Beiträge von daniel

    Gern geschehen :)


    Es ist eine schöne Abwechslung einmal in so einem dichterischen Stil zu schreiben und Spass machts natürlich auch, kann ich nur empfehlen ;)

    Ich sitze im leicht feuchten Gras. Der Nebel steht dicht und fest über dem kleinen Teich. Wie ein Soldat bewacht er ihn, will nicht gehen, will nicht von der Stelle weichen, durchschnitten wird er von einer Schnur, weich und langsam durchtrennt sie ihn, wie eine feine Klinge Grashalme. Lange hat er nicht mehr, bald muss er kämpfen, gegen das Licht, gegen den Tag, ein Kampf der nicht gewinnbar ist. Doch nun ist es noch nicht soweit, noch stört nur die Schnur, die ruhige Aura des Teichs.


    Etwas pickst mich in meine Jeans, ein kleiner Ast, unter mir. Ich hebe ihn auf, entschuldige mich, ihn berührt zu haben und lege ihn behutsam neben mich. Ich blicke auf, genieße die Ruhe, beobachte die Pose. Sie steht ruhig im Wasser, ist eins mit ihm geworden. Ein Vogel, ein Fink zwitschert den Morgen herbei, doch der Nebel erhebt Einspruch, seine Zeit, die ist noch nicht gekommen.


    Der Vogel wechselt den Ast, sieht mich, blickt auf den Boden, sucht nach Futter, fliegt weiter. Eine Libelle gleitet durch den Nebel, fliegt an mir vorbei, segelt zum Wasser herab, rastet auf meinem Schwimmer, fühlt sich wohl.


    Plötzlich erhebt sie sich, fliegt weg, hinaus in die weite Welt. Ich beobachte, sehe wie sich die Pose regt, wie sich auf einmal ihre Ruhe legt.


    Ich greife zur Angel, wie ein Fischreiher fixiere ich meine Beute, verfolge jede ihrer Bewegungen. Doch sie wurde gewarnt, der Soldat, er zieht sich zurück, ich weiß, er war es. Seine Schlacht ist vorbei, helle Strahlen durchbrechen seine Rüstung. Ein neuer Tag beginnt. Die Pose steht wieder still.


    Doch nur für einen Augenblick, den dann geht sie unter, verschwindet vom Angesicht der Erde. Wasser spritzt, die ruhige Aura des Teichs ist nicht mehr.


    Ich fliege, sehe mich selbst einen Fisch drillen, fliege höher, hoch in die Lüfte, zu einem anderen Teich.

    Weil es Menschen gibt, die Nachtanglen verurteilen und abstrafen.


    Ich bin Angler, lebe mein Hobby und schreibe gerne Geschichten, will aber dafür nicht bestraft werden. Deshalb ist diese Geschichte erfunden.

    Philosophieren wir ein bisschen.


    Nehmen wir doch einmal an, meine Geschichte hätte sich so irgendwo abgespielt. Nehmen wir doch einmal an, diese drei Personen, die ich beschrieben habe hätten ein solches Erlebnis gehabt und nehmen wir doch einmal an, diese eine Person, aus der ich die Geschichte geschrieben habe, würde existieren und sie hätte diese Nacht so erlebt wie ich es geschildert habe.


    Und jetzt nehmen wir noch an Bürokraten hätten kein Herz.

    Hallo Blinker Community,


    die letzten Tage waren so kalt, so windig und so ungemütlich. Deshalb habe ich mich einmal hingesetzt, um das schönste Erlebnis des vergangen Jahres in Worten zu verewigen. Bitte entschuldigt die Länge, aber ich wollte einfach so ein, für mich, weltenbewegendes Erlebnis nicht zusammenfassen, sondern ausführlich beschreiben. Ich hoffe dem einen oder anderen gefällts.


    Viele Grüße


    Daniel


    PS: Wenn ihr Rechtschreibfehler findet, würde ich mich sehr freuen wenn ihr sie mir als Antwort schreibt, danke :)




    „Was ein Wort bedeutet, kann ein Satz nicht sagen.“
    Ludwig Wittgenstein (1889-1951)


    Jeder Mensch verbindet mit einem einzelnen Wort oft eine oder mehrere Erinnerungen, die durch positive Erfahrungen in seinem bisherigen Leben geprägt worden sind. So wird jedem echten Bergsteiger die Sonne im Gesicht aufgehen, wenn er das Wort „Gipfel“ hört und jeder begeisterter Skifahrer wird innerlich einen dreifachen Salto aufführen, wenn das Wort „Pulverschnee“ im Radio erklingt. Auch beim Angeln gibt es diese Erinnerungsaufrufende Wörter. Das Wort, zu dem ich euch heute eine kleine Geschichte erzählen möchte lautet „Nachtangeln“.


    Viele Angler verbinden mit dem Wort „Nachtangeln“ unvergessliche Erlebnisse mit Angelfreunden unter nächtlichem Mondschein, so auch ich. Doch hätte mir jemand am Anfang des vergangen Jahres dieses Wort genannt, ich hätte zwar gelächelt, aber mit Sicherheit hätte nicht so von traumhaften Sonnenuntergängen, zirpenden Grillen und anglerischen Überraschungen vorgeschwärmt, wie ich es heute machen würde.


    Seinen Anfang nahm das ganze als mein Klassenbanknachbar, der Sebastian (kurz= Basti) unbedingt einmal zum Angeln mitkommen wollte, was größtenteils das Resultat meiner Schwärmerei war und da der Steffen, ein Freund meines Klassenkameraden mit dem er selber auch schon öfters angeln war, ja auch angle könnte man doch mal zu dritt an den See fahren. „Aber wenn schon, dann auch über die Nacht draußen bleiben, soll ja schließlich nicht langweilig werden“, gab Basti zielstrebig von sich.


    Daran sieht man schon wie viel Ahnung der vom Angeln hat, dachte ich mir, eine Kuh könnte besser auf einem Einrad balancieren als der einen Casting Boom an eine Karpfenangel montieren.


    Ich musste Grinsen, was Basti sofort als eindeutiges „Ja, ich bin um vier mit Angelausrüstung bei dir“ akzeptierte.


    Gedacht – Getan: Um vier Uhr setze mein Vater mich vor Basti’s Haustür ab. Man einigte sich auf den Fiat vom Anglerkollegen Steffen und dieser fuhr uns dann ans Wasser. Nach kurzer Bestandsaufnahme der zu tragenden Last musste ich feststellen, dass wir Angelruten, Angelzubehör, Stühle, ISO-Matten, Schlafsäcke, Regenschirme und die Brotzeit nie in einem Gang zum See mit uns nehmen könnten.


    „Brotzeit“, dass klingt so harmlos, da stellt man sich zwei Butterbrote und eine Flasche Wasser vor. Aber wer schon einmal eine Hartplastik-Kühltasche, bis oben hin prall gefüllt mit Getränken, belegten Semmeln und Broten getragen hat, der weiß wie schwer eine „kleine“ Brotzeit sein kann....es könnte ja über die Nacht schneien und vielleicht müssten wir dann mehrere Tage am See verharren bis uns dann endlich der ersehnte Hubschrauber vom Roten Kreuz frisches Wasser und Brot... ;-)


    Nach dieser Erkenntnis einigten wir uns dann ohne jegliche Gegenstimmen darauf, erst die Angelausrüstung und die Stühle zu tragen und dann später am Abend erst das „Übernachtungsequipment“ nach zu holen.


    -Die Angelausrüstung, oje...


    Da mein Gleichgesinnter Steffen zuvor noch nie an meinem Vereinswasser geangelt hatte, brachte er so ziemlich alles mit was das Anglerherz erfreute. Da war als erstes einmal die Zander-, Aal- und Karpfenausrüstung, welche zwei Ruten, drei Rollen und einen bis oben hin voll gepackten Angelkoffer mit einschloss.
    Habe ich die 12 Meter Stipprute schon erwähnt? oooh...das war ein Spaß ! Man stelle sich einen voll gepackten Angler vor, der gerade versucht eine 12 Meter lange Stipprute, bei der der Verschluss während dem Laufen abgefallen ist und die deswegen ständig versucht ihre 12 Meter zu entfalten, mit Hilfe der Balancierung seines Körpergewicht unter Kontrolle zu halten.


    Göttlich! Als ich dieses Schauspiel beobachtete, musste ich spontan los lachen, was mir bei der Bewältigung meiner Angelausrüstung und zwei von drei Stühlen nicht gerade weiterhalf. Natürlich musste ich erst einmal absetzen und mich wieder einkriegen. Der Basti hingegen fing plötzlich an schneller zu laufen, anscheinend fing ihm langsam der Schirm -welchen wir ihm freundlicherweise auf den Rücken geschnallt hatten- zu entgleiten und er versuchte verzweifelt Fahrtwind aufzunehmen, um so mit Hilfe des einsetzenden Luftdrucks den grünen Angelschirm auf dem Rücken zu behalten. Naja...10 Meter...Respekt !


    Man mag es kaum glauben, aber auch wir sind schließlich mit sehr sehr langen Armen, mehr oder weniger unversehrt, am Angelplatz angekommen.


    Unser ausgewählter Angelplatz lag an der Nördlichen Seitenkante des gut überschaubaren Baggersees. Ausgesucht hatten wir diesen, weil es so ziemlich der einzige Platz war, wo es eine etwas längere, flache Kiesfläche gab. Zu dritt konnte man hier gut sitzen und auch für drei nebeneinander gelegte ISO-Matten war genügend Raum da. Bei der Absteckung unseres Angelgebietes einigte ich mich mit dem Steffen auf ein 1-2-1-2-System, bei dem jeder eine Rute ganz außen und eine mittig besitzen würde. Jeder von uns entschied sich für eine Grund- und eine Posenangel und da wir vor Sonnenuntergang keine Köderfische gefangen hatten, wurden dicke Tauwürmer montiert.


    Die nahende Nacht weckte in mir gemischte Gefühle. Einerseits war es ein schöner Sonnenuntergang und wir hatten uns bisher gut unterhalten, was sich sicher in der Dunkelheit auch fortsetzen lassen würde. Anderseits war ich mir sicher, dass wir nicht den leisesten Zupfer bekommen würden, denn in der Fangstatistik 2002 des Vereins tauchte gerade einmal ein einziger Aal auf und von dem wusste ich das er Nachmittags von einem älteren Mitglied gefangen worden war. Des weiteren war ich vor knapp zwei Jahren mit einem anderen Freund schon einmal über Nacht am See gewesen und damals hatten wir auf unsere Köderfische null gefangen. Ja, wenn wir wenigstens Köderfische hätten, da würde mit ganz viel Glück vielleicht noch ein Zander rangehen...


    Als die Sonne den Horizont passiert hatte, überzeugte mich jedoch die friedliche Stimmung, dass es ein schönes Erlebnis werden würde, an das man sich später sicher gerne erinnern würde. Langsam legte sich der Schleier der Nacht über die friedliche Wasseroberfläche und unsere Knicklichter schienen immer heller zu werden, bis sie schließlich die hellsten Punkte im Wasser waren.


    Als kurz nach Einbruch der Dunkelheit unsere beiden Knicklichter anfingen auf und ab zu wippen, als würden zwei vorsichtige Fische unentschlossen mit den Würmern spielen, war plötzlich unsere gesamte Aufmerksamkeit geweckt und auf die zwei „Glühwürmchen“ gebündelt.


    Ich dachte nach.
    -Könnten das wirklich Fische sein?


    -Nein, sicherlich nicht! Was sollte es den sein? Etwa ein Karpfen, der eine kleine Nachtwanderung unternimmt? Guter Witz – Nächster Witz.


    Die leisen Geräusche, ausgelöst durch kleine Wellen die gegen das Ufer prallten, gaben uns die ernüchternde Gewissheit, dass es sich bei den Verursachern der Knicklichtschaukel nicht um Fische handelte.


    -Hab ich’s nicht gesagt...Fische, das ich nicht lache...


    „Waren nur Wellen, ein leichter Wind hat eingesetzt“, erklärte uns der Steffen, welchen wir nach dieser Aussage zugleich zum „Experten für nächtliche Wellenbewegungen“ ernannten.


    Ungefähr ein und halb Stunden nach Sonnenuntergang bewegte sich mein Knicklicht erneut, wieder wippte es leicht auf und ab. Unser Welllologe gab zu bedenken, dass seine grün leuchtende Bissanzeige kerzengrade und ohne jede Regung im Wasser verweilte.


    -Fisch?


    -Vergiss es.


    Mir kam es so vor, als würde sich meine Pose ganz langsam nach rechts bewegen, jedoch konnte ich das in der finsteren Nacht nicht genau erkennen und ich zweifelte ob es nicht einfach nur Einbildung wäre. Plötzlich aber sauste mein Schwimmer nach unten und das Wasser wurde vom Knicklicht erhellt. „Geh ran!!!“, rief mir Basti zu.


    -Ahhh, ich sitze neben dir, meine Ohren...


    -Es ist ein Fisch. Ein Fisch, Schlag an!!!


    Mit erhöhtem Pulsschlag packte ich mir meine Black Dynamic Telerute und setzte den Anhieb. „Ich hab was dran!!!“, „Ich hol den Kescher!“, „Aua!! Das war mein Fuß!“, „Taschenlampe her!“, „Wo ist die???“, „Ich weiß es nicht, du hattest sie doch!“, „Mein Schienbein!“, „Da ist sie und da liegt auch der Kescher“, „Eine Schleie! Es ist eine Schleie!“, „Hier gibt’s doch gar keine Schleien!?“, „Kescher sie endlich!“, „Na also, Petri!“


    Da lag sie vor uns. Ihr dunkelgrünes Schuppenkleid glänzte im Schein der Taschenlampe und wir sahen in rote Augen, die wie markelose Rubine im Mondschein funkelten.


    Ich war außer mir vor Freude. Haben Sie schon einmal einen Angler um seinen Angelplatz herum einen Regentanz aufführen sehen? Und das ganze um kurz vor Mitternacht? Nein? Dann haben Sie bis jetzt aber was verpasst!


    „Jetzt tickt er völlig aus...“, kommentierte Basti.


    Zwei Luftsprünge später, nachdem ich wieder, mehr oder weniger auf den Erdboden zurückgekehrt war, stellte ich zugleich fest: „Also Leute, egal was jetzt noch kommt, das Nachtangeln müssen wir wiederholen!“. Natürlich wurde dieser Vorschlag sofort einstimmig angenommen.


    Die Stimmung nach dem schönen Fang war ausgelassen und schon voller Vorfreude aufs nächste mal. Selbst die Frösche gratulierten uns mit einem lauten Quakkonzert zum unerwarteten Fang.


    Inzwischen hatte ich meinen Haken wieder mit einem dicken Tauwurm beködert und die Posenmontage an ihre vorherige Stelle gebracht, welche ich in meinem Kopf schon längst mit einem roten Textmarker umringelt und mit drei ganz dicken Pfeilen gekennzeichnet hatte.


    Zwanzig Minuten vergingen, in denen ich meinen Anglerkollegen noch einmal erklärte, warum diese Schleie so eine unglaubliche Überraschung wäre. Unterdessen bemerkte niemand wie meine Pose wieder leicht zu wackeln begann.


    „...die werden mir das nie im Leben glauben, dass ich hier eine Schleie...“


    „Dein Schwimmer“, flüsterte mir Steffen zu.


    Wieder sprang ich vom Stuhl auf, umklammerte fest den Rutengriff und schlug, völlig auf den Fisch konzentriert an. Diesmal zuckte es ganz gewaltig in der Rutenspitze und die Rollenbremse surrte in die dunkle Nacht hinaus.


    Ich glaub ich träume. Das kann doch unmöglich noch eine Schleie sein!


    War es auch nicht, den das was uns dann nach kurzem Drill über den Kescher glitt war schwarz wie die Nacht und kämpfte selbst im Netz noch verbissen weiter.


    „Ein Aal !!!“


    Langsam kam ich ins grübeln, ob wir auch wirklich am richtigen See sitzen würden, denn vor Sonnenuntergang war ich mir noch sicher, dass ich mein Vereinswasser kennen würde. Ich schaute mich um, erblickte jedoch nur vertraute Bäume im dunklen Mantel der Nacht.


    Wir versorgten den Aal und setzten uns wieder auf die bequemen Campingstühle. Ich merkte meinem Anglerkollegen an, dass er sich ein bisschen darüber ärgerte, dass bei ihm noch nichts angebissen hatte und versuchte deshalb meine Freude, wenigstens äußerlich in Zaum zu halten. Im Kopf jedoch schlug ich einen Purzelbaum nach dem anderen und überlegte schon wie ich die Fische am nächsten Morgen in die Kamera halten würde.


    Unsere Unterhaltung stoppte abrupt als sich plötzlich das Glühwürmchen vom Steffen dazu entschied ein kleines Bad zu genießen. Natürlich stürmte mein Gastangler sofort zu seiner Rute, um einen Anhieb zu setzen, welcher an Grazie nicht mehr zu überbieten war. Haltungsnote: 1 ;-)


    Ein paar spannende Minuten später erhellte sich unser Angelplatz ein weiteres Mal im Schein der Taschenlampe und ein starker Aal fand seinen Weg auf die frische Grüne Wiese hinter unserem Angelplatz. Die schwarzen Wolken lichteten sich und man konnte sich über ein gemeinsames digitales Fangfoto freuen, welches sich auf der nächsten LAN-Party sicher gut zum angeben eigenen würde.


    Meine Uhr datierte halb drei Uhr morgens und wir wären sofort eingeschlafen -so hundemüde wie wir waren-, die ISO-Matten waren schon ausgebreitet, hätte da nicht mein kleines Knicklicht noch einmal die Lust auf eine Rutschparty verspürt. Durch unsere mittlerweile gut eingespielte Teamarbeit im Keschern nächtlicher Fischbesucher, gelang es uns, auch den dritten Aal sicher aufs trockene zu befördern.


    Zufrieden und völlig erschöpft von den ganzen Drills, krochen wir dann schließlich gegen drei Uhr morgens in unsere Schlafsäcke. Die vielen Steine unter meinem Rücken störten mich kein bisschen. Ich schlief wie auf Wattewolken.


    Um Punkt fünf Uhr streckte ich mich mit einem breiten Lächeln dem Sonnenaufgang entgegen. Meine zwei neu gewonnen Nachtangelfreunde schlummerten noch tief und fest vor sich hin, was mir Zeit gab das Erlebnis der vergangenen Nacht noch einmal gedanklich Revue passieren zu lassen.


    Meine Güte was war das nur für eine traumhafte Nacht gewesen. Ich hatte ja wirklich mit allem, außer dem gerechnet, jeder 20 pfundiger Karpfen oder 80 Zentimeter Zander wäre für mich eine geringere Überraschung gewesen als diese eine Schleie und die drei Aale. Da denkt man, man kennt einen See gut und dann kommt so ein Hammer.


    Gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, klingelte das Aalglöckchen vom Steffen laut in die frühe Morgenstunde hinein. Nach zweimaligen kräftigen Schütteln taumelte dieser in Richtung Grundangel und setzte den Anhieb. Man mag es kaum glauben, aber um fünf Uhr morgens ging uns dann der vierte Aal ins Netz.


    Eine klingelnde Aalglocke, ein piepsender Bissanzeiger, das Geräusch einer surrenden Rollenbremse, für einen Angler wahrhaftig die schönste Art morgens geweckt zu werden.


    Wir packten unsere sieben Sachen zusammen und zogen guter Laune in Richtung Auto, heiße Badewanne und Bett. Später im Sommer versuchten wir nochmals unser Glück, mit ähnlich schönen Resultaten. Doch über keine der weiteren Schleien konnte ich mich so freuen wie über diese eine, gefangen auf einen dicken Tauwurm, dem ich so stark misstraute.



    Natürlich ist diese Geschichte erfunden.

    So wars nicht gemeint :)


    Ich glaub euch das schon, dass man soviele Fische an einem Tag fangen kann.


    Mir gings um die Fragen: Kann man sich bei sovielen Fischen noch an jeden einzelnen erinnern? An die Art wie der Schwimmer untergegangen ist oder wohin der Karpfen im Drill geflüchtet ist? Und kann man sich beim 24ten Fisch noch genauso freuen wie beim ersten?


    Wer erinnert sich nicht an einen Angeltag an dem man "nur" einen Fisch gefangen hat und über den man sich einfach riesig gefreut hat, auch wenns "nur" einer war.


    Ein gutes Beispiel liegt im Storyboard. "Sternstunde" beschreibt einen Angeltag, welchen eine Schleie die 2 Zentimeter über dem Schonmaß war unvergeßlich gemacht hat.

    Hmm....Ich habe noch nie 15 Karpfen an einem Tag gefangen...
    Ich habe noch nie 100 Barsche an einem Tag gefangen...
    Ich habe auch noch nie 5 Karpfen an einem Tag gefangen...


    aber eins habe ich geschafft...und zwar habe ich heute, gegen 5 Uhr, mit meiner lieblings Forellenrute einen Spiegelkarpfen auf zwei Maiskörner gefangen. Er brachte 2700 Gramm auf die Waage und maß 53 Zentimeter.


    Als mein bester Angelfreund endlich den Kescher hochgehoben hatte, stand mir ein dickes Lächeln ins Gesicht geschrieben und spontan ist mir ein lautes "JA!" über die Lippen gerutscht.


    Der Karpfen hatte eine verbuttete Rückenflosse und eine kleine Wunde am Bauch. Für mich jedoch war er in diesem Moment der schönste Karpfen der Welt. Denn es war der erste des Jahre 2004, der Vorreiter vieler unvergesslicher Angeltage die mich in diesem Jahr erwarten werden.


    Als mein Spezel dann auch noch einen schönen Schuppenkarpfen fing, fand ich dieses dicke Lächeln auch in seinem Gesicht und wieder einmal wurde ein perfekter Angeltag von einem schönen Sonnenuntergang beendet.


    Wie gesagt, ich habe noch nie 15 Karpfen an einem Tag gefangen, aber ich habe schonmal drei Karpfen an einem Tag erwischt. Wenn ich jedoch die Freude, die ich bei den drei Karpfen empfunden habe summiere, fehlt mir immernoch ein gutes Stück zum verbutteten 53er Spiegelkarpfen, der um 5 Uhr auf zwei Maiskörner biss.

    Der Angler ist ein sehr geduldiger Menschentyp. Er kann stundenlang in seinem Karpfenstuhl verweilen, ohne auch nur ein einziges mal die Pose aus den Augen zu verlieren. Er führt seinen Gummifisch immer mit höchstmöglicher Konzentration, um auch den kleinsten Zupfer mit einem ordentlichen Anschlag zu quittieren. Er beschäftigt sich am Wasser ausschließlich mit der Ausübung seines Hobby. Außer es befindet sich ein anderer Angler in unmittelbarer Nähe, mit diesem er dann über sein Hobby konservativeren kann, denn der Angler ist ein sehr geselliger Zeitgenosse.


    Nun gibt es aber auch eine andere „Spezies“ des Anglers, wenn man diese überhaupt noch als „Angler“ bezeichnen kann. Denn dieser Vereinsangehörige beschäftigt sich während der Ausübung seines Hobbys nicht ausschließlich mit der Angelei. Er hört Musik während er „angelt“. Wenn man das was er hört überhaupt noch als „Musik“ bezeichnen kann, denn sie ist schnell, taktlos und wird oftmals viel zu laut gehört und das alles geschieht, während er seinen roten Rappala Wobbler durch den See zieht.


    „Das hat doch nichts mehr mit Angeln zu tun!“, „Denen fehlt es an der Motivation und an der Ausdauer, deshalb fangen die auch kaum was“, so in etwa äußerten sich zwei erfahrene Angler zu dieser Thematik.


    Genau diese Meinung vertrete ich auch. Das Angeln als ruhiges, entspannendes Naturerlebnis sollte nicht durch laute, schrille Töne gestört werden. Sie wissen es alle, es handelt sich hierbei primär um junge „Angler“.


    Letzten Sonntag, welchen ich -wie so oft- an meinem kleinen Vereinssee verbracht habe, fand ich wiedereinmal einen von ihnen auf. Der Jugendliche (ich schätzte ihn auf 16 Jahre) hatte zwei lange Karpfenruten ausgelegt und führte neben seinem Stuhl gerade einen, wie ich fand, sehr sonderbaren Tanz auf, wobei er leise summte. Als er mich sah, brach er kurzum seinen wirren Tanz ab. Er nahm die Stöpsel aus den Ohren und grüßte mich freundlich. Natürlich grüßte ich ihn ebenfalls, nahm aber dann schnell Abstand auf. Etwas weiter traf ich auf einen „richtigen“ Angler, der gerade seine Montagen einkurbelte.


    „Und? Hast was erwischt?“, er schüttelte den Kopf, „Nur Kraut“, „Wie lang warst da?“, „Sieben Stunden...“, „Du sag mal, wie lange ist den der Junge schon da?“, „Ist zur selben Zeit gekommen wie ich, warum?“, „Nur so“. Mit einem freundlichen „Servus“ schickte ich ihn zum Vereinsparkplatz, wo sein Audi schon sehnlich auf ihn wartete.


    Ungefähr eine Stunde später hörte ich eine Rollenbremse surren. Ich nahm meinen angestrengten Blick kurz von meiner Pose weg und warf ihn dem Jungen zu, welcher gerade einen schönen Spiegelkarpfen ausdrillte. Die Ohrstöpsel hatte er rausgenommen und genau diese baumelten ihm jetzt an seinem schwarzen T-Shirt auf und ab, während der Karpfen über den Kescher glitt.


    Langsam neigte sich der Tag seinem Ende zu. Die Sonne war nur noch ein paar Zentimeter über dem Horizont und meine Köder holten sich bei einem wunderschönen Sonnenuntergang fast von selbst ein. Als die Sonne unter die Erde gekrochen war, strahlten die Wolken hell und das letzte Sonnenlicht bildete sich in den dicken Wolkenschichten erst gelblich, dann rötlich ab. Die Farben vermischten sich und es entstand eine Atmosphäre, die ich in meinem Leben nicht vergessen werde. Der Himmel blauschwarz, die Wolken feuerrot, der Horizont rot-gelblich.


    Unter diesem wunderschönen Naturspektakel begab ich mich auf den Weg in Richtung Parkplatz und als ich die Angelstelle des „falschen“ Anglers passierte, sah ich den Jungen neben seinen Ruten im Gras sitzen. Fasziniert starrte er in den Sonnuntergang. Die Ohrstöpsel lagen neben ihm. Ich gratulierte ihm zu seinem Karpfenfang, woraufhin er mir nur sagte, dass er ihn wieder zurückgesetzt hätte. Wir verabschiedeten uns und ich begab mich auf die letzte Hundert-Meter-Strecke zum Parkplatz.


    Während ich so ging fing ich das überlegen an.


    „Der Junge ist zur selben Zeit gekommen wie ich“
    „Sieben Stunden...“
    „Denen fehlt es an der Motivation und an der Ausdauer, deshalb fangen die auch kaum was“
    „Der Karpfen war so schön, den wollt ich nicht entnehmen“
    „Sieben Stunden..., wie lange war ich da? Knapp drei Stunden...zehn Stunden“
    „Das hat doch mit Angeln nichts mehr zu tun!“
    „Sonnenuntergänge am Wasser faszinieren mich sehr“


    Ich blieb stehen, drehte mich um, dachte noch einmal nach. Ging weiter.



    Eine Woche später traf ich den jungen Angler wieder. Er erzählte mir, dass er Fotos von dem Sonnenuntergang gemacht habe. Dann drückte er mir einen Zettel in die Hand, wo folgendes geschrieben stand:


    Fotos vom Sonnenuntergang -klick mich an-


    Wenn Sie unter dem Bild auf „Sonnenuntergang am Baggersee“ klicken, sehen sie alle Bilder nebeneinander, unter Fotografenprofil gibt’s ein Bild von mir.

    Huhu Anglerkollegen,


    Ich möchte euch heute einmal eine Geschichte erzählen. Holt euch am besten einen frischen Kaffee und/oder etwas zu knabbern an den PC. Richtig gemütlich in den Stuhl reinlümmeln, einfach mal zurücklehnen und lesen.


    Meine Geschichte handelt von einem Jungen, dessen Leben sich nach der Begegnung mit einem kleinen Fisch komplett geändert hat.


    Der Junge, von dem ich euch erzählen möchte war 14 Jahre alt und lebte in einem kleinen Dorf, welches heute nicht mehr ist. Jeder im Dorf kannte den Jungen gut, denn sein Vater war ein wichtiger Mann, er arbeitete im Stadtrat einer Kleinstadt, nur ein paar Kilometer von unserem Dorf entfernt. Seine Mutter war Lehrerin und übte ihren Beruf an der örtlichen Grundschule aus, wo die kleine Schwester des Jungen die zweite Klasse besuchte.


    Jeden Abend, wenn der Vater nach Hause kam fand er seinen Sohn entweder vor dem Fernseher oder dem Computer vor und jeden Abend fragte er ihn erneut, ob er nichts besseres zu tun hätte z.B. für die Schule zu lernen oder wenigstens einem Hobby nachzugehen. Der Junge gab daraufhin immer die gleiche Antwort, er hätte einfach keine Lust, sich geistig oder gar körperlich anzustrengen. Bei dem Angebot, einfach einmal ein bisschen raus zu gehen, konterte er meistens mit angeblich schlechten Wetterverhältnissen. Die Mutter des Jungen sah diesem Treiben Abend für Abend erneut zu. Sie war es ebenfalls Leid, ihren Sohn jeden Tag erneut aufzufordern, doch an die frische Luft zu gehen oder wenigstens etwas sinnvolles zu tun.


    Und so kam es eines Tages, dass der Junge -mal wieder- von seiner Mutter zu einem Spaziergang überredet wurde. Er entschied sich einem Trampelpfad im nahegelegenen Wald nachzugehen. Er schlenderte gerade über eine Lichtung, als...


    *Knacks*, ein bisschen erschrocken schaute der Junge nach unten, er war auf etwas längliches, schwarz schimmerndes gestiegen. Er bügte sich und hob es behutsam auf, es war eine alte Angel, welche schon eine kleine Moosschicht besaß. Er wusste wie eine Angel aussah, denn er ging oft zu dem kleinen Dorfteich, wenn seine Mutter ihn mal wieder bei brüllend heißer Mittagssonne zu einem Spaziergang gezwungen hatte. „Aber wie kommt die den mitten in den Wald?“, fragte sich der Junge.


    Der kleine Teich war oft von Anglern besetzt. Diesen hatte der Junge oft zugesehen, wie sie ihre Köder immer und immer wieder in den Teich warfen und sie wieder einholten, nur um sie wieder auszuwerfen oder wie sie einfach nur dasaßen und stundenlang warteten, als gäbe es für sie nichts anderes auf der Welt. Der Junge empfand das immer als total idiotisch. Doch nun hielt er eine solche Angel selber in der Hand und dieses Gefühl weckte Neugier in ihm. Seine Mutter hatte ihm doch eh gesagt, vor fünf Uhr solle er sich nicht wieder Zuhause blicken lassen, dachte er sich und seine Digitaluhr zeigte gerade einmal halb zwei Uhr an.


    Und so kam es, dass der Junge zum Dorfteich schlenderte.


    Als er dort ankam fand er bereits einen Angler vor, welcher ihn freundlich grüßte und danach sofort auf die Angel in seiner Hand zu sprechen kam. "Die ist ja angebrochen!", bemerkte er und fragte sich innerlich was der Junge damit wohl noch fangen wolle. "Wird schon noch funktionieren, hätten Sie vielleicht ein bisschen Angelschnur und einen Haken für mich?", antwortete und fragte der Junge zugleich. Woraufhin der Angler schmunzelte, ein Messer aus seinem Angelkoffer zog, knapp zwei Meter Schnur von seiner Rolle abschnitt und ihm diese zusammen mit einem etwas angerosteten Angelhaken überreichte. Der Junge bedanke sich höflich und der Angler drehte sich wieder seinen eigenen Gerten zu.


    „Das ist einer dieser verrückten Angler, die bei eisiger Kälte, peitschendem Wind oder prasselndem Regen am See sitzen, ohne Fisch nach Hause gehen und trotzdem am nächsten Tag wiederkommen“, dachte sich der Junge. Einige Sekunden lang versuchte er einen Grund für dieses Verhalten zu finden, schüttelte jedoch dann demonstrativ den Kopf und begab sich auf den Weg zur andere Seite des Teiches.


    Er passierte ein Seerosenfeld und einen langen Schilfgürtel, welcher einfach kein Ende nehmen wollte. Schließlich fand er eine offene Stelle. Sie befand sich ungefähr schräg gegenüber des verrückten Anglers und südlich einiger Äste, die aus dem Wasser ragten. Hier wollte er sein Glück versuchen.


    Mit gemäßigter Vorfreude knotete er das eine Schnurrende an die Spitze der Angelrute und das andere Ende an den Angelhaken. „Hmm, dann lass mal überlegen: Rute hab ich, Schnur hab ich, Haken hab ich – Ein Köder fehlt mir noch!“. Er fing an in seinem Rucksack zu kramen und suchte das mit Salami belegte Vollkornbrot, dass ihm seine Mutter mitgegeben hatte. Er fand es, brach ein Stück ab, tauchte es ins Wasser und knetete es um den Haken. Völlig unmotiviert nahm er die Angel in die Hand und schaukelte den Haken mit dem Brotköder vor und zurück. Dreimal wiederholte er diesen Vorgang und senkte beim dritten Mal, als die Schnur nach vorne gestreckt auf das Wasser zeigte, die Angelspitze. Der Ring auf der Wasseroberfläche signalisierte ihm, dass sein Köder nun ausgelegt war. „Darauf fällt doch kein Fisch der Welt rein“, dachte er sich, setzte sich ins Gras und stützte die Angel neben sich auf einen Stein ab.


    Minuten vergingen, in denen er die schöne Landschaft um sich herum bewunderte.


    "Ne, keinen Bock mehr, war ne dumme Idee", mit diesen Worten nahm er die Angel in die Hand. Er wollte gerade den Köder aus dem Wasser heben, da spürte er in der Rutenspitze ein Zucken. Nun war er auf einmal hellwach, seine Hände umklammerten den Rutengriff fester. Doch so plötzlich wie das Zupfen gekommen war, so schnell war es auch schon wieder weg. Nach einer 30-sekündigen Wartezeit entschied sich der Junge, den Köder zu begutachten, um festzustellen ob es nun ein Fisch oder doch nur ein dummer Ast gewesen ist.


    Doch kurz bevor er seine Rute anheben konnte, zuckte es erneut in der Rutenspitze und diesmal nicht nur einmal, sondern mehrmals hintereinander! Er hob die Rute an und gleichzeitig auch einen kleinen Fisch aus seinem Element. Er war überglücklich und so unglaublich stolz auf seinen Fang, dass er zugleich einen Bauchtanz aufführte und parallel dazu ein lautes „Juhu!“ über seine Lippen glitt. Nach diesen akustischen und akrobatischen Freudeausdrücken fasste er den Fisch ganz behutsam an und drehte den Haken vorsichtig aus dem kleinen Fischmaul.


    Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es schon eine halbe Stunde nach 5 war. Deshalb entschloss er sich den Heimweg anzutreten.


    Als er Zuhause ankam, hatte seine Mutter schon das Abendessen hergerichtet. Der Abend nahm ein schnelles Ende und müde sagte er seinen Eltern gute Nacht. Aus irgendeinem Grund war ihm an diesem Abend nicht nach Fernsehen, auch sein Computer blieb an diesen Abend –ungewohnt- kalt. Er verspürte an diesem Abend einfach keine Lust auf Unterhaltung im Bitformat. Also legte er sich in sein Bett und versuchte einzuschlafen.


    Doch es gelang ihm nicht, immer und immer wieder musste er an den kleinen Fisch denken. Aber warum nur? Es war doch ein Winzling, ein Babyfisch gewesen, kaum größer als ein Zeigefinger. Er drehte sich nochmals herum und dachte an das Zappeln in der Rute und den Stolz den er empfand als er den Fisch aus dem Wasser gehoben hatte.


    Plötzlich war ihm alles egal: ob Hitze, Kälte, Schnee oder Regen, -4 oder +40 Grad Celsius, er wollte nur eins: Angeln!, Angeln bei Tag und Nacht, in jeder Stunde, in jeder Minute, in jeder Sekunde, die der Tag von sich gab.


    Könnt ihr euch vorstellen wie diese Geschichte ausgeht?
    Richtig! Der Junge stand am nächsten Morgen ganz früh auf, stürzte ohne zu frühstücken aus dem Haus, nahm alles Brot mit was er im Haus finden konnte und eilte zum Dorfteich. Er fing weitere Fische, er absolvierte die Fischerprüfung, er kaufte sich weitere Angeln, Haken und Zubehör. Er wurde ein fanatischer Angler.


    Ungefähr 23 Jahre nach seinem ersten Angelerlebnis saß er wiedereinmal an dem selben Dorfteich und angelte. Der „Junge“ war mittlerweile 37 Jahre alt, hatte eine liebevolle Frau und zwei Kinder, zwei Mädchen, welche sich auch für die Angelei interessierten. Es war ein schöner Sommertag und die Sonne gab ihr bestes, um das Wasser auf Badewannentemperatur aufzuwärmen. Als er so dasaß und auf seine Ruten schaute, näherte sich von hinten ein älterer Mann, der ein weißes T-Shirt und eine kurze, hellblaue Hose trug. Der alte Mann grüßte ihn freundlich und fragte daraufhin: „und, gehst du immer noch auf dem alten Trampelpfad im Wald spazieren?“, „Gelegentlich schon, wieso fragst du, Vater?“



    Ende


    Anhang:


    Ich habe diesem Jungen absichtlich keinen Namen gegeben, weil es sich hier nicht um eine einzelne Person handelt. In jedem, der sich wie ich in diesem Augenblick wünscht mit einer Angel an einem Dorfteich zu sitzen, wohnt dieser Junge. Es muss auch nicht unbedingt ein See sein. Diese Gewässerart habe ich nur gewählt, weil es meine favorisierte ist. Ich kenne auch Fliegenfischer die diesen Jungen in sich tragen, der ihnen jedes Wochenende befiehlt zum angeln zu gehen und sie nie genug davon kriegen lässt.


    In diesem Sinne: Lasst euren Jungen angeln :!:

    Hmm...in welchen Vereinen seit ihr? Bei mir angeln schätzungsweise 2/3 der Mitglieder mit Mais, Kartoffeln oder Würmern, was vielleicht auch am Alter liegen mag, den wer mit dem "Hightechklumb" net aufgewachsen is, der kann anscheinend auch nichts damit anfangen. Nur die wenigstens Karpfen haben da Erfahrung mit kleinen farbigen Kugeln.


    edit ----> und da die ganzen Natur-Pur-Angler nicht weiter als 50 Meter kommen, haben sich viele Karpfen in weitere Entfernungen zurückgezogen. Die Zeiten des Schwimmbrot-unter-der-Ruten-fischens sind da vorbei!

    Der Boilie ist und bleibt jedoch der einzige Köder der von einem Karpfen immer wieder genommen wird, egal wie oft er schon schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht hat, ein kleiner Flavour oder Geschmackswechsel und schon fängt der Boilie wieder.
    Bei der Kartoffel werden dir bald die Flavours ausgehen....Schonmal mit ner Kartoffel über 50 Meter geworfen?....echt?....kauf ich dir nicht ab :p....Kartoffeln weich kochen?....Jo, hast recht !.....sonst haben die Rotaugen den ja net in 10 min runtergelutscht, kann man ja net verantworten....Schonmal ne Kartoffel im Winter gefischt?....und? Wieviel Bisse hattest du? 0 oder etwa doch 0? :p....Hmm...."Vielleicht wird der Boilie auch irgendwann mal so ein Joker" o_O :?....


    kleine Frage noch: Was is Gulp ? :)

    nabent,


    Ich machs kurz: :D


    Karpfenangeln im Winter heisst,


    -Köder mit einem höherem Proteingehalt fischen:


    Karpfen haben im Winter keinen sehr hohen Bedarf an Kohlenhydraten, weil sie sich nicht soviel bewegen wie im Sommer. Im Winter brauchen sie mehr Proteine:


    5 Grad C = 80% Protein
    10 Grad C = 65% Protein
    15 Grad C = 55% Protein
    20 Grad C = 40% Protein
    25 Grad C = 25% Protein


    Sagen dir HNV oder HP Boilies was? Das sind Boilies mit sehr hohem Nährwert und hohem Proteingehalt (HP = High Protein), bischen teurer, aber im Winter einfach nur geniel ;)


    Weitere Zutatenbeispiele mit hohem Proteingehalt: Grieß, ungeschälter Reis und Sojamehl


    (Quelle: Buch "Karpfen - Englische Methoden in Deutschen Gewässern", von Vincent Kluwe-Yorck)


    In der Blinker vom Januar 2004, bestätigt Wulf Plickat im Artikel "Vollwert ist mehr wert" die Behauptung des Proteingehalt im Winter, indem er uns die Kohlenhydrate im Sommer, bei hohen Temperaturen, ans Herz legt. :idea:


    -kleinere Köder fischen:


    Zitat Blinker vom Januar 2004, Seite 65 "Würzige Kaltspeisen":


    "(...), sind für die Winterangelei Futterboilies mit 10 oder nur 8 Millimeter Durchmesser ideal. Experten füttern mit den Mini-Boilies an und fischen dann mit 18 Millimeter großen Boilies als Hakenköder. (...) So hebt sich der Hakenköder von den Futterboilies ab und erregt sofort das Interesse der Karpfen"


    -weniger anfüttern:


    Zitat Blinker vom Januar 2004, Seite 65 "Würzige Kaltspeisen":
    "Auch beim Anfüttern gilt: Weniger ist mehr"


    Zitat von http://www.cipro.de/berichte/wachholz/eiszeit.htm, "Eiszeit....Beisszeit" von Matthias Wachholz
    "Die Futtermengen sollten pro Futterplatz 200 g pro Tag und Platz im See nicht überschreiten."


    Mehr fällt mir Grad nicht ein, vielleicht kannst ja was davon gebrauchen :D

    jaja, dass kam nur alles so spontan rüber...."heut hab ich mal bock auf Angeln"


    PS: Das Rumstänkern macht doch so ein Forum erst lesenswert, man stelle sich einen Thread vor indem jeder nur mit "schön" und "ich stimme dir zu" antwortet. *gääähn* :D :D :D

    Wenn du Karpfen mit Frolic anfütterst kannst du sie nach dem fangen gleich deinem Hund geben, ausser du stehst auf einen richtig derben Hundefutter Beigeschmack :p

    Also ich hab das jetzt so verstanden:
    Eines schönen Tages wolltest du zum ersten mal in deinem Leben angeln gehen, dein Vater stimmte zu und ihr seit zu einem See gefahren.


    Man hast du ein Glück, ich musste mir damals eine Angel und Zubehör kaufen :p und stell dir vor sogar einen Jugendfischereischein und mein Vater musste auch noch eine Prüfung absolvieren...


    Hmm...hab irgendwie spontan bock auf Jagen, komm Papa lass uns in den nächsten Wald gehen, ich bau schnell zwei Speere :D :D :D