Beiträge von Der Junge mit der Angel

    Zitat von lounger


    Für mich ist Anglen kein Sport, weil ich der Angelei weder eine spielerische noch eine Wettkampfkomponente zubilligen möchte. Auch wenn ich einen Fisch release ist er für mich kein Sportgerät oder Spielzeug. Irgendwann wurde hier im Forum mal der Begriff Passion vorgeschlagen, den ich für mich übernommen habe, um den Verwirrungen mit Nichtanglern aus dem Weg zu gehen.


    Und das ist so ausgedrückt völlig in Ordnung, da du deine Meinung nicht als absolut darstellst, wie es hier andere tun.


    Ich sehe Angeln prinzipiell als Sport, nicht wegen irgendwelchen Lestungen oder Körperarbeit, sondern als Abgrenzung zu den Berufsfischern (und -Anglern).


    Natürlich gibt es auch Angelarten und -bedingungen, die man zweifelsfrei auch im Wettkämpferischen Sinne zu den Sportarten zählen kann, weil eben Leistung, Wettkampf oder Rekorde im Vordergrund stehen.

    Zitat von esox_lucius

    genauso sehe ich angeln auch nicht als sport an, wie es viele unwissender weise tun.


    da würde ich etwas Vorsicht walten lassen, bevor du andere als unwissend abtust.


    Der Begrif "Sport" hatte ursprünglich nämlich nichts mit Leistung oder Wettkampf zu tun, sondern beschreibt eine Tätigkeit, der man "aus purem Vergnügen" nachgeht.
    Der Begriff Sport hat sich im Angelsport bis heute gehalten und wird dazu genutzt uns von den Berufsfischern abzugrenzen, die FIsche fangen um ihr Brot zu verdienen, weniger als Hobby.


    Wenn Heine also nach Feierabend an der Lahn sitzt und Brassen stippt, macht er Sport, auch wenn er sich fast gar nicht bewegt.
    Wenn der Indio mit dem Einbaum aufs Meer fährt um einen Thun zu fangen macht er keinen Sport


    Sport muss also nichts mit Wettkämpfen oder Anstrengung zu tun haben.

    Zitat von friso

    Käse !!!!!!
    Wenn ich mich zurück entsinne war auch hier eimal Blinker mal ein Bericht über Aalfänge im Hamburger Hafen und die wurden auch mit Käse in Keilform gefangen.
    Warum soll das nicht auch im Rhein klappen


    Als ich den Käsetipp gesehen habe, kam mir der Artikel auch sofort in den Kopf.
    Von Speck wurde da übrigens auch geschrieben (Überschrift: "Mit Speck fängt man Aale :roll: "), aber eher als Notlösung.

    Zitat von johannes

    Dann sollten wir wohl am besten mit unserem Hobby aufhören und das angeln bleiben lassen oder was :?


    Häh? Ich verstehe nicht wie du zu so einem Schluss kommst, oder wie andere zu deknen scheinen ich will sie dazu bringen all ihre gefangenen Fische mitzunehmen... :?



    § 1 legitimiert unser Hobby, gleichzeitig schränkt es das Angeln auch ein (vernünftiger Grund).
    Dies wird so ausgelegt, dass wir ursprünglich den Fisch fangen um ihn sinnvoll zu verwerten. Eine sinnvolle Verwertung wird vor Gesetz so ausgelegt, dass man den entnimmt und isst. Mein Motiv, mein vernünftiger Grund ist also, dass ich einen FIsch fangen möchte um den zu essen.


    Jeder weiss, dass es unmöglich ist ans Wasser zu gehen, sich zu sagen "Ich fange jetzt einen mittelgroßen Aal fürs Abendessen", den Aal zu fangen und dann nach Hause zu gehen.
    Auch der Gesetzgeber weiss das und gibt uns den Freiraum unerwünschten Beifang aus vernünftigen Gründen zurückzusetzen. Vernünftige Gründe sind rationale Gründe, also zum Beispiel zum Schutz der Art oder es ist einem einfach nicht möglich eben diesen Fisch zu verwerten. Das Argument: "Ich füge einem Fisch Schmerzen, Leiden oder Schaden zu, weil ich großen Spaß dabei empfinde und mich am Wasser so doll entspanne wird meines Erachtens vor dem Gesetz nicht als Vernünftiger Grund anerkannt!


    Darum sollten wir uns mit so einer Argumentation eingehend mit offenkundiger Ignorierung des Gesetzes gepflegt zurückhalten!


    Wir können Prima mit dem Gesetz leben und trotzdem all unsere Fische zurücksetzen!
    Das Gesetz zu brechen ist uns leicht möglich, weil wir es entsprechend unseres Fangs leicht begründen können. Dabei sind wir so klug, dass wir das Gesetz so verdrehen dass es den zurückgesetzten Fisch gerechtfertigt. Dass die Barbe auf die Feederrute beisst kann halt passieren. Da ich Barben nicht mag, musste ich sie wieder zurücksetzen weil ich sie nicht sinnvoll verwerten kann. An diesem Tag hat leider kein leckerer Döbel auf meinen Käsewürfel gebissen.




    rhinefisher hat folgendes geschrieben:

    Zitat

    Hi! Und das ist jetzt das schlagende Argument? Ob es nicht möglich ist, Politiker von Wert des Erholugsfaktors zu überzeugen? In anderen Ländern geht das doch auch... .
    Petri!


    Nein, in anderen Ländern müssen die Politiker nicht mehr überzeugt werden, weil das Tierschutzgesetz anders ist und von vornerein anders behandelt wurde.
    Hier angeln wir aber auf einer ganz anderen Grundlage.
    Der Erholungsfaktor rechtfertigt hier nicht das man einem Fisch Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen.
    Auf dieser Argumentation kann man ein Urteil nicht gewinnen.


    Wenn wir die Politiker überzeugen wollen, haben wir mMn keine andere Chance als auf die Unselektivität unseres Sportes zu pochen (wie wir das ja auch schon machen).
    Beim Karpfenangeln sehe ich aber genau einen entgegengesetzten Trend, der letztendlich Argumentationslos vor dem Richter landen könnte.



    Wie könnte sich so ein Angler vor dem Richter rechtfertigen?
    Erholung oder Spaß sind mMn keine Argumente die man als "sinnvolle Verwertung" verstehen könnte, eine solche Argumentation kann diesen Angler (und durch den Prozess alle anderen Angler) gefährlich werden.
    Wenn die Carphunter (ich nenne Carphunter stellvertretend für die Gruppe Angler, die ihre Fische generell zurücksetzen) dann noch offen herausposaunen dass sie gegen das Gesetzt handeln erhöht sich mMn das Risiko, dass jemand auf diese Angler aufmerksam wird und ein Prozess zustande kommt.



    Also psssssssst!!!

    Zitat von rhinefisher

    Hi! SkylaX hat doch Recht; unser Immage ist doch wegen der tötung von Fischen nicht Gesellschafskompatibel, und nicht wegen irgendwelcher Gesetzlichen Regelungen... .
    Es geht oft eben doch um "Klein Frida", und nicht um vernünftige Argumente.


    Diese Schreihhälse können uns aber nichts!
    Weil sie einer absoluten MInderheit angehören und wir einfach die besseren Argumente und das Gesetz im Rücken haben! Wenn wir aber so blöd sind und lauthals offenbaren dass wir nicht im Sinne des Gesetzes angeln und erst recht nicht im Sinne des Tierschutzes "aus Versehen" gefangene Fische zurücksetzen müssen, dann sind wir Kritik schutzlos ausgeliefert.
    Muss denn erst das Kind in den Brullen fallen, bevor man sich etwas zusammenreissen kann?


    Zitat

    Das beste Argument für Skylax Position, ist doch das Bild der Deutschen im Ausland; Norwegen, Irland und Holland ändern ihre Gesetze als Reaktion auf Deutsche Gier :oops: !
    Petri!


    Das ist mit Abstand das schlechteste Argument das man bringen kann.
    Solange wir in Deutschland unsere jetzigen Gesetze haben, bringen uns die Ansichten unserer Nachbarländer nämlich überhaupt nix.

    Zitat von SkYlaX

    Wir reden aneinander vorbei. Auf den Releaser wird die Öffentlichkeit nicht aufmerksam, weil sie "die arme Kreatur Fisch" nicht töten.



    Falsch, auf den Releaser wird die Öffentlichkeit nicht aufmerksam, weil wir Angler (fast jeder releast ja) Argumente für das releasen auf den Tisch bringen können, nämlich dass was ich seit 5 Seiten schreibe:


    "Leider Gottes hat dieser Fisch gebissen, da ich ihn nicht sinnvoll verwerten kann muss ich ihn wieder zurücksetzen. Oder wollen sie einen dicken schwabbeligen modrigen Karpfen mit nach Hause nehmen?"
    Selbst wenn der dümmste aller Tierschützer dagegen protestieren sollte so KANN er dem Angler nicht wirklich gefährlich werden, weil jeder Richter hinter dem Angler stehen wird! (Gesetzlich ist an seinem Verhalten ja nichts auszusetzen)
    Auf die Releaser wird man nicht aufmerksam, weil sie dieses eine menschlich, gesetzlich und rational begründbare Argument benutzen!

    genau das habe ich geschrieben: Der Angler der Fische mitnimmt kann sich bestens gegen solche Kampagnen wehren, das machen wir ja schon erfolgreich ein paar Jährchen.


    Die Catch&Releaser können (und sollten) sich hinter diesen Argumenten zurückziehen, da sie sehr angreifbar sind.
    Stattdessen tun sie das Gegenteil, ich frage mich wann der erste Kritiker auf die Releaser aufmerksam wird, da fehlen nämlich die (gesetzlichen) rationalen Begründungen für dieses Angeln.


    Die Handlung des ersteren ist gesetzlich legitim. Egal was die Öffentlichkeit sagt, dem Angler kann keinem was.
    Zweitens wird jeder halbwegs kluge Mensch nach kurzer Erklärung begreifen, dass die Angelei die schnellste und Fischschonenste Art ist an Fisch zu kommen die es gibt. Der einzige Nachteil ist, dass man der Realität ins Auge blicken und sich die Hände selber schmutzig machen muss. Dass der Sekundenschnelle Tod durch Kopfschlag und Herzstich deutlich Fischschonender ist, als das langsame ersticken in Netzen um dann in einem Fischstäbchen zu landen ist jedem Halbwegs gebildeten Menschen klar, wenn man es ihm denn erklärt.
    Die einzigen die sich (durch ihre Moralvorstellung zurecht) angepisst fühlen dürfen sind Veganer.



    Zitat

    oder:


    Ein Angler, der im Wasser steht und einen Fisch wieder zurücksetzt.


    Sofern dies in den Gewässerbestimmungen nicht anders geregelt ist, muss er sich für das Zurücksetzen des Fisches rechtfertigen können.


    In der Regel kann der Angler behaupten: "Leider können wir nicht so selektiv jagen wie Jäger, wenn etwas unerwünschtes beisst muss ich es wieder zurücksetzen, weil ich es nicht sinnvoll verwerten kann oder der Fisch aus Hegemaßnahmen nicht entnommen werden soll."
    Wir Angler machen uns dieses Argument und die mangelnde Fachkenntnis der Gesetzgeber und Naturschützer zunutze um weiterhin unser schönes Hobby ausführen zu können ohne gleich jeden Fisch entnehmen zu müssen.


    Wenn jetzt aber bestimmte Anglergruppen groß an die Glocke hängen gezielt auf Großfische anzusitzen um diese dann gezielt wieder hineinzusetzen und ein Jahr später mit neuen Pfunden wieder zu fangen fehlt die gesetzliche Rechtfertigung. Es geht mir nicht um die Rechtfertigung gegenüber Klein-Frida, die anfängt zu weinen wenn sie einen toten Fisch sieht und einfach nicht wahrhaben kann, dass ihre Fischstäbchen nicht in der Verpackung geboren werden, sondern die Rechtfertigung gegenüber Naturschützern und letztendlich vor dem Gesetz.


    Die Öffentlichkeit sieht zuerst auf die toten Fische. Sie wird verstehen, dass man um Fische zu essen Fische töten muss, oder sie lebt nicht in der Realität (oder haben sehr hoch Gesetzte Moralvorstellungen). Argumentativ und gesetzlich haben diese Leute aber wenig zu melden.


    Ich befürchte, dass das Rausposaunen des Catch&release bestimmte Personen auf diese Sitte (in bestimmten Szenen Pflicht?) früher oder später aufmerksam machen wird.
    Und wenn diese Leute sich (noch ist dies nicht der Fall) auf diese Angler und damit auf die gesamte Anglerschaft stürzen, dann wird es schwer noch rationale Gegenargumente zu finden.

    Da ein Feuerchen an den meisten Gewässern an denen ich fische verboten ist: Meist kaltes Essen a lá Buttebrot, Frikadellen und Kartoffelsalat.


    Eine warme Alternative ist der Döner, den mir meine Freundin mitbringt wenn sie mich mal besucht.
    In der Termoskanne findet sich heißer Kakao, heiße Zitrone oder auch mal Glühwein wenn ich nicht fahren muss. Alternativ tuts auch Kinderglühwein.

    Zitat von SkYlaX


    Beim früheren Angeln wurde alles entnommen, weil es drum ging, sich zu ernähren. Da interessierten keine Schonmaße, Schonzeiten usw. Und ich wage zu behaupten, seit es die moderne Anglerei gibt (seit ca 500 Jahren schätz ich mal) und die Anglerei nicht mehr rein zur Nahrungsgewinnung betrieben wird, seitdem wird auch releast. Wir brauchen wie gesagt nicht diskutieren, dass das von den Waller- und am meisten von den Karpfenanglern in gewissen Kreisen auf die Spitze getrieben wird, aber sowas gibts in allen Angelbereichen.


    Genau das sehe ich eben anders. Anders als das kategorische Entnehmen der notorischen Kochtopfangler, wurde das Thema des kategorischen Releasens nicht angesprochen.
    Ich habe mich gefragt ob nur ich dies als fragwürdig ansehe. Dieser Thread bestätigt mich, dass nicht nur ich mir Gedanken machen.



    Zitat

    Zu den Wild- und Haustieren:
    Du sagst Tauben, Pferde, Hunde und Katzen zählen nicht, weil an ihnen soviel herumgezüchtet wurde? Wurde am Karpfen nicht herumgezüchtet? Klar ist ein Karpfen noch eher ein Wildtier, aber beide Seiten sind TIERE und damit lebende Geschöpfe. Und sobald diese zum Sport oder als Spielzeug benutzt werden, sind sie meiner Meinung nach gleichwertig zu betrachten.


    Ich will damit sagen, dass der Sport mit Pferd und Taube in gewisser Weise ihrem Naturelle, ihrem Bewegungsdrang entspricht. Die beiden Themen (Angeln und Tauben) lassen sich nicht so einfach vermischen wie du es gerne hättest.
    Willst du darauf hinaus, dass es schlimmeres gibt als gezielt Fische zu fangen um sie dann wieder freizulassen? Sicherlich. Aber das ist doch lange kein Argument fürs absolute releasen.



    til

    Zitat

    Also ganz ehrlich stinkt es mir ein bisschen, wenn die Gegner des "totalen C&R" hier den moralischen Zeigefinger hochhalten. Meine Moral sieht vielleicht etwas anders aus, aber gegenüber meinem Gewissen kann ich es sehr gut vertreten "nur" zum Spaß zu angeln. Es ist ein bisschen wie mit dem Glauben, den sollte man auch nicht anderen Leuten aufzwingen wollen. Und wenn jemand jetzt behauptet der Fisch sei für mich ein "Spielzeug" oder "Sportgerät" muss ich einfach sagen: stimmt nicht! Ein Fisch ist für mich ein Lebewesen und ich glaube gar nicht, dass meine Art ihn zu fangen und zu releasen großartig in seiner Lebensführung stört. Meine persönliche moralische Priorität setze ich beim Naturschutz (was nicht dasselbe ist wie Tierschutz) und damit ist für mich das Zurücksetzen eines Fisches fast immer was gutes, egal ob: Untermassig, Übermassig, unerwünschter Beifang oder vorsätzliches totales C&R.


    Ich halte den moralischen Zeigefinger hoch, damit die Leute auf denen die Klischees zutreffen sich etwas zurückhalten oder wenigstens über ihre Situation nachdenken.
    Ich vermute nämlich, WENN Tierschützer sich auf die "pfundgeilen, rekordjagenden, zurücksetzen-als-Dogma-ansehenden Angler stürzen sollten, dass es nicht mehr viele Argumente gegen das Spielzeug in Fischform geben wird.
    Angeln aus Spaß finde ich völlig in Ordnung. ALLE Fische AUF JEDEN FALL wieder zurückzusetzen kritisch. Vor MIR kann sich der Carp-Hunter rechtfertigen, er muss nicht den gleichen Moralischen Gedanken haben wie ich. So einen großen öffentlichen Hype ums zurücksetzen zu machen, wie ich ihn in der Karpfenszene zu beobachten glaube, ist mMn sehr ungeschickt.
    Wenn es in legal wäre, dann hätten wir nichts zu befürchten und ich hätte diesen Thread nicht ins Leben gerufen. Warum machen bestimmte Angler noch auf sich aufmerksam, obwohl ihr Verhalten (berechtigtes?) Futter für Kritik an der Angelei liefert?


    Ich spreche nicht von Angeltagen an denen ich alles zurücksetze, auch wenn ich den einen oder anderen Fisch sicher hätte verwerten können. Mir geht es um Dogmen die sich scheinbar in bestimmten Angelszenen scheinbar haben, nämlich das absolute zurücksetzen von Fischen als eine Art Kodex.



    johannes

    Zitat

    du gehst bestimmt nicht ans Wasser mit dem Grundsatz:


    ICh entnehme auf jeden Fall keinen fisch und ich entnehme prinzipiell keine Fische sondern fange sie nur und fotografier sie.


    Genau diesen Trend glaube ich in bestimmten Angelgebieten zu erkennen und kritisiere sie. Und zwar nicht als Einzelpersonen die nicht weiter auffallen, sondern generell.



    SkYlaX

    Zitat

    Die Carphunter die ich kenne, gehn mit dem Grundsatz hin, nen Küchenkarpfen fangen zu wollen und den zu entnehmen, zu große werden releast. Und damit ist das Problem gelöst.


    Damit wäre das Problem tatsächlich gelöst. wenn es denn so wäre. ;)


    Die Karpfenangler die ich kenne setzen sich gezielt ans Gewässer um nen 30-Pfünder zu fangen. Den 10-Pfünder setzen sie natürlich zurück und fluchen leise über seinen Fang weil der Drill Unruhe an denFutterplatz gebracht hat.
    Wenn der Feederangler 200 Meter neben ihm einen 15-Pfünder fängt und entnimmt, wird der Karpfenmörder wenn es hoch kommt noch angemacht. Karpfen werden schließlich nicht getötet. (ich greife hier natürlich die negativbeispiele auf, der Kerngedanke dürfte aber klar sein)


    Lassen wir meine persönliche Moral über die Spielzeugdreissigpfünder ;) mal außen vor:
    Ich empfinde es als hoch unklug, dass das kategorische zurücksetzen so öffentlich und ungehemmt von größeren Anglergruppen propagiert wird.
    Wenn deine Carphunter die du kennst wirklich so schlau sind, dass sie leider den heißersehnten Küchenkarpfen auf 30mm-Boilies nicht fangen ;) und stattdessen nur die unerwünschten 30-Pfünder ziehen, die aber leider nicht mehr schmecken kann der anglerisch unwissende Tierschützer nichts dagegen sagen und alles ist in Ordnung.
    Wenn viele aber so unklug sind und das vorsetzliche Fangen und kategorsiche zurücksetzen noch an die große Glocke hängen werden es Angelgegner leicht haben die Angelei als unnötige Tierquälerei darstehen zu lassen.


    Zitat

    Ich werde nie ein reiner C&Rler werden, aber ich stehe eher auf der Seite von diesen Anglern als auf der Seite von den Anglern, die alles mitnehmen und wenn sie am Schluss auf den Kompost werfen.


    Da sind wir uns einig.
    Aber seltsam finde ich es schon dass ein "Kochtopfangler" bei jeder Gelegenheit verissen wird, wo hingegen niemand Bedenken gegenüber dem kategorischen Zurücksetzen hat, bzw. diese nicht äußert.
    Zu einer Catch&Release-Diskussion gehört meiner Meinung nach nicht nur ein Blick auf vernünftige Catch (bzw. entnehmen), sondern auch ein vernünftiger Umgang mit dem Release.
    Neben der persönlichen Überzeugung, die bei jedem anders ist, haben wir Angler auch einen Ruf in der Öffentlichkeit zu verlieren. Wir dürfen nciht vergessen dass andere Gruppen uns unser Hobby madig machen wollen, ein Argument ist eben dieses mit dem lebenden Spielzeug. Da sollte man mMn sensibler werden, sonst gehen uns schlicht die Argumente aus.

    Hi SkYlaX, ciool dass du dich traust an dieser Diskusion teilzunehmen! {ß*#


    Zitat

    Also läuft deine Entnahme auf den Zufall raus, du versuchst nicht gezielt dir etwas zum Essen oder als KöFi zu fangen und damit bist du auf der selben Stufe wie die Carphunter ...


    Mal so mal so, beim nichtspezialisierten Angeln ist ja sehr schwer selektiv zu werden, bei einigen Angelarten, kombiniert mit bestimmten Ködern und Gewässern gibt man das Rudern völlig aus der Hand.
    Ob ich ans Gewässer gehe mit dem Vorsatz: heute fange ich mir etwas leckeres? Ja, das kommt vor.
    Ob ich ans Gewässer gehe mit dem Vorsatz: heute fange ich mir einen oder mehrere Ködis? Ja, das kommt vor.
    Ob ich ansonstens einfach ans Wasser gehe, ich am Wasser entscheide ob ich die Stippe auspacke oder doch lieber Mais auf Grund oder sonstwas? Ja, das kommt auch oft vor.


    Ob ich manchmal ans Gewässer gehe und mir vorher sage: Ich release prinzipiell alles? Nein, das wird entschieden wenn ich den Fisch in der Hand halte.
    Ob ich gezielt auf Fische Angel und mich auf sie spezialisiere um sie dann wieder zurückzusetzen? Nein, denn genau dann träte meiner Meinung nach der Spielzeugeffekt ein.


    Zitat

    du versuchst nicht gezielt dir etwas zum Essen oder als KöFi zu fangen und damit bist du auf der selben Stufe wie die Carphunter ...


    Ich glaube du haben wir aneinander vorbeigeredet.
    Man muss sich nicht spezialisieren oder vor dem Angeln entscheiden welchen Fisch ich nun zu welchem Zwecke fangen will. Das ist beim Angeln auch nur schwer möglich.
    Ich möchte hier auch keine Anglergruppen auf irgendwelche Stufen setzen, sondern nur zum Nachdenken anregen ob sich bestimmte Trends nicht in bedenkliche Richtung entwickeln.



    Zu deinem Brieftaubenbeispiel: Brieftauben sind keine Wildtiere mehr, sondern Sporttiere. Ihren Orientierungssinn auszuleben halte ich auch nicht für wirklich bedenklich, solange der Transport tierfreundlich bleibt sehe ich auch kein großes Problem.
    Zu deinem Pferdebeispiel: Pferde sind keine Wildtiere, in gewisser Weise Sport mit ihnen zu treiben halte ich auch nicht für bedenklich, da auch Pferde so ihren Bewegsungsdrang wunderbar ausleben können. Die extreme Art Pferde zu Bestleistungen zu pushen finde ich auch nicht gut.
    Hunde sind keine Wildtiere, überstarke Vermenschlichung finde ich aber trotzdem nicht klasse.
    Hauskatzen sind auch keine Wildtiere, ihnen die Krallen zu ziehen ist trotzdem Tierquälerei.
    Biitte bleibe doch beim Thema oder zumindest bei Wildtieren, nicht bei domestizierten Tieren die seit Jahrtausenden unter Menschen leben und teilweise von den Menschen stark "verzüchtet" wurden.



    Zitat

    Stipper wie der Michael Schlögl fangen hunderte von Lauben ... ich hab keine Ahnung, was die damit machen, aber ich kann mir nicht vorstellen , dass die alle im Kochtopf oder als Köderfisch enden ...


    Es müssen nicht ALLE im Kochtopf enden, wie du zu glauben scheinst. es geht darum geeignete Fische sinnvoll zu verwerten.


    Das Thema "Hegefischen" (früher Wettkampfangeln :badgrin: ) ist da so eine Sache. Wenn man es unter Hegemaßnahmen verkaufen kann ist Naturschützern und meinem mahnenden Finger der Moral nur sehr schwer möglich etwas dagegen zu sagen. Die Fische werden zwar nicht verwertet (sondern released), trotzdem hat die Angelei neben demSpaß Naturschützerischen (weil Gewässerhegerischen) Wert.


    Wenn sich Herr Schlögl zusammen mit anderen gezielt ans Wasser setzt um zu sehen wer die meisten Lauben fängt (und aussdem nicht an eine Verwertung der Fische denkt), farge ich mich auch obdies noch eine sinnvolle Angelei ist oder ob bereits das gefürchtete Spielzeugargument eingetreten ist.



    Zitat

    Wenn Peter (Taxler) an den Po fährt zum Wallerfischen, dann angelt er auch selektiv auf die Großen und releast die auch wieder. Warum regt sich da keiner auf?


    Auch hier ist die Angelei schwer gegenüber Tierschützern zu verantworten; eine Sinnvolle Verwertung (wie auch?) findet in der Regel nicht statt und die Jagd auf große Waller ist auch sehr selektiv.
    Aber fallen mir noch regelmäßig entnommene Waller ins Auge, was im CarpHunting kategorisch abgelehnt, sogar geächtet wird (Wir erinnern uns: so war mein Eindruck).



    Zitat

    Warum regt sich da keiner auf?


    Ich rege mich nicht auf, ich mache mir Gedanken und versuche ruhig und freundlich mit betroffenen Anglern zu Diskutieren.
    Ich habe die Carphunter aufgegriffen, weil dort in der Szene genau das betrieben wird, was man als Spielzeug anprangern könnte. Beunruhigenderweise scheint es wenige bis keine Gegenargumente zu geben.


    Zitat

    Nur glaube ich, dass wenn Namen fallen und die Anonymität gebrochen ist, manche anders an die Sache rangehen


    Ich finde es eher uncharmant, da sich Peter nun schwer aus der Diskussion raushalten kann, was aber sein gutes Recht wäre. :?


    Zitat

    Was ist denn das frühere Angeln? Dass alles, aber wirklich alles, was gefangen wurde, auch gegessen wird?


    Das hast du falsch Verstanden, es muss (und darf!) nicht alles entnommen werden was gefangen wird.
    Aber der entnahme (und sinnvolle Verwertungs-)Gedanke darf mMn keinesfalls vollkommen ausgelassen werden.


    Zitat

    Wenn ich nen Karpfen wegen den Pfunden fang, dann ist es Quälerei.


    Das Motiv aus dem sich die Angelei rechtfertigt gerät bedenklich ins wanken, von Quälerei hast du gesprochen.


    Zitat

    Wenn ich ne Laube oder nen Waller fang, dann ist es ok?


    Auch das hat niemand außer dir behauptet, die Ausmaße sind eben ganz andere.

    Ich feedere etwas anderes als Andal, der es wirklich so gezielt wie Möglich auf Barsche versucht. Trotzdem gehe ich durch einfaches weglassen des Futters weg von den Friedfischmengen.


    Ich benutze eine normale Feederrute (die Heavy-ausführung besitze ich schlicht nicht und sind an meinen Gewässern auch nicht nötig),
    18er-22 er Hauptschnur,
    ein 15-20 Gramm Blei am Seitenarm,
    oder wie Andal einen Madenkorb im Fluss,
    ein Vorfach 2 Stärken geringer als die Hauptschnur
    einen 10er Haken


    Köder sind meist (Rot-)Würmer oder ein Cocktail aus Wurm und Made.


    Ich suche gezielt Stellen an denen Barsche zu vermuten sind und vermeide Stellen mit vielen Kleinfischen. Meist Fische ich weiter draußen, gerne in Baggerseen.


    So fange ich an meinen Gewässern vor allem Barsche und Großbrassen, gelegentlich auch mal einen anderen Friedfisch. Durch das fehlende Anfüttern kommen Kleinfischschwärme gar nicht erst zustande und die großen FInden den Köder auch so.

    Zitat von Flob

    Der Barsch, als Zielfisch beim Feedern :?:


    Das ist doch dann eher ein Zufallsfang, oder?


    Was machst du mit der "Hauptbeute" (Rotaugen, Brassen, Barben, Karpfen...)???


    Ich feedere am liebsten mit Made oder Rotwurm, in den Gewässern die ich befische sind so auch Barsche dabei.
    Barben und Karpfen habe ich mit der Feeder nie gefangen, den absoluten Großteil der Friedfische setze ich auch wieder zurück, außer potentielle Köfis sind dabei.
    Bei weniger spezialisierten Angelarten sind doch eigentlich immer Küchen- oder Köfigeeignete Fische dabei.
    We gesagt: ich plädiere nicht dafür bei jedem Angeln einen Fisch entnehmen zu müssen, der Hintergrundgedanke sollte jedoch nicht verloren gehen.

    Zitat von WhiteHawk

    Wenn wir mal ehrlich sind, macht das doch ein grosser Teil von uns so.


    hi WhiteHwak
    Wenn ich ehrlich bin: nein.
    Wenn ich fischen gehe, dann nicht mit der festen Annahme dass ich nichts entnehmen werde. Wenn ich feedern gehe, habe ich immer die Chance auf einen guten Küchenfisch, Beispiel immer der schöne Bratbarsch.
    Auch beim Stippen wird 90% des Fangs nicht aus potentiellen Küchenfischen bestehen, aber der ein oder andere schöne Köder- oder Küchenfisch (sinnvolle Verwertung im Hinterkopf) kann und soll (wenns denn klappt) immer dabei rausspringen.


    Ich habe bedenken, dass man sich auf eine Fischart spezialisiert die man auf keinen Fall mitnehmen will, es geht immer mehr um höher schneller weiter.
    Du hast Recht wenn du andere Angelarten ansprichst, auch andere Angler gehen ausschleißlich Fischen ohne je einen Fisch sinnvoll zu verwerten. Nur beim modernen Carphunting habe ich den Eindruck, dass dieser mMn traurige Trend auf die Spitze getrieben wird.
    Wenn dem tatsächlich so sein wollte fände ich dies traurig und möhte wenigstens zum Nachdenken anregen.
    Immerhin ist der Hintegrrundgedanke der sinnvollen Verwertung die größte Rechtfertigung unseres Sports und das Verkommen des Fisches zum Spielzeug die größte Kritik.


    Das Zurücksetzen von Fischen ist meiner Betrachtung nach ursprünglich eine Art Wiedergutmachung eines versehentlich gefangenen Fisches, wir Angler können außer beim Fangen auf Sicht ja sehr selten gezielt einen Fisch fangen, anders als der Jäger auf ein Reh schießt.
    Das moderne Karpfenangeln hat es aber geschafft unglaublich selektiv zu werden und gezielt auf Großkarpfen anzusitzen, die Absicht einen Fisch sinnvoll zu verwerten ist nicht vorhanden.
    Mir kommt grad der zynische Vergleich eines Jägers, der mit Betäubungspfeilen auf kapitale Hirsche auflauert... ;)


    Liebe Carphunter, bitte nicht ganz ernst nehmen, ich stelle mir nur die Frage ob diese Art zu Angeln nicht eine moralische Grenze überschritten hat, die Diskussion darüber aber im Gegensatz zu Forellenpuffs, übermäßige Entnahme und "Schlachtkutter" in der Angelszene scheinbar keine Erwähnung finden darf.


    Ich möchte niemanden Angreifen, sondern nur Mahnend den Zeigefinger heben.