen aus der Anfangszeit erinnern
Da erinnert man sich doch z.B. an eine Situation in einem Angelgeschäft, wo der Verkäufer gefragt wurde, wie man den 1. den Blinker vom Auto runter und 2. an den Schwimmer bekomme Das Gesicht von dem, göttlich !!! :D:D:D
Dann kamen von mir dann noch so Sachen, wo ich beleidigt wieder nach Hause gegangen bin, weil ich die Würmer für die Blinkerdrillinge vergessen hatte. (Ein Fisch soll auf Blech beißen, wer glaubt den so einen Schwachsinn!!! Dafür war ich doch schon viel zu klug :D)
Jaja...die Haarmontage war auch so ne Sache...wie soll ein Fisch am Köder vorbei, auf den blanken Haken beißen? krank!!!:D
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Es war Ende vergangenen Jahres, als mich ein Freund in der Schule fragte, ob ich ihm nicht am Wochenende Mathe erklären könnte, da wir am Montag eine Prüfung vor uns hatten und er doch zwei Tage gefehlt habe, und weil ich mich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht wirklich mit dem Thema befasst hatte, stimmte ich gerne zu. Eine Millisekunde später erinnerte ich mich jedoch an die Wettervorhersage fürs Wochenende: „Leicht bewölkt...Temperaturen bis 25 Grad“. Der Gedanke daran, in einem staubigen Zimmer, über tausend Jahre alten Rechenformeln zu sitzen, während sich draußen am See die Karpfen in der Sonne wälzen, ließ mich Schaudern.
Kurzer Hand erklärte ich meinem Schulfreund, von welcher Notwendigkeit es wäre, unsere Nachhilfestunde an meinen Angelsee zu verlegen. Wobei er natürlich sofort zustimmte, was uns dann, zwei Tage später, mit Polynomfunktionen und Boilies bewaffnet, an den kleinen, überschaubaren See führte.
Nachdem ich meine Haarmontage an einer meiner Lieblingsstelle ausgeworfen und die Schnur meiner 80-Gramm-Karpfenrute in den Pieper gelegt hatte, setzten wir uns unter eine alte, Schattenspendende Birke, in das vom Morgentau noch leicht feuchte Gras. Es fiel uns beiden sehr schwer, das Gesprächsthema von den Dingen, die Spaß machen, auf die triste Mathematik zu wechseln, aber nach einer guten halben Stunde, brachten wir auch dies zustande.
Man entschied sich gemeinsam, ein paar Übungsaufgaben durchzugehen und zu versuchen, die einzelnen Schritte nachzurechnen. Gut zwanzig Minuten waren mittlerweile verstrichen, in denen wir immer wieder von Joggern unterbrochen wurden, welche sich über das abstrakte Bild: „Angler unterm Baum mit Mathebuch“ wunderten, als ich plötzlich einen Dauerpiepton vernahm. Eine halbe Sekunde später, landeten die alten Griechen im Gras und ein starker Anschlag folgte einem schnellen Sprint. Das laute Surren der Rollenbremse übertönte ein paar quakende Frösche, die im hohen Schilf bis zu diesem Zeitpunkt ihre Paarung vollzogen hatten.
Mein Herzschlag passte sich der Geschwindigkeit des vermeidlichen Großkarpfens sofort an. Die Hände zitterten unter den Tönen der Rollenbremse, ein Blick auf die verbleibenden Schnurreste ließ böses ahnen, schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Was wenn der Karpfen nicht stehen bleibt, ehe die letzten 20 Meter von der Rolle sind? Die Antwort folgte drei Sekunden später, der Unterwasser-ICE hörte abrupt auf zu schwimmen: Ausgeschlitzt!
Nach einem Wurf mit zitterten Händen, kehrte ich mit Tiefhängenden Mundwinkeln zu meinem Freund zurück, der mich immer noch ganz verwundert über meinen plötzlichen Sprint anstarrte. An der Frage, ob das jetzt ein Fisch gewesen sei, führte leider kein Weg vorbei und ich parierte diese mit einem kurzen „Ja, war sogar ein großer, ist aber wieder ausgeschlitzt.“.
Nachdem ich mich von dieser Stresssituation wieder erholt hatte und das Mathebuch von ein bis zwei Erdflecken befreit war, stellte sich bald heraus, dass wir beide große Probleme damit hatten, uns eine wichtige Formel zu merken. Jegliche Versuche, sich diese durch einfache Eselsbrücken zu merken, scheiterten. Zum Glück erlöste mich nach gut einer dreiviertel Stunde, ein Reihe von Kurzhintereinander folgenden Pieptönen. Der nachfolgende Zug war, im Gegensatz zum vorhergehenden, eher der Güterklasse zuzuordnen, etwas langsamer, aber auch nicht so leicht zu stoppen.
Nach einem knapp neunminütigen Drill, konnte mein Freund, der total aus dem Häuschen war, weil er noch nie zuvor einen so großen Fisch gesehen hatte, mit dem Kescher einen schönen Schuppenkarpfen auf die Wiese befördern. Das nasse Schuppenkleid des zwölf Pfund schweren und 69 Zentimeter langen Karpfens glänzte im mittäglichen Sonnenschein.
Nachdem wir den Fisch versorgt hatten, kam mir für die Eselsbrücke zur so schwermerkbaren Formel eine geniale Idee. Ich spielte ein Bisschen mit meinem Taschenrechner herum und fand heraus, dass man mit Hilfe von Zusammenzählen und Quadrieren der zwei Größenangaben des Karpfens auf einen Wert der Formel kommen konnte, vorausgesetzt man streckte den Fisch auf 70 Zentimeter und setzte nach zwei Stellen ein Komma: 67,24.
Mein Freund war von dem Fisch dermaßen begeistert, dass er keine Probleme hatte, sich die Pfund- und Zentimeterangaben zu merken und da ich diesen Tag sowieso durch die Begegnung mit dem „Unterwasser-ICE“ noch Monate danach in guter Erinnerung besaß, war die Formel fortan auch für mich kein Merkproblem mehr.
Am daraufhin folgenden Montag schrieben wir dann beide in der dritten Stunde unsere Matheprüfung. Nach dem Test, teilte mir das breite Lächeln meines Freundes alles mit, was ich wissen musste. Eine Woche später, saßen wir dann wieder unter dem selben Baum, mit einem Englischbuch...
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München Ende März ’04, Freitag Vormittag, Fachoberschule für Wirtschaft, Pausenhof, gegenüber des hiesigen Sportplatzes...
„Nur noch 3 Wochen!“
Verwirrt: „Was soll dann sein?“
Etwas abfällig: „Du Karpfenfreak...dann ist die Hechtschonzeit vorüber!“
Überrascht: „Hey! Stimmt. 3 Wochen.“
„Jau! Das wird wieder mal genial! Habe Gestern Abend die alte Spinnrute hergerichtet, Drillinge inspiziert und von Rost befreit. Mir juckts schon richtig in den Fingern, mein Bruder hat mir heut Morgen erzählt, ich hätte im Schlaf geredet und einmal „Lass ihn ziehen“ gerufen.“
Amüsiert: „Solls geben...Kennst eigentlich die neuen Regeln schon?“
Verwundert: „Was für neue Regeln?“
„Na ja...ab 2004 gibt’s ne neue Satzung, steht drin, dass Spinnfischen erst ab Mitte Mai erlaubt ist, um laichende Zander zu schonen.“
Plötzlich hell wach: „Is nich wahr? Is doch n Joke oder?“
„Ne, kein Witz, der Gewässerwart hat’s mit zu vielen Zanderfängen im Mai begründet.“
Ein Bisschen überrumpelt: „Ja...aber...Ich würd doch eh mit Stahl...“
„Tja...Anscheinend glaubt er auch, dass die laichenden Zander durch die Hechtköder gestört werden.“
Hinzufügend: „Ach ja...steht außerdem drinnen, dass das Anfüttern jetzt stark eingeschränkt werden soll, angeblich haben ein paar Angler zuviel eingeworfen, die Selben, die auch letztes Jahr die zwei Großkarpfen gefangen haben.“
Enttäuscht und nachdenklich: „Wollte der Gewässerwart nicht Mitte April ’04 sein Amt abgegeben?“
„Japp“
„Nur noch 3 Wochen...“
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Aus einem alten Geschichtsbuch:
„Vor langer Zeit regierte in Indien der Herrscher Shihram. Er war ein Tyrann und seine Untertanen litten sehr unter ihm. Da erfand der Weise Sissa das Schachspiel. Mit diesem Spiel wollte er dem strengen Herrscher zeigen, wie wichtig für einen König seine Untertanen sind. Der König auf dem Schachbrett braucht die Bauern, Läufer, Springer und so weiter - ohne sie ist er verloren. Und genauso ist ein wirklicher König auf seine Untertanen angewiesen. Das sollte der strenge indische König lernen.
König Shihram verstand diese Belehrung gut. Das neue Spiel gefiel ihm sehr gut und so wurde er ein begeisterter Schachspieler. Er befahl, dass das Schachspiel im ganzen Land verbreitet werden soll. König Shihram war dem Weisen Sissa sehr dankbar für das neue Spiel und für die Belehrung. Er führte Sissa zu seiner Schatzkammer und sagte ihm: „Du darfst dir wünschen was du willst, du sollst es bekommen!” Sissa dachte nach und sagte dann zum König: „Ich wünsche mir nichts von deinen Schätzen. Ich habe einen anderen Wunsch.”
Er ging mit dem König zu einem Schachbrett und sagte dann zum König: „Das ist mein Wunsch: Ich möchte Weizenkörner von dir. Lege auf das erste Feld des Schachbretts ein Korn und dann auf jedes weitere Feld des Schachbretts doppelt so viele Körner wie auf dem Feld davor.” (Also: auf dem zweiten Feld 2 Körner, auf dem dritten Feld 4 Körner, auf dem vierten Feld 8 Körner und so weiter...) - Da wurde der König zornig. Er schrie: „Ich habe dir all meine Schätze angeboten - und du willst nur ein paar Weizenkörner von mir haben?? Willst du mich beleidigen?” - „O nein, mein Herr,” sagte Sissa, „bestimmt möchte ich dich nicht beleidigen. Bitte erfülle mir meinen Wunsch, dann wirst du sehen, dass es ein großer Wunsch ist.”
Der König rief seine Diener und befahl ihnen, das Schachbrett so mit Körnern zu belegen, wie Sissa es wünschte. Die Diener holten Weizen und fingen damit an. Doch schon bald merkten sie: Es ist unmöglich, diesen Wunsch zu erfüllen. Sie kamen zum König und sagten zu ihm: „Wir können Sissas Wunsch nicht erfüllen.” - „Warum nicht?” fragte der König wütend. Da antworteten sie ihm: „Aller Weizen unseres Landes und dazu der Weizen unserer Nachbarländer ist nicht genug, um diesen Wunsch zu erfüllen. So viel Weizen gibt es gar nicht.“
Das war eine der Legenden, die um die Entstehung des Schachbretts kreisen.
Ruhe, überlegtes Handeln und ungeteilte Aufmerksamkeit sind Schlüsselwörter für einen guten Schachspieler. Erinnert mich sehr ans Angeln...Schach wäre doch eigentlich bei einem langen Hechtansitz die perfekte Beschäftigung, oder? Das bringt mich auf eine Idee:
Nehmen wir doch jetzt einfach mal an, unser See ist ein Schachbrett.
Ziehen wir gedanklich horizontale und vertikale Linien und malen jedes zweite Feld schwarz aus. Wenn wir so bei 64 Kästchen angekommen sind, stellen wir unsere Figuren auf. Die Figuren im Spiel, die sind die Fische im See und unser Gegenspieler, der ist einfach der Angler, der auf der anderen Seite des Vereinsgewässers sitzt.
*Winke Winke *, „Ja...genau dich mein ich“, „Du – Ich, Schach?“, „hmm...ich glaube jetzt hält er mich für verrückt...“ Na ja, egal, dann stellen wir halt erst einmal unsere Figuren auf, natürlich brauchen wir verschiedene Figuren, mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Da wären als erstes die Rotaugen, welche die Bauern in unserem Schachspiel verkörpern sollen. Jeder Spieler besitzt zum Start acht Rotaugen. Ein Rotauge kann sich immer nur ein Feld Vorwärts bewegen. Eine Ausnahme ist der erste Zug mit jedem Rotauge, bei welchem es zwei Felder auf einmal schwimmen darf.
„Also, alles verstanden?“
„-Blub-“
„Gut“
Als nächstes benötigt jeder Spieler zwei Türme und was würde sich für einen Turm besser eignen als ein Dreißigpfündiger Karpfen ;)?
„Du findest also ich bin fett, Buuuuuuuuuuuuuh“
„Ja, ne...hmm, so war das jetzt auch wieder nicht gemeint“, „Du hast halt einen starken Knochenbau und vielleicht....das eine oder andere kleine Speckröllchen am Bauch“ *liebguck *
„Also hast du doch etwas an meiner Figur auszusetzen!“
„Jetzt hör aber auf! 30 Pfund auf 80 Zentimeter...Ein paar Drills würden dir schon mal wieder gut tun!“
„Kann ich ja nichts dafür, dass ihr Angler zu dumm seid, mir etwas ordentliches vor den Rüssel zu legen, Haarmontagen *pff *, kennt doch mittlerweile jeder dumme Brassen...und Kirschboilies, eklig so was!
„Ok, jetzt hast du’s mir gegeben, können wir jetzt mit der Rollenvergabe weitermachen?“
„Ey! Pass auf wen du hier als dumm bezeichnest, Bowlingkugel.“
„Ja, wer fällt den hier immer wieder auf die Boilies rein, häh? häh? häh? Dummer Klodeckel, gibt’s dich auch in schön?“
„Das ist nicht fair :(, Ich spiel sicher nicht mit!“ *wegschwimmt *
„Ignoranter Weißfisch“
„jetzt nicht beleidigt sein“
Also, der Karpfen darf nur horizontal und vertikal schwimmen.
Was wir noch brauchen, sind Pferde und Läufer. Als Pferde bieten sich Forellen an, die springen eh den ganzen Tag dumm herum ;).
„Hast du etwa was an meinem Morgensport auszusetzen, häh?“, „Wenn ich den nicht täglich machen würde, wär ich doch schon längst so kugelrund wie der dicke Luftballon hier.“
„Er hat schon wieder gesagt, dass ich dick...“
„Ruhe!“
Also, eine Forelle darf immer drei Felder vorwärts und ein Feld senkrecht zu den vorherigen springen. Für unsere Läufer qualifizieren sich die Hechte am Besten. Ein Hecht darf somit nur diagonal durch den See schwimmen.
„Geht klar, Chef“
Der König ist natürlich der Wels. Der Wels ist langsam und schwimmt deshalb immer nur ein Feld, in eine beliebige Richtung. Seine Braut, die Königin, wer sollte es anders sein, ist eine Schleie. Sie ist die stärkste Figur im Spiel, ihre Schwimmeigenschaften kombinieren sich aus dem des Karpfens und des Hechtes.
„Aber wehe dir, wenn du Scharade sagst! Über das Ungeheuer da schwimm ich nicht drüber!“
„So, damit wäre jetzt ja alles geklärt. Alle Figuren auf ihre Position!“
„Net hetzen, wir ham doch Zeit...“
*Winke Winke * „Bist du da drüben bereit?“, „Na ja, siehst auf jeden fall so aus“, „Dann mach ich mal den ersten Zug.“
„Möge das Spiel beginnen“
Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen...
„Mahlzeit!“
„Alarm! Hecht von der Diagonalen, Ausweichmanöver einleiten!“
„Beschützt die Königin!“
„Wo ist die Königin??“
„Ich bin die Königin!“
„Sie war die Königin...“
*RÜLPS * „Sorry...“
Situation nach dem ersten Zug: Zwei geschlagene Königinnen, drei verschollene Bauern, zwei Läufer mit vollem Magen und ein Turm, der beleidigt wegschwimmt.
„Schachmatt.“
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Dicke Bücher liest keiner :p, wenn schon, dann flach, handlich und billig. So ein richtiges kleines Taschenbuch, was man sich gerne zum Angeln mitnimmt
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Aber die Springen doch dann nicht. Die Wälzen sich, um so die Haut von Bakterien und Parasiten zu befreien.
Glaub ich zumindest
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Hmm...lass mal überlegen.
Also die "Schmudelwetter" hab ich heut Morgen vor meinem Praktikum verfasst (besuche die 11. Klasse der Fachoberschule München und habe daher Praktikumsphasen von 3-4 Wochen).
Das warn so 20 bis 30 min und ich finde, dass merkt man der Geschichte auch an...gefällt mir selber nicht so wirklich
An der Wobblergeschichte hab ich drei Tage, jeden Tag so eine Stunde, geschrieben.
Das Gedicht jetzt, hmm....gut 45 min
Also insgesamt hab ich heute schon ein Bisschen mehr als eine Stunde geschrieben. Weisste das Schreiben ist kein großer Zeitaufwand, wenn die Idee da ist, dann geht das Ratz Fatz.
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Abend zusammen,
Hab mich mal an einem Gedicht versucht. *PANIK*
Sagts mir einfach obs euch taugt oder nichtDer Hechtangler
Der Angler, der ans Wasser tritt,
mit ruhigem, festem Schritt,
um Hecht zu fangen, wo’s nur geht,
ob da draußen einer steht?Wirft seinen Schwimmer weit hinaus,
der Köder trennt sich, welch ein Graus.Das Rotaug’ weit fliegt,
ein Vogel den Fisch sieht,
der Kormoran vorm Jäger flieht,
der Angler sieht ihn bald besiegt.Der Schwimmer ruhig im Wasser steht,
kein Winde, der hier weht.Ein Vogel zwitschert es herbei,
da kommt auch schon die Polizei,
schleppt das Anglerauto ab,
der Angler davon nichts mitbekommen hat.Sitzt weiter ruhig auf seinem Stuhl,
legt die Füße hoch - fühlt sich cool.Ein Hund aus dem Walde - flink,
zugleich in das Wasser springt.Der Besitzer auf ihn trifft,
der Angler findet nicht das SHIFT,
um groß und laut zu verkünden den Marsch,
hau bloß ab, du dummer Arsch.Der Angler mit der Fassung ringt,
der Besitzer die Leine bringt.Du dumme Kuh,
zu spät ist’s nu,
jetzt geb’ ich keine Ruh’.Die Blinker Angel schnell montiert,
der Hund vor Jaulen nicht mehr friert.Der Besitzer stark empört,
dem Angler das kein Bisschen stört.Der Angler ihm nennt,
den Jäger, den er kennt,
der Müller heiß,
der schießt nicht nur Geiß.Drum nimm die Töle wie ein Kind,
und sei schneller als der Wind.Als vorbei die Aufregung wart,
stand ein Hecht am Start,
zu packen den Köder schnell,
der Angler dazu: „well“.Der Schwimmer langsam sank,
am Grund waren Muscheln an einer Bank.
Der Anschlag, der kam rasch,
doch die Schnur, die war zu lasch.Der Hecht, der schlitzte aus,
der Angler, der tickte aus.Doch viel Zeit blieb ihm nicht,
da kamen sie schon aus dem Dickicht,
Hunde, viele an der Zahl,
Zähne fletschend, er hatte keine Wahl.Ins Wasser stieg er mit schnellem Schritt,
die Hundehalter gaben ihm noch einen Tritt.Da er nun stand,
mit nassen Kleidern auf der Muschelbank,
ohne Auto, ohne Hecht,
mei, wie ging es ihm doch schlecht.Der Angeltag, der war im Arsch,
Meine Fresse, nächstes mal geh ich wieder auf Barsch. -
Es gibt Angeltage, an denen man sich wünscht, man wäre doch im Bett geblieben, im warmen, kuscheligen Bett. Ein Kopfkissen, eine Decke, vielleicht auch ein Sofa, weich und gemütlich zum Sitzen. Ein Fernseher im Vordergrund oder ein gutes Buch in der Linken, je nach belieben eine heiße Schokolade, einen warmen Tee oder einen gut gemachten Kaffee in der Rechten.
Einfach mal einen gemütlichen Sonntag alleine, mit der Freundin oder mit der Familie im trauten Heim verbringen. Vielleicht einen kleinen Spaziergang unternehmen und sich dann schnell wieder ins Warme begeben, um zu Kaffee & Kuchen einzuladen. Ja, so könnte ein windiger, regnerischer und kalter Sonntag im Frühjahr aussehen, perfekte Harmonie und Erholung pur von einer anstrengenden Woche.
„so könnte er aussehen...“
Meine Finger zitterten, Kälte suchte sich ihren Weg durch die dünne Regenjacke. Der Wind peitschte über den kleinen See, das Wasser hatte längst seine Ruhe verloren. Unregelmäßig fegten starke Windstürme über meinen Kopf hinweg, bildeten lange Furchen und Wirbel, die sich schnell ihren Weg durch das Wasser bahnten. Ein leichter Nieselregen setzte ein. Im starken Wind prasselten die kleinen Tropfen gegen meinen Regenschirm. Bäume krächzten im Sturm, schaukelten bedrohlich hin und her, jederzeit bereit umzufallen. Morsche Äste brachen ab, fielen mit einem lauten Platschen ins Wasser. Blesshühner suchten Schutz unter tief hängenden Bäumen und Sträuchern.
„Handschuhe wären jetzt nicht schlecht“, dachte ich laut vor mich hin. Mein Nachbar nickte zustimmend, die Hände in den Jackentaschen verkrochen, die Schultern bis zum Kopf hochgezogen. Ein Ast brach ab, verfehlte nur knapp meine linke Hechtangel, landete mit einem lauten Platscher im Wasser. Der Wind tobte erneut, wie eine Wildgewordene Büffelherde wütete er über dem Baggersee, ungezügelt und ungezähmt.
„Was hättest du jetzt gerne?“, schallte von rechts eine Frage in meine Ohren. „Weiß nicht...eine Badehose und ein paar Schnorchel hätten ihren Reiz“, ich antwortete und grinste.
„Gegenfrage: Warum sitzen wir bei orkanartigem Wind und Regen an einem See?“, „Gute Frage, glaube deine Mutter wollte Sonntags Hecht essen...“, „Wir könnten viele Rotaugen fangen, sie filetieren und mit Edding „Hechtfleisch“ darauf schreiben, denkst du sie würde es bemerken?“, „Ein Versuch wäre es Wert...“, wir grinsten.
„Wenigstens müssen wir uns heute um einen möglichen Hechtsprung keine Sorgen machen.“, „Warum?“, „Na ja, abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass ein Hecht bei dem miesen Wetter freiwillig sein Wohnzimmer verlässt, bei unserem Glück wird der Hecht im Sprung sicher von einem Ast getroffen und ordnungsgemäß betäubt.“
Einen Hecht haben wir an diesem Tag nicht mehr zu Gesicht bekommen. Am Sonntag Abend gab es dementsprechend auch Hünchen mit Kartoffeln (Hat auch gut geschmeckt ;))
Dieser Tag hatte mich jedoch zu einer sehr wichtigen Erkenntnis gebracht:
Es ist schön, bei „Schmudelwetter“ den ganzen Tag gemütlich in den vertrauten vier Wänden zu verbringen.
Doch noch viel schöner ist es, den halben Tag unter den vertrauten vier Bäumen zu verbringen, um dann den Abend zu Hause, im warmen, umso mehr zu genießen.
Denn erst wenn der Angler einmal so richtig patsch nass, bis zu den Zehen hin durchgefroren war und Arme wie ein Gorilla hatte, weiß er ein kuscheliges Bett, eine warme Badewanne und eine Tasse Heißwasser überhaupt zu schätzen.
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danke,
da sieht man plötzlich seine Spinnköder von einer ganz anderen Seite
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Hallo Leute,
Ich glaube, ich wurde vom Schreibvirus infiziert. Hoffe euch gefällts...Müsst nur schreien wenn ich euch zu sehr traktiere
Gruss, daniel
Eine der beliebtesten Beschäftigungen der Menschen, ist es Geschichten an andere weiterzugeben. Klassische Beispiele für Augenblicke, in denen Geschichten weitergegeben werden sind Gemeinschaften am Lagerfeuer, der gemütliche Plausch in der nächsten Kneipe oder der Opa, der seinen Enkeln an einem verregneten Sonntag Nachmittag eine Geschichte aus seiner Jugend erzählt. Heute möchte ich jedoch nicht eine Geschichte erzählen, sondern sie laufen lassen. Als Erzähler möchte ich nur ganz selten eingreifen. Ich hoffe, es gefällt euch.
„Wo bin ich?“, „es ist so Dunkel“, „ich habe Angst, macht das Licht an“, „ah, danke, jetzt wird es heller“.
„Einen wunderschönen guten Morgen meine Lieblinge“
„Lieblinge?“
„Dann lasst mal sehen was heute auf dem Programm steht...ah ja, ihr kommt heute raus, habe einen guten Käufer für euch gefunden.“
„Käufer? Wo bin ich?“
„Du und du, ach, dich hätte ich beinahe vergessen, du kommst auch raus.“
„Hey! Nimm deine Griffel von mir weg!“, „Was ist das?“, „Nein steck mich nicht da rein!“
„jetzt ist es wieder Dunkel.“
„Wo bin ich?“, „ich sehe nur verschwommen“
„Das liegt daran, dass du in einer Plastikverpackung steckst.“
„Was? Wer hat das gesagt?“
„Ich habe das gesagt“
„Wer bist du?“
„Gestatten, Blechschmidt, Heinz Blechschmidt, Ich bin ein Löffelblinker“
„ha..ha..hallo “
Eine Stimme im Lautsprecher: „469 bitte 138“, „469 bitte“
„W..W..Wer war das? Wer hat da gesprochen?“
„Hihi, bist wohl zum ersten mal in einem Kaufhaus, frisch aus der Produktion, wat? Ein Neuling sozusagen“
„Wasch? wer ischt ein Neuling?“
„Der Rappala Wobbler hier, hat von nichts ne Ahnung, ein Frischling, kam mit der letzten Lieferung.“
„Ka..Kann mir einer sagen was ich hier mache?“
„Haha, da bischt bei mir an der richtigen Adresse, gestatten: Ralf, Ralf Schpinnerblatt, isch kenne den ganzen Laden hier. Isch habe gute Kontakte zu den Karpfen- und Friedfischhaken, mein Vater war ein bekannter Karpfenschwimmer.“
Heinz im Flüsterton: „Junge, glaub ihm kein Wort, er ist ein Spinner. Die Bleiköpfe haben mir erzählt, dass er bald zum Sonderpreis angeboten wird, dann geht’s Ratz Fatz und wir sind ihn los.“
„Wa..Was ist ein Sonderpreis?“
Ein rosa Comoran Wobbler meldet sich zu Wort: „Hihi, der Junge hat ja wirklich keine Ahnung.“,
„Entschuldigung...Hallo, ich bin die Susanne, lass dich mal ansehen, du hast ja noch Kunststoffreste an der Tauchschaufel, wie süß, du kommst wirklich frisch aus der Produktion.“„Wa..Was mache ich hier? Warum bin ich hier?“
„Du mein Junge, du bist ein kleiner Forellenwobbler und befindest dich hier in einem großen Kaufhaus, in der Angelabteilung, du stehst zum Verkauf aus, wie wir alle.“
„Verkauf!? Wa..wa..wer sollte mich den kaufen?“
„Die Menschen, mein Kind, wir sind Angelzubehör, geschaffen damit die Menschen, mit unserer Hilfe ihrem Hobby nachgehen können. Wenn ein Mensch dich kauft, wirst du an einer Schnur ins Wasser geworfen und wieder eingezogen, um so einen Fisch zum anbeißen zu bewegen.“
„Beißen?!!! Jemand wird mich beißen?!!“
Heinz: „Alarmstufe Rot!!! Kleiner Junge mit Papa auf 12 Uhr, versteckt euch!!
„Witzbold...“
„Ein Brüller Heinz, immer wieder ein Brüller“
Susanne: „Ruhe! Jetzt wird es ernst. Der Junge scheint fest entschlossen etwas zu kaufen.“
Ein roter Gummifisch schreit: „Nimm mich! Nimm mich! Ich werde dir auch sicher einen ganz dicken Hecht fangen“
„Haha, Du und einen Hecht fangen! Bei dir war doch sicher die Gussform verbogen. Ich lach mich krank.“ Bemerkt ein gelb-schwarzer, Flachlaufender Rappala Wobbler.
„Ey! Nimm die Tauchschaufel nicht zu voll, ich weiß wo du hängst!“
„Papi Papi, hier rüber, hier sind die Fische, die mag ich haben.“
„Ok, einen darfst du dir aussuchen.“
„Nicht mich, bitte nicht mich, ich will nicht gebissen werden.“
Susanne: „Och schaut ihn euch an, wie sein kleiner Bauchdrilling zittert...Kind, bleib ganz ruhig, du bist teuer, keiner wird dich kaufen.“
„Den will ich Papi! Den da!“
Heinz: „Oh nein, er will ihn.“
„Aber der ist doch viel zu teuer Schatz, leg ihn doch bitte wieder zurück.“
Susanne: „Sag ich doch.“
„Nein Papa, den will ich! Den und keinen anderen!“
„Hmm...na gut, aber das ist eine Ausnahme.“
„Hey! Nimm deine Finger von mir!“, „Hilfe!!“
Susanne: „Oh nein, armer Kleiner, ich wünsch dir viel Glück.“
Heinz: „Wird er schon packen.“
Susanne: „Ich hoffe es.“
„Wo bin ich?“, „Es ist so Dunkel“
„In einer Spinnerbox.“
„we..wer hat das gesagt?“
„Ich“
„Wer bist du?“
„Mein Name ist Christian und wie heißt du?“
„Ich...habe keinen Namen...“
„Na das ist mir ja noch gar nicht untergekommen. Haben dir deine früheren Regalnachbarn keinen gegeben?“
„Ich war nur sehr kurz im Kaufhaus...“
„Ach, deshalb. Na dann werde ich dir jetzt einen geben. Hmm...du bist ein kleiner Forellenwobbler, ich weiß, ich nenne dich Felix, Felix der kleine Wobbler.
„Felix...ein schöner Name, danke.“
„Gern Geschehen.“
„Also Felix, da du in dieser Box gelandet bist, gehe ich davon aus, dass der Junge dich ausgesucht hat.“
„ja...“
„Mich auch und das war vor knapp sechs Monaten. Du kannst dich schon einmal drauf einstellen hier länger zu verweilen, denn der Junge angelt nicht, er behält die Spinnerbox in seiner Schublade, neben seinem Bett. An manchen Abenden holt er sie raus und spielt mit uns, deswegen wurden dir auch die Drillinge abgenommen.“
„Sind...Sind wir zwei alleine hier?“
„Nein, insgesamt gibt es vier Kunstköder in dieser Box, dich ab heute mit eingeschlossen. Nur sind wir durch ein Kunststoffplätchen voneinander getrennt, deshalb kannst du die anderen nicht hören und sie dich auch nicht, wir beide jedoch liegen im selben Fach. Wenn der Junge wieder mit uns spielt, stell ich dich den anderen vor.“
„Es ist spät, lass uns jetzt schlafen. Gute Nacht Felix“
„Gu..Gute Nacht“
„schhhhhh, flieg Fischi, flieg!“
Herbert, ein weißer Twister: „Wann wird der Junge endlich kapieren, dass Fische schwimmen...“
„Fischi, greif an! Bruuuuu“
Herbert: „Sorry Markus! Hat’s weh getan?“
Markus, ein silberner FZ Blinker mit einem kleinen Kratzer am unteren Ende, welchen er sich geholt hat, als der Junge ihn einmal auf die Heizung hat fallen lassen: „Mir doch nicht, bist ein super Airback.“
Christian: „Hallo zusammen, ich möchte euch einen Neuen vorstellen, sein Name ist Felix.“
Felix: „Ha..Hallo“
Herbert: „Servus Felix“
Markus: „Moin Moin“
Christian: „und? Was gibt’s neues bei euch?“
Markus: „Na ja...Herbi hat mal wieder versucht beim Kartenspielen zu schummeln.“
Herbert: „Nein, Hab ich nicht!!
„Herbert, zwei Karo Asse unter dem Bleikopf ist schummeln.“
„Und was sind drei Herz Könige im Sprengring?“
„Zufall...“
Felix: „Hihi, ihr seid lustig.“
Felix lebte sich schnell in die Gemeinschaft von Christian, Herbert und Markus ein. Viele Abende und Nächte, in denen der Junge vergessen hatte die Spinnerbox zu schließen und in denen er von Herbert und Markus die besten Kartentricks gezeigt bekam, vergingen. Felix und Christian wurden unzertrennliche Freunde.
Im Laufe der Jahre wurde der Junge größer und reifer, bis eines Tages der Vater beschloss seinen Sohn zum ersten mal mit zum Angeln zu nehmen...
„Morgen Christian“
„Guten Morgen Felix, gut geschlafen?“
„Nicht wirklich gut...bin Gestern auf meinen Sprengringen eingepennt, jetzt hab ich Abdrücke am Bauch.“
„Hehe, na die gehen auch wieder weg...“
„Papa, ich werd ein Bisschen Spinnfischen gehen, ok?“
„Ist gut, du musst aber vorher noch die Drillinge dranmachen, hier.“
Christian: „Was den jetzt los? Wo sind wir?“
Felix: „Ich hab meine Drillinge wieder!!! Meine Schätze, lasst euch drücken, wie habt ihr mir doch gefehlt.“
Herbert: „Wir haben alle unsere Haken wieder. Die Box ist offen, aber wir sind nicht im Zimmer des Jungen, ich ahne Böses...“
Markus: „Der wird doch nicht etwa...“
Christian: „Doch! Ich kann über den Rand sehen. Wir sind an einem See und der Junge baut seine Angelrute auf!!“
Herbert: „Jetzt wird’s ernst, kann einer von euch schwimmen?“
Markus: „Du mit deinem Bleischädel sicher nicht! Ich gebe dir fünf Meter, dann hängst du die nächsten Jahrzehnte am Grund dieses Baggersees.
Herbert: „Ich bin Rostfrei, wie sieht’s mit dir aus?“
Markus: „oh oh“
Der Junge: „Hmm...Ich glaube, ich werde als erstes den Twister ausprobieren.“
Markus: „Herbert, mein Kartenbruder, war schön dich gekannt zu haben.“
Felix: „Hör auf, nimm ihm nicht den Mut.“
Herbert: „Jetzt kommt der erste Wurf...Auf diesen Tag habe ich Jahre lange gewartet und jetzt habe ich etwas Angst.“
Christian: „Schaffst du schon, viel Glück und halt den Bleikopf steif.“
Herbert wird vom Jungen sechs mal ausgeworfen, dann entscheidet er sich einen anderen Köder zu probieren.
Markus: „Und wie war’s? Hast Verwandte getroffen?“
Herbert: „ooh...mir ist noch ganz schwindlig vom Fliegen, im Wasser hab ich zwar nichts gesehen, aber es hat unglaublich Spaß gemacht.“
Der Junge: „Der Twister war mir zu leicht. Ich glaub ich probier mal den FZ-Blinker.“
Markus: „Mich?? MAMI !! Ich will nicht, ich roste!“
Herbert: „So schlimm ist es nicht, halt dir beim Fliegen einfach die Drillinge vor die Augen.“
„-schhh-“ macht die leichte Spinnrute, als sie beim Wurf die Luft zerschneidet.
„Ich fliege!!! Ich bin ein Vogel, ein Adler! Woohoo!!“
„Oh je, Wasser! Wasser!! oh Sch***“
„-platsch-“
Markus: „Geil!! Hey, ich will noch mal! Wirf mich noch mal rein, noch ein einziges mal, bitte bitte !“
Nachdem der Junge mit Markus neun Würfe gemacht hat, will er dieses mal den kleinen Forellenwobbler ausprobieren.
„-platsch-“
Felix: „Ich hab es geschafft! Ich bin im Wasser!!“
Felix bemerkt nicht wie ein Hecht auf ihn aufmerksam wird.
„Was für ein tolles Gefühl, wie leicht und geschmeidig das Wasser ist.“
Der Hecht folgt ihm und als er nur noch ein paar Zentimeter hinter ihm ist, erblinkt ihn Felix. Panisch versucht er schneller zu werden, aber die Schnur führt ihn zu langsam.
„Ahhh, Ein Monster, weg mit dir! Lass mich in Ruhe!“
„Ich warne dich, ich kann Karate!“
„Eiooooaaaaa, HAI ! HU HI HA, Nimm dies und das!“
Der Hecht lässt sich durch Felix nicht beeindrucken, wird schneller und packt zu!
„HaHaHa! Ausgesch*** ! Auf den Drilling gebissen !! Jetzt kommst du in die Dose, wirst eingeschweißt und nach Neufundland verschickt !!“
Der Hecht wird vom Jungen ausgedrillt und gekeschert.
Felix zu seinen Freunden: „Ab heute dürft ihr mich Felix der Große nennen !“
„Oder nein: Der unbesiegbare Felix ! Bezwinger des Monsters!!“
Die anderen Kunstköder sind froh ihn wieder zu haben und gratulieren ihm zu seinem Fang. Als der Junge den Fisch versorgt hat, will er es noch einmal mit dem Wobbler versuchen.
„Auf geht’s ! Wirf mich rein, ich kriege sie alle! Bansei!!!“
„Achtung! Da ist ein Ast! Das ist ein sehr großer Ast !! Oh Oh, das geht schief...“
Der Junge warf zu hoch und landete mit seinem Forellenwobbler in einem großen Baum. Er zehrte oft an der Schnur, immer und immer wieder...bis sie schließlich Riss.
Da hing Felix nun. Fest mit der Schnur um einen Ast gewickelt, welcher sich in einem Baumwipfel einer alten Eiche befand.
Es war eine einsame Zeit für Felix und sie verging sehr langsam. Er dachte viel nach, über seinen kurzen Aufenthalt im Kaufhaus und seine guten Freunde in der Spinnerbox.
Sollte das das traurige Ende der Geschichte sein?
Nein, denn...
Eines Tages erblickte ein älterer Mann den mittlerweile total verrosteten Forellenwobbler. Mit einer langen Schnur brach er den Ast ab und befreite Felix. Er nahm ihn mit zu sich nach Hause, tauschte die eingerosteten Drillinge gegen neue aus und polierte den Wobblerkörper auf Hochglanz.
Felix verbrachte eine lange Zeit in einem kleinen Wandschrank. Das Zimmer hatte einen großen Kamin, welcher in kalten Winternächten hell aufflackerte und wärmte. Es ging ihm gut.
Eines weiteren Tages, als der Mann nach Hause kam, brachte er drei kleine verrostete Kunstköder mit. Felix konnte seinen Augen nicht trauen als er in alt bekannte Gesichter blickte. Es waren seine Freunde aus der Spinnerbox.
ENDE
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*Gruppenzwang*
Ich hab auch einmal einen Fisch verloren, wo ich mir dachte: "Sch***...Das gibts doch nicht, den Tag kann ich vergessen...."
An einem schönen Sonntag war -wieder einmal- von meinem Verein ein Jugendfischen angesetzt. Eigendlich ist das ja nur was für „Kurze“ :), aber da auch regelmäßig zwei Spezels von mir kommen, kann ich mich immer gut unterhalten.
Natürlich fangen wir auch hin und wieder den einen oder anderen tauben Karpfen, eine Suizid-Forelle oder ein Killer-Rotauge. (Warum die "Killer-Rotaugen" heißen? Ganz einfach: Die sind so aggressiv und voller Wut auf den Köder, dass ihr Auge rot anschwillt und die ersten zwei Spezies wollen entweder gefangen werden oder sind Stocktaub, weil sie das ganze Geschreie und Rumgerenne der Jugend nicht stört...)
Dass nicht falsch verstehen, denn eigentlich gehört man mit zarten 16 Jahren ja auch noch dazu, aber man versucht halt Abstand zu halten...
Zurück zur Geschichte:
Wie schon gesagt, es war ein schöner Sonntag im Juni: Die Grillen zirpten, die Frösche quakten Mozarts Symphonien durch (wenn auch in der falschen Tonlage), Bleie und Kunstköder flogen durch die Lüfte (die Vögel dementsprechend höher als üblich)...ja...man sah es, man roch es, es war Jugendfischen!
Wir suchten uns eine verhältnismäßig ruhige Stelle aus, um dieses Mal den Hechten nachzustellen...(Wir hofften inständig, dass auch Hechte von der Taubheit befallen wären.)...“Oh man, jetzt weiß ich wieder was ich zu Hause vergessen habe, die Köderfische!“, zwei Grundbleie später halfen wir unserem Anglerkollegen wieder auf die Beine...
(Scherz :D)
Ja...So war das...wir zu dritt am See, ohne Köderfische und mit nur einem Karpfenhaken...Ok, man hätte natürlich auch einen kürzeren Angler ansprechen und betteln können...aber der Stolz riet uns dann schließlich doch dazu, es mit einem Karpfenhaken auf die „Redeyes“ zu probieren.
Eine Stunde später...
„Wart noch fünf Minuten, ich bin sicher gleich zupft es noch mal“
Zwei Stunden später...
„Noch zwei Minuten...“
Drei Stunden später...
„Gleich...“, der Schwimmer geht unter, „sag ich doch!!“, „na also“, „das ist ein dicker, den können wir sicher durch drei Teilen“
Ja...hätten wir auch machen können, wenn er nicht beim herausheben abgegangen wäre.
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Gute Geschichte, gefällt mir