Zitat von Silurus Glanis
Habt Ihr auch schon solche gewalttätigen Erfahrungen beim Angeln gemacht?
Petri
Werner
ja.
Als ich 17 oder so war, habe ich mal eine Jugendgruppe betreut. An einem schönen Sonntagmorgen saß die Truppe aus etwa zehn 7-15-Jährigen am Wasser und stippte.
Ich war grad pullern. Wie immer.
Als ich wieder aus den Büschen kam, sah ich, wie 3 15-Jährige neben einen meiner jüngsten Schützlinge, einem 7-Jährigen Jungen standen. Einer der Jugendlichen hatte einen Ghettoblaster auf der Schulter, die laute Musik störte irgendwie die Idylle beim Angeln, also stiefelte ich mal runter um zu sehen was da los war. Außerdem haben Leute ohne Angelschein nichts am Ufer verloren. Der kleine Junge saß mucksmäuschenstill da, die Angel zitterte in seinen Händen, er weinte. Anscheinend hatten die Jungs ihn bespuckt.
Meine anderen Jungens saßen auch verschüchtert in ihren Stühlen.
Ich sagte den Typen also, sie sollen mal mit hoch auf den Weg kommen, was sie auch taten. Oben angekommen, stellte ich sie dann zur Rede, was sie da unten gemacht hätte und wieso der Junge weint. Von einen der drei Jungen (übrigens 3 deutsche...) kam nur: "Ey willst du eins auf die Fresse du Hurensohn?" Die kamen sich ziemlich stark vor.
Ich muss dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon ca. 3 Jahre Bodybuilding betrieb, schon 1,85 Meter groß gute 80 Kilo schwer, also top-fit war. Ich fühlte mich also auch ziemlich stark. 
Die drei Typen waren so 1,60 Meter groß und 55 kg schwer. Kurz gesagt: ich fühlte mich stark überlegen.
So ging es weiter, auf einer Aufforderung meinerseits zu verschwinden reagierten die Jungs nur mit Beleidigungen.
Etwa einer Viertel Stunde lang versuchte ich die Jungs verbal zu weggehen zu bewegen, auch dann kamen nur Beschimpfungen und Drohungen. Handy´s waren noch nicht sehr verbreitet, auch angesprochene Passanten gingen einfach weiter. 
Dann ging es los: Einer der Jungs (der An- und Wortführer) schubste mich. Ich bewegte mich (dank 30-KIlo mehr) nicht von der Stelle.
Das gefiel ihm garnicht, er versuchte mich darauf hin auf die Nase zu schlagen, ich ging einfach einen Schritt zurück und er schlug ins Leere.
Dann wurde er entgültig sauer, er nahm Anlauf und versuchte einen Jacky-Chan-Tritt in meinen Schritt. Bis dahin war ich noch gantz amüsiert, aber das war dann doch zu viel. Ich schnappte seinen Fuß und zog kräftig dran, er landete in ganzer Länge auf dem Aschegehweg und jammerte nur irgendwas von seinem "300-Mark-Karl-Lani-Anzug". Tatsächlich war er in so einem sauteurem HipHop Ding gekleidet, dass nun rötliche Ascheflecken aufwies. Die beiden Kollegen versuchten nun auch mich zu schlagen, aber mit 2x wegschubsen war auch dieses Problem erledigt.
Der Anführer stürmte nun wieder auf mich zu, ich wurde übermütig, hob ihn hoch und warf ihn die Böschung runter, das war irgendwie cool.
Seine weißen Klamotten haben sich in Tarnklamotten verwandelt.
Die zwei Freunde flogen darauf hin hinterher. Ihr Ghettoblaster auch. 
Dann rannten die Jungen weg.
Von meinen Jungs erfuhr ich später, dass die drei die "größten Schläger der Stadt" werden wollten, ein ziemlich lächerliches Vorhaben, wie ich finde.
Noch am selben Tag erfuhr ich, dass drei 15-Jährige einen Rollstuhlfahrer die Brille zerbrochen und ihm die Nase blutig geschlagen haben. 
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Irgendwie scheine ich solche Typen anzuziehen wie die Fliegen, bis jetzt wurde ich etwa 3 mal von solchen Leuten beim Angeln angemacht, ich habe dieses Erlebnis geschildert, weil es mit Abstand das coolste war. Ich musste noch nie einen schlagen, einschücchtern oder (in diesem Fall schubsen und werfen) hat immer gereicht.

Was ich bei einer aggressiven Gruppe gleichstarker machen würde? Ich habe keine Ahnung, warscheinlich würde ich vor lauter Angst tatsächlich zu Messer und Totschläger greifen um die Typen abzuschrecken. In so einer Situation ist es glaube ich einem herzlich egal, ob es angemessen ist.
Bei einem aggressiven Hund würde ich glaube ich ins Wasser steigen.
Zum Glück war ich noch nie in wirlich ernsthaften Situationen, hoffentlich wird es auch so bleiben.
Auf Passanten kann man meiner Erfahrung nach nicht zählen. Da´s ist sehr traurig.